VW-Rückruf - wozu?

Liebe ExpertInnen,

mir ist schleierhaft, was der Software-Austausch bringen soll. Soweit ich verstanden habe, wird erkannt, dass das Fahrzeug auf dem Prüfstand ist und per Motorsteuerung ein besonders feines Abgasverhalten produziert. Nach dem Test läuft alles wie zuvor, das heißt, die blasen mit der neuen Software genauso viel Dreck hinaus wie vorher auch. Wäre es da nicht billiger - und ehrlicher -, schlicht neue Prospekte mit dem berichtigten Abgaswert zu drucken?

Gruß Ralf

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Was Du beschreibst, ist der jetzige Zustand der Software. Die neue Software sorgt dafür, dass die Angaben im Prospekt stimmen. Neue Prospekte ändern nicht die Zulassungen und Einstufungen, die die Autos nunmal haben. Und mindern auch nicht deren Wertverlust.

HI,
Nein es geht darum: schadstoffärmere Explosionen zu erzeugen, dies regelt einerseits die Software, (Mischungsverhältnis Zündzeitpunkt etc.) andererseits sind ja auch andere Maßnahmen nötig, z.B: Tauschen von Einspritzdüsen, Einbau von Piselkatalysator etc.
Variantenvielfalt lt. VW 10.000 unterschiedliche Massnahmen je nach Modellvariante.

Einige der Massnahmen werden zu einem Mehrverbrauch bzw. auch Leistunseinschränkungen führen.

Es geht dabei vorrangig um die problematischen Stickoxide.

OL

Billiger bestimmt !

Aber wärest Du denn damit einverstanden, wenn Dein( betroffenes Dieselfahrzeug) dann vom KBA zwangsweise stillgelegt wird ?
Du nicht mehr fahren dürftest ?

Die Software ist verboten, also erlischt zwangsweise die Zulassung des Fahrzeuges. Es darf nicht auf öffentlicher Straße fahren.

Eigentlich müsste das KBA sofort diese Stilllegung verfügen, hat das aber aufgeschoben um die Nachrüstung abzuwarten.

MfG
duck313

Einige der Massnahmen werden zu einem Mehrverbrauch bzw. auch Leistunseinschränkungen führen
und nur das Zählt für uns Verbraucher

MfG kheinz

Hi duck,

mit Verlaub - solche Argumente hätte ich von Dir nicht erwartet. Die bürokratischen Konsequenzen sind das Eine, ich sehe eher die Wirkungslosigkeit der „Nachrüstung“ als Skandal. Dadurch, dass zukünftig auf dem Prüfstand ein schlechterer Wert erscheint, wird doch kein Gramm Schadstoff weniger erzeugt.

Oder hat jemand von strengeren Vorgaben gehört, die einzuhalten wären?

Gruß Ralf

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Hi,

Einige der Massnahmen werden zu einem Mehrverbrauch bzw. auch Leistunseinschränkungen führen

sagt wer?

Gruß Ralf

hi Ralf,

VW-Rückruf - wozu?

Baby Don´t Forget My Number

Volkswagen hat nun das Milli Vanilli-Problem erstmal mit dem Dieselmotor EA 189 die einst bewegten lediglich ihre Lippen zum Gesang :sunglasses:

die richtigen Sängerin The Real Milli Vanilli konnten keine tanzperformance erbringen
also die wirkliche AutoSoftware ist wohl nur ein lame-LKW-Performer

ADAC-Preise retournieren wie einst der Grammy Award

das folgt noch für Volkswagen US-Gericht sicherte jedem Käufer eines der beiden Milli VanilliAlben eine Entschädigung zu.

ob Volkswagen Ihre betroffenen Autos umtauscht oder richtig umbaut reine Logistik

cu
Friedrich
PS: http://cdn.bgr.com/2015/09/volkswagen-pollution-cheating-2.jpg?w=624

Moin,

damit ein Fahrzeug überhaupt in Deutschland zugelassen werden kann, muss es bestimmte Abgaswerte einhalten. Das geht nach Euro-Normen. Je höher die Euro-Norm, desto strenger sind diese Werte. Wer das genauer wissen möchte, kann das z.B. bei Wikipedia nachlesen.
Problem bei den betroffenen Motoren ist der Stickoxyd-Wert. Der ist so hoch, dass die Motoren nur ungefähr Euro 1 erreichen. Und das reicht schon seit etlichen Jahren nicht für eine Zulassung aus. Daher kommt VW nicht dran vorbei, die Fahrzeuge (wie auch immer) so umzuprogrammieren bzw. ggf. umzurüsten, dass die nötigen Werte erreicht werden.
Was das für den Hersteller bzw. für den Kunden bedeutet, bleibt abzuwarten.

heißt kba Kraftfahrzeug Bundesamt?

