Ich wohne zur Miete in einem Altbau (1928)
WZ und SZ zur Nachbarwohnung. Leider höre ich vom Husten bis zum gesprochenem Wort alles als würde es sich in meiner wohnung abspielen. *krass!*
Wie muss eine VOSATZSCHALE zum SCHALLSCHTZ aufgebaut sein, wie wird sie konstruiert und wie sieht eine effektive und kostengünstige Lösung aus?
wenn du den Nachbarn hörst, gibt es eine oder mehrere Schallbrücken.
Am effektivsten wäre eine Schall schluckende Vorsatzschale auf der Seite
deines Nachbarn.
Da es mehrere mögliche Schallbrücken gibt (Wände, Decke, Boden), kann ich die
Vielzahl der Möglichkeiten ohne Ortskenntnisse nicht darstellen.
Vermutlich wird das eine aufwendige und kostenintensive Angelegenheit, die du auch nicht ohne Genehmigung des Vermieters durchführen darfst.
Erstmal würde ich mich daher an den Vermieter wenden und fragen, ober er weiterhelfen kann bzw. will. Wenn nicht würde ich beim Mieterbund oder der Rechtsauskunft fragen, ob die wahrgenommene Schallemission hinzunehmen ist und wenn nicht, welche Möglichkeiten du hast, dagegen vorzugehen.
Beste Grüße
Martin Teich
hallo,
vielen Dank für die schnelle Info. Ich hoffe auf eine Baumarktlösung.Ich will es nur gut und richtig machen. So muss die Konstruktion auch auf meiner Seite gebaut werden.Vielleicht kann man den Nachbarn auch überzeugen selbes zu tun. Ganz sicher bleiben die Schallbrücken über Wand Boden und Decke. Der Vermieter, so ist es zu erwarten, wird sich auf „Bestandsschutz“ berufen. Aber vielleicht gibt es Linderung durch so eine Baumarktlösung allein auf meiner Seite. Natürlich höre ich auch die Nachbarn über mir und selbst wenn laut, die aus dem Erdgeschoss (ich wohne im 2ten). Das alles ist aber nichts im Vergleich zum „Nebenan“. Privatsphäre?1?
Ja, auf jeden Fall herzlichen Dank.
Liebe Grüße
Reddwarff
Hallo,
jetzt könnte ich scherzhaft sagen: Ausziehen, aber damit ist dir nicht geholfen.
Ich komme aus meinem Urlaub und kann darum erst heute antworten. Vielleicht hast du ja schob eine Lösung gefunden.
Trotzdem hier meine Antwort.
Schallschutz erreiche ich grundsätzlich nur durch Gewicht. Ein schwerer Baustoff bietet hier guten Schutz.
Die Wand zur Nachbarwohnung ist offensichtlich sehr leicht. Darum gerät sie durch die Schallwellen in Schwingung, wirkt also ähnlich einer Membran.
Aus welchem Material bestehen die Decken?
Bei einer Betondecke würde ich im Abstand von 6 - 7 cm, besser 10 cm eine Vorsatzschale im Raum errichten, möglichst aus schweren dichten Steinen. Diese Wand muss zur Nachbarwand schalltechnisch vollständig entkoppelt sein. Keine Verbindung, kein Abstandhalter, absolut nichts. Das nimmt dir zwar ca 18 cm Platz im Raum weg, aber sonst erreichst du keine befriedigende Lösung. Den zwischenraum mit Füllmaterial(Mineralwolle oder Perlite) auffüllen, aber nicht stopfen. Die Schwingungen werden jetzt im Füllstoff verzehrt und der Restschall ist zu schwach um die neue Wand in Schwingung zu versetzen.
Bei einer Holzdecke kannst du nur ein Rahmenständerwerk aus 10 cm starken Kanthölzern errichten, also an Fußboden und Decke sowie an beiden Wänden Hölzer befestigen. Abstand zur Wand ebenfalls
8 bis 10 cm. Und nun wie ein Fackwerk mit senrechten Hölzern, Abstand ca 1 Meter und einem waagerechten Zwischenholz (vermitteln)ca 11,5 cm dicke Kalksandsteine ausmauern. Auch hier keine Verbindung zu alten Wand und den Zischenraum ebenfalls wie vor ausfüllen.
Ich weiß, es ist ein ziemlicher Aufwand, aber mir wäre die zu erwartende Ruhe diese Arbeit wert.
Erkundige dich aber weiter an anderer Stelle. Drei Meinungen sind immer ein Vorteil.Statisch gesehen ist das Gewicht zu vernachlässigen, da es direkt an der Wand steht. Ein Vorteil wäre bei der Holzbauweise, wenn das unterste waagerechte Holz durchgehend ohne Stoß und mindestens 12 cm hoch wäre.
Viel Erfolg
Barcelona