Vorsorge noch sinnvoll?

Hi,

ich als unternehmer stell dann nur noch billigkräfte ein.

offensichtlich bist auch Du der Ansicht, daß Arbeitskräfte austauschbar sind, Ausbildung unwichtig ist und jeder Blödi somit jeden Job machen kann.

Ich bin mal so frei und behaupte, daß das mit der Realität so ziemlich gar nichts zu tun hat.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

offensichtlich bist auch Du der Ansicht, daß Arbeitskräfte
austauschbar sind, Ausbildung unwichtig ist und jeder Blödi
somit jeden Job machen kann.

es kann zu mindest ganze Branchen betreffen. Ich finde das Beängstigend genug, auch wenn ich nicht selbst betroffen bin.

Gruß, Joe

offensichtlich bist auch Du der Ansicht, daß Arbeitskräfte
austauschbar sind, Ausbildung unwichtig ist und jeder Blödi
somit jeden Job machen kann.

sicher nicht. aber in fabriken oder sonstwo sind die leute doch austauschbar. du darfst nicht davon ausgehen, daß jeder hochqualifiziert ist, sondern daß millionen von AN normalen tätigkeiten nachgehen.

sag mir mal drei beispiele von arbeitskräften, die nicht austauschbar sind wenn diese nicht studiert haben.

cu
alex

Hallo Alex!

… aber in fabriken oder sonstwo sind die leute
doch austauschbar.

Dann empfehle ich, den Chef zu fragen, ob er seine Sekretärin gegen eine billigere Kraft tauschen möchte. Frage auch gleich den Meister, ob er seinen Werkzeugmacher gegen eine 1€-Kraft tauschen will … oder den Mann, der das halbe Mio teure Bearbeitungstentrum für den nächsten Fertigungsschritt programmiert. Auf dem Weg dorthin kommst Du an einer Baustelle vorbei und fragst, ob man statt des Maurers für das Sichtmauerwerk lieber einen Ungelernten haben möchte. Auf dem Rückweg gehst Du bei der Bank vorbei und schlägst vor, alle Sachbearbeiter rauszuschmeißen und gegen 1€-Kräfte zu ersetzen. Wenn Du da fertig bist, gehst Du zum nächsten Bosch- oder Bremsendienst, wieder mit dem Spruch, ob die nicht ein paar billige Leute haben wollen. Dann zum Spediteur um die Ecke, der sich mit Exporten nach Übersee beschäftigt. Vielleicht brauchen die Ungelernte für die Exportabwicklung, für Schwertransporte oder für den 50 t-Kran? Ziemlich sicher will keiner billige Leute haben, nicht mal geschenkt und auch nicht, wenn Du was zuzahlst. Gefrustet kannst Du noch versuchen, ein paar Leute als OP-Schwester oder beim Fernsehhöker loszuwerden. Wenn Du schon mal dabei bist, huschst Du noch beim Herrenausstatter, bei der Berufsfeuerwehr, beim Steinmetz, beim Bäcker, bei den Stahlkochern, Bergleuten, beim Hufschmied, bei ein paar Landwirten und bei einigen Dutzend weiterer Stellen vorbei, stets mit dem Angebot, daß sie ungelernte Leute umsonst…

Wo es nur darum geht, immer die gleichen Handgriffe nach Anweisung zu machen, sind die Leute austauschbar. Solche Stellen gibt es, aber es werden täglich weniger und sie bestimmen nicht das Bild unserer Wirtschaft.

… du darfst nicht davon :ausgehen, daß jeder
hochqualifiziert ist, sondern daß millionen von AN normalen
tätigkeiten nachgehen.

Was ich ein paar Zeilen weiter oben aufführte, sind die „normalen Tätigkeiten“. Beliebig austauschbar ist dabei nichts. Überall sind Könner ihres Fachs gefragt, oft genug mit mehrjähriger Erfahrung.

sag mir mal drei beispiele von arbeitskräften, die nicht
austauschbar sind wenn diese nicht studiert haben.

Ich hab nicht mitgezählt, aber es waren mehr als 3 Beispiele. Natürlich ist von den Genannten jeder ersetzbar, aber nicht durch unqualifizierte Leute. Es ist keine Frage des Preises; sogar kostenlos kann man keine unqualifizierte Leute gebrauchen.

Gruß
Wolfgang

sag mir mal drei beispiele von arbeitskräften, die nicht
austauschbar sind wenn diese nicht studiert haben.

Da kenne ich alleine im Bekanntenkreis genug.
Teilweise Leute, die mit knapp 60 einen „golden handshake“ bekamen, weil sie zu teuer waren, und jetzt schaffen 4 Jungakademiker denselben Job gerade mal mit Ach und Krach.
Oder der Vertreter, der jeden Kunden kennt, und bei ein paar Gläschen Wein Abschlüsse en masse bringt.
Oder oder oder…
Studium oder nicht ist nicht das Kriterium.

