Vorname im Chatroom, mangelnde Anonymität?

Hi, ihr Lieben, könnt ihr den Gedankengang nachvollziehen oder ist das Wichtigtuerei? LG Johanna aka Bon

Ich weiß nicht, was du genau willst, kann also deinen Gedankengang nicht nachvollziehen.

Es soll übrigens Leute geben, die sind bei Facebook mit komplettem namen sichtbar. Und bei Whatsapp. Und bei … suchdirwasaus. Es gibt auch Leute, die glauben, sie hätten nichts zu verbergen. Es gibt Leute, die löschen keine Cookies. Es gibt Leute, die haben kein uBlock installiert. Es gibt Leute, die laden alle ihre Daten zu Google hoch. Oder zu Microsoft.

Es gibt aber auch Leute (wie mich) die nirgends ihren Namen hinterlassen, wenn das nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Die ihre Daten schützen, als wären sie aus Gold.

Alles eine Sache von wollen oder nicht wollen. Wie sagte Edward Snowden sinngemäß?
„Ich brauche keinen Datenschutz, weil ich nichts zu verbergen habe“ ist das gleiche wie „ich brauche keine Meinungsfreiheit, weil ich nichts zu sagen habe“.

Nochmal zu deiner Frage: Vornamen gibt es öfter als einmal. Und er muss auch gar nicht mit dem Original übereinstimmen. Aber manchmal kann er jemandem einen verräterischen Hinweis geben. Kommt also drauf an. Und ist, wie gesagt, manchem eh’ wurscht.

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Für mich ist es soweit okay, nur nicht in privaten Bereichen.

Hallo,
interessanter Gedanke - ich denke da anders - eben, weil ich nichts zu verbergen habe und eben, weil ich auch eine Meinung äußere als Günter Czauderna und nicht z.B. als „MadMax“, ist es für mich um so wichtiger, was ich ins Netz lade und wie ich meine Meinung formuliere und begründe.
Für mich ist z.B. ein großer Faktor dafür, dass es im Netz so viel Hasskommentare, Beleidigungen und extremistische Sprüche gibt, dass es anonym eben leichter und besser geht seinen eigenen Frust und den damit verbundenen „Müll“ loszuwerden.
Aber natürlich lege ich Wert darauf festzustellen, dass beileibe nicht alle, die anonym im Netz unterwegs sind zu denen zählen, die ich da gemeint habe.
Sicher sind z.B. Johanna84 und loderunner im wahren Leben ganz nette Menschen, hier sind sie es ja auch.
Gruss
Czauderna

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Aber Johanna heißt wirklich so und hat auch nicht verstanden, was daran so schlimm sein soll.

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Ah so.

Wenn du dann bei Amazon mehr bezahlst als dein Nachbar ist das Ok für dich? Wenn du keinen Kredit mehr bekommst, weil du zu oft nach Krankheiten gegooglet hast ist das völlig ok? Wenn du spezielle Wahlwerbung bekommst, damit du auch ganz sicher die richtige Partei wählst ist das genau das, was du willst? Wenn du keine Kneipe, keinen Sexshop, keinen Swingerclub mehr aufsuchen kannst, weil das jeder sehen kann?

Ist das, was Hasskommentare ermöglicht. Aber auch das, was einigen überhaupt erst ermöglicht, ihre Meinung zu äußern, ohne auf ihren Arbeitgeber Rücksicht nehmen zu müssen. Oder in einem Gayforum nach Tips zu fragen. Oder nach Hilfe bei psychologischen Problemen. Oder nach Hilfe gegen ihren Pfarrer.

Alles nicht so wichtig, Hauptsache keine Hassmails?

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Passend zum Thema:

Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch kein Bankgeheimnis
Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch kein Anwaltsgeheimnis
Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch kein Briefgeheimnis
Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch kein Wahlgeheimnis
Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch kein Beichtgeheimnis
Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch keine ärztliche Schweigepflicht
Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch keine Vorhänge

von https://www.kuketz-blog.de/leserfrage-wie-schaffst-du-es-in-dem-kampf-um-privatsphaere-nicht-zu-verzweifeln/

Hallo,
ich habe von mir geschrieben, also von mir persönlich und du antwortest mir.
Also, Kredite brauche ich nicht mehr, die, die ich hatte, habe ich abbezahlt.
Ob ich bei Amazon mehr bezahle als mein Nachbar, das weiß ich nicht, interessiert mich auch nicht. Nach Krankheiten google ich nicht, ich habe 48 Jahre mit Krankheiten zu tun gehabt, brauch ich nicht mehr. Wahlwerbung bekomme ich per Internet sowieso nicht und was im Briefkasten ist, das ist schwarz, gelb, rot, grün und leider auch braun.
wenn ich in eine Kneipe gehe, dann kann das jeder sehen und die Zeiten mit dem Sex-shop sind vorbei und in einem Swinger-Club war ich eh noch nie.
Ich bleibe dabei - ich bin nicht anonym im Netz unterwegs. Damit bin ich seit nun mehr 20 Jahre und länger gut gefahren. Wer das anders macht, der soll das tun.
Du hast übrigens nicht geschrieben, dass du Hass-Mails nicht so gut findest, eher eine Erklärung dafür gesucht, die ich aber etwas merkwürdig finde - denn die Suche nach Hilfe und Beratung hat ja wohl nix mit Hass-Mails zu tun.
Gruss
Czauderna

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Hallo,
der Vergleich hinkt - wir sind beim Thema Internet
Gruss
Czauderna

Hallo Johanna,
ist doch super, meine ich - daran ist wirklich nichts schlimm.
Eigentlich ist aber schon ein Unterschied, ob jemand nur mit seinem richtigen Vornamen, also, wie bei mir „Günter“ unterwegs ist - Günter gibt es (noch) zigtausende in Deutschland, oder ob auch dazu noch der Familienname auftaucht, da wird es dann schon etwas deutlicher.
Gruss
Czauderna

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Danke dir sehr.

Ich weiß nicht, ob du es bemerkt hast: das Internet ist keine virtuelle Welt, die mit der Realität nur marginal zu tun hat. Dort treiben sich Leute rum, die nicht nur gutes wollen. Hast du noch nie was von Cambridge Analytica gehört? Wer in den USA Präsident ist betrifft dich nicht? Wenn das gleiche hier bei uns stattfindet ist das egal?

Nein, aber mit Anonymität. Die du abschaffen willst.
Der Zusammenhang mit deinem „ich hab nichts zu verbergen“ mit der Abschaffung ist dir nicht klar? Dann führe dir mal vor Augen, was es bedeutet, wenn 99% der Leute „nichts zu verbergen haben“. Was passiert dann mit dem Rest? Überleg dir mal, was passiert, wenn unter jeder politischen Äußerung ein Name steht. Wer schreibt dann noch öffentlich was gegen Extremisten, wenn die daraufhin seinen Namen kennen? Redefreiheit BEDINGT Anonymität! (Weshalb ich die öffentlichen Fahndungsaufrufe wegen G20 für eine verfassungswidrige Katastrophe gegen unsere Demokratie halte.)

Du solltest einfach mal das Buch „Der Circle“ lesen. Vielleicht denkst du dann anders.

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Hallo,
was genau hast du daran nicht verstanden, dass ich für mich selbst geschrieben habe, weil du mich persönlich gefragt hast. Ich habe auch geschrieben, dass es jeder natürlich selbst entscheiden soll, muss, darf oder kann, wie er sich im Netz bewegt. Ich habe auch nichts von der Abschaffung der „Anonymität“ geschrieben. Ich finde nur, dass in Foren oder bei sonstigen Kommentaren, der reale Name besser ist, als sich hinter einem Nick-Namen zu verstecken. Das ist alles. Du musst die also nicht weiter bemühen, mich „umerziehen“ zu wollen.
Wer sich vom lesen eines bestimmten Buches schon überlegt, ob er seine Meinung ändert, der ist mir auch nicht ganz geheuer, und ich bin mir selbst eigentlich noch immer treu geblieben.
Da waren jetzt ganz „ich“ drinnen, ging aber leider nicht anders.
Gruss
Czauderna

Ich habe das ganz genau verstanden. Aber offensichtlich hast du nicht verstanden, wozu das führt. Ist wohl mein Problem, dass ich mich nicht deutlicher ausdrücke. Letzter Versuch:

wenn alle Leute so wie du für sich entscheiden, dass sie nichts zu verbergen haben, brandmarken sie damit jeden, der das anders sieht. Denn das führt doch logischerweise zu dem Schluss, dass jeder, der anonym bleiben will, irgendwas zu verbergen haben muss. Dass also jeder anonyme ein Verbrecher ist, verdächtig, schwul, außer der Norm, Terrorist,…denkdirwasaus. Und das man logischerweise verhindern muss, dass sich dieser Typ auch noch irgendwo anonym aufhalten kann.

