Servus,
hatte da mal was gehört von 1 Billion Reichsmark zu 1 DM.
abgesehen davon, dass es keine Ausbeutung ist, wenn man z.B. einen Pfennig als 1/100 einer Mark oder einen Euro als 1,95583 DM definiert, bist Du da auf einer ganz anderen Baustelle unterwegs.
Die Umstellung der Mark auf DM im Juni 1948 erfolgte nicht zu einem einheitlichen „Kurs“, der nominale Wert der DM bewegte sich je nach Kontext zwischen 1/1 und 1/10 Reichsmark. Anders als 1923, als die Billion im Spiel war, von der Du sprichst, war die Inflation aber ab spätestens 1943 nicht mehr nominal messbar und blieb nominal ausgedrückt trotz des riesigen Umfangs der 1939-1945 vernichteten materiellen Werte eher gering, weil die Reichsmark als Zahlungsmittel keine wesentliche Rolle mehr spielte, so dass Löhne und Preise in Geld formuliert keine Aussagekraft hatten.
1923 konnte man für einen Schubkarren voll Geld ein Brot kaufen, 1946 ging das auch zu einem beliebig hohen Preis nicht, wenn man nicht entweder den nötigen Bezugsschein oder einen anderen Wert als Geld zum Tauschen hatte. Eine Nähmaschinennadel kostete 1946 zwei Liter Schnaps, der Monatslohn für einen Knecht auf einem Bauernhof betrug je nach Qualifikation und Arbeit zwei bis vier Liter Schnaps. Ob man irgendwelche Geldscheine hin- und herschob oder nicht, interessierte niemanden.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder