[VWL] Preiselastizität

Hallo,

es heißt ja: „Je höher der Preis eines Gutes, desto mehr werden die Produzenten/Unternehmer anbieten“. Ich denke ich verstehe das ein wenig falsch.

Wie kommt es dazu? Müssten Unternehmen nicht bei niedrigen Preisen viel produzieren und entsprechend Umsatz zu machen?

Preis ist nicht identisch mit Nachfrage oder Produktionskapazität oder Zielgruppen oder vielem mehr.

Servus,

auf welcher Ebene findet das Ganze statt? Ist das eine Erstsemester-Grundlagenvorlesung oder schon etwas weiter? Falls Letzteres, nimm doch nochmal die Herleitung von „Grenzkosten = Preis“ beim Mengenanpasser zur Hand und überlege Dir, wie sich die Grenzkosten bei wachsendem Faktoreinsatz verhalten, wenn man von dem abnehmenden Ertragszuwachs vom ‚Ollen Thünen‘ ausgeht.

Bei niedrigen Preisen wird mit niedrigerem Faktoreinsatz produziert, z.B. nur in zwei statt in drei Schichten, weil die Nachtschichten wegen Zuschlägen und hohem Ausschussanteil schlicht zu teuer sind, um bei gegebenem niedrigen Preis noch rentabel gefahren zu werden; oder man lässt die letzten dreißig Kilo Stickstoff / ha weg, weil das bisschen Weizen, das man damit noch herauskitzeln kann, weniger bringt als die letzte Düngergabe kostet. Ähnliche Beispiele kannst Du Dir für zig Produktionsverfahren ausmalen.

Wenn man die vielen einzelnen Mengenanpasser aggregiert, die am Markt auftreten, erhält man die klassische aufsteigende Angebotskurve.

Schöne Grüße

MM

Sehr, sehr geil:

http://www.decisionproblem.com/paperclips/index2.html

Have fun!

Sebastian