Wahl im Saarland

Mal abgesehen von der Schlappe der Saarland-SPD, die allerdings immer noch deutlich über dem aktuellen Niveau der Bundespartei abschnitt, finde ich das Ergebnis nicht so dramatisch, wie von einigen hier befürchtet bzw. schon zwischen den Zeilen formuliert wurde.

4% NPD (1999 0%, weil nicht angetreten) hört sich erst einmal viel an. Wenn man aber berücksichtigt, daß sich bei anderen Splitterparteien auch viel getan hat, relativiert sich das m.E. So haben die PDS von 0,8 auf 2,3 % zugelegt, die Familienpartei von 1,0 auf 3,0 % und die Grauen von 0 auf 1,4% zugelegt. Alles in allem ist damit m.E. der befürchtete Zustrom bei den rechten Parteien doch relativ schwach ausgefallen.

Für die Wahlen in Sachsen und Brandenburg demnächst erwarte ich nicht viel anderes. Wie seht Ihr das?

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Mal abgesehen von der Schlappe der Saarland-SPD, die
allerdings immer noch deutlich über dem aktuellen Niveau der
Bundespartei abschnitt, finde ich das Ergebnis nicht so
dramatisch, wie von einigen hier befürchtet bzw. schon
zwischen den Zeilen formuliert wurde.

Ja, ich hatte noch heftigere Einbrüche erwartet.

4% NPD (1999 0%, weil nicht angetreten) hört sich erst einmal
viel an. Wenn man aber berücksichtigt, daß sich bei anderen
Splitterparteien auch viel getan hat, relativiert sich das
m.E. So haben die PDS von 0,8 auf 2,3 % zugelegt, die
Familienpartei von 1,0 auf 3,0 % und die Grauen von 0 auf 1,4%
zugelegt. Alles in allem ist damit m.E. der befürchtete
Zustrom bei den rechten Parteien doch relativ schwach
ausgefallen.

4% NPD finde ich schon heftig. Die Ursache liegt aber in der geringen Wahlbeteiligung. Ich vermute da einen ‚Kommentar‘ zum ‚Umfallen‘ von Heiko Mass in Berlin.

Für die Wahlen in Sachsen und Brandenburg demnächst erwarte
ich nicht viel anderes. Wie seht Ihr das?

Das ist etwas anderes. Im Saarland gab es keinen Rechtsruck, die NPD hat nur von der geringen Wahlbeteiligung profitiert. Für den Osten erwarte ich teilweise einen Rechtsruck, aber hauptsächlich einen gewaltigen Stimmengewinn für die PDS.
In Sachsen wird wohl trotz allem die CDU die Wahl gewinnen, in Brandenburg halte ich eine Absolute Mehrheit der PDS für möglich.
Die SPD wird sich im Osten Sorgen um den Einzug in die Landtage machen müssen. :wink:
Vermutlich wird aber auch dann Herr Schröder noch nicht erkennen, daß er etwas falsch macht.

Gruß, Rainer

Tja, die SPD nähert sich dem Projekt „18“ von oben…
Selbst schuld, wer handwerklich so herumstümpert muß mit der Quittung rechnen.
Da ist man nicht in der Lage eine Arbeitsmarktreform anständig zu erklären, nicht mal für die sonst so gern gerührte Werbe- (Propaganda-)trommel hat´s gereicht. Da wird jeder popelige Joghurt besser vermarktet. Und dann läßt man sich noch von den Ex-SEDlern auf sogenannten Montagsdemos vorführen, die das Thema ohne Sachkenntnis aber mit Propagandaerfahrung weidlich ausschlachten.
Von den restlichen Gesetzen mal ganz zu schweigen - was nach jahrelangem Gehampel und Gezerre nicht gleich vom Verfassungsgericht kassiert oder zur Verschlimmbesserung zurückgegeben wird, wird nachträglich aufgeweicht und zerkocht (siehe Zahnersatz).
Wir haben den sogenannten Strukturwandel hier im Ruhrgebiet selbst erlebt. BaWü und Bayern lachen sich doch zu Recht kaputt über die 20 Jahre, die man hier in starrer Umarmung von IG Metall und SPD verpennt hat. Während amn anders wo Wirtschaftsförderung betrieb und Zukunftsbranchen ansiedelte hat man hier solidarisch für die 35-(oder am liebsten gar keine Stunden)-Woche gestreikt.

