Wanderreise In Sri Lanka

Im Mai 2012 plane ich eine Wanderreise in Sri Lanka. Ich war schon einmal dort mit einer organisierten Reise. Diesmal möchte ich nur den Flug buchen und vor Ort mit einem gemieteten Auto mit Fahrer und einen einheimischen Wanderführer unterwegs sein. Übernachten wollte ich in einfachen Unterkünften. Ich werde vorraussichtlich in der Provinz Uva, Im Hochland und an der Ostküste unterwegs sein. Hat jemand schon eine solche Tour gemacht und ist über die aktuellen Preise informiert, die für Auto, Wanderführer und Hotels anfallen. Sonstige hilfreiche Tips für so eine Reise sind ebenso willkommen.
Gruß mary60

Servus, Mary,

deine Schilderung hört sich für mich nun doch eher nach einer privaten Rundreise an. Und von richtigen Wanderwegen in Sri Lanka (mein Lieblingsland) habe ich ehrlich gesagt noch nichts gesehen, obwohl ich schon 8 mal da war. Lands End vielleicht mal ausgenommen.

Jedenfalls darfst du im Flachland die Hitze nicht unterschätzen. Mich haben ein paar Stunden in Pollonaruwa schon an den Rand eines Hitzschlags gebracht. Und meine mitgeführten 2 Liter Wasser waren ruckzuck weg. Im Hochland ist es natürlich was anderes.

Aber wenn du schon gerne wanderst, solltest du auf jeden Fall auf den Adams Peak steigen. Der Aufstieg war zwar extrem anstrengend, aber in Begleitung der vielen Pilger ein tolles Erlebnis. Nur mit dem Sonnenaufgang hatten wir ein bischen Pech.

Zu den Übernachtungen: In allen größeren Orten gibt es Resthouses aus der Kolonialzeit. Die haben meisten eine tolle landschaftliche Lage, sind sauber und auch nicht allzu teuer. Aber die aktuellen Preise weiß ich jetzt nicht.

Ein Auto mit Fahrer dürft derzeit pro Tag um die 30 - max. 40 EUR kosten, wobei es wochenweise natürlich erheblich billiger werden müßte. Die Übernachtung der Fahrer ist in den Resthouses anscheinend schon einkalkuliert, d.h., ihr müßt dem kein Zimmer bezahlen.

Und wenn ihr dann wandert, Augen auf: Mir ist beim letzten Mal mitten im Botanischen Garten in Kandy - in dem ich mich wieder mal 5 Stunden rumgetrieben hatte - eine 2 m lange Schlange über die Füße gehuscht. Den Einheimischen zufolge war sie giftig.

Achja, ich vergaß: die Hitze ist vielleicht gar nicht so sehr das Problem. Ihr reist ja in der Vormonsunzeit. Also auf jeden Fall alles wichtige am Körper immer wasserdicht verpacken. Denn bei so einem kleinen Regenguß seid ihr sofort naß bis auf die Haut.

Viel Spaß und neidische Grüße

Manu

Hallo Mary,
eine Freundin macht grad eine Fahrradtour durch Sri-Lanka, dort:
http://velo-traveller.de/vtr/ findest Du ihren Blog. Vielleicht hilft Dir das ja weiter.
Grüße
Almut

Hallo Manu,
danke für deine Antwort. So wie ich in verschiedenen Reiseführern gelesen habe, gibt es im Hochland viele Möglichkeiten zum wandern. Wege durch Teeplantagen,Wälder vorbei an Wasserfällen usw. Bei der letzten Reise war ich im Oktober dort außerhalb der Pilgerzeit. Wir waren auch zum Sonnenaufgang auf dem Adams Peak, ohne Beleuchtung, meine Taschenlampe hat dann zusätzlich noch den Geist aufgegeben, aber das Auge gewöhnt sich auch irgendwann an die Dunkelheit.
Auf den Horton Plains am Worlds End waren wir auch.Das sind eben die üblichen Orte, die bei den Rundreisen besucht. Mit der Hitze bin ich ganz gut klargekommen, ich habe es mir anstrengender vorgestellt. In der Mittagszeit ist es am heftigsten. Dieses Mal möchte ich mich eher fernab der „Touristen- Highways“ bewegen.Es gibt auf den Adams Peak noch einen anderen Weg; auf der Hälfte trifft man dann auf den Hauptweg. Allerdings sind wir da am Tag unterwegs und es soll ca. 7 Std. dauern. Also ich lasse mich überraschen.
Zu dieser Zeit soll es ja eher im Südwesten regnen und so hoffe ich, dass ich im Hochland und an der Ostküste nicht so viel Regen abbekomme. Beim letzten Mal hat es manchmal in der Nacht geschüttet und auf dem Adams Peak hat es mal genieselt, aber das war auch schon alles.
Wo warst du schon überall in Sri Lanka und wie warst du dort unterwegs? Wann war deine letzte Reise. Mir hat jemand erzählt, dass gerade in der letzten Zeit die Preise stark gestiegen seien. Das Benzin ist dort auch verhältnismäßig teuer, deshalb tue ich mir schwer was für ein Auto mit Fahrer angemessen ist. Aber 30- 40€ pro Tag war auch ungefähr meine Vorstellung.
An die Schlangen da denke ich lieber nicht,ich müsste denen nicht unbedingt begegnen. Bisher hatte ich da bei meinen Reisen immer Glück.
Viele Grüße
Mary

