VPN? Internetverbindung von zwei Standorten aus benutzen

Hallo die Damen und Herren,
ich würde gerne von zwei Standorten aus eine Internetverbindung nutzen. An beiden Standorten habe ich einen Computer und einen Router. Einer der Standorte bietet mir aber keine stabile Internetverbindung. Zum besseren Verständnis schreibe ich Standort 1 und Standort 2. An Standort 1 ist das instabile Netz.
Deshalb würde ich mich gerne mit meinem PC an Standort 1 auf meinem PC an Standort 2 (20km entfernt) direkt anmelden und die dort stabile Verbindung mitbenutzen, ohne die Verbindung im Router an Standort 1 ändern zu müssen. Dabei möchte ich natürlich auch nicht abhängig von der instabilen Leitung an Standort 1 sein.
Man sagte mir schon, dass das über Teamviewer möglich sei, aber nicht „ohne Weiteres“ funktioniert. Die Entfernung würde keine Rolle spielen (?).

An Standort 2 gibt es genügend Bandbreite um mehrere PCs zu versorgen. Das ist also kein Problem.
Und nein, ich will keine Fremdverbindung „missbrauchen“. Beide Anschlüsse gehören mir.

Dass es geht weiß ich, nur wie genau, da bin ich mir unsicher.

Danke schon mal :smile:

Hallo,

das wird so nicht funktionieren. Solange Standort 1 eine instabile Leitung hat wird auch eine wie auch immer geartete Verbindung zu Standort 2 nichts daran ändern.

Viel eher würde ich da mal dem Provider auf die Füsse treten.
Bei DSL Anschlüssen habe ich das schon häufiger erlebt. Eine Leitung ist für z.B. 18Mbit ausgeschrieben und verkauft worden, kann aber real, durch technische Probleme (Leitungsqualität: Alter, Länge, korrodierte Kontakte, etc) sagen wir mal nur 2Mbit zuverlässig leisten.
Dann gibt es nur 2 Möglichkeiten:
Entweder herunterdrosseln lassen, sodass es stabiler läuft, oder den Anbieter lieb und nett beschwatzen, dass er eine neue Leitung legt.

Viel Erfolg

Das geht logischerweise nicht! Wenn du eine instabile Internetverbindung hast, und die benutzt, um dich mit Standort 2 zu verbinden, wird die Verbindung nicht stabiler! Da nützt es dir auch nichts, wenn du am Standort 2 eine stabile Verbindung hast.

Überlege doch einmal, welchen Weg die Daten nehmen. Sie fließen über den Router am Standort 1 ins Internet, über den Router am Standort 2 zum Computer am Standort 2. Da aber am Standort 1 das Netz instabil ist, wirkt sich das auf die gesamte Verbindung aus.

Was soll das mit TeamViewer zu tun haben? TeamViewer dient der Verbindung mit fernen Computern, wobei die Verbindung über einen Server der TeamViewer GmbH hergestellt wird (Man-in-the-middle). Dabei wird wieder das Internet benutzt!

>Dass es geht weiß ich, nur wie genau, da bin ich mir unsicher.
Na toll, dann weißt du mehr als ich. Also frage ich dich als Experten: Wie soll das gehen? Beschreibe deine unsichere Version!

Hallo,
ganz verstehe ich das nicht.
Soll das über W-LAN (20km) laufen oder wie?
Ist am Standort 2 (Router) alles richtig konfiguriert?
Gruss
Reiner

Moin moin!

Also grundlegend will ich einmal festhalten, dass ich unter „instabiler“ Leitung eine Leitung verstehe, die keine konstante Datenübertragungsrate gewährleistet. Ist das soweit korrekt oder was verstehst du unter einer „instabilen“ Leitung?

Dann zur Frage selbst: VPN über TeamViewer ist möglich, ja. Aber: Du hast ein ganz anderes Problem. Eine VPN-Verbindung wird IMMER durch eine andere Verbindung hindurch aufgebaut. Das bedeutet: Wenn du keine stabile Festleitung zu Standort 2 hast - und bei 20km Entfernung nehme ich das einfach mal an -, hast du MIT VPN keine Verbesserung der Stabilität im Vergleich zu OHNE VPN. Im Gegenteil: Durch die VPN-Verbindung selbst hast du auch noch zusätzlichen Overhead, wodurch die Netto-Datenrate noch weiter sinkt und wenn die Verbindung bedingt durch Instabilität immer wieder abbricht, kommt auch noch weiterer Datentransfer für die Handshakes hinzu. Letztendlich dürfte das weniger stabil sein, als es das vorher war.

