wenn man aus einer ungekündigten Position (5 Jahre) kündigen möchte, welchen Grund dafür darf man im Vorstellungsgespräch bei neuem Arbeitgeber angeben?
Die wahren Gründe sind: Entfernung von ca. 60 km, 45 Stunden/Woche, viel Stress, keine Zeit für Sport und Familie und als Folge gesundheitliche Probleme.
Könnte man ruhig sagen, dass man einen wohnortnahen Arbeitsplatz anstrebe? Oder welche Erklärung wäre am plausibelsten?
Könnte man ruhig sagen, dass man einen wohnortnahen
Arbeitsplatz anstrebe?
ja, sofern man auch plausibel machen kann, dass der gegenwärtige wohnort nicht einfach zufällig ist, sondern man dort z.B. aufgewachsen ist, seine kontakte/verwandten hat, sein eigenheim, etc., der wohnort also langfristig beibehalten wird.
wenn man aus einer ungekündigten Position (5 Jahre) kündigen
möchte, welchen Grund dafür darf man im Vorstellungsgespräch
bei neuem Arbeitgeber angeben?
Hi,
falls die Frage kommt „warum wollen Sie eigentlich da weg?“, sollte man nur sachliche, rein berufliche Gründe angeben. Private Gründe sind zwar menschlich verständlich, werden aber nicht gerne gesehen. Schließlich könnte ja in absehbarer Zeit wieder was Privates bei Dir los sein und dann wärst Du schon wieder auf Jobsuche. Das will eigentlich kein Arbeitgeber.
Wenn du Fernpendeln als Grund angibst, musst Du Dir die Frage gefallen lassen ob Du beruflich überhaupt flexibel bist. Schließlich kannn auch dein neuer Arbeitgeber vorhaben dich an einer anderen Stelle auf der Landkarte einzusetzen.
Viel Erfolg
Christian
Als Beispiel
Wie schon erwähnt wurde, wenn man bereits „seßhaft“ ist könnte man es zum Beispiel so eintüten:
„Ich arbeite derzeit etwa 1 1/2 Fahrstunden entfernt von meinem Wohnort, dadurch verbringe ich jeden Tag 3 Stunden im Auto.
Ich weiß, dass ich deutlich mehr leisten könnte, wenn ich durch Wohnortnähe diese Fahrtzeit zumindest anteilig in Erholungszeit umwandeln könnte.“
Könnte man ruhig sagen, dass man einen wohnortnahen
Arbeitsplatz anstrebe?
anderes Beispiel.
Du hast eine Freundin und willst Dich von ihr trennen.
Bei der neuen Freundin sagst Du, daß Du gerne mit ihr zusamme nsein möchtest, weil sie im gleichen Ort wohnt.
Glaubst Du, daß das gut ankommt?
Eher nicht!
Wenn Du Dich auf eine neue Stelle bewirbst, musst Du dem potentiellen neuen AG klarmachen, daß zum einen Du der einzig richtige Kandidat bist und zum anderen der neue AG für Dich der allerbeste.
Daß das natürlich geschummelt ist, wissen sicher beide Seiten, aber mit Gründen wie ‚Dann hab ich eine kürzere Fahrstrecke‘ darfst Du in Bewerbungsgesprächen nicht kommen. ‚Freizeittypen‘ (keine Zeit für Sport und Familie und als Folge gesundheitliche Probleme) kommen meist nicht gut an.
Es hängt natürlich auch davon ab, wie hoch Deine Qualifikation ist. Bei hochqualifizierten AN (Akademiker, Meister, Techniker) wird das weit weniger akzeptiert, als z.B. bei Angelernten.
Könnte man ruhig sagen, dass man einen wohnortnahen Arbeitsplatz anstrebe?
