Man stelle sich einen beliebigen Kernunfall mit Freisetzung von Radioaktivität vor. 50 km östlich der Unfallstelle liege ein großes Wohngebiet.
Nun sei bekannt, dass Wind aus Westen in 5 % aller Jahresstunden vorkommt. Dann und nur dann sei das Wohngebiet gefährdet.
Was hilft mir diese Erkenntnis über den Windrichtungsanteil zur Einschätzung der Gefährdung? Ist das Wohngebiet nun besonders gefährdet oder nicht?
Meine Einschätzung aus dem Bauch heraus ist die, dass das zufällige Ereignis nichts mit Wahrscheinlichkeit zu tun hat und allein die Tatsache ausreicht, dass das Wohngebiet gefährdet werden kann.
Oder allgemeiner formuliert: Ich habe den Auftrag bekommen, die wahrscheinlichen Ausbreitungswege radioaktiver Luftbeimengung von einer angenommenen Unfallstelle aus zu skizzieren. Da letztendlich alle Wege möglich sind, tendiere ich dazu, eine komplett schwarz eingefärbte Karte abzugeben.
Meine Auftraggeber hätten gerne irgendwelche anderen bunten Bilder. Wie kann ich meine Aussage, dass letztendlich alles möglich ist und nichts mit Wahrscheinlichkeit zu tun hat, mathematisch - statistisch untermauern? Gibt es da irgendwelche guten Sätze? Ich glaube, solche Sachen wie das Gesetz der kleinen oder großen Zahlen hilft mir nicht wirklich weiter …
Vielen Dank!
ich würde die besonders gefährdeten Gebiete rot, die weniger gefährdeten Gebiete gelb und die wenig gefährdeten Gebiete grün einzeichnen. Dazu braucht man Aussagen über die Windrichtung und die Windstärke. Ausserdem sollte man wissen welche Partikelgrössen wie weit getragen werden. Gute Beispiele sollte es von Vulkanen , Fukushima und anderen Industriestandorten mit Emissionen geben. Wenn man ein schwarzes Papier abgibt hat man nicht nachgedacht und bekommt eine 6.
Hallo!
Ganz gute Beispiele kann man sich in Google Bilder anshauen, wenn man das Stichwort fall out fukushima eingibt.
Hallo !
Ein Buch zum Thema
Raumplanerische Erfassung von Störfallrisiken: Eine Anleitung zur Erstellung von Gefahren- und Risikoarten [Taschenbuch]
Renzo Simoni (Autor), Esther Seitz (Autor)
Hallo, Winfried!
was du da anführst, hat mit Wahrscheinlichkeiten zu tun, nicht aber mit dem Zufall, er gehört zu einer ganz anderen Kategorie.Nach der meinerseits skizzierten Prinzipien des Zufalls ist ein nuklearer Terroranschlag irgendwo im Westen eine Sicherheit, keine Wahrscheinlichkeit. So etwas wird stattfinden, ob wir das wollen oder nicht.Zufällig ist dabei nur, wo genau es geschehen wird.
Es ist ähnlich wie bei einem Blindgánger, von dem man weiss, dass er explodieren wird, aber nicht wo.
Die Gründe, die zu dieser gewagten Behauptung führen,werden aus einem völlig anders gestalteten Bereich hergeholt, wo andere Gesetze walten. Dort findet, kurz ausgesagt, eine Relativierung des Rationalitätsbegriffes statt, der zu einem Machtvakuum derselben führt, der sogleich vom Zufall ausgefÜllt wird. Daraus ergibt sich, dass die Möglichkeit eines Atomanschlags sich zu einer Gewissheit umwandelt. Die genauen Pinzipien dafür werden in meiner Schrift „Zufallsbegriff und nukleare Gewalt“ aufgeführt, die ich dir gerne zusenden kann, zuvor aber wäre es empfehlenswert, vier Vorträge von mir anzuschauen, welche Anwendungen dieser Theorie des Zufalls auf verschiedenen Bereichen darstellen. Sie sind auf youtube zu finden:
Zufall und nukleare Gewalt Teil 1 und 2
Eurokrise als Zufallsausläufer Teil 1 und 2
( da gibt es gewisse Aussprache- und Lautstärkeprobleme)
Falls dich diese Thematik weiterhin interessiert,sende ich anschliessend die Schrift. Das brauchst du ja nur zu bestätigen.
MfG
Alex Ossandon