Wärmedämmung Dachboden

Hallo
Ich bin mittlerweile ziemlich verwirrt.
Ich lebe in einem Reihenhaus, das 1968 gebaut wurde. Um die Stromkosten zu senken, wollten wir jetzt den Dachboden dämmen lassen. Wir hatten schon mehrere Dachdecker vor Ort, doch jeder sagt was anderes. Die einen meinen, es würde reichen den Fussboden (Estrich) des Dachdodens zu dämmen, die anderen sagen, besser wäre es die Sparren zu dämmen.
Problematik:

  1. die faltbare Holztreppe, die zum Dachoden führt, ist noch im Original (d.h. keinerlei Isolierung)
  2. Über dem Treppenhaus ins Obergeschoss ein sogenannter ‚Lichtschacht‘ (Glasplatte mit Rahmen) von ca 1x2 m, der als Eingang für den Dachboden gedacht war, wenn man später eine Treppe einbauen wollte. Direkt darüber befindet sich ein Dachfenster,so daß das Treppenhaus tagsüber also gut ‚beleuchtet‘ ist.

Was also tun? Den Boden dämmen und die Glasplatte durch eine isolierte Glasplatte (+ isoliertem Rahmen) ersetzen, dann müsste aber die ‚Falttreppe‘ auch irgendwie gedämmt werden bzw ersetzt werden - nicht gerade kostengünstig - oder die Sparren dämmen, dann kann uns die Falttreppe und der Lichtschacht egal sein (stimmt die letzte Aussage so?)

Der Dachboden wird jetzt und zukünftig nicht genutzt

Hat jemand schon Erfahrung damit - wie soll man sich entscheiden?
Was meinen die Experten?

Hallo !

Erst einmal die Frage ,wie man „Stromkosten einsparen soll“ ?

Es handelt sich doch nicht etwa um eine Nachtspeicherheizung ?
Wenn es so wäre,dann würde ich zuerst dort ansetzen und sie gegen eine neue Heizungsart ersetzen(Gasbrennwert z.B.).
Stromheizung ist und bleibt das mit Abstand teuerste !

Zur Dämmung:

Beim ungenutzten Dachboden kann man beides machen,preiswert und schnell nur den Boden mit ausgelegten Dämmmatten isolieren.
Soll trotzdem begangen werden,dann eben mit dicken Styroporsystemen mit aufkaschierter Deckplatte.
Oder ersatzweise die Dachschrägen,das ist meist teurer und aufwändiger. Bei einem geplanten Dachausbau würde man es aber so machen. Dann wird der Dachboden warm(auch ohne Heizung).
Die Treppe könnte so bleiben,auch das Oberlicht. Allerdings würde das vorh. Dachfenster die Dämmung etwas verschlechtern,man sollte es auch ersetzen.
Wenigstens gegen ein Isolierglas-Dachfenster(Velux z.B),das kann auch aus Kunststoffglas sein.

Das Oberlicht und die Treppe verhindern das vollständige Ausdämmen,wenn man die Version mit der Bodendämmung wählt.
Den Deckel der Einschubtreppe kann man selbst dämmen mit Styropor oder ähnlichem. Schwieriger wäre das Oberlicht.
Das würde ich nicht wieder verwenden. Ein Ersatz gegen Isolierglas(mind. ESG,wegen der Bruchgefahr) ist teuer und bringt eigentlich nicht viel,ich sehe keine Vorteile.

Hier würde ich das Oberlicht komplett entfernen und das Loch verkleiden und schließen. Möchte man nicht auf ein Oberlicht verzichten,dann bietet sich m.E. ein sog. „Tageslichtsystem“ an.
Das besteht aus einer Lichtkuppel in der Dachebene(Pfannen),einem Lichtschacht(innen verspiegelt) und dem Lichtaustritt in der Raumdecke. Das Tageslicht wird in den Raum „gespiegelt“.

MfG
duck313

Danke für deine Antwort
Hier ein paar Infos:
Nein - keine Nachtspeicherheizung - Ölheizung, ganz normal.
Die Idee mit dem Tageslichtspot hatten wir auch schon - allerdings wissen wir halt nicht, ob die Leuchtkraft dann genauso ist wie der jetzige Lichtschacht. Wir haben den mal mit schwarzer Folie abgedeckt, daraufhin war es stockduster im Treppenhaus.
Meine Frage: geht durch die jetztige Falttreppe nicht Wärme verloren, wenn nur der Fussboden gedämmt wird (steht man im Winter unter der geschlossenen Treppe, zieht es gewaltig).
Die Kosten müssten doch ähnlich sein - Sparrendämmung = gleiche Kosten wie Bodendämmung + Einbau des Tageslichtspots, oder liege ich da falsch? (wir reden von ca 60 qm)

Hallo!

