Vorstrecken von Versicherungssummen

Hallo kurz und kanpp:

Wir nehmen mal an ich habe einen Sachschaden der durch die Firma Röhrich Sanitär repariert wurde und die Rechnung 2000€ beträgt. Ich dieses Geld aber nicht mal ebend besitze und es ja bekanntlich dauert bis eine Versicherung das Geld überwiesen hat.

Gibt es irgendeine Möglichkeit gar nicht in dieses Malör zu geraten?
Lassen wir mal den kostenvoranschlag außen vor da es dafür keine Zeit gab, da meine Wohnung etwas unter wasser stand.

Was mache ich mit dem Zeitraum zwischen Rechnung bis zum Geldeingang durch die Versicherung ?

Darf ich der Firma Röhrich sagen das sie das Geld bekommen sobald ich es habe ?

Servus,

ja: Indem man der Faustregel folgt, die da sagt „2 * Monatsnetto am Monatsende auf dem laufenden Konto“.

Das kann man nicht von jetzt auf gleich erreichen; für die unmittelbare Notlage dürfte dann auch mal gegen die andere Faustregel verstoßen, die da sagt „Niemals nicht Dispolinien nutzen!“ - es sollte halt nicht mehr als zwei Monate dauern, bis wieder alles im Haben steht.

Und als Drittes, wenn es partout nicht anders zu machen ist, könnte man sich einen Dreizeiler von der Versicherung im Sinn einer Deckungszusage geben lassen - mit puren Versprechungen wird sich Meister Röhrich nicht gerne hinhalten lassen.

Schöne Grüße

MM

Mhh okay dann erst mal danke, sehr gute Antwort

Ja, darf man und so manche Firma wird sich auch darauf einlassen. Ganz bestimmt, wenn man wenigstens eine Anzahlung auf die Rechnung leistet.

Bei Kfz-Schäden ist ja sogar die Abtretung der Forderung an die VS möglich, heißt Werkstatt rechnet selbst mit VS ab und reicht dort die Rechnung ein.

Bei anderen Handwerkern ist das nicht so gängig, meist auch weil gar nicht so klar ist ob und wie viel Haftung die VS letztlich übernehmen wird.

MfG
duck313

Ach…

Ich habe als Installateur und Heizungsbauer regelmässig versicherte Schäden direkt mit den Versicherungen abgerechnet. Es gab niemals Probleme mit Zahlungsverzug.

Meine Vorgehensweise

Vor(!) Auftragsausführung: Zusammen mit dem Versicherungsnehmer die Versicherung anrufen und die Direktabrechnung klären.

Ggf. Bilder vom Schaden und (eher grosszügige) Kostenschätzung (kein Angebot!) per Mail an de Versicherung übermitteln.

Die Kostenübernahmezusage kam dann umgehend oder längstens binnen weniger Stunden per Mail.

Zur Rechnungsstellung: Eine gute fotografische Dokumentation des Schadens und aller Arbeitsaschritte (per Mail übermittelt) und einen detaillierten und unterschriebenen(!) Arbeitsbericht sowie eine formlose Abtretungserklärung des VN beigefügt und alles lief rund.

1 Like

Hallo,

ich bin Elektrotechniker und habe mit genau dieser Vorgehensweise auch gute Erfahrungen gemacht.
Gerade bei Schäden, die sich mit geringem Aufwand beheben lassen, erreicht man mit einem Telefongespräch und einem vernünftigen Kostenvoranschlag meist, dass der Versicherer direkt zusagt.

Sowas geht natürlich nur bei plausiblen Schäden und ehrlichen Preisen.

Dann sind manche Versicherer erstaunlich flexibel.
Gerade erst gestern:
Da ist eine Telefonanlage mit 8 Nebenstellen defekt, Blitzschlag.
Benötigt wird die nicht mehr, weil die Kinder aus dem Haus sind und die Firma nicht mehr existiert, man möchte nur noch zwei Telefone betreiben.
Also hab ich mit dem Versicherer gesprochen und gesagt:
Klar, Telefonanlage gegen das Nachfolgemodell tauschen geht - aber der Kunde könnte viel mehr mit einem All-in-One Router anfangen, der die benötigte Telefoniefunktion nebenbei mit erledigt und auch für All-IP Anschlüsse taugen würde. Kostet dann 150€ weniger, ist für den Kunden jedoch wertvoller. Kommt die Versicherung damit klar, dass man als Tausch für die Telefonanlage einen Router neu installiert?

Kurze Antwort: Ja sicher, ist doch für beide besser. Bitte Schaden dokumentieren, Rechnung an uns!