Bei der A(S)U wird bei alten Benzinern nur der Kohlenmonoxid-Gehalt mittels Sonde im Auspuff gemessen.
Bei neuen Benzinern mit OBD II Schnittstelle wird nur der Wert der Lambda-Sonde ausgelesen. Die Sonde überwacht das Abgas und ermittelt daraus, ob das Luft/Benzin-Gemisch ideal ist, woraufhin die Motorsteuerung entsprechend nachregelt. Befindet die Sonde das Abgas für in Ordnung, ist das Gemisch in Ordnung, und der TÜV zufrieden.
Bei Diesel-Motoren wird sogar nur die „Trübung“, sprich, der Rußgehalt gemessen.
In keinem Fall wird der Stickoxid-Gehalt gemessen, und ausschließlich die sind das Problem des aktuellen „Skandals“
Grenzwerte für Stickoxide und andere Stoffe gibt es nur in der Abgasnorm, die ein Fahrzeugtyp bei der Zulassung erfüllen muß. Das wird aber auch nicht für jedes einzelne Fahrzeug geprüft.
Zum Prüfstand: Das Auto erkennt, daß es auf nem Prüfstand ist, z.B. weil sich nur die vorderen Räder bewegen und die hinteren nicht. Dann schaltet es eben in einen Modus, der sehr gute Abgaswerte produziert, aber auch Nachteile wie weniger Leistung, mehr Verschleiß und ggf. mehr Verbrauch hat. Die Nachteile sind für den Prüfstand egal, für den Kunden aber nicht.
Mich wundert, daß der Aufschrei erst jetzt kommt, denn daß die Hersteller bei solchen Prüfungen mogeln (auch, wenn es früher nur für den Verbrauch, nicht für die Abgase war), ist seit Jahren bekannt.
Eine paar Überlegung dazu:
Über Jahre (Jahrzente) wurden vom TÜV / Dekra usw. https://de.wikipedia.org/wiki/TÜV = hoheitliche Aufgaben, die Abgas immer am Auspuff des Fahrzeuges gemessen.
Mir stellt sich die Frage, wer die Anweisung gegeben hat ( und dafür verantworlich ist) das der TÜV / Dekra usw. die Abgase der Fahrzeuge an der - OBD Steckdose im Fahrzeug - zu messen hat
Aus meiner Sicht, steckt der Automobilhersteller, der Staat und die beauftragten Prüforganisatoren doch unter einer Decke.
Technisch macht es keinen Unterschied, ob man mit ner eigenen Sonde misst, oder jetzt, wo das Auto selbst so eine Sonde hat, diese einfach auszulesen.
Natürlich kann der Hersteller die Werte der eingebauten Sonde manipulieren. Aber davon hat er nichts, denn er hat selbst das höchste Interesse daran, daß diese Sonde immer bestmögliche Werte liefert. Denn nur dann läuft der Motor effizent und benötigt wenig Benzin.
Beim Diesel gibt es keine Lambda-Sonde. Hier muß weiterhin eine Sonde in den Auspuff geschoben werden.
Und generell hab ich ja in meiner Antwort geschrieben: Die Abgasuntersuchung misst in keinem Fall die Stickoxide, wegen der nun alle 'rumkrähen.
Dennoch darfst du dir Gedanken zu dem machen, was du geschrieben hast: Der TÜV nimmt in Sachsen 99,50€ für die HU mit AU, für die HU allein 67,50€.
Warum kostet das kurze Anstöpseln eines Steckers, was bei der HU sowieso gemacht wird, mit 32€ genausoviel, wie die Benutzung einer eigenen Sonde mit einem eigenen, vermutlich recht teuren Analysegerät? Das ist ein typischer Fall von „Wir verringern unseren Aufwand um 90%, behalten aber den Preis bei“.
In anderen Bundeländern sind die Preise etwas anders, aber im Grunde ists immer das gleiche.
Im Geschäftsverkehr genutzte Messgeräte müssen regelmäßig mit Vergleichsnormalen des Eichamts überprüft werden. Das geschieht bei in ein Fahrzeug eingebauten Sonden nicht. Gleichwohl wird deren Messergebnis zur Erstellung eines amtlichen Zertifikats genutzt. Von daher hat die seit Jahren übliche Vorgehensweise einen systematischen Fehler.
Was für die Waage jedes Gemüsehökers und die Wasseruhr jedes Haushalts gilt, hat gefälligst auch für Messwerte von Fahrzeugen zu gelten. Sonst sind sie nichts wert. Das nicht nur aus formalen rechtlichen Gründen, sondern auch aufgrund technischer Sachverhalte.