Servus, mary,

Ihr habt ja wirklich schon einiges gesehen und gemacht!
Und ja, im Hochland, gut, da kann ich mir das mit dem Wandern auch gut vorstellen.

Zu deiner Frage:
Bis auf die Ostküste habe ich in Sri Lanka so ziemlich alles abgegrast. Mein letzter Sri-Lanka-Urlaub war 2008, also schon ne Zeit her. Aber da habe ich mal wieder das Cultural Triangle und Kandy besucht.
Ich nehme mir halt in der Regel ein festes Hotel, in dem ich meinen Krempel lassen kann, und ziehe dann immer mehrmals alleine für je 2 - 4 Tage los.
Hotels hatte ich eigentlich schon an der gesamten Westküste bis runter nach Galle.

Die längeren Trips mache ich immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Busse und Sammeltaxen gibts ja genug. Aber am schönsten ist eigentlich das Zugfahren. Aber bitte, bei längeren Strecken doch lieber mindestens 2. Klasse.
Die Zugstrecke ins Hochland ist übrigens absolut traumhaft!

Aber so Kurztrips wie z.B. nach Pinnawela auch gern mal mit Fahrer. Da hat man auch noch den Vorteil, daß der einem Sonderwünsche erfüllen kann. Letztesmal bin ich in einem Holzfällercamp auf dem blanken Rücken eines Arbeitselefanten zum Fluß geritten und durfte ihn dann selber abschrubben (und mich danach selbst gründlich waschen :smile:).
Was mir auch mal sehr gut gefallen hat, war eine „Safari“ im Yale-Nationalpark im Süden.

Und ein unvergessliches Erlebnis war - noch zu Bürgerkriegszeiten - ein Ausflug zu einem uralten Hindutempel in einer Stadt im Norden (plus angrenzendes Kloster), deren Name ich aber momentan nicht weiß.

Erfahren hatte ich davon, nachdem ich die „normalen“ Sehenswürdigkeiten alle schon mal besucht hatte, durch Hotelangestellte, die auch darüber klagten, daß sie selbst diesen Tempel wegen des Krieges nicht mehr besuchen konnten (Touristen würde aber nichts passieren).
Jetzt müßte es ja sicher sein, aber damals kam halt nie ein Tourist da hin, und ich wurde von allen Einwohnern dort herzlich aufgenommen, und nachdem mir noch der Abt seinen Segen (einen Punkt auf die Stirn) gegeben hatte, durfte ich auch meinen Bus bzw. Zug nicht mehr selber bezahlen!
Allerdings war der Gänsehautfaktor hoch, denn bei der Anreise wurde der Zug vom Militär auf freier Strecke angehalten und alle Leute nach Bomben und Waffen durchsucht. Und es lagen mehrere ausgebrannte Züge neben der Bahnstrecke.
Dafür liefen da aber auch jede Menge wilder Elefanten rum!

Noch zum Regen: Ich war eigentlich immer in der Vormunsunzeit da. Und meistens hat es halt abends eine halbe Stunde geschüttet. Da stand dann der Garten nen halben Meter hoch unter Wasser, war dann aber nach einer Stunde wieder trocken.
Aber je mehr es auf Ende Mai zugeht, desto heftiger werden halt normalerweise die Regenfälle.
Und in Kandy hat mich halt mal tagsüber ein Guß erwischt. Nach nur 5 Minuten waren mein Paß und meine Traveller Schecks, die ich am Körper trug, patschnaß. Deswegen der Tip mit der wasserfesten Verpackung.

Eins noch, was ich dir vermutlich aber gar nicht extra sagen muß: bitte nicht das Betteln der Kinder unterstützen!!
Ging 1991 mit Bonbons und Schoolpencils los, 1995 wollten sie nur noch Geld, und 2002 haben mir dann „Beachboys“ auf Nachfrage erzählt, sie müßten sich leider als „Guides“ und „Begleiter“ durchschlagen, weil sie immer die Schule geschwänzt hatten, weil mit dem Betteln ja gut Geld zu verdienen war.

Ist jetzt etwas lang geworden. Aber vielleicht ist ja die eine oder andere Info für euch dabei.

Viel Spaß
Manu