Wärmedämmung der obersten Geschossdecke

Liebe Forumsmitglieder,
folgende Sachlage:
in meinem Haus (BJ. 1958 vermietet) möchte ich den Dachboden dämmen lassen. Der Dachboden wird nur als Trockenraum und Abstellfläche genutzt.
Nach einigen Beratungen komme ich zu dem Schluß: Frage 5 Leute und du hörst 10 Meinungen.
Der eine möchte max. 100 mm der nächste min. 160 mm an PUR-Dämmung verarbeiten. Berufen sich beide auf die ENEV 2012. Wieviel wäre denn idealerweise nötig? Immerhin kann man ja bekanntlich auch überdämmen. (War mir bisher auch nicht bekannt.)
Der eine möchte gleich auf dem Boden eine Dampfbremsfolie auslegen und sagt gleichzeitig es dürfte auf der Dämmung keine OSB oder Spanplatte verlegt werde, weil es auch Dampfbremsen wären. Aber wie sieht es dann später mit der Nutzung aus?
Wenn man sich das Video von Caparol anschaut, kennt man dort wohl überhaupt nicht das Problem des Wasserdampfes bzw. Taupunkt.
Und überhaupt - so viele Materialien und jeder schreibt etwas anderes.

Hinzu kam noch, einige Handwerker wollen gleich alles dämmen (Dachboden und kompletten Keller) und berufen sich auf irgendeine Verordnung. Danach soll sich wohl der Hauseigentümer und der Handwerker strafbar machen, wenn man nur Teilflächen dämmt.
Im Keller wollte ich zukünftig eigentlich auch nur unter dem Wohn- und Schlafzimmer dämmen. Später, wenn wieder Geld da sein sollte eventuell den Rest der Kellerdecken.
Nun bin ich auch total verunsichert und möchte keinen Energieberaterfutzi ins Haus holen, der mich reglementiert und dazu nötigt, matte 60 Watt Birnen im Treppenhaus, aus zu tauschen.

Nochmals meine Frage: Wieviel mm PUR-Dämmung ist bei einer 150 Betondecke nötig bzw. sinnvoll?

Gruß
Sellerman

Hallo !

Vorab,es besteht keine Modernisierungspflicht,wenn man nicht gleichzeitig ausbaut oder umbaut.

Im Bestand (Ausnahme selbstgenutztes Ein-und Zweifamilienhaus) braucht man „nur“ bestimmte Dinge nachrüsten,zum Teil schon seit Jahren fällig:

Heizkessel Baujahr vor 1978
Rohrleitungsdämmung (Hzg,WW)

oberste Geschossdecke,wenn Dachboden nicht für Wohnzwecke

Bei der Decke gilt ein sog. u-Wert von 0,24 für das Bauteil.

Das kann man mit den fertigen Dämmelementen aus EPS plus Deckplatte aus Span oder Fermacell schnell erreichen.

Bei Betondecke braucht es KEINE Folie drunter,der Beton ist ausreichend diffusionsdicht. Das Deckplattenmaterial ist beliebig,auch OSB. Dass das schlecht durchlässig ist,spielt in diesem Fall keine Rolle.
Ist die Betonoberfläche eben genug,dann direkt die Platten nach Verlegeanleitung auflegen und die Deckplatte in Nut/Feder verkleben(oder gleichwertige Verbindung n. verwendetem System).
Sonst ggf. eine Ausgleichsschüttung verwenden.

Je nach Dämmwert des EPS erhält man die Aufbaustärke.
Mit dem einfachsten 0,040er Material braucht es 16 cm mindestens + Deckplatte.
Beim besseren/teureren) 0,035er Material reichen 14 cm + Deckplatte.

Damit erreicht man den vorgeschriebenen Renovierungswert von 0,24 W/m²K.
Bei Neubauten und Dachausbau f. Wohnzwecke reicht der NICHT ! Dann muss man den Wert 0,20 W/m²K erreichen.

Das ist alles,was am Haus von Gesetzes wegen gemacht werden muss,und auch aus Eigennutz gemacht werden sollte.
Die Kosten für die einfach aufzubringende Bodendämmung sind im Nu wieder drin.
Wenn man mal das Geld rückrechnet,was dort über die Jahre ohne Dachdämmung verpulvert worden ist,würde man sich jetzt noch ärgern.
Im Mietshaus natürlich die Mieter,die alles bezahlten.

MfG
duck313

Hallo Sellermann,

hier kannst Du verschiedene Dämm-Szenarien „durchspielen“.
http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/
Ist kostenlos und eine Registrierung ist nicht Pflicht.

Gruß
BN