Nicht daß die „Schwatten“ besser wären, ob man nun den Haushalt verWaigelt oder die Eurostabilität vorsätzlich verwEicheln läßt ist egal.

Aber ich weiß, daß man in NRW nur schwarz und in Bayern nur Rot wählen kann, allein um die verkrustete Alleinherrschaft der letzetn Jahrzehnte zu beenden. Oder glaubt imm Ernst jemand, daß Straußens Amigos oder die Kölner SPD Einzelfälle waren ??

Schön wär´s, wenn endlich mal wahre und ungeschönte Wahlergebnisse genannt würden: Es sind bloß 56,x % zur Wahl gegangen, damit hat die CDU 26 % und die SPD 17 % der wahlberechtigten Bevölkerung überreden können,der Rest verschwindet im Nichts (auch kein Verlust…)

Gruß
Bernd
*früherFrustriertheutenurnochamüsiert*

Hallo Christian,

Mal abgesehen von der Schlappe der Saarland-SPD, die
allerdings immer noch deutlich über dem aktuellen Niveau der
Bundespartei abschnitt, finde ich das Ergebnis nicht so
dramatisch, wie von einigen hier befürchtet bzw. schon
zwischen den Zeilen formuliert wurde.

ich finde das Ergebnis schon schlimm. 40 Prozent haben nicht gewählt. Das sind absolut mehr, als die stärkste Partei an Stimmen bekommen hat.
Ich plädiere weiterhin für meinen Vorschlag: Wahlbeteiligung 60 %, dann nur 60 % der Sitze vergeben. Was meinst du, wie sich die Politiker um die Wähler bemühen würden.

4% NPD (1999 0%, weil nicht angetreten) hört sich erst einmal
viel an. Wenn man aber berücksichtigt, daß sich bei anderen
Splitterparteien auch viel getan hat, relativiert sich das
m.E. So haben die PDS von 0,8 auf 2,3 % zugelegt, die
Familienpartei von 1,0 auf 3,0 % und die Grauen von 0 auf 1,4%
zugelegt. Alles in allem ist damit m.E. der befürchtete
Zustrom bei den rechten Parteien doch relativ schwach
ausgefallen.
Für die Wahlen in Sachsen und Brandenburg demnächst erwarte
ich nicht viel anderes. Wie seht Ihr das?

Der Prozentsatz der noch loyal zum Grundgesetz bzw. zur Bundesrepublik Deutschland stehen nimmt dramatisch ab. Mag sein, dass sich das im Osten D´s noch deutlicher zeigt, aber ich sehe darin eine Gefahr.
Wie viele Arbeitslose kann sich ein Staat auf Dauer erlauben?
Wie viele, aus welchen Gründen auch immer, Dauermotzer, Unzufriedene und Nichtwähler verträgt diese Republik?
Ich denke so wie bisher kann es nicht weitergehen. Ob in Ost oder West.

Mag sein, dass die Union gestern gewonnen hat, Deutschland hat m.M.nach die letzte Zeit des öfteren verloren.

Gruß, Joe

Hi!

4% NPD (1999 0%, weil nicht angetreten) hört sich erst einmal
viel an. Wenn man aber berücksichtigt, daß sich bei anderen
Splitterparteien auch viel getan hat, relativiert sich das
m.E. So haben die PDS von 0,8 auf 2,3 % zugelegt, die
Familienpartei von 1,0 auf 3,0 % und die Grauen von 0 auf 1,4%
zugelegt. Alles in allem ist damit m.E. der befürchtete
Zustrom bei den rechten Parteien doch relativ schwach
ausgefallen.

Die Prozentzahlen sagen erst einmal gar nichts. Denn die Prozente errechnen sich aus den gültigen abgegebenen Stimmen. Interessant ist z.B., daß die CDU im Saarland etwa 17,4% ihrer Wähler gegenüber 1999 verloren hat, prozentual aber besser da steht als bei der letzten Wahl.
Die SPD hat gar 45% ihrer Wähler verloren!

