VW T3 ohne Kat - kaufen oder nicht?!

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#1

Hallo liebe Forenmitglieder,

ich brauche mal euren fachmännischen Rat:
ich stehe vor der Überlegung, mir einen T3 (Wohnmobil) zuzulegen.
Hier mal ein paar Daten:
EZ: 03/1983
179.000 km (Austauschmotor und -getriebe bei 103Tkm)
Benziner
44 kW (60PS)
HU 07/2012
Hochdach (Gesamthöhe FZ 2,70m)
Kosten: 1900,- €
Hier der Anzeigentext:
Nichtraucherfahrzeug. Wohnmobil Eigenausbau mit Spüle , 2Flammen Gasherd, Gaskühlschrank, 2x 35Ltr.Wassertanks. drehbare Pilotsitze, 2 Batterien, 2 Personenklappbett, unten 2 kleine 1größerer Stauraum, 2 Stauräume im Reimo Hochdach sowie 2 Dachseitenfenster (ausklappbar) mit Insektengitter/Verdunklungsrollo. Dachluke (nicht zum öffnen). Carry Heckträger für 3 Fahrräder
Alltagstauglich, sofort fahrbereit, zugelassen, technisch Ok aber Zylinderkopfdichtung etwas undicht, müßte ausgetauscht werden. Austauschgetriebe und Austauschmotor ( ausgetauscht bei 103TKm/ ges.Kilometerl. 279TKm). Optimal gewartet, neue Zündkerzen, Ölwechsel mit Filter, neuer Keilriemen. Auspuff (org.verpackt) gibts noch dazu, Sommer-u. Winterreifen auf Felgen. Viele Ersatzteile (z.B.: Rückleuchten, Spiegel, usw…)
allgemein sauber und geflegter Zustand keine standheizung. und der bulli sollte von liebhabern erworben werden, die auch SCHRAUBEN können.nur fahren+nix tun geht nicht.und im märz 2013 OLDTIMER!!!

So! Den Wagen habe ich mir auch schon angesehen (ist bei mir in der Stadt). Sieht soweit okay aus, hat halt ein paar überlackierte rostige Stellen, die gemacht werden müssen. Mit dem Verkäufer habe ich auch schon einige Male gesprochen. Ist Privatverkäufer und hat mir das Auto nicht überschwenglich begeistert andrehen wollen, sondern hat mit mir ganz offen geredet (altes Auto; man muss auch was dran machen; technisch alles okay… usw). Er hat den Wagen seit 18 Jahren. Er schien mir sehr ehrlich zu sein, meinte, ich solle mir den Bulli erstmal von aussen ansehen und wenn ich dann noch Interesse hätte, dann solle ich mich wieder melden und er würde ihn mir genauer zeigen, auch eine Probefahrt machen. Hat den Bulli auch nicht schöner geredet, als er tatsächlich ist.

Nun stellt sich mir aber natürlich die Frage: welche Kosten würden denn dann auf mich zukommen? Ich habe seit 10 Jahren meinen Führerschein, fahre auch oft, hatte aber selber bisher kein eigenes Auto, d.h. Versicherung entweder selber oder über die Eltern als Zweitwagen.
Da fängt es schon an: weiß einer von euch, wie sich ungefähr die Versicherungskosten belaufen würden?
Und dann kommt ja noch die Steuer dazu: der Bulli hat keinen Kat! Also teuer in der Steuer??? Muss den Besitzer nochmal ausfragen diesbezüglich.
Ich würde nur gerne von euch eine Meinung hören: meint ihr, ich sollte ihn kaufen oder lieber nicht?! Ich will später nicht jedes Jahr das Doppelte für den Wagen zahlen, was er gekostet hat.
Also: Schnapsidee oder machbar?
Ich danke euch für eure Hilfe!!
Caro

#2

Hi, da müsste ein wassergekühlter Boxermotor drin sein.
Das Modelljahr bei VW beginnt im August des Vorjahres, nach den Werksferien. Lass Dir den Fahrzeugschein zeigen, da steht bei der Fahrgestellnr. = 17teilig, an 10. Stelle das Modelljahr, beginnt mit A für 1980, müsste für 1982 C oder für 1983 D sein.
So, wenn Du nicht selbst schrauben kannst ist das ein hoffnungsloses Unterfangen, es sei denn, Du hast richtig Kohle und kannnst schrauben lassen!

http://www.fivebanger.de/kaufberatung_vwbust3.php Lies das sorgfältig durch, dann weißte auf was zu achten ist. Wenn Du Dich doch zum Kauf entschliessen solltest, nimm jemand mit, der sich mit dem T3 auskennt und den Bus begutachten kann.
Allein Steuer wird heftig sein, da http://www.kfz-steuer.de/ kannst die Steuer berechnen.
RMV scheint die günstigste Wohnmobilvers. zu sein. Du kannst auf jeden Fall sicher sein, dass Du mit mindestens der Hälfte des Kaufpreises im Jahr für Steuer und Versicherung dran bist.
Der Spritverbrauch d. Motors liegt bei ca. 9/10 Litern.
MfG ramses90

#3

Hallo Calliwirsch,

ich hatte mal so einen, ein toller Campingbus!
Aber damals hat der Liter Sprit noch weniger als eine Mark gekostet.