Das ist eine heikle Sache, und es kommt darauf an, welche Auswirkungen daß für den zukünftigen Arbeitgeber hat:
Falls feststeht, daß Du im neuen Job immer vor Ort arbeiten kannst (z.B. wenn der Arbeitgeber eine Apotheke oder eine sponstige lokale Firma ist), würde ich sagen, daß ich einen Arbeitsplatz am Wohnort anstrebe. Das würde ich aber niemals als alleinigen Wechselgrund angeben.
Ansonsten würde ich ihm nicht auf die Nase binden, daß ich sofort wieder weg wäre, wenn der Arbeitsplatz vor Ort wegfällt… Es reicht dann, wenn Du später einfach wieder kündigst .
anderes Beispiel.
Du hast eine Freundin und willst Dich von ihr trennen.
Bei der neuen Freundin sagst Du, daß Du gerne mit ihr zusamme
nsein möchtest, weil sie im gleichen Ort wohnt.
Glaubst Du, daß das gut ankommt?
Eher nicht!
Hihihi, super Beispiel (* von mir). Lange nicht mehr so mit den anderen Büroschnecken beim Kaffeetrinken gelacht .
Erdbeerzunge
(die zum Glück in 20min zur Arbeit laufen kann, mit PKW geht es schneller).
keine Zeit für Sport und Familie und als Folge gesundheitliche Probleme.
Also typische Burnout-Patienten sind anderen Belastungen ausgesetzt.
Alles in allem jemand, der am liebsten Nine-to-Five arbeiten möchte, nicht bereit ist Mehrarbeit zu leisten, nicht stress-resistent ist und sich bei diesen Eckpunkten schon überfordert fühlt. Bei Arbeitnehmern, die recht simple Tätigkeiten ausüben und entsprechend bezahlt werden, ist das nicht so wichtig. Da interessiert die Wechselmotivation aber sowieso nicht wirklich. Ist das eine etwas qualifiziertere Position, ist ein Arbeitnehmer mit so einer Einstellung natürlich nicht gerade das, was sich Arbeitgeber wünschen.
Könnte man ruhig sagen, dass man einen wohnortnahen
Arbeitsplatz anstrebe?
Sagen kann man das, muss es aber begründen.
Oder welche Erklärung wäre am plausibelsten?
Man kann natürlich das übliche Bla Bla hinsichtlich fehlender Entwicklungsmöglichkeiten anführen. Das passt aber nicht zur o.g. echten Wechselmotivation. Zudem kann es sein, dass ein Job mit Entwicklungspotential nicht mit einer Nine-to-Five Mentalität in Einklang zu bringen ist.
Könnte man ruhig sagen, dass man einen wohnortnahen
Arbeitsplatz anstrebe?
Naja, wenn man nicht ganz tief in die Schleimkiste greifen will („Ich möchte gerne über die Möglichkeit verfügen, in Notfällen schnell am Arbeitsplatz einsetzbar zu sein“), sollte man darauf verzichten, wenn man nicht gerade in einen Bereich geht, der mit Heimatnähe in Verbindung steht.
Oder welche Erklärung wäre am
plausibelsten?
Potentiell jede, die auch einen Vorteil für den AG bringt.
Naja, wenn man nicht ganz tief in die Schleimkiste greifen
will („Ich möchte gerne über die Möglichkeit verfügen, in
Notfällen schnell am Arbeitsplatz einsetzbar zu sein“), sollte
man darauf verzichten, wenn man nicht gerade in einen Bereich
geht, der mit Heimatnähe in Verbindung steht.
Das kommt doch sehr auf den AG an und welche Motive der hat.
Meiner zum Beispiel bittet mich (durchaus freundlich und optional), in die Nähe der Firma zu ziehen, und das obwohl ich derzeit 25min entfernt wohne…
Wie auch immer.
Wichtig ist, dass was immer man für Gründe hat die Stelle zu wechseln, der AG für sich einen Vorteil erkennt.
Ein einfaches „Ja ich bin halt zu faul weit zu reisen“ wird nicht reichen, aber alles worin der AG einen Mehrwert erkennen kann darf man doch sagen?
Behaupte ich.
