Aufg.: Eine Person kondumiert die beiden Güter X u. Y und gibt immer das gesamte Einkommen für die beiden Güter aus. Trifft die folgende Aussage zu?
Aussage: Wenn X ein inferiores Gut ist und der Preis für X steigt, dann nimmt die Nachfrage nach X zu.
–> Diese Aussage ist wohl falsch, weil der Konsum von X sinkt (Substitutionseffekt, X wird teurer), die Kaufkraft sinkt und daher der Einkommenseffekt positiv ist. Somit sei die Aussage falsch, da unbestimmt.
Ich kann die Lösung nicht ganz nachvollziehen und würde mich freuen, wenn es mit jemand etwas detaillierter bzw. verständlicher erklären könnte.
Bei inferioren Gütern liegt die Nachfrage-Elastizität bei maximal 1 oder darunter. Wenn es nur zwei Güter X und Y gibt, und X teurer geworden ist, verlagert sich die Nachfrage automatisch auf Y.
Die Aussage ist unbestimmt. Bei inferioren Gütern hatben wir eine negative Preiselestizität und eine negative Einkommenselastizität.
Verdiene ich weniger, dann gehe ich lieber zu Aldi und kaufe seine Sachen als dass ich mir teurere Sachen kaufe. Negative Einkommenselestizität.
Wird Aldi teurer kaufe ich dort weniger. Negative Preiselestizität.
Allerdings: Wird Aldi teurer, habe ich unterm Strich weniger in der Tasche und mein reales Einkommen sinkt und ich kann erst recht nicht wo anders einkaufen. Damit kaufe ich mehr bei Aldi ein. (Das ist bei Kartoffeln mal empirisch nachgewiesen worden. Wenn die Kartoffeln so teuer werden, dass an sich kein Fleisch mehr leisten kann, isst man mehr Kartoffeln, der so genannte Giffen-Effekt.)
Also: Es kommt darauf an,welche Elastizität Betragsmäßig höher ist. Ist es die Preiselastizität, wird X weniger gekauft, ist es die Einkommenselastizität, wird X mehr gekauft. Ergo ist die Aussage unbestimmt.
Servus!
Die Aussage trifft für ein absolut inferiores Gut zu, da die Preissteigerung einen realen Einkommensrückgang bewirkt, und damit Substitution in Richtung des inferioren Gutes. Für relativ inferiore Güter (Engelgüter) wäre sie falsch. Die angegebene Lösung ist ergo mMn falsch.
Gruß, Jetrca