Vorsorge für Stromausfall (und Wassereinfall)

Wegen der Ahr-Katastrophe habe ich mich mal wieder mit Vorsorge beschäftigt.

Als „alter Camper“ kenne ich Urlaub ohne Strom und fließend Wasser. Natürlich nimmt man keinen tiefgefrorenen Vorrat mit, sondern Essen, das ohne Frost auskommt.

Gedanklich spiele ich immer mal wieder Notsituationen durch. Neue Erkenntnis: Der Brunnen für die Gartenbewässerung ist bei Überschwemmung keine brauchbare Wasserquelle. Bei Deichbruch am Rhein kann das Land hier wohl 50 cm unter Wasser stehen, also Kellerinhalt ist verdorben, verrostet. Die wichtigen Dinge also raus aus dem Keller. Und auch Sperrmüll (hat ja mal was gekostet) weg.

Für die Kommunikation möchte ich mir ein gutes CB Funkgerät anschaffen, zum Laden hätte ich noch ein 12V Solarpanel, allerdings ohne Speicher und Ladeelektronik. Ebenso ein sehr mäßiges Kurbel- und Solarradio, das ständig den UKW Sender verliert.

Wie sorgt ihr vor?

Nicht unwichtig, davon habe ich anlässlich der Ahr-Katastrophe nichts gelesen oder gehört:

Wohin mit Fäkalien, wenn rundherum alles nass ist. Mal eben trockene Erde im Eimer holen und reinschei*** geht ja nicht.

An der Ahr haben die Rundfunksender versagt. Ob die dazulernen? Vor ein paar Tagen war im Radio ein Sirenen-Dauerton und die Frage, was der bedeutet. Ich war mir ziemlich sicher: Entwarnung, kannst dich wieder hinlegen. Nee, ganz falsch, das Wissen von früher taugt nichts.

Das machen sog. „Prepper“ eben auch. Unter dem Stichwort findet man da eine Ganze Menge. Allerdings ist auch hier vorsicht geboten, denn auch hier gibt es oft auch Extreme :wink:

Naja, kommt dabei drauf an wo Du wohnst und ob und wenn ja wieviele in Deiner Umgebung auch dieses Netz nutzen. Kann wenn z.B. Nachbarn, Freunde, Familie, etc. da mitmacht bzw. auch entsprechend erreichbar sind interessant sein.

Kommt drauf an für Welchen Fall und für welchen Zeitraum man sich vorbereiten will.
Im Falle von Hochwasser: Nahrung und Trinkwasser für 14 Tage einlagern wie vom BSI vorgeschlagen ist schonmal ein guter Anfang. Dazu auch an Decken, was zum Feuer machen, etc. denken wenns kalt ist. Wer Glück hat der kann sich einen Holzofen ins Obergeschoß stellen. Ein großes Solarpanel mit guten Akkus dran, das man eben die Handys über mehrere Tage versorgen könnte oder noch besser ein Notstromaggregat wären auch nicht verkehrt.

Das stimmt so nicht ganz. Was ausgefallen ist sind entsprechende Stromleitungen, Sendemasten, Mobilfunk und Internet. Normales FM Radio KANN man durchaus empfangen wenn man eben eine entsprechend gute Antenne hat. Ein Kurbelradio ohne entsprechende Antenne bringt auch nicht viel.

Dazu gibts Camping Klos. Hier auch nicht die normalen Hygieneartikel vergessen. Wer sich noch an den Anfang der Pandemie mit dem horten von Klopapier erinnert weiß wo die Reise hingeht :wink:

So ein Plan ist wie immer sehr individuell, jeder macht das eben etwas anders. Bei dem einen kann der K-Fall Stromausfall sein, beim anderen eben Hochwasser, Sturm, Schnee, etc. bis hin zum Atomunfall mit eigenem Bunker. Muß jeder für sich entscheiden was und wieviel.

Als „alter Tramper“ hab ich einen kleinen Vorrat Micropur in der Hausapotheke stehen, Medikamente regelmäßig für zwei Monate da, und das war es dann.

Lebensmittel halt die normalen EDA-Vorräte.

Die Straße liegt hier vor dem Haus auf 95 m, 10 m über dem Pegelnullpunkt. Des longd.

Schöne Grüße

MM

Die Antwort finde ich komisch. Die Vorsorge Schneelawine wäre anders als Erdrutsch oder Hochwasser? Wann entscheidest du das?

Hallo,
Kurbelradios habe ich mit vor Jahren bei einem Haendler fuer solche Geraete angesehen, der glaub 6 verschiedene da hatte. Alle ungeeignet, der interne Akku kann nicht mit Deckel-auf-rausnehmen ersetzt werden gegen einen Neuen.

