Vorstellungsgespräch - Schwächen

Hallo,

ich habe bald ein Vorstellungsgespräch als Schulsekretärin an einer Grundschule. Wenn man mich nach meinen Schwächen fragt, wüsst ich nicht was ich in dem Zusammenhang sagen sollte. Mir fällt da nichts ein. Muss man da was antworten?

Und wenn man fragt, wieviel Vorstellungsgespräche ich bereits hatte, sollte ich darauf antworten und näher drauf eingehen?

Danke!
Tigerin

Auch hallo.

ich habe bald ein Vorstellungsgespräch als Schulsekretärin an
einer Grundschule. Wenn man mich nach meinen Schwächen fragt,
wüsst ich nicht was ich in dem Zusammenhang sagen sollte. Mir
fällt da nichts ein. Muss man da was antworten?

Man muss nicht, aber das eröffnet dann multiple Interpretationsmöglichkeiten (vorzugsweise gegen den Kandidaten/die Kandidatin).
Besser wäre vielleicht, statt einer Schwäche eine zugehörige Stärke anzuführen. Aber dafür müsste man die Umstände genauer kennen.

Und wenn man fragt, wieviel Vorstellungsgespräche ich bereits
hatte, sollte ich darauf antworten und näher drauf eingehen?

Kommt drauf an: bei einer zu hohen Zahl an Gesprächen kann man das leicht als Fehler in der Selbstdarstellung auslegen. Und bei einer zu niedrigen als Mangel an Motivation (hierbei könnte man z.B. behaupten, dass man sich nur auf herausfordernde Tätigkeiten bewirbt.)

mfg M.L.

Hallo,

das Thema hatten wir schon mehrfach, vielleicht findest Du im Archiv noch etwas.

Es gibt verschiedene Ansätze, mit der Frage umzugehen:

a) Schwächen, die eher Stärken sind (je nach Job z.B. zu ehrgeizig, kann nicht nein sagen, zu zielstrebig, zu pedantisch, zu kreativ), s. hierzu auch Bewerbungsratgeber aus den frühen 90er Jahren.

b) Schwächen, die für den Job keine/ kaum eine Rolle spielen (mein Englisch ist gut, aber mein Französisch müsste ich polieren - wenn nur Englisch verlangt wird).

c) „Sckokolade“

d) „echte“ persönliche Schwächen (damit überrascht man den Gesprächspartner u.U. erheblich)

e) „Die Frage ist mir zu doof“, in verschiedenen diplomatischen Abstufungen

Meiner Meinung nach wird diese Frage von Leuten gestellt, die, nun ja, nicht wirklich auf der Höhe der Personalauswahl sind. Ich persönlich verstehe diese Frage nur als Stresstest - d.h. der inhalt der Antwort ist ziemlich unerheblich, solange die Antwort zur Person passt und halbwegs selbstsicher vorgetragen wird. Ob Dir eine zurechtgelegte Standardantwort mehr Sicherheit gibt, kannst nur Du beurteilen. Eine situationsbezogene, ironische Umgehung finde ich eleganter, ist aber nicht jedermans Sache.

Und wenn man fragt, wieviel Vorstellungsgespräche ich bereits
hatte, sollte ich darauf antworten und näher drauf eingehen?

Wie lange bewirbst Du Dich denn schon (ist das aus Deinem Lebsnlauf ersichtlich?) und wieviele waren es denn? Vorzugsweise würde ich ehrlich antworten, aber wenn Du in 2 Jahren „arbeitssuchend“ 1 Gespräch hattest (oder in 2 Monaten 20) würde ich evtl. etwas korrigieren.

Gruß und viel Erfolg
Ramona

Hallo,

ich habe bald ein Vorstellungsgespräch als Schulsekretärin an
einer Grundschule. Wenn man mich nach meinen Schwächen fragt,
wüsst ich nicht was ich in dem Zusammenhang sagen sollte. Mir
fällt da nichts ein. Muss man da was antworten?

Falls die Frage kommt - was überhaupt nicht sicher ist, weil jeder Bewerber sich inzwischen gearde darauf vorbereitet - solltest Du alle Antworten vermeiden, die nicht ins Anforderungsprofil einer Schulsekretärin passen, als da wären:
extreme Stimmungsschwankungen, Morgenmuffeligkeit, Intorvertiertheit, Unzuverlässigkeit, Indiskretion etc pp.

Über charakterliche Eigenschaften würde ich niemals reden, eher über bestimmte harmlose Fertigkeiten, die Du gerne natürlicherweise hättest, aber nicht hast und ganz feste und erfolgreich daran arbeitest.