Potentiell jede, die auch einen Vorteil für den AG bringt.
Da stimme ich mal zu.
Arbeitgeber suchen immer win-win Situationen, d.h. Arbeitsverhältnisse, die für beide beteiligten Parteien einen Vorteil bringen.
Erkennt der AG, dass er diesen bekommt, steht man besser da als wenn man nur seine eigene Sicht der Dinge schildert.
Warum sollte es nicht eine Firma geben, die sich freut, einen hochqualifizierten Mitarbeiter zu relativ günstigen Konditionen abwerben zu können weil dieser der nichtmonetären Komponente „Reisezeit zum Arbeitsplatz“ einen sehr hohen Wert beimißt?
Es war eine allgemeine Frage, was die Arbeitgeber so alles „fressen“ würden. Es geht um kaufmännische Stellen. Momentan bin ich im Vertrieb und in einigen Projekten tätig.
Es war eine allgemeine Frage, was die Arbeitgeber so alles
„fressen“ würden.
Es gibt aber keine allgemeine Antwort, einer Aushilfe die ein Großteil
ihres Einkommens für den Arbeitsweg aufbringt wird man sicher verstehen
das sie sich was näheres sucht.
Es geht um kaufmännische Stellen. Momentan
bin ich im Vertrieb und in einigen Projekten tätig.
Dann kann ich dir nur sehr dringend raten tunlichst die Klappe zu
halten. Ein Vertriebler der nicht flexibel ist kann wohl kaum jemand
brauchen.
Flexibilität hat aber ihren Preis, und muss durch andere Dinge ausgeglichen werden, wie z.B. „Kohle“ und/oder gute Arbeitsbedingungen (Möglichkeit in der Mittagspause den Arbeitsplatz zu verlassen, Gleitzeit, Überstunden ausbezahlt oder ausgeglichen bekommen). Bei uns stimmt weder das erste, noch das zweite.
Außerdem ist es sehr wichtig (besonders mit zunehmendem Alter), eine Möglichkeit zu haben, den Stress durch sportliche Aktivitäten abzubauen, um den Kreislauf auf Trab zu halten und langfristig im Job bleiben zu können. Ich habe diese Möglichkeit gar nicht und mein Kreislauf bekommt das zu spüren.
Aber gut, ich habe schon verstanden, was die AG alles hören möchten. Das werden sie auch von mir bekommen.
Aber gut, ich habe schon verstanden, was die AG alles hören
möchten. Das werden sie auch von mir bekommen.
Sie möchten das nicht nur hören sondern auch sehen. Die erste Hürde
ist das Vorstellungsgespräch, danach hast du gefragt, die nächste Hürde
wird die Probezeit sein und da nützt Gerede nichts mehr.
Die erste
Hürde
ist das Vorstellungsgespräch, danach hast du gefragt, die
nächste Hürde
wird die Probezeit sein und da nützt Gerede nichts mehr.
Der Plem
Da mache ich mir keine Sorgen. Die Probezeit habe ich im letzten Fall mit Bravour frühzeitig gemeistert und wurde sogar für überdurchschnittliches Engagement und neue Ideen seitens AG ausgezeichnet. Das lege ich meinen Bewerbungsunterlagen übrigens bei. Als weiterer Beweis für mein Engagement ist mein Studium, das ich neben dem Beruf mache. Ich bin immer noch sehr engagiert und der Cher ist eigentlich mit mir sehr zufrieden. Aber dadurch ändert sich nichts an der Tatsache, dass ich den AG wechseln möchte, weil ich die Gelegenheit habe, die gleiche Tätigkeit „um die Ecke“ auszuüben und dabei 2 bis 3 Stunden Fahrt zu sparen, die ich in andere Dinge, wie z.B. Sport und Familie investieren und jede menge Spritkosten sparen könnte.
Ich denke, jeder Familienfater würde mich verstehen.
Aber darum geht es nicht. Wichtig, ich weiß was die AG hören wollen.