Finde ich nicht so tragisch. Im Katastrophenfall vertraue ich eher auf zeitlich unbegrenzte manuelle Fähigkeiten (kurbeln) denn auf vorhandene geladene Akkus für ein paar Stunden. So wenig Abhängigkeiten wie möglich.

Dann stell dir aber ne extra-Kiste Kalorien daneben.

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Ist das sicher? Dafür gibt es Karten: Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten. Die sollte man sich in Ruhe und verständig ansehen, bevor man Aktivitäten entfaltet.

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Danke für den Tipp. Habe auf Anhieb eine Karte von einem Heimatverein gefunden. Das geht ja bis 10 km vom Rhein entfernt.

„Blau schraffiert sind die Flächen, die bei Deichbrüchen überflutet würden.
Die Überflutungshöhe in den Ortschaften kann je nach Höhenlagen von 0,5 bis fast 5 Meter reichen.“

Da wäre ich dabei. Muss mich in Ruhe mal damit beschäftigen.

Mag sein, daß der Heimatverein die offiziellen Karten übernommen hat, aber ob die aktuell sind, weißt Du dann ja auch nicht. Ich würde es eher auf den Seiten der zuständigen Behörde versuchen.

und auf welchem Abschnitt des Oberrheins muss man mit Deichbrüchen rechnen?

Schöne Grüße

MM

Ja, weil es immer darauf ankommt in welcher Gegend man wohnt, wie man wohnt (Miete, Eigentum, Camper, Bunker, etc.) wieviel Platz, Zeit, Budget und Intension man hat. Eine Naturkatastrophe kann sich anders auswirken als eine von Menschen gemachte. Ein eher lokales Problem oder ein Stromausfall in einem kleinen Bereich kann sich anders auswirken als ein Schneesturm, der über das Ganze Land hinwegfegt.

In dem Moment in dem man anfängt sich eben für welche Arten eben auch immer vor zu bereiten. Will man sich z.B. „nur“ gegen ein paar tage Strom/Gas/Wasser Ausfall absichern oder soll es mehrere Wochen sein, Das ist eben sehr individuell.

Aufbewahrung:
Aufbewahrung deiner Notfallversorgung in großen Plastiktonnen die nen Deckel mit Drehverschluss haben. Die sind Luft- und Wasserdicht. Wird oft gerne bei Kanufahrten genommen. Die halten auch mechanischer Beanspruchung gut Stand.

Essen:
Alles was trocken ist. Nudlen, Reis, Mehl, Gewürze,… usw. bzw. in Dosen eingemacht ist (die halten trotz Ablaufdatum ewig und drei Jahre). Somit brauchst nicht immer nachrüsten. Honig nicht vergessen; der hält ewig und liefert dir schnelle Energie.

Trinken:
selbsterklärend: viel Bier und etwas Wasser :wink:
Wasser ggf. in Kanister abfüllen.

Ausrüstung:
(Camping)-Gaskocher, Feuerzeuge, Besteck, Schwimmweste, Taschenlampe (stoß und Wasserfest), Spiegel, erste Hilfe-Set, Toilettenpapier (ganz ganz wichtig :grinning:) usw… wenn du Camper bist, weißt du e was du da brauchst.

Ich achte darauf, dass sämtliche Elektrogeräte (wenn möglich) mit AA bzw. AAA Batterien/Akkus betrieben werden können. Sollte deine Ladestation (zu der ich gleich komme) defekt sein, findest Batterien wie AA und AAA leichter als irgendwelche Spezialakkus.
Solarpanele kaufen, diese an eine Powerbank anschließen, und von der Powerbank aus deine Geräte wie Handy, usw… laden.
Gibt auch Akkuladestationen für AA und AAA Akkus, die über einen USB angeschlossen und geladen werden können. Da schließt dann deine Powerbank an.

Funk:
CB-Funk = gute Option
Sofern du Nachbarn hast, mit denen du dich kurzerhand zusammenschließen möchtest um euch gegenseitig zu helfen, empfehle ich das PMR-Funkgerät Midland G9 Pro.
Das ist dann aber NICHT der CB-Funk (wie er bspw. bei LKW-Fahrer & Co verwendet wird), aber die Reichweite mit dem PMR Funkgerät Midland G9 Pro ist enorm.
Wenn du eine Funklizenz hast / hättest, könntest dir dieses Gerät auch von der Leistung tunen + eine Fieberglasantenne drauf montieren; dann hast Reichweiten die du mit dem CB-Funkgerät niemals erreichen würdest.
Zumindest aus meiner Erfahrung.
Kommt halt drauf an, wie weit die Menschen von dir weg sind die du im Notfall erreichen möchtest, bzw. müssten die sich dann natürlich auch dieses Gerät kaufen.
Für meine Nachbarn habe ich in Summe ca. 20Stk dieser Geräte gekauft. Für die Kinder ein schönes „Spielzeug“ und im Notfall ein gutes Tool. Kostet in der Standardausführung (ohne Fieberglasantenne) 65euro / stk. Amazon.

