Hallo Kuckelkorn,
Gehe ich von einem normalen Kugellager auf einer Welle aus, dann entsteht Wärme durch Reibung der Kugeln an der Lagerschale. Das ist wichtig zu definieren, da zunächst klar sein muss, wo die Wärmequelle ist. Was ist nun die Aufgabenstellung ? soll ermittelt werden, wie warm das Öl wird, das durch das Lager gepumpt wird ? Oder wird das Lager einer bestimmten Belastung unterzogen und es ist die Frage, ob die Lagerschale die Wärme nach außen abführen kann, bzw. wie warm das Lager maximal werden kann ? Je nach Aufgabenstellung könnte das Modell anders aussehen.
Ich denke, im Wesentlichen hast du es mit Wärmeleitung in den Kugeln und in der Lagerschale zu tun. Dazu kommt noch der konvektive Wärmeübergang an den Ölfilm. Möglicherweise reicht es als Abschätzung davon auszugehen, dass die Kugeln und die Lagerschale eine gewisse Oberfläche (A_wü) haben (Der Teil der Oberfläche im Lager der Wärme an das Öl abgibt)und ein mittlerer Wärmeübergangskoeffizient (alfa) herrscht. Hier setzte ich auch stationären Betriev voraus (konstante Drehzahl, Betriebszeit so lange, dass alle Metallteile durchgewärmt sind). Dann berechnet sich der rein konvektive Wärmestrom (Q_pkt) der vom Lager an das Öl übergeht zu :
Q_pkt= alfa*A_wü*(T_oben-T_unten)
Nicht nur alfa ist schwierig abzuschätzen, auch T_oben und T_unten sind im Lager vom Ort und unter Umständen von der Zeit abhängig. T_oben ist die Temperatur, die die Kugeln und die Schale durch die Reibung annehmen und T_unten ist die mittlere Temperatur des Ölfilms. T_unten ist dort am niedrigsten, wo frisches Öl ins Lager eintritt und dort am höchsten, wo es erwärmt wieder austritt.
In der Wärmeübertrager-Literatur wirst du wahrscheinlich eine logarithmische Temperaturdifferenz finden. Das ist allerdings Definitionssache. alfa und die Temperaturdifferenz müssen jedenfalls zusammenpassen.
Um eine Aussage über alfa machen zu können, kannst du die Reynoldszahl deiner Ölströmung abschätzen. Da sich die Kugeln im Lager meist schnell drehen und der Volumenstrom von 0,1l/min gering ist, ist es wahrscheinlich nötig, dass du von einer Art Couette Strömung ausgehst. Also eine Strömung, die nicht durch die Ölpumpe verursacht wird, sondern durch die Scherkräfte, die von der Kugel oder Lagerschale auf den Ölfilm ausgeübt werden. Hast du auf diese Weise eine mittlere Geschwindigkeit (wm) deines Ölfilms ermittelt, kannst du eine Reynoldszahl ausrechnen
Re=wm*dh/nü
dh=4*benetzte Oberfläche/durschströmtes Volumen
nü = kinematische Viskosität des Öls
Du kannst dann in erster Näherung mit der einfachen Rohrströmung vergleichen, um zu entscheiden, ob das Öl eher laminar oder turbulent über deine Kugeln strömt (Re>2300 nicht mehr laminar Re>10^5 vollturbulent)
Entsprechend kannst du dir aus Lehrbüchern zur Wärmeübertragung oder dem VDI Wärmeatlas eine Größenordnung für das alfa heraussuchen.
Hoffe dich genug verwirrt zu haben 
Im Grunde wirst du nicht umhin kommen dir Gedanken über die Strömung des Öls und den vorhhersschenden Wärmeübertragungsmechanismen machen zu müssen.
Wahrscheinlich ist die Wärmeableitung an die Umgebung (Luft oder auch andere Metallteile, die das Lager tragen) auch nicht unerheblich.
Gruß
Thorsten