Die Daten (in Klammern die Werte von 1999):

Wahlberechtigte: 816.032 (822.810)
Wähler: 452.805 (565.523)
Nicht-Wähler: 363.227 (257.087)

Ungültig: 11.234 (8.186)

CDU: 209.670 (253.856)
SPD: 136.206 (247.311)
Grüne: 24.827 (18.106)
FDP: 22.838 (14.259)
NPD: 17.584 (-)
Familie: 13.103 (5.623)
PDS: 10.237 (4.490)

Quelle: www.bundeswahlleiter.de (Stand: 5.9.2004 20:26 Uhr)

Grüße
Heinrich

Es wird doch eh zuviel dramatisiert…

4% NPD finde ich schon heftig. Die Ursache liegt aber in der
geringen Wahlbeteiligung. Ich vermute da einen ‚Kommentar‘ zum
‚Umfallen‘ von Heiko Mass in Berlin.

Für die Wahlen in Sachsen und Brandenburg demnächst erwarte
ich nicht viel anderes. Wie seht Ihr das?

Hallo,

klar nerven Parteinen wie die NPD und PDS

ABER

was können diese Parteien überhaupt ausrichten?

Langfristig doch gar nix. Es gab doch schon in vielen Bundesländern solche „Rucke“. Passiert ist wenig, die waren alle nach kurzer Zeit wieder weg. Rechtsruck oder Linksruck - ich finde das Wort einfach übertrieben.

Und wenn wir mal die Wahlbeteiligung betrachten: Absolut gesehen hat doch so gut wie keiner die NPD gewählt.

Ich glaube viel eher, dass die PDS das künftige Ost-Flaggschiff werden wird. Ob die Ostdeutschen wieder einen Sozialismus wollen?

Vielleicht.

Vielleicht entseht ja da drüben eine Art „Sozialismus light“. Ich bin als Demokrat dann so konsequent und sage, wenn es die Leute so haben wollen, dann sollte man das auch nicht aufhalten oder gar abwerten.

Wo bleibt die Experimentierfreude?

Hi,

klar nerven Parteinen wie die NPD und PDS

ABER

was können diese Parteien überhaupt ausrichten?

Langfristig doch gar nix. Es gab doch schon in vielen
Bundesländern solche „Rucke“. Passiert ist wenig, die waren
alle nach kurzer Zeit wieder weg. Rechtsruck oder Linksruck -
ich finde das Wort einfach übertrieben.

Wenn die NPD bei einer Wahlbeteiligung von 55% gerade mal 4% erreicht, hast Du Recht. Sollte die NPD in Sachsen über 10% bekommen würde ich das als Rechtsruck bezeichnen und halte es auch für bedenklich.

Und wenn wir mal die Wahlbeteiligung betrachten: Absolut
gesehen hat doch so gut wie keiner die NPD gewählt.

Hier im Saarland sind es mir auch zu viele, aber noch in dem Bereich, den eine Demokratie verkraften kann und muß.

Ich glaube viel eher, dass die PDS das künftige
Ost-Flaggschiff werden wird. Ob die Ostdeutschen wieder einen
Sozialismus wollen?

Da bin ich Deiner Meinung. In Brandenburg und Mecklenburg könnte die PDS stärkste Partei werden. Ob die Ostdeutschen ihren Sozialismus wieder haben möchten? Ein gutes Drittel bestimmt. Bei teilweise 25% Arbeitslosenrate geht das bei denen, die dem Sozialismus noch nie so ganz abgeneigt waren vermutlich recht schnell.

Vielleicht entseht ja da drüben eine Art „Sozialismus light“.
Ich bin als Demokrat dann so konsequent und sage, wenn es die
Leute so haben wollen, dann sollte man das auch nicht
aufhalten oder gar abwerten.

Das wird nicht gehen. Sozialismus, auch ‚light‘ wäre verfassungswidrig. Bestrebungen dahin würden zu Abspaltungsversuchen führen und das mag ich mir nicht ausmalen.

Wo bleibt die Experimentierfreude?

:wink: Mit dem Grundgesetz wird niemand experimentieren. Solche Bestrebungen sollten unterbleiben, ich mag auch keinen Bürgerkrieg erleben.