Du musst bei diesem Modell mit einem sehr großen Spritverbrauch rechnen.
Durch die Campingeinrichtung großes Leergewicht und durch das Hochdach großen Luftwiderstand.
Versicherung ist eher billig, da Sonderkfz - Wohnmobil (aber nur wenn er diese Eintragung auch in den Papieren hat.
Steuer ist sehr teuer ohne KAT.
Werkstattkosten bei diesem Alter und der Laufleistung nicht unerheblich.
Der Motor ist hinten ziemlich verzwickt eingebaut, hat er Wasserkühlung laufen die Kühlleitungen von vorne unter dem gesamten Fahrzeug hindurch usw. da gibt es einige „Unfeinheiten“ die für jemand der nicht selber schrauben kann ins Geld gehen können.

Also ein schöner Camper der aber viel Geld vernichten kann, ich würde sagen das lohnt sich nicht.
Gruß elmore

#4

Spritverbrauch
Hallo ramses,

Deine Angaben sind sehr richtig - bis auf den Spritverbrauch:
Mit Hochdach und Campingeinrichtung dürfte da unter 12 Litern nichts drin sein. - eher noch einiges darüber
Ich hatte seinerzeit den 70PS Wasserboxer, der hat schon 12 l gebraucht, mit mageren 60PS dürfte der noch mehr wegsaufen um diese Masse zu bewegen.
Gruß elmore

#5

Hallo Caro,

als Liebhaberfahrzeug und in absehbarer Zeit mit H-Kennzeichen könnte man sich das evtl. überlegen. Zumindest solange der Zustand gut genug für das erlangen des H-Kennzeichens ist, was ist irgendwie nicht so ganz glaube. Stichwort überlackierter Rost, das würde ich mal ganz genau prüfen.

Als Alltagsfahrzeug taugt der in meinen Augen höchstens dann, wenn Du den fast nur als Reisemobil nutzt und selber die Möglichkeit hast, nicht nur den anstehenden Motorschaden selber zu beheben.

Wenn ich aber schon solche Sachen lese wie „technisch OK“, „optimal gewartet“, obwohl die Kopfdichtung hin ist, dann möchte ich gar nicht wissen, was da noch alles kommt.

Beste Grüße
Guido

#6

Hi

Ich kenne diese Kisten auch sehr gut .
ich hatte ehemals eine Fuhrparkleitung bei einem Elektro Service Center , die hatten bis zu 6 Stk dieser T3 und ich hatte zu dem damaligen Zeitpunkt auch selber einen aber den 1,9 E , mit Hängerkupplung um eventuell einen Havaristen auf einen Anhänger audladen zu können.

nun zu der Generation der 1,9 Liter Wasserboxer 60 .75 und 90 Ps bzw von der letzten Version eine Kamei Version mit 114 PS , aber das nur am Rande .
eine kaputte Kopfdichtung bei diesen Boxermotoren , bedeutet Motor völlig ausbauen und beide Kopfdichtungen tauschen , wobei das bei dem Motor in dem Auto keinen Sinn macht , der ist bei einer Fahrleistung von über 150.000 völlig ausgelutscht .
vermutlich ist da noch nicht einmal die Kopfdichtung kaputt , sondern die Köpfe haben Haarrisse .
aus lauter Schwachfug hat der Vorbesitzer nicht bei 103.000 km einen neuen Motor einbauen lassen
Also wenn das dauerhalft und haltbar werden soll , dann stehst du gerade davor den nächsten AT Motor zu kaufen.
Der 60 PS ist defenetiv für den Bus ZU SCHWACH , ich glaube der steht mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h in den Papieren.

wenn du einen T 3 kaufen willst , dann NICHT unter 90 PS !!!

Der 60 Ps Motor hat einen simplen Vergaser ohne Elektronik , den bewegst du im schnitt , weil der durch seine äussserst schwache Leistung fast ständig mit Vollgas fährt , zwischen 15 und 17 Liter .
baugleicher Einspritzer mit 90 PS , fährt im Schnitt mit 13 Liter .

Also wenn du den zum Fahren und nicht als Oldtimer haben willst , schaue dich mal in deiner Verwandschaft um , ob da jemand eine Tankstelle hat.

Ansonsten typische schwachpunkte , ausser Auspuff :

Vorderachsaufhängung schlägt aus
Wasserleitungen unter der Bodengruppe werden undicht
Abbrechende Schalthebel beim 4 Gang Getriebe
Schiebetürmechanismuss löst sich , schlägt aus

Tip von mir .

schönes Urlaubsauto , aber nur für wirklich gute Fachmänner die damit im Jahr weniger als 3 - 4 Tausend Kilometer fahren wollen

für den Alltag zu teuer im Unterhalt

#7

Hallo!

