Hallo!
Ich habe gegoogelt und „Moby Dick“ online durchsucht, aber letzteres gelang nur unvollständig.
Ist es belegt oder kann man es mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen, dass man für die Beleuchtung auf den alten Walfängern Tranlampen genommen hat, weil das Zeug ja en masse vorhanden war?
Noch eine Frage, die habe ich noch nicht gegoogelt (mich graust ein bissl vor den möglichen Ergebnissen ): Har man Wale je mit Hellebarden oder Äxten gejagt, die alten Wikinger z.B.? Nicht meine Idee …
Gruß,
Eva
„Der durch das Auskochen von zerstückeltem Walspeck gewonnene Waltran wurde bis Anfang des 20. Jh. als Lampenöl benutzt; er war der erste in großen Mengen verfügbare flüssige Brennstoff und seine Gewinnung war die wirtschaftliche Hauptantriebskraft des Walfangs.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Tran#Gewinnung_und_Verwendung
Wahrscheinlich ja.
„Bei einer Ausgrabung auf der Tschuktschen-Halbinsel fanden sie ein 3000 Jahre altes Stück Walross-Elfenbein, auf dem Szenen einer Waljagd eingeschnitzt sind. An der Ausgrabungsstätte entdeckten sie auch Überreste mehrerer Wale sowie schwere Steinklingen, die möglicherweise für das Erlegen der Tiere genutzt wurden. Höhlenmalereien in Skandinavien belegen eine jahrtausendealte Praxis des Walfangs in Europa. Auch die Eskimos im nördlichen Polargebiet jagen traditionell Wale, etwa mit aus Kajaks geworfenen Speeren.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Walfang#Fr.C3.BChgeschichte
Danke Dir!
Obiges hatte ich auch gefunden und daraus gefolgert, dass man es auf den Schiffen auch benutzt hat, weil man ja quasi an der Quelle saß. Weshalb teure Kerzen mitschleppen und verbrennen. Ich müsste mir Moby Dick nochmal vornehmen …
Gruß,
Eva
Vermutlich erinnerst du dich an eine Stelle, die über die seltsame Situation philosophiert, dass der erlegte Wal nach Sonnenuntergang im Lichte seiner eigenen Artgenossen zerlegt wird - zumindest blieb mir eine entsprechende Passage geläufig.
Die Geschichte von „Moby Dick“ beruht auf eine wahre Begebenheit,
Das Buch dazu : Nathaniel Philbrick - „Im Herzen der See“.
Die letzte Fahrt des Walfangers „Essex“.
Karl Blessing Verlag.
Nicht nur an Bord der Schiffe gebrauchte man Waltran, sondern der eigent-
liche Zweck war der Verkauf an Land als Öl für Tranlampen und Medizin. Es gab noch kein Erdöl.
Nach 1945 bekamen Kinder regelmäßig Lebertran zu Schlucken.
Danke Dir! Aber Lebertran stammt nicht von Walen. Ich musste das Zeug auch immer schlucken. Es gab zwei Sorten: Sanostol und so eine andere, da war ein alter Fischer auf dem Etikett, die schmeckte wirklich ekelhaft.
Grauenhafte Vorstellung. Ich hasse das, wenn ich bei Übersetzungen solche Szenen habe - ich kann ja nicht mal drüber weg lesen, sondern muss eine farbenprächtige deutsche Schilderung erstellen .
Waltran ist schon korrekt, aber nicht zur Stärkung der kleinen Kinderlein:
Wikipedia: „Lebertran (veraltet: „Fabriktran“) ist ein dünnes, hellgelbes Öl, das aus der Leber von Kabeljau, Dorsch, heimischen Haiarten und Schellfisch – nicht aber Walen, siehe Tran – durch Pressen oder Erwärmen gewonnen wird.“
Ich will aber nicht bestreiten, dass man auf Walfängern auch Waltran getrunken haben könnte - alles ist möglich
Kleine Ergänzung: die oft als Alternative verwendeten „Lebertran-Perlen“ sind mit Heilbuttleber-Tran gefüllt, der die Antirachitis-Vitamine (die der Grtund für die Kinderquälerei mit Lebertran sind) in so hoher Konzentration enthält, dass die kleinen Kugeln als Dosis ausreichten.
Der Hauptzweck der Waljagd war die Gewinnung von Rohstoffen für die Herstellung von
-Margarine
-Seife
-Kunstharz
Der Tran war nur ein nützliches Nebenprodukt und bis in das 18.Jahrhundert als Lampenöl in Gebrauch.
Im 19.Jahrhundert wurde er durch das wesentliche leichter und vor allem billiger zu beschaffende Petroleum ersetzt.
Wikipedia sagt dazu:
„Der durch das Auskochen von zerstückeltem Walspeck gewonnene Waltran wurde bis Anfang des 20. Jh. als Lampenöl benutzt; er war der erste in großen Mengen verfügbare flüssige Brennstoff und seine Gewinnung war die wirtschaftliche Hauptantriebskraft des Walfangs.“
falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, Wikipedia taugt nur für eines, nämlich nix.
Als billiges Lampenöl benutzte man schon seit dem 16.Jahrhundert in D Rüböl, das wie es der Name schon sagt aus den Rüben vom Acker gewonnen wurde.
Außerdem in vielen Ländern auch noch Talg-Lampen, also solche die mit dem verflüssigten Fett von Tieren (der Wal ist nicht der einizige, der brennbares liefert).
abgesehen davon, dass Rüböl nicht aus Rüben, sondern aus Rübsen (Brassica rapa ssp. oleifera, sieht fast genauso aus wie Raps, mit dem er sehr nah verwandt ist) gewonnen wird, hätte ich gerne mal den Unterschied zwischen Waltran und den aus Walen gewonnenen
gewusst. Bei diesen nebulösen ‚Rohstoffen‘ handelt es sich justament um Tran, das damit natürlich kein „Nebenprodukt“ ist.