Je nach dem…
Huhu,
Sag’ doch einfach dass die Schwäche ist auf diese Frage keine Antwort zu wissen - und das, obwohl du dich doch insgesamt zu gut vorbereitet hast. 
Da wäre es eher angemessen, wenn man behauptet, man kann sich selbst schlecht einschätzen. Denn selbst Superman hat Schwächen, die er kennt… und wenn’s eine Kryptonitallergie ist.
Wenn man schon ernsthaft drüber nachgedacht hat und keine Antwort weiß, kann man entweder schlecht denken oder ist „betriebsblind“. Beides eher schlechte Zeichen.
- etwas, das ein versteckter Vorteil ist: „Ungeduld“ oder „Hang zum Perfektionismus“
erstens ist das „lehrbuchartig“ (steht in jedem mittelmäßigen Bewerbungsführer) und glaubt einem, in den Raum gestellt, erstmal keiner.
Wenn dann sollte man es mit Beispielen untermauern a la „Nun, bei meinem letzten Arbeitgeber war ich dafür bekannt, dass ich nichts hab’ stehen lassen und auch mal Freitag Abend bis 20:00 gearbeitet hab, weil ich es einfach auf Teufelkommraus nicht abkann, was Unfertiges stehen zu lassen.“ Klingt doch deutlich besser als „Bin Perfektionist“?
- etwas, das für den Job wurscht ist: Schokolade und Schuhe…
Sollte man das Gegenüber gut einschätzen können. Möglicherweise heißt das gleich, dass man nicht in der Lage ist, sich auf den Job und das Wesentliche zu konzentrieren.
- etwas, das für den Job unerheblich ist: schlecht einparken können ist egal wenn man nur im Büro arbeitet
Vorsicht, kann schnell nach hinten losgehen.
Wenn man sowas sagt, sollte man im gleichen Satz mit erwähnen, dass man sich deshalb nen Wagen mit Einparkhilfe geholt hat, sonst heißt’s irgendwann noch (überzogen) „Muß ich jetzt Angst haben, dass die meinen 7er schrottet wenn sie hier parkt?“
So schlimm ist das mit den Schwächen nicht. Man kann sehr wohl was indirekt jobrelevantes erwähnen, wie zB „Ich brauche morgens definitiv 2 Tassen Kaffee um auf Trab zu kommen“, wichtig ist nur, dass man es direkt relativiert mit etwas Positivem: „… aber DANN … hab’ ich Kraft für den ganzen Tag“
Schwächen hat jeder, und wer ehrlich ist, gibt es auch zu. Die „Besten“ haben nur gelernt, ihre Schwächen entweder zu kompensieren oder sogar durch Hilfsmittel (wie die Tasse Kaffee gegens Morgenmuffeln) ins Positive zu zerren.
Und wenn man fragt, wieviel Vorstellungsgespräche ich bereits hatte, sollte ich darauf antworten und näher drauf eingehen?
Ich würde es indirekt beantworten: „Ich habe mich bei Zahl Stellen beworben“ (zeugt von Fleiß) „davon etliche Bewerbungsgespräche gehabt“ (zeugt davon, daß Du für Andere auch interessant bist) „und warte in einigen Fällen noch auf Antwort“ (d.h. Du hälst noch andere Trümpfe in der Hand, bist also nicht auf Gedeih und Verderb von diesem einen Arbeitgeber abhängig, was bei Gehaltsverhandlungen sehr interessant werden kann)
Ich finde man sollte, bei aller Aufregung und Ernsthaftigkeit der Situation, versuchen locker und menschlich zu bleiben…
Ganz ganz wichtig.
Die Gesprächspartner sind auch Menschen, und sind nicht auf einem Begräbnis, sondern drauf und dran, den eigenen Laden mit mehr Leben (Deinereiner) zu füllen. Und da wollen sie sehen, dass das auch so hinhaut.
Allerdings keine platten Witze oder Situationskomik, einfach normal wie man es sich auch selbst wünschen würde, dass einem geschieht.
Gruss,
Michael