Hallo Günter!
Es macht sich der EIndruck breit, als würdest Du meine Argumente gar nicht verstehen? Zudem wirfst Du ständig alles durcheinander.
Zunächst: Es gibt die Gruppe der Wählerinnen und es gibt eine Partei.
Wenn ich von einem höheren Bildungsniveau bei den WÄHLERINNEN der Grünen im Vergleich zum Bildungsniveau der WÄHLERINNEN der CDU spreche, dann nutzt es nichts, als Referenz die Berufe der Parteiangehörigen heranzuziehen. Machst Du einen Schnitt durch die Berufe der WählerInnen , so wirst Du feststellen, dass auch die Einkommensklasse bei den Grünen HÖHER ist als die bei den WÄHLERINNEN der CDU. Nach der Marktwirtschaftlichen Ansicht, welche auch von der CDU vertreten wird, ist ein höheres Einkommen ein Zeichen von höherer Leistung. Also erzähle bitte nicht, dass diese Menschen nichts geleistet hätten. Damit würdest Du die marktwirtschaftliche Grundlage deiner Partei erheblich anzweifeln.
Und was die Mitglieder der Partei anbelangt: willst Du allen Ernstes behaupten, nur weil ein Akademischer Titel fehlt, seien das alles Theoretiker und Leistungsarm? Das kann nicht ganz sein.
Mach mal einen Schnitt durch die Reihen deiner Partei. Da findest du: Anwälte. Anwälte ist eine Berufsgruppe, welche sich aus einer gewissen verwaltungsnotwendigkeit des Rechtes heraus ergeben. Der hauptsächliche Lehrinhalt der Rechtswissenschaft beschäftigt sich mit theoretischen Konstrukten. Von den meisten Akademischen Gruppen sind die Anwälte diejenigen, welche dem Modell des THEORETIKERS am ehesten entsprechen. Ihnen fehlt ganz einfach die vertiefende Lehre vom Menschen und von den gesellschaftlichen Strukturen, so wie sie den konkreten Gesetzmäßigkeiten unterliegen.
Aber diese ganze Diskussion ist ohnehin müßig, da auch andere Berufsgruppen und Bildungswege nebenher ein ganzes Stück mitbringenkönnen: Lebenserfahrung.
Was Du zusätzlich nicht verstanden hast, ist das folgende: Ich hatte drei Aspekte genannt, für welche die Parteien stehen können. Noch einmal umbenannt: Die Erde (Natur), Die Menschen (Staatsunabhängig), die Deutschen (Einwohner eines einzelnen Landes).
Alle deutschen Parteien und auch ihre Anhänger wollen und versuchen jedes dieser drei Güter zu schützen und zu bewahren. Aber nicht mit einer gleichen beurteilung der Priorität.
Und leider muss man bei dem ein oder anderem Punkt Abstriche machen zu Lasten eines anderen. Die Grünen qualifizieren sich in meinen Augen dadurch besonders: sie setzen die Gewichtung richtig an. Sie sind bereit, am persönlichen Wohlstand Verzicht zu üben zu Gunsten der anderen Aspekte. Leisten können wir uns das - so duster sieht es in Deutschland NICHT aus. Wobei die Sturheit einiger Parteien das Land gerade auch in Punkten, wo es um Innovation und Fortschritt geht, dieses Land noch teuer zu stehen kommen wird.
Die Frage ist aber doch die: kann ich einen Mensch wählen, der nicht reflexiv genug vorzugehen imstande ist, diese Zusammenhänge zu sehen und zu den falschen Schlüssen zu kommen? Die Antwort ist nein. Ich würde ihn für nicht intelligent genug halten oder aber zu egoistisch, als dass sich bei ihm die Intelligenz durchsetzen könnte. Kann ich einen Menschen wählen, der über genügend Reflektionsfähigkeit besitzt, diese Zusammenhänge zu erkennen und ändern zu wollen, so sage ich ja. Diesen Menschen würde ich, unabhängig von seiner Ausbildung als geeignet und intelligent genug halten, meine Interessen zu vertreten.
Die Einordnung dieser Drei Kriterien sind für mich Zeichen für den geistigen Horizont, und das wäre meine Begründung, warum sich die Wählerschaft der beiden kleineren Parteien aus wesentlich gebildeteren und intelligenteren und auch vom Verdienst her höherständigen Menschen rekrutieren. Und bitte traue doch auch diesen Menschen zu, da ihr Profil ja so vorliegt wie es geschildert ist, dass sie ganz gut in der Lage sind zu erkennen, ob ein Mensch, ob eine Partei, ob ein Wahlinhalt intelligent ist oder nicht.
Mit bestem Gruß
Patrick