Gruß, Rainer

Ich plädiere weiterhin für meinen Vorschlag: Wahlbeteiligung
60 %, dann nur 60 % der Sitze vergeben. Was meinst du, wie
sich die Politiker um die Wähler bemühen würden.

So etwas sollte im GG verankert sein, kann ich nur unterstützen,

Wie gut für unsere derzeitige Regierung, daß sie den Volksentscheid beim Europaparlament nicht zulassen mußte.

Gruß, Joe

Gruß Michael

Hallo Michael!

Ich plädiere weiterhin für meinen Vorschlag: Wahlbeteiligung
60 %, dann nur 60 % der Sitze vergeben. Was meinst du, wie
sich die Politiker um die Wähler bemühen würden.

Seltsames staatsbürgerliches Selbstverständnis! Die Bürger - jeder Einzelne - müssen sich um darum kümmern, was ihre gewählter Vertreter im Gemeinde-, Kreis-, Landesparlament und im Bundestag treiben. Außerdem empfehle ich die Beschäftigung mit der Systematik von Listenplätzen und Direktmandaten. Welche Bürger und Wahlkreise sollen bei der Anpassung der Sitze im Parlament an die Wahlbeteiligung nicht mehr repräsentiert werden?

Dein Vorschlag ist gewiß populär, weil Otto-Normalverbraucher ohne weiteren Sinn und Verstand auf womöglich gesparte Abgeordnetendiäten schielt. Für solche im Rauschen untergehenden Kosten wird mal eben die Demokratie geopfert.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang!

Seltsames staatsbürgerliches Selbstverständnis! Die Bürger -
jeder Einzelne - müssen sich um darum kümmern, was ihre
gewählter Vertreter im Gemeinde-, Kreis-, Landesparlament und
im Bundestag treiben.

Ich habe mal jemanden unterstützt der sich an der Zahl 3,5 Mio will messen lassen. Den Mann habe ich zwar nicht direkt gewählt, aber leider habe ich ihn mit meiner Stimmabgabe für seinen Koalitionspartner wissentlich mitgewählt. Was mir sicherlich nicht mehr passieren wird.
Was treibt dieser Mann den jetzt im Bundestag?
Wie kann ich mich darum kümmern; daß er es einsieht, daß er völlig versagt hat.

Außerdem empfehle ich die Beschäftigung

mit der Systematik von Listenplätzen und Direktmandaten.
Welche Bürger und Wahlkreise sollen bei der Anpassung der
Sitze im Parlament an die Wahlbeteiligung nicht mehr
repräsentiert werden?

Dreisatz:
Bundesparlament 600 Abgeordnete
Wahlbeteiligung 60% --> 360 Abgeordnete

Wofür benötigen wir heutzutage eigentlich noch Landesparlamente?
Sicherlich sind einige Ebenen zuviel.
Jetzt mal ganz provokativ: Könnte nicht alles von Brüssel aus regiert werden?

Dein Vorschlag ist gewiß populär, weil Otto-Normalverbraucher
ohne weiteren Sinn und Verstand auf womöglich gesparte
Abgeordnetendiäten schielt. Für solche im Rauschen
untergehenden Kosten wird mal eben die Demokratie geopfert.

Ich denke schon, daß wir uns eines der größten Parlamente in Europa leisten, und daß es mit Sicherheit hier riesige Einsparungspotenziale gibt

Gruß
Michael

DDR Reservat
Ob die Ostdeutschen wieder einen

Sozialismus wollen?

Vielleicht.

Für alle die Unbelehrbaren und Alles-schon-vergessen-habenden mache ich den durchaus ernstgemeinten Vorschlag, ein Gebiet mit einer Mauer einzugrenzen, mit allen "Vorzügen der „DDR“ " auzustatten, sämtliche in der DDR vorhandenen Einrichtungen und Organisationen zu versehen. Dann könnten diejenigen sich Ihren Sozialismus aufbauen und in sozialistischer Ordnung und Wirtschaft leben. Eines sollte man aber niemals tun: Sie wieder rauslassen!!!
Bemerkung: Ich bin „Ossi“ obwohl esdiesen Begriff für mich schon lange nicht mehr gibt.