Die Sensorik von Fahrzeugen regelmäßig zu prüfen und zu eichen, wäre mit hohem Aufwand und hohen Kosten verbunden. Aber Messungen alle 2 Jahre während der ASU mit einem geprüften Instrument am Auspuff eines jeden Fahrzeugs sind vertretbar und waren auch üblich, bevor blind die Messwerte des (ansonsten überaus nützlichen) On-Board-Diagnosesystems des Fahrzeugs übernommen wurden. Die dabei erfassten Messwerte müssen herzlich wenig mit dem tatsächlichen Geschehen zu tun haben und können der Phantasie von Programmierern entsprungen sein.
Ganz so tumb lief der Betrug aber nicht, sonst wäre die Manipulation schon bei irgendwo durchgeführter Messung am Auspuff aufgefallen. Vielmehr bemerkte eine Software den Betrieb auf einem Prüfstand und griff dann dergestalt in die Motorsteuerung ein, dass die Abgaswerte ungefähr passten. Damit stimmten die Abgaswerte, aber die Motordaten hatten nicht mehr viel mit dem Alltagsbetrieb des Fahrzeugs zu tun, entsprachen nämlich müden Maschinchen kleiner Leistung.
Egal wie VW öffentlich mit dem Image-Gau umgeht und wie man die Kuh technisch und letztlich auch finanziell vom Eis holt, liegt das Problem viel tiefer. Etliche Personen auf unterschiedlichen Hierarchieebenen des Konzerns und möglicherweise auch einiger Zulieferer müssen Kenntnis von der Verfahrensweise gehabt haben. Wenn so etwas jahrelang durchgeht, zeugt es von verfaulter Unternehmenskultur. Nimmt man hinzu, was sich das Unternehmen im Laufe der Zeit an innerer Korruption leistete (etwa eine brasilianische Gespielin für den Betriebsrat), ergibt sich ein katastrophales Bild.
Das Unternehmen ist in seiner gesamten Führungsstruktur einschließlich seiner Verflechtungen mit der Politik ein Sauhaufen (ausdrückliche Entschuldigung an alle vierbeinigen Säue).
Nicht alle betrügen, obwohl sie die Möglichkeiten hätten. Etliche Unternehmer (bei Volkswagen gibt es keine Unternehmer) wissen, dass es keine partielle Ehrlichkeit gibt. Von der steuerlichen Gestaltung bis zur Produktqualität hat alles blitzsauber zu sein. Sobald man irgendwo faulige Stellen zulässt, durchziehen sie alsbald unkontrollierbar das gesamte Unternehmen. Kann man immer wieder beobachten und es gibt keine Ausnahmen.
Natürlich. Es wäre sinnvoller, mittels mobiler Messtechnik eine genormte Strecke zu befahren.
Problem: Zur AU (ohne „S“) würdest du dann zur Teststrecke fahren müssen. Wieviele Teststrecken müssen dann wohl gebaut werden? Und der Test würde dann mehrere Stunden dauern und 1000€ kosten.
Dass man auf eine direkte Abgasmessung verzichtet, ist eine Vereinfachung, die die Fehlererkennung erschwert.
meine Güte, Du hast wohl gar nicht verstanden worum es geht.
Die Abgassteuerung ist so manipuliert das beim Test (Leerlauf bzw. Rollenprüfstand und/oder durch Auslesen der Daten eben nichts auffällt.
Da sind die Abgaswerte völlig OK.
Deshalb ist für den Tester alles OK und er käme nie auf die Idee die Werte stimmen nicht.
Aber im Fahrbetrieb stimmen sie dann nicht mehr, da sind sie wesentlich zu hoch !
Warum so kompliziert: Auto anschalten, 10 min Wartezeit, Messungen für 10min bei 500/min, bei 1000/min, 2000/min und 3000/min und das direkt am Auspuff.
…zum Beispiel…standardisiert … das gibt ein ungefähres Maß der Schadstoffe.
Das heißt, dass unsere ASU Tests unter nicht reellen Bedingungen stattfinden. Liegt hier nicht ein Systemfehler vor? Ich weiß nicht wie ein ASU Test läuft, aber wenn sie abhängig von der Autosoftware ist, ist die Plakette albern.
Im Stand bei 1000… 2000 Umdrehungen
wie soll das gehen? Der Messwert Stickoxide ist definiert als Dreck pro Strecke, und nicht als Dreck pro Drehzahl oder pro Zeit. Es muss eine Strecke unter Last befahren werden, oder ein Pruefstand mit Bremswirkung. Die Bremswirkung so stark wie der Motor leisten muss bei DIESEM Fahrzeug.
Gruss Helmut