Währungsreform nach Kreigsende?

hi!

treibe mich jetzt auch im geschichtsforum rum… und habe da mal eine frage:

wie wurde nach kriegsende die währung „reformiert“ wenn man das so nennen kann…

hatte da mal was gehört von 1 billion reichsmark zu 1DM. stimmt das? das wäre ja dann die größte wirtschaftliche ausbeutung in der gesamten geschichte… o_O

Hallo !

Das mit den Billionen Reichsmark war noch früher,zur Zeit der Hyper-Inflation in den 20er Jahren.

Nach dem 2. Weltkrieg,genauer Juni 1948 wurde in den 3 Westl. Besatzungszonen die DM eingeführt.
Man musste kurzfristig seine Reichsmarkbestände(Konten,Bargeld) anmelden und bekam es dann zu einem bestimmten Kurs gutgeschrieben,bei Privatleuten etwa 100 RM = ca. 6 DM.
Vieles wurde aber auch einfach ungültig und verfiel.

Es wurde auch ein Kopfgeld ausgezahlt an alle,40 DM.

Schau mal bei Wikipedia nach „Währungsreform 1948“,ist interessant !

MfG
duck313

cool, danke! also hatte jeder nach kreigsende 45 dm in der tasche??? wie oft wurde denen das denn gezahlt?

Servus,

hatte da mal was gehört von 1 Billion Reichsmark zu 1 DM.

abgesehen davon, dass es keine Ausbeutung ist, wenn man z.B. einen Pfennig als 1/100 einer Mark oder einen Euro als 1,95583 DM definiert, bist Du da auf einer ganz anderen Baustelle unterwegs.

Die Umstellung der Mark auf DM im Juni 1948 erfolgte nicht zu einem einheitlichen „Kurs“, der nominale Wert der DM bewegte sich je nach Kontext zwischen 1/1 und 1/10 Reichsmark. Anders als 1923, als die Billion im Spiel war, von der Du sprichst, war die Inflation aber ab spätestens 1943 nicht mehr nominal messbar und blieb nominal ausgedrückt trotz des riesigen Umfangs der 1939-1945 vernichteten materiellen Werte eher gering, weil die Reichsmark als Zahlungsmittel keine wesentliche Rolle mehr spielte, so dass Löhne und Preise in Geld formuliert keine Aussagekraft hatten.

1923 konnte man für einen Schubkarren voll Geld ein Brot kaufen, 1946 ging das auch zu einem beliebig hohen Preis nicht, wenn man nicht entweder den nötigen Bezugsschein oder einen anderen Wert als Geld zum Tauschen hatte. Eine Nähmaschinennadel kostete 1946 zwei Liter Schnaps, der Monatslohn für einen Knecht auf einem Bauernhof betrug je nach Qualifikation und Arbeit zwei bis vier Liter Schnaps. Ob man irgendwelche Geldscheine hin- und herschob oder nicht, interessierte niemanden.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Huhu,

der zweite Weltkrieg war mit der Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 zu Ende. Die Währungsreform war in den Westzonen am 20. Juni 1948.

Dazwischen liegen einige Jahre, die bereits „nach dem Krieg“ waren. In diese Zeit fällt u.a. die letzte große Hungersnot in Deutschland.

Im Sommer 1946 kam eine Nachbarin bei meiner Mutter vorbei, um sich zu verabschieden: „Ich werde jetzt demnächst sterben - ich habe kein Insulin mehr, und der französische Stabsarzt hat mir keines bewilligt.“

Dieses bloß als eine kleine Illustration, welche Bedeutung Geld nach dem Krieg hatte: Genau keine.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Zuerst wurden Reichsmarkscheine mit Marken überklebt.

Servus,

das war im Zuge der Währungsreform in der SBZ, die drei Tage nach der Währungsreform in den Westzonen durchgeführt wurde.

DM (West)-Scheine aus Reichsmark-Scheinen mit aufgeklebten Coupons gab es nicht.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder