Wärmebehandlung 1.4057 und 1.4245

Hallo zusammen,

ich habe hier zwei Zeichnungen mit folgenden Angaben:

a) 1.4245 / ausscheidungsgehärtet, 482°C, 1h / 43+4 HRC
b) 1.4057 / ausscheidungsgehärtet, 482°C, 1h / 46+4 HRC

Bei der Recherche stieß ich auf unten zitierte Aussagen.

Nun meine Fragen:
generell: Was wird hier ausgeschieden? Ich weiß, dass man Stähle aufkohlen und härten kann oder dass CoCr selber Karbide bildet und daher sehr hart wird. Was sind die Vorteile von der Ausscheidungshärtung und was gibt es für Alternativen?

zu a.) Kann hier eine Ausscheidungshärtung angewendet werden und wenn ja sind diese Angaben korrekt?

zu b.) Der Temperaturbereich scheint mir nach definierten Zustände etwas niedrig. Was hat das für ein Hintergrund.

Hier die Literatur:

[http://www.edelstahlprofile.de/pdf/w_4057.pdf]
1.4057 kann durch ein Halten bei Temperaturen zwischen 950 - 1060°C gehärtet werden mit anschließender Abkühlung an Luft oder in Öl. Die Anlasstemperatur ist abhängig von der gewünschten Festigkeit. Da diese Güte gegen die 475°-Versprödung empfindlich ist, sollte während der Fertigung und des Einsatzes der Bereich zwischen 420 und 520°C vermieden werden. Üblicherweise werden zwei Wärmebehandlungszustände spezifiziert, QT800 (anlassen bei 750 - 800°C mit einem anschließenden 2. Anlassen zwischen 650 und 700°C)* und QT900 (anlassen zwischen 600 und 650°C). Der Index hinter der Abkürzung QT steht für die minimale Festigkeit.

[http://www.edelstahlprofile.de/pdf/w_4542.pdf]
1.4542 wird bei Temperaturen zwischen 1020 und 1050°C lösungsgeglüht, gefolgt von einer raschen Abkühlung an Wasser, Luft oder Öl in Abhängigkeit vom Querschnitt des Bauteils. Es ist wichtig sicherzustellen, dass das Bauteil tatsächlich die Möglichkeit hat auf Raumtemperatur abzukühlen, damit der aus vorhergehenden Wärmebehandlungen stammende Austenit vollständig in Martensit umwandelt. In diesem Zustand gelten bei Probennahme in Längsrichtung
folgende Eigenschaften:…Zustände P800…H1025…"

Es grüßt euch Jenny.

Hallo zusammen,

weiß jetzt bescheid:

1.4057 kann nicht ausscheidungsgehärtet sein

1.4542 wird ausscheidungsgehärtet
Mir ist allerdings noch unklar was sich da ausscheidet, Karbide?

Viele Grüße, Jenny.

Hi Jenny

Mit dem Ausscheidungshärten werden spezielle rostfreie Stähle (z.B. 1.4542, 1.4543) behandelt. Die Härte wird hier nicht durch Einlagerung von Kohlenstoffatomen, sondern durch Ausscheidung feinster Phasen erreicht. Die Phasen müssen zuvor durch ein Lösungsglühen im in Lösung gebracht werden. Dieser Zustand wird durch eine schnelle Abkühlung „eingefroren“. Beim Auslagern werden die Phasen wieder feinstverteilt ausgeschieden und härten den Stahl. Es gibt kohärente und inkohärente Ausscheidungen. Die Härte und die mechanischen Eigenschaften werden durch die Auslagerungstemperatur und die Ausscheidungsform bestimmt.
So kommt das ungefähr hin wenn du es noch genauer wissen willst guck ich da nochmal genauer nach.

MfG Manni

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