Nur zum allgemeinen Verständnis: Ein VPN-Tunnel ist nichts weiter, als eine logische Verbindung durch eine bereits bestehende physikalische Verbindung hindurch. Dabei werden Datenpakete, die von - in deinem Fall - Standort 1 zu Standort 2 übertragen werden sollen anhand festgelegter Regeln (meist) verschlüsselt in ein weiteres Datenpaket verpackt (ja, „meist“ ist hier richtig, denn man kann VPNs auch betreiben, OHNE die Daten dabei zu verschlüsseln; ist nur nicht so bekannt wie der "verschlüsselte VPN-Tunnel) und wie ein normales Datenpaket durch die bestehende Leitung zum Ziel verschickt. Hier wird der Inhalt dann wieder entpackt und so weitergeleitet, als wäre das Paket den ganzen Weg bis hierher auch ohne den VPN-Tunnel gekommen.
Durch die zusätzlichen Paket-Daten entsteht insgesamt also mehr Datenvolumen für die gleiche Menge Nutzdaten, wodurch die Netto-Datenrate noch weiter sinkt. Bei schnellen Verbindungen macht das weniger etwas aus, da es sich im geringen Prozent-Bereich befindet, aber bei langsamen und instabilen Verbindungen kommt das sehr schnell negativ zum Tragen.

Du kannst also nur dann die Internet-Verbindung an Standort 2 mitbenutzen, wenn du eine andere - stabile - Leitung zum Standort 2 hast. Geht diese über das Internet ist das Unterfangen sinnbefreit (denn nur deshalb willst du das ja überhaupt machen). Bei 20km Entfernung wird es auch mit WLAN nichts mehr ohne kräftige Investitionen in Antennen und Sender-/Empfängertechnik - aber dann stößt du trotzdem an die Grenze des Machbaren, weil mehr als 100mW als Sendeleistung in Deutschland nicht erlaubt sind. Viel zu wenig für eine vernünftige Verbindung auf die Entfernung. Einen Klingeldraht wirst du sicher auch nicht gelegt bekommen und eine Standleitung ist vermutlich zu teuer - da könnte man eher schauen, ob man eine stabile Internet-Verbindung für zumietet.

Ich hoffe, dass ich dir ein wenig helfen konnte und dass du die Funktionsweise von VPN nachvollziehen konntest.

MfG
Lutz

Hallo,

wenn von deinem Zugriffspunkt (Standort 1) aus eine instabile Leitung zu Verfügung steht bringt es dir auch nichts die „stabile“ Leitung an Standort 2 zu nutzen, so gern du das auch möchtest.

Grundvorraussetzung ist eine stablie Leitung vom Zugriffsstandort (Standort 1) aus.

Wobei sich hier auch die Frage stellt was du mit „Instabil“ genau meinst, sind es „Disconnects“ sprich andauernde Verbindungsabbrüche?

Wenn ja, sprich mit deinem provider das er dies gegenprüft und ggf. die Leitung etwas drosselt damit eine stabile Leitung zur Verfügung steht. Falls es sich um schwankende Down/Uploadraten handelt kann der „Fehler“ auf beiden Seiten liegen. Meistens ist es jedoch die Gegenstelle welche deine maximale Bandbreite nicht immer zur Verfügung stellen kann.

Bei Rückfragen wende dich gern an mich.