LG
Stuffi

Hallo Alex!

… aber in fabriken oder sonstwo sind die leute
doch austauschbar.

Dann empfehle ich, den Chef zu fragen, ob er seine Sekretärin
gegen eine billigere Kraft tauschen möchte. Frage auch gleich
den Meister, ob er seinen Werkzeugmacher gegen eine 1€-Kraft
tauschen will … oder den Mann, der das halbe Mio teure
Bearbeitungstentrum für den nächsten Fertigungsschritt
programmiert. Auf dem Weg dorthin kommst Du an einer Baustelle
vorbei und fragst, ob man statt des Maurers für das
Sichtmauerwerk lieber einen Ungelernten haben möchte. Auf dem
Rückweg gehst Du bei der Bank vorbei und schlägst vor, alle
Sachbearbeiter rauszuschmeißen und gegen 1€-Kräfte zu
ersetzen. Wenn Du da fertig bist, gehst Du zum nächsten Bosch-
oder Bremsendienst, wieder mit dem Spruch, ob die nicht ein
paar billige Leute haben wollen. Dann zum Spediteur um die
Ecke, der sich mit Exporten nach Übersee beschäftigt.
Vielleicht brauchen die Ungelernte für die Exportabwicklung,
für Schwertransporte oder für den 50 t-Kran? Ziemlich sicher
will keiner billige Leute haben, nicht mal geschenkt und auch
nicht, wenn Du was zuzahlst. Gefrustet kannst Du noch
versuchen, ein paar Leute als OP-Schwester oder beim
Fernsehhöker loszuwerden. Wenn Du schon mal dabei bist,
huschst Du noch beim Herrenausstatter, bei der
Berufsfeuerwehr, beim Steinmetz, beim Bäcker, bei den
Stahlkochern, Bergleuten, beim Hufschmied, bei ein paar
Landwirten und bei einigen Dutzend weiterer Stellen vorbei,
stets mit dem Angebot, daß sie ungelernte Leute umsonst…

Wo es nur darum geht, immer die gleichen Handgriffe nach
Anweisung zu machen, sind die Leute austauschbar. Solche
Stellen gibt es, aber es werden täglich weniger und sie
bestimmen nicht das Bild unserer Wirtschaft.

… du darfst nicht davon :ausgehen, daß jeder
hochqualifiziert ist, sondern daß millionen von AN normalen
tätigkeiten nachgehen.

Was ich ein paar Zeilen weiter oben aufführte, sind die
„normalen Tätigkeiten“. Beliebig austauschbar ist dabei
nichts. Überall sind Könner ihres Fachs gefragt, oft genug mit
mehrjähriger Erfahrung.

sag mir mal drei beispiele von arbeitskräften, die nicht
austauschbar sind wenn diese nicht studiert haben.

Ich hab nicht mitgezählt, aber es waren mehr als 3 Beispiele.
Natürlich ist von den Genannten jeder ersetzbar, aber nicht
durch unqualifizierte Leute. Es ist keine Frage des Preises;
sogar kostenlos kann man keine unqualifizierte Leute
gebrauchen.

hi wolfgang,

superbeispiele, klasse.
ich hab ja nicht gesagt, daß diese kräfte alle unqualifiziert sind.
was ich mein ist zb. so gemeint.

es arbeiten qualifizierte buchhalter in einer grossen firma. nun erhält die firma ein angebot, die arbeiten nach russland zu verlegen. dort werden ebenfalls hochqualifizierte mitarbeiter (deutsch, englisch fließend vorhanden) die arbeit erledigen. (das gibts wirklich) nun gerät die große firma unter kostendruck, da nicht die angestrebten 5 mrd. gewinn sondern nur 4,5 mrd. gewinn erzielt wurden. jetzt greift die firma zu und verlegt die jobs. das hört ein anderer usw. mittelstandler zieht nach und die spirale dreht sich.

jetzt sind wir beide arbeitslos.

nun verstreicht ein jahr obwohl wir uns redlich nach lohnarbeit bemühen, was aber an der katastrophalen situation am arbeitsmarkt scheitert.

jetzt kommt der „böse onkel hartz“ und sagt geht arbeiten. jetzt gehen wir irgendwohin als qualifizierte arbeitnehmer und verrichten unser tagwerk. Wie findet jetzt ein frisch arbeitsloser einen job, wenn der mit unserem 1eur job konkurieren muß??? Warum soll der eingestellt wenn wir billiger sind und hochqualifiziert?

Das check ich nicht. Erklärs mir mal bitte.

cu
alex

Gruß
Wolfgang

Das von dir gezeigte Beispiel existiert ja auch täglich, stimmts.

