Hallo!
Das ist die falsche Frage. Gibt es tatsächlich (im halbwegs
demokratischen Lager) überhaupt Alternativen ?
Natürlich: die FDP.
Die FDP ist seit Jahrzehnten keine Alternative mehr.
Das finde ich durchaus.
Zumindest vertritt sie meine und somit die Interessen derjenigen Menschen, die richtig arbeiten wollen, noch am meisten.
Die Wahl ist nunmal zwischen Pest und Colera …
Natürlich. Kaum eine Partei kann es 80 Mio. Menschen recht
machen…
Stimmt, aber das muss sie auch nicht; ich würde fast sagen
wollen: das darf sie nicht.
Wieso?
Eigentlich müssten um die 70% der Bundesbürger ohnehin nur das eine Ziel haben, die nötigen zukunftssichernden Reformen möglichst schnell umzusetzen.
Was nötig ist, ist allen Parteien und vielen Bürgern, v.a. der sog. „Elite“, ohnehin bekannt.
Dass das nicht gemacht wird, ist somit infam und egomanisch, denn es geht den, wie gesagt, informierten Politikern viel zu oft darum, die nächste Legislaturperiode zu überstehen und die eigene Pension zu sichern, anstatt wirklich dem Lande durch die nötigen aktionen zu dienen, so wie sie es eigentlich versprochen haben.
Allerdings ist dies für manche Leute wesentlich einfacher
durchzuführen als für manche andere. Es macht ja fast den
Eindruck, als ob politisches Engagement z. B. für Menschen,
die im öffentlichen Dienst beschäftigt sind, wesentlich
leichter mit den Arbeitszeiten unter einen Hut zu bringen wäre
als z. B. für Selbständige oder Schichtarbeiter, oder Menschen
mit kleinen Kindern. Auch scheint es so, als ob Mitarbeiter
mancher großer Firmen sehr viel Zeit für solche Dinge
erübrigen zu könnten.
Einerseits ist das eine bequeme Ausrede, sich selbst nicht zu
engagieren.
Ja, das klang durchaus so.
Andererseits ist es nun einmal so, dass Bamte und ÖDler sich
für politische Arbeit gemütlich freistellen lassen können und
Juristen traditionell oft direkt nach dem Studium in
politische Ämter streben.
Das führt dann natürlich zu einer nicht repräsentativen
Regierung.
Vermutlich meinst du ein nicht-repräsentatives Parlament. Ein
solches herzustellen, dürfte fast unmöglich sein.
Wieso?
Das kann aber nur geändert werden, wenn mehr „normale“
Menschen sich politisch engagieren. Das könnten auch sehr gut
Arbeitslose, Vorruheständler und Rentner sein.
Es gibt viele aus diesen von dir genannten Kreisen, die das
auch durchaus tun, meistens vor Ort, ehrenamtlich, ohne großes
mediales Getöse, aber sehr effektiv.
Naja, ich sehe hier auf den Plakaten zumeist stromlinienförmige Jungjuristen.
Nur die ziehen
es offenbar vor, ihre staatlichen Transferleistungen auf
spanischen Ferieninseln zu investieren, anstatt sich für ihr
Land zu engagieren.
Nun ja, das ist billigste Polemik, vor allem angesichts des
Folgenden:
Viel zu oft entspricht das der Wahrheit. 20 Jahre arbeiten, 30 Jahre Rente beziehen und das Geld ins Ausland schleppen.
Hinzu kommt, mein Beispiel herangezogen, dass Leute wie ich
überhaupt keine Zeit für politisches Geplänkel und, was noch
schwerer wiegt, keine Lust haben, durch die Parteiinstanzen
sich nach oben zu dienen und dabei den Großteil ihrer Ziele
und Ideale dem Proporz zuliebe aufzugeben.
So ist’s recht. Andere in die Pflicht nehmen wollen, aber
selbst unter Vorschieben fadenscheiniger Gründe abwinken.
So fadenscheinig ist das nicht, denn wenn ich nicht mehr 120% in meinem Job geben kann, gibt´s keine Steuern mehr.
Solche Deppen wie mich braucht ein Land, das 80 Mio. Menschen mit der Arbeit von 27 Mio. ernährt, dringend.
Es krankt im System. Die Beamtendiktatur verwaltet und
verteidigt sich selbst. Immer mehr Parasiten, immer weniger
Leistungsträger.
Und immer mehr, die wie du, sich nicht engagieren wollen,
obwohl sie es wahrscheinlich könnten.
s.o.
Ich engagiere mich für das Allgemeinwohl in ausgesprochen überdsurchschnittlicher Weise.
Vielleicht wäre eine knackige Revolution von Vorteil…
Wäre es nicht schon eine Revolution im Kleinen, wenn du dich
in einer Partei deiner Wahl engagiertest und Marsch durch die
Instanzen anträtest? Du kommst aus München? Wie man hört, sind
bei der CSU einige Stellen vakant…
Die CSU könnte nicht meine politische Heimat werden, fürchte ich.
Vor einigen Jahren als Schüler habe ich an einem Treffen der JU teilgenommen. Das waren ausnahmslos (und es gab außer mir noch ca. 25 weitere Teilnehmer) Leute, die ein Jurastudium und eine Politikkarriere anstrebten.
Ich bin nach 30 Minuten geflohen.
Grüße,
Mathias