Da von dem Skandal auch Seat, Audi und Skoda betroffen sind währen das sehr viele Flyers, die dann auch gerne verloren gehen.

Moin,

die Änderungen sollen dafür sorgen, dass danach auch im realen Betrieb die Normen eingehalten werden.
Hier hat man ja fast den Eindruck, als ob die Änderungen dafür sorgen sollten, dass im Anschluss sowohl im Real- als auch im Testbetrieb die NOx Werte zu hoch sind.
Das wäre wohl der unsinnigste Quark, den man sich vorstellen könnte.

NOx bekommst du herunter durch mehr Harnstoff (beim SCR-Kat), durch mehr Abgasrückführung oder häufigeres Abbrennen des NOx-Speicherkatalysators.

Alles bringt zeimlich sicher einen höheren Verbrauch (Diesel, Harnstofflösung).

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Um die geforderten Abgaswerte zu erreichen ist es gängige Praxis Fahrzeuge ab zulasten. In der Praxis bedeutet das, das z.B. ein Fahrzeug das mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3 t zugelassen wurde auf 2,5 t ab gelastet wird um die Abgaswerte zu erreichen.
Anscheinend nur wenigen bekannt ist, das geringere Drehzahlen einen geringeren Verbrauch und damit auch geringere Abgaswerte bedeutet. Was wir also VW unter anderem tun? Die Drehzahl begrenzen!?!?!
Alles mögliche Veränderungen am Motor die wir als Verbraucher nur schwer nachweisen können.

MfG kheinz

Hallo!

Grundsätzlich wird der Motor auf dem Teststand so betrieben, daß er eh schon wenig Stickoxide produziert, er hat dabei aber nicht die Leistung, die man gerne auf der Straße hätte. Aber man kann auch viel an der Abgas-Nachbehandlung drehen, und da haben die Tricksereien alleine mit Software zu tun:

Eine Variante zur Reduzierung von Stickoxiden ist das Einspritzen einer Harnstoff-Lösung (AdBlueTM) ins Abgas. Der Harnstoff reagiert mit den Stickoxiden zu Stickstoff und Kohlendioxid.

Der Verbrauch an Harnstofflösung entspricht etwa 5% des Dieselverbrauchs, dann sind die Abgase sauber. Also spritzt ein Motor auf dem Prüfstand die erforderliche Menge ein, und alles ist super.

Allerdings möchte man den Fahrer nicht damit belästigen1, nun auch noch regelmäßig AdBlue nachfüllen zu müssen. Daher wird das Auffüllen beim Service in der Werkstatt gemacht. Bei Service-Intervallen von 20-30.000km kann man sich schnell ausrechnen, wie groß der AdBlue-Tank sein müsste. Das ist doof, und daher reduziert man auf der Straße den AdBlue-Verbrauch, wodurch aber die Stickoxide nicht mehr vollständig abgebaut werden.

Man kann per Software-Update dafür sorgen, daß der Motor immer die korrekte Menge AdBlue einspritzt, und schon ist alles in Ordnung. Man müßte nur nachdenken, wie man das Auto jetzt häufiger mit dem Zeug versorgt.

Allerdings benutzen die wenigsten betroffenen Motoren diese Methode (wenn überhaupt welche). Die meisten Motoren sammeln die Stickoxide in einem Katalysator, und verbrennen sie von Zeit zu Zeit durch Einspritzen von sehr viel Diesel. Für einen möglichst niedrigen Verbrauch verzichtet man auf dieses Ausbrennen, und wenn der Kat voll ist, kommen die Stickoxide doch wieder hinten raus. Lösung: Per Softwareupdate dafür sorgen, daß der Kat wieder regelmäßig ausgebrannt wird. (Allerdings hat sich wohl gezeigt, daß diese Methode weniger effektiv als die AdBlue-Methode ist, und auch bei korrekter Funktion im Straßenbetrieb die Grenzwerte nicht schafft. Dann wird es erst recht teuer, weil dann Teile getauscht werden müssen.)


1) Ich meine, es ist in den USA sogar Vorschrift, daß der Fahrer zum reinen Betrieb des Autos nur Sprit nachfüllen muß, dazu kommt vielleicht noch Wasser für die Scheiben. In New Jersey und Oregon ist es dem Fahrer ja sogar verboten, selbst zu tanken…

Ja.

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