LG

Baumi

Hallo Baumi,

danke für deine ausführlichen Tipps.

Gute Idee, kenne ich tatsächlich von einer Kanutour. Die müssten dann noch gegen wegschwimmen angekettet werden.

Uups, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Wäre gut, wenn man damit tauchen könnte und erst bei Bedarf aufblasen. Kann ich dann auch für meine Segeltörns nutzen (ich bin immer bedacht auf Zusatznutzen). Die Skipper der Traditionssegler sind immer nette Menschen, aber die Notfallübungen werden ebenso luschig gehandhabt wie im Flugzeug. Keine Praxis.

Nie Notfall-Praxis geprobt. Beim Sportbootführerschein war „Mann über Bord“ ein Fender. Am Prüfungstag „Rettungsring werfen“ habe ich einen zweiten Fender hinterhergeworfen, was allgemein nicht gut ankam, man musste nun zwei Fender wieder einsammeln :wink:

oder - sofern möglich - dort gelagert werden wo kein Wasser hinkommt (Dachboden?)

dann nicht vergessen, sie wieder in deine Notfalltonne zu packen :slight_smile:

Ja, gibt immer wieder Neues auf das man bei solchen Gedankengänge kommt. Bis hin zur zweiten Garnitur an Kleidung - oder zumindest eine Decke. In deinem Fall (Überschwemmung) wirst selbst nass werden. Wenns dann noch kalt ist, kommt die Unterkühlung hinzu. Kleidung, (Rettungs)Decke, usw… bis hin zu den Gel-Handwärmer die du mit einem „Klick“ aktivierst. Alles Sachen die ewig halten / sofern man keine 40kg zulegt :slight_smile:

Ich persönlich habe 5 (6) Kategorien, die man in Notlage braucht.

  1. medizinische Versorgung
  2. Wasser
  3. Nahrung
  4. Ausrüstung (Taschenlampe, Elektrotechnik, usw)
  5. Kommunikation
  6. Selbstverteidigung (für die eingefleischten Zombieapokalypse-Anhänger :smile: )

Wenn man sich ein paar Szenarien im Kopf durchgeht, was man alles bei Naturkatastrophen brauchen könnte, dann hast zumindest ein kleines Notfallpaket, dass dich fürs Erste über die Runden bringt.

Eines der wichtigsten Punkte ist für mich das Essen und Wasser.
Da ich kein Anhänger von Weltuntergangstheorien bin, scheideen für mich Alieninvasion & Zombieapokalypse aus :slightly_smiling_face:

Was aber durchaus ein Thema sein könnte, wäre ein Blackout / Stromausfall. Ohne hier auf prophetische Verschwörungstheorien einzugehen, haben so manche Argumente, Zahlen und Fakten ihre Daseinsberechtigung die man nicht als Panikauslöser - aber zumindest als Eventualität in Betracht ziehen sollte.
Neben immer wiederkehrende Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Lawinen und Murenabgänge, sollte nämlich die Sonnenaktivität nicht außer Acht gelassen werden.
Ich kenne zufällig jemanden in einer Führungsposition, der für den Ausbau und die Instandhaltung eines riesigen Netzbetreibers zuständig ist. Der hat mir das auch einmal bestätigt, dass unser gesamtes Stromnetzwerk ein „dünner Drahtseilakt“ (wie er es wortwörtlich bezeichnete) ist.
Wenn uns ein massiver coronaler Massenauswurf der Sonne treffen würde, dann könnte das unter Umständen wirklich verheerende Folgen für unsere Stromversorgung haben; insbesondere die Transformatoren - ohne die nichts läuft.
Und ohne Strom, geht bei uns letztendlich gar nichts mehr. Keine Zapfsäule, keine Kassa, usw… das kannst dir dann selber ausmalen.
Problem an der Sache ist, dass wenn die Transformatoren beschädigt sind, die Reparatur oder gar der Austausch enorm aufwendig und langwierig ist - Zumal auch diese Strom für deren eigene Produktion benötigen…

Nur als Denkanstoß - wenn du dich schon mit dem Thema beschäftigst :wink:

LG