Da muss ich Toni in allen Punkten völlig recht geben,
ich hab jahrelang bei der Post täglich solche Auto’s repariert,
und hatte selbst 20 Jahre lang privat einen.
Meiner war aber ein Turbodiesel, der war zwar auch schwach motorisiert, aber zumindest noch normal fahrbar, ohne ein Verkehrshindernis zu sein, und relativ sparsam.
Die Benzinmotore bei der Post sind damals, vor 20 Jahren schon sehr anfällig gewesen, und haben gesoffen wie die Löcher.

Ansonsten, wie schon geschrieben, darf man da oft auch gleich mal den Motor ausbauen, wenn daran was zu reparieren ist.
Das ist zwar an sich relativ schnell gemacht, aber bei dem Alter kämpft man dann auch oft mit festgerosteten Schrauben usw.

Weiterhin ist auch keine zuverlässige Ersatzteilversorgung mehr gewährleistet,
und die neuen, jungen Mechaniker sind mit der etwas merkwürdigen Technik auch nicht so gut vertraut.
Wer nicht weiss, wie es geht, wird es wahrscheinlich nie schaffen, das Kühlsystem zu entlüften.
Oder den Bremsflüssigkeitsbehälter finden…
Ich selbst habe von meinem T3 noch etliche neue Ersatzteile übrig, die ich derzeit nach und nach alle bei EBAY reinstelle.
Das Zeug geht weg wie warme Semmeln, und zu Preisen,
da wird es einem Angst…

Grüße, E !

#8

Moin!

Zur Technik hast Du ja hier schon alles gehört.

Ich hatte in ca. 1996 einen VW T3 50 PS Luftkühler von 1980 mit nachträglich montiertem Futura-Ausbau.
Der Bus kostete damals mit neuem TÜV 500 D-Mark. Rost hatte er vergleichsweise wenig, allerdings hatte das Ding (Ex-Post) schon 400.000 km auf der Uhr…
Ein paar Jahre habe ich das Auto für Urlaubsreisen genutzt. Einige Ausfälle, aber insgesamt tat er seinen Dienst.
Wohlgemerkt mit einem vernünftigen Ausbau und für 500 D-Mark / 250 Eur!

Der Spritverbrauch lag bei 90 Km/h (Halbgas, Vollgas waren 110 mit Heimweh) bei gut 13 L / 100 Km. Allerdings war das ein Flachdach-Modell mit dem geringstmöglichen Luftwiderstand.

Nun soll also ein Bully mit (wahrscheinlich zumindest wirtschaftlichem) Motorschaden im Jahr 2011 noch 3.800 D-Mark kosten?
Ohne Kat, also ohne Umweltplakette?
Ich bitte Dich!

Diese T3-Kisten werden m.E. viel zu teuer gehandelt. Die Benziner brauchen alle zu viel Sprit, die Saugdiesel sind heutzutage auf der Autobahn nicht mehr guten Gewissens zu bewegen, man blockiert damit reihenweise LKW, und die Turbodiesel sind anfällig und saufen immer noch viel zu viel.
Ausserdem findet man heute ausserhalb der Liebhaber- und Restauratoren-Szene keinen rostfreien T3 mehr. Schon gar nicht zu einem vernünftigen Preis.

Der angebotene Bus kann für einen mit dem Modell vertrauten Bastler noch für 1000 Eur über den Tisch gehen. Wenn der Innenausbau sehr gut und gepflegt ist.

Jemand, der einfach fahren will, sollte sich jedoch einen T4 Benziner mit Kat kaufen. Die sind ab 5.000 Eur zu haben und dann laufen sie auch. Der Spritverbrauch ist zwar auch hoch, aber die Motoren kann man für 250.000 Km planen.

Eine günstige Alternative ist der Ford Transit Nugget. Die Fords haben zwar auch Rostprobleme, aber man findet immer mal wieder ein gepflegtes Gebrauchtfahrzeug, das noch ein paar Jahre halten kann und die Motoren des Transit sind m.W. allesamt unauffällig. Zudem sind die Fords durch die pfiffige Heckküche und die größere Innenbreite sehr viel besser für Camping geeignet und verfügen meist über eine 5-Personen-Zulassung.

Ich habe selbst letztes Jahr einen neuen Ford Nugget gekauft. Eigentlich wollte ich einen VW, aber 20.000 Eur Preisunterschied bei praktischerem Innenausbau haben mir die Entscheidung leicht gemacht.

Auch gebraucht sind die VWs aller Serien überbewertet, daher lohnt es sich vielleicht auch für Dich, mal einen Blick nach links und rechts zu riskieren.

Gruß,
M.