Sowas in der Art wird wohl auch das Problem sein, lieben Dank Dirk :smile:

Schade, dass du so ein aggressives Auftreten hast. Wirklich freundlich kann man das nicht nennen. Dass es auch anders geht siehst du an an deinen Nachfolgern :smile:

Es war eher so gedacht, dass ich meinen zweiten Standort als ISP benutzen kann. Statt mich bei der Telekom anzumelden, melde ich mich auf meinem zweiten PC an und nutze so die Verbindung.
WLAN über 20km war nie im Gespräch :smile:

Das hat mir schon weiter geholfen, lieben Dank. Ich dachte, dass ich eine direkte Verbindung mit dem PC aufbauen kann, ohne die „lahmen“ Zugänge zu verwenden. Wenn ich mich bei meinem Provider anmelde, muss ich ja auch Daten versenden. Die Leitung an Standort 1 hat deutlich mehr Kapazität. WLAN nutze ich nicht und die Kabel habe ich schon getauscht. Ich hätte den PC an Standort 2 gerne als eine Art „Providertür“ oder Proxy verwendet, mit dem ich mich verbinde, wie ich es normalerweise tue wenn ich dem Provider meine Zugangsdaten schicke. Ob ich Telekom, 1&1, o2 oder sonstwas nutze, die Leitung bleibt doch gleich?

Ich vermute dass es am Provider liegt. Die Leitung hat viel mehr Kapazität als ich benutzen kann. Aber die Verbindung nutzt nur einen Bruchteil der Leitung. Ich dachte eher, der Provider würde das irgendwie drosseln. Ich bekomme auch immer tolle Angebote für einen neuen Vertrag… bei dem ja alles besser und schneller wäre…

Hallo!
Du hast leider einen kleinen Denkfehler in deiner Konstelation. Egal wie du es drehst und wendest, selbst wenn du über die Bandbreite des 2. Anschlusses surfst, musst du ja zwingend auch über den den 1. Anschluss gehen um den 2. zu erreichen. Der Falschenhals ist und bleibt immer der 1. Standort. Deswegen bleibt dir nur die Möglichkeit dich um den Internetanschluss zu kümmern. Instabile Verbindungen sind nicht normal und dagegen kannst du mit deinem Provider was tun.

Grüße
Glitti

Wie schon erwähnt würde ich mich hier an deiner Stelle mit meinem Provider in Verbindung setzen und um Problembehebung bitte.

Ich habe aber die Vermutung das sich mit einem neuen Vertrag, egal ob beim gleichen oder anderen Anbieter an der Leitungskapazität nicht viel ändern würde.

Wieviel soll die Leitung theoretisch hergeben können und was bekommst du tatsächlich?

Hallo,
das ist mir nicht klar: Du willst als pseudo ISP eine feste Kabelverbindung (Telefon) machen?
Oder Handy?
Oder wie?
Gruss
Reiner

Moin moin!

Das würde auch funktionieren, aber eben nur über die beschränkte Leitung, wenn man keine Alternative zum anderen Standort hat. Stabil wäre hier eine ISDN-Verbindung, die ist aber verhältnismäßig teuer - und langsam und würde an beiden Seiten einen ISDN-Anschluss vorsehen. Dann könntest du mit maximal 128 kBit/s surfen (bei Kanalbündelung).
Wenn du aber keine stabile Leitung zum 20km entfernten PC hast, bleibt dir nur der Umweg über den Internet-Provider und da die Leitung ja nicht stabil genug ist, würde es wenig Sinn ergeben, über einen weiteren Standort Daten zu verschicken. Die direkte Einwahl bei dir am Standort mit der guten Leitung funktioniert nur über Telefon oder ISDN. Wenn du DSL nutzt bräuchtest du eine direkte Drahtverbindung zu deinem anderen Haus + einen DSLAM (Digital Subscriber Line Access Multiplexer, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Subscriber_Line…), also das Gerät, was die Telekom & Co. irgendwo im nahen Umkreis für die ganzen DSL-Kunden verbauen - und das wirst du nicht haben :wink: Irgendwie müssen die Daten halt in dein anderes Häuschen kommen und bei 20km Entfernung würde selbst MIT DSLAM DSL selbst nicht ausreichen - da bliebe eigentlich nur Monomode-Glasfaser, aber frag lieber nicht, was alleine das „Kabel“ für 20km kosten würde :wink:

Sorry, dass ich dir das sagen muss, aber ohne stabile Internet-Verbindung an deinem „schlechten“ Standort, wirst du keine sinnvolle Verbindung über einen Proxy am anderen Standort aufgebaut bekommen. Allerdings wüsste ich immernoch gerne, was du unter „schlecht“ bzw, „instabil“ verstehst und welche Verbindungs-Technik hier zum Einsatz kommt.