Im „Circle“ wird eine Zukunftsvision beschrieben, die ein Weiterdenken von Google beinhaltet. Igrndwann gibt dieser Konzern dann billige Kameramodule raus, die jeder irgendwo anbringen kann und die dann nützlicherweise von jedem weltweit benutzt werden können. So weiß man vorher, ob noch ein Parkplatz frei ist, ob am Strand das Wetter schön und der Liegeplatz frei ist, ob grad ein Einbrecher um das Haus schleicht, wer sich mit wem heimlich trifft. (Das ist übrigens mangels Datenschutzgesetzen genau das, was grad tatsächlich in den USA abgeht.) Und das wird dann noch gesteigert: es gibt Kameras (mit Ton) für jeden. Erst für Politiker, die dann keine heimlichen Absprachen mehr treffen können. Jeder, der keine Kamera trägt, ist damit komplett aus dem Rennen bei der nächsten Wahl. Aber damit hört es nicht auf - JEDER muss so ein Ding PERMANENT tragen, sonst ist er aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Er muss ja was zu verheimlichen habe, er muss ja ein Verbrecher sein, er darf auf keinen Fall mehr frei rumlaufen. Geächtet, kein Job, kein Geld (man kann doch solche Leute nicht auch noch unterstützen, wo kommen wir denn da hin), zur Jagd freigegegeben. Schöne, neue Welt, in der jeder jeden überall beobachten kann.

Und genau das ist es, worauf du mit deinem „ich habe nichts zu verbergen“ hin arbeitest. Natürlich ohne es zu wollen. Aber das ändert an dieser Tatsache exakt nichts.

Und wenn du es nicht verstehen willst, kann ich dir leider auch nicht helfen. Und hoffe darauf, dass es vielleicht einige andere verstehen.

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Hallo,
ich bin ein Freund der Literatur, die sich mit Zukunftsvisionen befasst. Dein Text habe ich in ähnlicher Form schon häufiger gelesen und irgendwie werde ich da das Gefühl nicht los, dass dort so ein klein wenig „Verschwörungstheorien“ verarbeitet werden - aber ich will es ja nicht wirklich, wie du so schön schreibst und ich arbeite ja auch auf „Ich habe nichts zu verbergen“ hin.
Und das ist verhängnisvoll ?.
Noch einmal, und dann auch zum letzten Mal - ich bin und bleibe bei meiner Auffassung, dass bei Kommentaren in Foren und um im Netz überhaupt der Klarname verwendet werden sollte (nicht muss - sollte !!) - und ich selbst tue das - um nix anderes geht es, zumindest mir.
Dass du mir mangelnde Intelligenz Und genau das ist es, worauf du mit deinem „ich habe nichts zu verbergen“ hin arbeitest. Natürlich ohne es zu wollen. Aber das ändert an dieser Tatsache exakt nichts.
hinsichtlich der globalen Auswirkungen meiner Einstellung attestierst, nehme ich hin, ändert aber auch exakt nichts.
Wir kommen da nicht zueinander - ich schlage vor - wir beenden das damit auch.
Ich überlasse natürlich gerne dir das „Schlusswort“.
Gruss
Czauderna

Beim nächsten W-W-W-Treffen dürfen wir bestimmt mal Dein entsperrets Handy in der Runde herumreichen …

https://wiki.piratenpartei.de/Ich_habe_nichts_zu_verbergen!
https://de.wikipedia.org/wiki/Nichts-zu-verbergen-Argument
https://www.amnesty.de/informieren/artikel/7-gruende-weshalb-ich-habe-nichts-zu-verbergen-die-falsche-reaktion-auf
https://www.heise.de/ct/ausgabe/2015-17-Editorial-Nichts-zu-verbergen-2755486.html

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Hallo,
nach zwei Monaten noch Antwort, dazu auch noch eine überflüssige, weil das Eine mit den Anderen nix zu tun hat. Aber, was soll´s - klar, machen wir - reichen wir rum.
Gruss
Czauderna

Die Vornamen in einem Chatroom sind meistens erfundene Aliasnamen und haben meistens nichts mit der Realität zu tun. Wer Chattet schon unter seinem wirklichen Namen? Das traut sich, so glaube ich wirklich niemand. Über einen Chatroom jemanden kennenlernen ist ziemlich einfach: man chattet eine Weile und fragt dann nach einem realen Treffen, bei dem man, wenn es denn tatsächlich stattfindet, sehr enttäuscht wird.