Wenn soetwas 1 x in 10 jahren passiert, ist das sehr sehr viel. Was sollen die immer an Haaren herbeigezogenen Beispiele?

Ich sag dir mal ein anderes Beispiel.

Grundig Nürnberg: Was glaubst du, ist mit den ganzen Ingenieuren passiert? Werden jetzt irgendwo hochbezahlte Ing. durch 1€-Ing. ausgetauscht? Mitnichten. Es fand ein regelrechter Ausverkauf statt. Die Firmen haben sich teilweise um die Leute gerissen und haben ihnen nicht selten mehr Gehalt geboten.

Und das ist die Regel.

sicher nicht. aber in fabriken oder sonstwo sind die leute
doch austauschbar. du darfst nicht davon ausgehen, daß jeder
hochqualifiziert ist, sondern daß millionen von AN normalen
tätigkeiten nachgehen.

Es geht nicht um hochqualifiziert, sondern um qualifiziert und eingearbeitet.

sag mir mal drei beispiele von arbeitskräften, die nicht
austauschbar sind wenn diese nicht studiert haben.

Wolfgang hat einige genannt, ich könnte Dir ohne Ende Beispiele aus meinem Umfeld nennen. Sekretärin, Ex-Azubine, Teamassistentin: in alle haben wir mehrere Jahre Ausbildung investiert, so daß niemand auf den Gedanken käme, die beiden einfach mal so auszutauschen, obwohl es sich dabei auf dem Papier um gar nicht mal so kompexe Tätigkeiten handelt. Selbst ich habe trotz Studium und Bankausbildung rd. 2 Jahre gebraucht, bis ich die Tätigkeit aus meiner Sicht in gut verwertbarem Maße ausfüllen konnte.

Es kann durchaus sein, daß es irgendwo in Deutschland noch Stellen gibt, die ein gut ausgebildeter Schimpanse ausfüllen könnte. Die regel ist das nicht und die Zahl dieser Tätigkeiten nimmt rapide ab. Selbst die Leute am Fließband bspw. bei Automobilherstellern, denen man ja immer stupide Tätigkeiten und Austauschbarkeit nachsagt, sind inzwischen gut qualifiziert und nicht durch Hinz und Kunz ersetzbar.

Gruß,
Christian

Hab ich auch… :smile:

Hallo Marco,

ich teile deine Bedenken.
Es ist für mich durchaus vorstellbar, dass die private
Absicherung für das Alter irgend wann mal zu einem Minus bei
der gesetzlichen RV führt.
Bis ich (38) mal in Rente gehe gibt es noch viele Regierungs-
und vielleicht auch Systemwechsel in Deutschland.

Ich habe dennoch eine priv. Altersvorsorge über die Firma und
diese wird höher sein als die ges. RV bisher wäre.

Wie gesagt, ich teile deine Bedenken, nur ist meine
Schlussfolgerung eine andere. Nichts zu tun wird auf jeden
Fall schlechter sein.

Ich hab auch eine priv. Altersvorsorge, im übrigen
die gleiche Meinung.

Nur: ich habe die Befürchtung, dass sich eine
private Vorsorge nur dann wirklich lohnt, wenn
sie *allein* schon sehr deutlich über dem
Durchschnitts-Pflichtrentenniveau liegt.

Und das ist etwas kostspieliges, das sich
der Durchschnittsarbeitnehmer *nicht* leisten
kann. Und genau da sehe ich die Ungerechtigkeit.

Für diejenigen mit geringer Zusatzversicherung
wird sich diese nicht oder zumindest fast nicht
lohnen.

Gruss, Marco

jetzt gehen wir irgendwohin als qualifizierte arbeitnehmer und
verrichten unser tagwerk. Wie findet jetzt ein frisch
arbeitsloser einen job, wenn der mit unserem 1eur job
konkurieren muß??? Warum soll der eingestellt wenn wir
billiger sind und hochqualifiziert?

Die 1 EUR Jobs gibt es nur bei staatlichen Stellen. Insoweit gibt es keine Qualifikationskonkurrenz.

Hallo,

Die 1 EUR Jobs gibt es nur bei staatlichen Stellen.

vermutet hatte ich das auch, aber wo steht das? Ich konnte darüber nichts finden.

Gruß, Rainer

servus Marion,

Wenn ich der Argumentation einiger hier folgen sollte, dann
müsste ich jeden Monat mein ganzes Geld zum Fenster
rausknallen, um dann, falls mal nichts mehr zutun ist, von
Sozialhilfe zu leben.

Nein, Du sollst Deinen Laden schließen und alles was Du hast auf den Kopf hauen, Alki oder Drogi werden und dann wirst Du gnadenlos unterstützt.

gruß Richard

–> Private Vorsorge nützt nichts.