Ich lebe in einem Reihenhaus … 1968 … Die einen meinen, es würde :reichen den Fussboden (Estrich) des Dachdodens zu dämmen, die :anderen sagen, besser wäre es die Sparren zu dämmen.

Eine Dämmung zwischen den Sparren erfordert eine Unterspannbahn mit Luftschicht unter den Dachpfannen. Das ist von innen nicht darstellbar. Mit anderen Worten: Das Dach müsste abgedeckt werden, um die Unterspannbahn zu montieren. Wegen des Aufwands verzichten manche Leute auf die Unterspannbahn und sogar manche Handwerker bemerken nicht, welch groben Pfusch sie dabei fabrizieren. Ohne Unterspannbahn wird es zwischen Dachpfannen und raumseitiger Dampfsperre zu Feuchtigkeit, Schimmelbildung und irgendwann zum ruinierten Dachstuhl kommen.

Mit Unterspannbahn und den zur Befestigung sowie zur Sicherstellung einer Luftschicht erforderlichen Lattung werden die Dachpfannen hinterher etwa 25 mm höher liegen. Das kann bei einem Reihenhaus Probleme in der Gesamtansicht beim Übergang zu den Nachbareindeckungen geben.

Wenn nicht geplant ist, das Dachgeschoss auszubauen, ist die Dämmung der oberen Geschossdecke bauphysikalisch die günstigere Variante, weil die zu dämmende Oberfläche kleiner ist und die Dämmung keinen Raum umfasst, der ohnehin nicht bewohnt wird. Außerdem treten die oben beschriebenen Probleme nicht auf. Für die Klapptreppe zum Dachboden muss man sich eine gedämmte Konstruktion ausdenken oder kaufen. Das Problem mit Tageslicht im Treppenhaus ist mit dem in einem anderen Posting beschriebenen Lichtschacht elegant lösbar.

Gruß
Wolfgang

Hallo !

Die Bodenfläche ist doch bestimmt deutlich kleiner als die Dachschrägenflächen,also wäre dafür auch weniger Material nötig.
Von Arbeitszeit mal abgesehen,Schrägdämmung kostet mehr Zeit.

Wenn das ein Sattel-/Walmdach ist,dann muss man doch bis zum First hinauf ausdämmen. Dann auch innenseitig eine Dampfsperrfolie darüber.

Auch hängt die Wahl, Dämmung in der Schräge/Boden davon ab,wo man dicker dämmen kann.
Bei geringer Sparrentiefe wäre es immer besser den Boden zu dämmen,weil man dort jede Dicke aufbringen kann (20 cm und mehr).
Hat das Dach keine Unterspannbahn unter den Pfannen,dann kann man nicht die volle Sparrenhöhe nutzen,also reicht die Dämmstärke nicht aus für angemessene Wirkung!
Auf dem Fußboden braucht man keine Folie,wenn nur lose Matten ausgelegt werden und keine Decklage aus dichten Platten draufkäme.

Gegen Zug kann man die Dichtleisten rings um die Luke prüfen und ggf. erneuern. Den Holzdeckel der Luke beklebt man mit Hartschaumplatten,so dick wie es unter die zusammengefaltete Leiter passt.
Selbst ohne jede Dämmung der Luke wird der neue Wärmeschutz nicht hinfällig,der Verlust der Treppenluke ist gering.
Übrigens,eine neue Einschubtreppe mit wärmegedämmtem Deckel und neuen Dichtungen kostet wirklich nicht viel (ca. 150-200 € o. Einbau,kann man aber selbst machen,wenn das Loch ausreicht).

Die Lichtwirkung der Tageslichtsysteme muss man sich mal bei Gelegenheit in einem Musterhaus oder beim Fachhandel anschauen,die werden eines eingebaut haben zu Demozwecken. Nicht billig,aber sehr effektiv und dekorativ.

Man kann aber auch eine energiesparende Dauerbeleuchtung als Ersatz für das geschlossene Lichtfenster anbringen,bei 20 W und Dauerlicht(24 h) kommt da vielleicht im Jahr so um die 40-50€ Stromkosten heraus.
Das holt man locker mit der Überdämmung der großen Öffnung des Lichtschachtes wieder herein !

MfG
duck313

Hallo
Danke für deinen Hinweis.
Zwischen den Sparren ist schon eine graue Folie befestigt, die aber nicht bündig mit den Sparren abschliesst. das hat man in dem Haus schon vor Jahren gemacht.
Gruss Tessy