Wald zur Selbstbedienung?

Hallo liebe WWWler,

wir wohnen an einem Wald, der aus ein paar größeren und kleineren Stücken Waldfläche besteht, durchschnitten von ein paar Wiesen, Feldern und mehr oder weniger unbefestigten Straßen. Bis vor einiger Zeit hat sich der Forst noch ein wenig um den Wald gekümmert, aber er wurde wohl weitgehend „aufgegeben“.
Jetzt ist es hier so, dass Jugendliche mit ihren Mopeds durch den Wald heizen, stellenweise auch schon irgendwelche Survival-Spiele mit Farbpatronen abhalten und irgend welche Leute mit ihren Anhängern bergeweise Holz aus dem Wald schleppen. Dabei ist das keineswegs nur „totes“ Holz (das am wenigsten), man scheut sich auch nicht uralte Buchen umzusägen. Die Leute berufen sich darauf, dass sie den Waldbesitzer kennen…

Nun meine Frage: Darf jeder einfach so zur Selbstbedienung greifen? Wo sind die Grenzen? Warum gibt der Forst solche Flächen auf? Und was bedeutet das für den Wald und die unzähligen Tiere hier?

lg nanofussel

PS: Sind die Fragen hier überhaupt richtig?

Hallo liebe WWWler,

wir wohnen an einem Wald, der aus ein paar größeren und
kleineren Stücken Waldfläche besteht, durchschnitten von ein
paar Wiesen, Feldern und mehr oder weniger unbefestigten
Straßen. Bis vor einiger Zeit hat sich der Forst noch ein
wenig um den Wald gekümmert, aber er wurde wohl weitgehend
„aufgegeben“.

Vielleicht wurde der Servicevertrag mit dem Walddienstleister gekündigt und der Eigentümer hat halt jetzt eine andere Nutzungsphilosophie.

Jetzt ist es hier so, dass Jugendliche mit ihren Mopeds durch
den Wald heizen, stellenweise auch schon irgendwelche
Survival-Spiele mit Farbpatronen abhalten und irgend welche
Leute mit ihren Anhängern bergeweise Holz aus dem Wald
schleppen. Dabei ist das keineswegs nur „totes“ Holz (das am
wenigsten), man scheut sich auch nicht uralte Buchen
umzusägen. Die Leute berufen sich darauf, dass sie den
Waldbesitzer kennen…

Wenn das stimmt, ist das vollkommen legal. Frag Sie doch mal nach dem Namen des Waldbesitzers und ruf dort mal an.

Nun meine Frage: Darf jeder einfach so zur Selbstbedienung
greifen? Wo sind die Grenzen? Warum gibt der Forst solche
Flächen auf? Und was bedeutet das für den Wald und die
unzähligen Tiere hier?

Wenn der Waldbesitzer das so will, geht es erstmal. In Deutschland kann nun mal jeder mit seinem Eigentum so umgehen, wie er es mag. Grenzen gibt es nur, wenn die Allgemneinheit geschädigt wird. Dies und die Übereinstimmung der Handlungen mit dem Landeswaldgesetz (mal unter http://www.nrw.de gucken) müsste zwar geprüft werden. Aber anhand deiner Aussagen sehe ich keinen Handlungsbedarf für die Öffentlichkeit.

Ciao maxet.

Hallo maxet,

vielen Dank für Deine Antwort.
Allerdings frustriert mich das doch sehr. Angesichts der Tatsache, dass über 40 % des deutschen Waldes in Privathand sind, kann man ja nur darauf hoffen, dass es mehr Besitzer gibt, die Feuersalamandern und anderen schützenswerten Tieren und auch Pflanzen nicht ihre Heimat so gedankenlos ruinieren… Aber ich werde wohl schon wieder naiv :wink:

lg nanofussel

Hallo Nanofussel,

vielen Dank für Deine Antwort.
Allerdings frustriert mich das doch sehr. Angesichts der
Tatsache, dass über 40 % des deutschen Waldes in Privathand
sind, kann man ja nur darauf hoffen, dass es mehr Besitzer
gibt, die Feuersalamandern und anderen schützenswerten Tieren
und auch Pflanzen nicht ihre Heimat so gedankenlos
ruinieren… Aber ich werde wohl schon wieder naiv :wink:

Jeder Waldbesitzer ausserhalb der Naturschutzgebiete etc. hat wirtschaftliche Interessen. Geht er diese nachhaltig an, so ist dies für das Ökosystem nicht schädlich. Auch in unberührten Wäldern ‚verschwinden‘ grosse und kleine Bäume. Somit ist der diesbezügliche Eingriff des Menschen nicht per se ‚ruinös‘. Und nicht jedes Tier im Nationalpark entschläft sanft aus Altersschwäche. Fressen und gefresen werden und der dazugehörige Schwund ist normal.
Aus deinen Schilderungen kann ich kein Verhalten entdecken, welches übermässig schädlich wäre. Falls natürlich mehr vorfällt als du geschrieben hast (gern auch per mail), müsste ich das natürlich neu bewerten.
Bei der Bewertung des menschlichen Tuns muss immer berücksichtigt werden, dass dieser schon seit ca. 1000 Jahren menschlich geformt ist. EIn schönes Beispiel ist die Lüneburger Heide, die von mittelalterlichen Menschen durch Waldweide aus einem Waldgebiet geformt wurde. D ist m. W. zu 80-90 % Waldstandort, d.h. offene Wiesen machen natürlicherweise (z.B. um Christi Geburt) max. 20 % der Landfläche aus.

Ciao maxet.