Und wenn man fragt, wieviel Vorstellungsgespräche ich bereits
hatte, sollte ich darauf antworten und näher drauf eingehen?

Wenn es Dir nicht hilft, bleib im Allgemeinen.
Erzähl einfach, dass Du schon andere Gespräche hattest, dass es aber bisher von beiden Seiten noch nicht hundertprozentig gepasst hat.

Gruß b.

Hi,

ich finde man sollte auf so eine Frage, wenn sie denn kommt, mit einer ehrlichen und menschlichen Schwäche antworten, zeigt sie dem Gegenüber doch, dass man Mensch ist.

Ich zum Beispiel, bin super neugierig und hinterfrage die Dinge manchmal mehr als es für die eigentliche Frage wichtig ist. Bei so einer ehrlichen Antwort ist es mir dann auch egal wie mein Gegenüber die Antwort einschätzt, erfahrungsgemäß wird es einem aber nicht zum Nachteil gereicht, hat es doch auch positive Züge.

Wichtig ist doch sich nicht zu verstellen, wenn man lange genug in einem Job ist, kommt eh alles raus :wink:

Viele Grüsse
Me

Hallo Tigerin,wenn Du nicht gerade in einer internationalen oder bilingualen Schulen anheuern willst, ist doch Unsicherheit im Englischen eine „perfekte“ Schwäche.

Du erzählst, dass Du wegen mangelnder Praxis immer unsicher bist, wenn Dich ein englischer Telefonanruf „erwischt“.

Du liest zuviel/zuwenig.

Du magst keine Opern/klassische Musik/ Theater.

Dein Garten ist nicht für „SChöner Wohnen“ geeignet/ Du solltest dem Wildkraut mehr Raum geben.

Du kochst nicht gerne/Du veranstaltest, wenn Du kochst immer Chaos in der Küche.

Zu erwähnen, dass Du morgens nicht aus den Federn kommst und leicht mal ein paar Minuten zu spät kommst oder gerne mal Termine vergißt ist wohl nicht förderlich, wenn Du den Job haben möchtest.

HTH

Gruß Volker

Hallo,

ich habe bald ein Vorstellungsgespräch als Schulsekretärin an
einer Grundschule. Wenn man mich nach meinen Schwächen fragt,
wüsst ich nicht was ich in dem Zusammenhang sagen sollte. Mir
fällt da nichts ein. Muss man da was antworten?

Wenn die Stimmung paßt und der Interviewer dir dafür geeignet erscheint kannst du die Stimmung mit etwas Humor aufbessern. Sag’ doch einfach dass die Schwäche ist auf diese Frage keine Antwort zu wissen - und das, obwohl du dich doch insgesamt zu gut vorbereitet hast. :smile: Damit machst du vielleicht sogar Sympathie-Punkte… Aber wie gesagt, das geht nur wenn dein Gegenüber aufgeschlossen ist und nicht alles bierernst nimmt.

Ansonsten wurde ja schon geschrieben:

  • etwas, das ein versteckter Vorteil ist: „Ungeduld“ oder „Hang zum Perfektionismus“
  • etwas, das für den Job wurscht ist: Schokolade und Schuhe… (geht auch eher in die Humor-Richtung)
  • etwas, das für den Job unerheblich ist: schlecht einparken können ist egal wenn man nur im Büro arbeitet

Und wenn man fragt, wieviel Vorstellungsgespräche ich bereits
hatte, sollte ich darauf antworten und näher drauf eingehen?

Klar, warum nicht? Ich würde nicht sagen wo ich mich beworben habe und wenn es 200 Vorstellungsgespräche waren würd’ ich das auch eher verschweigen, weil das scheint dann so als ob du nie eingestellt wurdest weil etwas mit dir nicht stimmt. Aber ansonsten - ist doch nix Schlimmes sich zu bewerben. Warum solltest du das nicht erzählen??? Mach dir da mal keine Gedanken…

Ich finde man sollte, bei aller Aufregung und Ernsthaftigkeit der Situation, versuchen locker und menschlich zu bleiben… Sollte es in dem Laden so steif zugehen dass jedes Lächeln verpönt ist - dann solltest du eh nicht dort arbeiten wollen.

Gruß,

MecFleih

daaanke Euch :o)
danke für Eure Antworten, waren sehr hilfreich!!! :o)

Je nach dem…
Huhu,

Sag’ doch einfach dass die Schwäche ist auf diese Frage keine Antwort zu wissen - und das, obwohl du dich doch insgesamt zu gut vorbereitet hast. :smile:

Da wäre es eher angemessen, wenn man behauptet, man kann sich selbst schlecht einschätzen. Denn selbst Superman hat Schwächen, die er kennt… und wenn’s eine Kryptonitallergie ist.