Hallo Marco,

diesen Ausspruch halte ich nicht für richtig Marco. Vor ungefähr 25 Jahren habe ich mich „privat“ abgesichert.

Ich denke es ist wichtig - egal in welcher Gesellschaftsform - niemals die „eigene“ Verantwortung, das eigene Leben, auf einen „STAAT“. zu übertragen.

Staatsversprechungen, egal welcher Staat, würde ich nie vertrauen.

Mir geht es derzeit gut. Arbeiten - für andere und für Geld - muss ich nicht mehr.
Wenn ich mich beschäftige, dann aus Vergnügen. :smile:)

Für alle Dienstleistungen die ich beanspruche bezahle ich. Das ist auch logisch. Bis jetzt kommt, und kam, mich meine Lebenseinstellung billiger - effektiver ist es allemal - als diese staatlichen „Versprechen/Lotterie-Versicherungen“.

Du siehst, private Vorsorge kann durchaus sinnvoll sein.

Grüße von Nick

Moin Richard,

Nein, Du sollst Deinen Laden schließen und alles was Du hast
auf den Kopf hauen, Alki oder Drogi werden und dann wirst Du
gnadenlos unterstützt.

Ich glaub dann gehör ich doch lieber zu den Deppen, die arbeiten, Steuern zahlen und privat vorsorgen :smile:

Gruß
marion

Hi :smile:

Nein, Du sollst Deinen Laden schließen und alles was Du hast
auf den Kopf hauen, Alki oder Drogi werden und dann wirst Du
gnadenlos unterstützt.

Und wozu dann leben? Meine Güte, was eine begrenzte Lebens(qualität)erwartung. Außerdem, wenn wir dann irgendwann
alle unter der Brücke liegen und uns gegenseitig vollkotzen und
anpinkeln…wer soll dann noch die Brücken bauen, Flaschen abfüllen
und Bier brauen? Katastrophe…
grüße, rené

Hallo Nick,

Du siehst, private Vorsorge kann durchaus sinnvoll sein.

Pech für die, die beim Staat zwangsversichert sind und nur einen kleinen, zusätzlichen Teil privat versichern können. Genau um die ging es in dem Beitrag.
Dann ist es so, daß es belohnt wird, nicht privat vorgesorgt zu haben, nämlich mit 345 Euro/Monat! :wink:

Gruß, Rainer

Moin :smile:

Dann ist es so, daß es belohnt wird, nicht privat vorgesorgt
zu haben, nämlich mit 345 Euro/Monat! :wink:

  • Miete
  • Heizung
  • Krankenversicherung
    .
    .
    .

grüße, rené

Hallo Renè,

  • Miete
  • Heizung
  • Krankenversicherung
    .

ja. Die genaue Summe ist dabei nicht wichtig, jedenfalls wird der, der auf die Politik gehört hat und private Altersvorsorege betreibt verhöhnt, falls er arbeitslos wird. Das Risiko ist leider recht hoch und wird nach meiner Meinung weiter steigen.

Gruß, Rainer

Hi Rainer,

auch ich war von diesem Staat „zwangsversorgt“ mit den Pflichtversicherungen.
Nur habe ich es mir nicht gefallen lassen. Ich habe schlichtweg nicht gezahlt. Es steht jedem Menschen frei - jedenfalls vielen - an welchen Staat er zahlt. Dieser Staat bekommt von mir nur noch die Merwertsteuer, wenn ich mich in Deutschland aufhalte. Sonst bekommt er nix von mir.

Wir leben nun einmal im Kapitalismus, haben wir uns selbst wohl so gewählt, halten wir uns also auch daran - an diese Spielregeln.

Gruß Nickolas

Hallo Nickolas,

auch ich war von diesem Staat „zwangsversorgt“ mit den
Pflichtversicherungen.
Nur habe ich es mir nicht gefallen lassen. Ich habe
schlichtweg nicht gezahlt. Es steht jedem Menschen frei -
jedenfalls vielen - an welchen Staat er zahlt.

OK, so bekommt’s ‚Gesicht‘. :wink: Hätte ich nicht schulpflichtige Kinder … im Moment befinde ich mich näher an Frankreich, als an meinem Wohnort. :wink:

Dieser Staat
bekommt von mir nur noch die Merwertsteuer, wenn ich mich in
Deutschland aufhalte. Sonst bekommt er nix von mir.

Wir leben nun einmal im Kapitalismus, haben wir uns selbst
wohl so gewählt, halten wir uns also auch daran - an diese
Spielregeln.

Das werden wir wohl müssen. Das muß aber nicht bedeuten, daß man tatenlos zusehen muß, wenn die eigene Situation verschlechtert wird. Der Versuch, das zu ändern gehört auch zu den Spielregeln. :wink:

Gruß, Rainer