MfG
Lutz

Sorry, aber hier kann ich leider nicht weiter helfen. Ich wünsche dennoch, das Sie einen Experten erhalten, der Ihr Problem lösen hilft.

MfG

Trotzdem lieben Dank :smile:

Hallo Reiner,
ich möchte gerne auf dem pc an standort 2 einen internetzugang simulieren. und an standort 1 über die vorhandene leitung zu standort 2 verbinden um „freigabe“ für das internet zu erhalten. also statt beispielsweise telekom-zugangsdaten einfach meine festgelegten eingeben. oder wäre es einfacher wenn ich die zugangsdaten von standort 2 in standort 1 im router eintrage?

hallo lutz,
danke für die ausführliche ausführung. es ist aber nicht die leitung selbst, die an standort 1 schlecht ist, sondern lediglich die verbindungsqualität. vom vorgänger weiss ich, dass es auch anders geht. es ist also mein zugang und die wohl damit verbundene einschränkung. ,ein provider sagt ich könne es verbessern wenn ich das höhere paket kaufe, aber das kostet mich fast doppelt so viel. sind die zugänge denn standortgebunden? also wenn ich jetzt den zugang von standort 2 im router in standort 1 eintrage, würde es dann theoretisch funktionieren? und falls ja, ginge es, das telefon mit dem aktuellen zugang an standort 1 zu betreiben, aber internet mit den zugangsdaten von standort 2 gleichzeitig laufen zu lassen?
ein nachbar hat mir auch angeboten, seine verbindung mit zu benutzen, der ist aber luftlinie auch gute 500meter entfernt.

Moin moin,

also wenn die Leitung selbst vollkommen in Ordnung ist, es aber von den Anmelde-Daten bzw. dem Anbieter abhängt, bleibt eigentlich nur ein Provider-Wechsel als Option.

Grundsätzlich sei aber gesagt - ausgehen von DSL-Anschlüssen an beiden Standorten -, dass solange die Anschlüsse beide beim gleichen Provider sind auch die Zugangsdaten getauscht werden könnte. Hängt der eine Anschluss aber zu weit vom DSLAM entfernt an der Leitung helfen Zugangsdaten von einem 16k-DSL auch nicht weiter, weil technisch bedingt halt nicht so viel ankommt.

Aber mal eine Frage zwischendurch: Was genau heißt denn, dass die Qualität schlecht ist?
Wenn der Vorgänger keine Probleme hatte mag er an einem anderen Provider gehangen haben, der DSLAM ist dann zwar normalerweise der selbe, aber wenn die dahinterstehende Technik beim Anbieter nicht mitmacht, hilft das auch nichts. Aber wenn der Provider schon sagt, dass ein Wechsel zum teureren Tarif helfen würde… Das klingt schon ganz schön nach Willkür.

Was die Telefonie angeht: Da habe ich leider mit DSL wenig Erfahrungen, aber grundsätzlich müsste es so sein, dass man mti den zugehörigen VoIP-Zugangsdaten dort mit der Nummer telefonieren kann, wo sie eingerichtet sind und nicht wo der Internet-Zugang vom Provider konfiguriert ist - aber: Bei Kabel Deutschland z.B. läuft das alles über das Kabel-Moden. Dort, wo es angeschlossen wird sidn sowohl Internet als auch Telefon aktiv, es mag sein, dass das beim einen oder anderen DSL-Provider ähnlich ist. Notfalls einfach mal ausprobieren :wink:

Aber an der Thematik selbst ändert das leider nichts: Wenn die Leitung eine schlechte Qualität hat - sei es durch die Hardware bzw. den Anschluss oder durch die Zugangsdaten bzw. den Tarif, ändert das nichts daran, dass ein VPN-Tunnel keine Verbesserung bringen kann, denn die Daten des VPN-Tunnels gehen ja durch die selbe Leitung und unterliegen den gleichen schlechten Bedingungen…

mfG
Lutz