Wenn man schon ernsthaft drüber nachgedacht hat und keine Antwort weiß, kann man entweder schlecht denken oder ist „betriebsblind“. Beides eher schlechte Zeichen.

  • etwas, das ein versteckter Vorteil ist: „Ungeduld“ oder „Hang zum Perfektionismus“

erstens ist das „lehrbuchartig“ (steht in jedem mittelmäßigen Bewerbungsführer) und glaubt einem, in den Raum gestellt, erstmal keiner.
Wenn dann sollte man es mit Beispielen untermauern a la „Nun, bei meinem letzten Arbeitgeber war ich dafür bekannt, dass ich nichts hab’ stehen lassen und auch mal Freitag Abend bis 20:00 gearbeitet hab, weil ich es einfach auf Teufelkommraus nicht abkann, was Unfertiges stehen zu lassen.“ Klingt doch deutlich besser als „Bin Perfektionist“?

  • etwas, das für den Job wurscht ist: Schokolade und Schuhe…

Sollte man das Gegenüber gut einschätzen können. Möglicherweise heißt das gleich, dass man nicht in der Lage ist, sich auf den Job und das Wesentliche zu konzentrieren.

  • etwas, das für den Job unerheblich ist: schlecht einparken können ist egal wenn man nur im Büro arbeitet

Vorsicht, kann schnell nach hinten losgehen.
Wenn man sowas sagt, sollte man im gleichen Satz mit erwähnen, dass man sich deshalb nen Wagen mit Einparkhilfe geholt hat, sonst heißt’s irgendwann noch (überzogen) „Muß ich jetzt Angst haben, dass die meinen 7er schrottet wenn sie hier parkt?“

So schlimm ist das mit den Schwächen nicht. Man kann sehr wohl was indirekt jobrelevantes erwähnen, wie zB „Ich brauche morgens definitiv 2 Tassen Kaffee um auf Trab zu kommen“, wichtig ist nur, dass man es direkt relativiert mit etwas Positivem: „… aber DANN … hab’ ich Kraft für den ganzen Tag“

Schwächen hat jeder, und wer ehrlich ist, gibt es auch zu. Die „Besten“ haben nur gelernt, ihre Schwächen entweder zu kompensieren oder sogar durch Hilfsmittel (wie die Tasse Kaffee gegens Morgenmuffeln) ins Positive zu zerren.

Und wenn man fragt, wieviel Vorstellungsgespräche ich bereits hatte, sollte ich darauf antworten und näher drauf eingehen?

Ich würde es indirekt beantworten: „Ich habe mich bei Zahl Stellen beworben“ (zeugt von Fleiß) „davon etliche Bewerbungsgespräche gehabt“ (zeugt davon, daß Du für Andere auch interessant bist) „und warte in einigen Fällen noch auf Antwort“ (d.h. Du hälst noch andere Trümpfe in der Hand, bist also nicht auf Gedeih und Verderb von diesem einen Arbeitgeber abhängig, was bei Gehaltsverhandlungen sehr interessant werden kann)

Ich finde man sollte, bei aller Aufregung und Ernsthaftigkeit der Situation, versuchen locker und menschlich zu bleiben…

Ganz ganz wichtig.
Die Gesprächspartner sind auch Menschen, und sind nicht auf einem Begräbnis, sondern drauf und dran, den eigenen Laden mit mehr Leben (Deinereiner) zu füllen. Und da wollen sie sehen, dass das auch so hinhaut.
Allerdings keine platten Witze oder Situationskomik, einfach normal wie man es sich auch selbst wünschen würde, dass einem geschieht.

Gruss,
Michael

1 Like

Hi,

ich denke vom Grundsatz her geht’s weniger darum welche Schwächen man hat und wie ungünstig sie für den Job tatsächlich sind. Es geht bei dieser Fragestellung ganz simpel um die Art und Weise, wie man reagiert und mit der Problemstellung umgeht.

Läßt jemand den Großkotzigen raushängen, oder ist man der devote „Ich mach’ eh alles falsch“-Looser - oder ist man sich darüber im Klaren dass man gut, aber nicht perfekt ist und redet auch so.

Letztlich will der Interviewer ja nur den Eindruck haben dass man „angemessen“ reagiert, dabei keine No-go-Gründe bringt, die eine Anstellung unmöglich machen, und ein positiver Gesamteindruck hängen bleibt. Dazu gehört auch dass man sich nicht für einen Übermenschen hält, sondern zu Schwächen steht und zugleich aber gewillt ist trotzdem gut damit umzugehen.

Diese Botschaft muß rüberkommen. Dann ist das, was konkret gesagt wird, eher nebensächlich.

Gruß,

MecFleih