Wann beginnt der Irak-Krieg?

lego · 2. Januar 2003 um 10:03

Hallo Guenter,

mag ja sein, dass ein Teil dieser 280.000 Israelis zum Teil in
einige europï¿½ische Staaten vorï¿½bergehend flï¿½chtet. Ein
Isreali, insbesondere ein Jude, wird jedoch kaum in das Land
kommen, das fï¿½r ihn als Land der Mï¿½rder und Verbrecher ein
Symbol ist und somit Feindesland ist.

Das muss eine eingebildete Vorstellung von Dir sein die Dir huebsch entspricht. Kein Wunder, wenn Du meinst, man muesse Israel mit allen Mitteln bis hin zur hetztenden Agitation mit Unsachlichkeit, Einseitigkeit bis hin zu Verschwoerungsgeschichten kritisieren um ueberhaupt deutschen Nationalstolz haben zu koennen, siehe Fruehjahrs-Debatte von Dir. Mit anderen Worten, es gibt Deutsche, die den Juden den Holocaust nie verzeihen werden und in ihren Emotionen bzgl der Geschichte voellig ge- und befangen sind. Eine Menge Israelis leben gerne in Deutschland und viele koennten es sich vorstellen mit Respekt zu anderen Laendern. Eine Sefardin lebt seit 25 Jahren in Berlin und gerne. Sie musste als Kind aus Marrokko fliehen nach IL. In IL lernte sie einen deutschen Juden kennen. Ich fragte sie, was eine Sefardin ausgerechnet nach Deutschland oder sprich nach Aschkenasim treibt, sie antwortete: Die Liebe.

Abgesehen von diesem Beispiel leben eine Menge Israelis in Deutschland und sie haben von Deutschland ganz andere Vorstellungen, als Du Dir in Deinen emotionsgeladenen Alptraeumen, wie Juden ueber das heutige Deutschland denken, imaginierst. *g*

keinerlei Gefahr fï¿½r Israel aus dem Irak besteht - zumindest
nicht in diesem kommenden Krieg - sehe ich also hier keine
Fluchtprobleme. Die entstehend im Irak. Da wird es
Verschiebungen geben und mit Hilfe der USA wird es im Norden
einen Kurdenstaat geben, der ohne dass die USA es heute
erkennen, auch zu einem Konflikt in der Tï¿½rkei fï¿½hren wird. Am
Ende dieses Eroberungskrieges wird die Tï¿½rkei den kurdischen
Teil verloren haben.

Das haben sie sehr wohl schon erkannt und machen Konzessionen an die Tuerkei um genau dies zu verhindern, um einen Buendnisspartner nicht zu verprellen in einem moeglichen Krieg. Oder was meinst Du warum die USA 91 nicht bis Bagdad durchmarschiert sind? Wegen der Kurden bzgl der Tuerkei und Syriens und wegen der Schiiten bzgl Saudiarabiens und wider dem Iran.

beste Gruesse, Peter

Hupftiegel · 2. Januar 2003 um 12:36

trau keiner Statistik, die Du nicht selbst…
hallo Ralf,

m.W. gibt es kein europäisches Land, das so viel „Flüchtlinge“
aufgenommen hat wie D.

Das ist sicherlich richtig, wegen „m.W.“. *g*
Ansonsten ist es auch richtig, da Deutschland eins der größten
Länder in Europa ist. Rechnest du aber pro Kopf, dann ist das
falsch. Deutschland hat nach UNHCR 2000 (letzter verfügbarer
Stand) 975.000 Flüchtlinge aufgenommen. Das ehemalige
Jugoslawien aber 501.000. Die meisten sind also im ehemaligen
Jugoslawien und den Nachfolgerstaaten geblieben. Das ist pro
Kopf weitaus mehr. Ähnliches (pro Kopf) gilt auch für Belgien
z.B.

Das ehemalige Jug. ist kein Beispiel: hier zählen ehemalige Staatsangehörige zu den Flküchtlingen.
Belgien ist ein Argument. Ich kenne zwar die Zahlen nicht, doch könnte es prozentual gesehen zutrteffen.

Dieses „“ habe ich gesetzt, weil die
meisten Wirtschaftsflüchtlinge sind.

Wenn dem so ist (wäre), warum kommen dann die meisten
Flüchtlinge während eines Bürgerkrieges und nicht wegen einer
Wirtschaftskrise nach Deutschland.

Ich kann mich an eine Statistik erinnern, dass ca. 80 % der Asylbewerber als Wirtschaftsflüchtlinge eingestuft wieder zurückgesandt werden. Dass es oft (meinetwegen auch immer) zu Krisenzeiten die meisten gibt, ist verständlich: wann hätten Wirtschaftsflüchtlinge auch die besten Chancen in D oder einem anderem €-Staat als Asylbewerber anerkannt zu werden?!

Wenn es so viele Wirtschaftsflüchtlinge sind, warum ist dann
unter den TOP10-Asylherkunftsländer nicht ein afrikanisches
Land zu finden. Da gibt es doch die stärksten
Wirtschaftsprobleme.

Weil die traditionelle in ein englisch oder französisch sprechendes Land auswandern. Und die wesentlich rigoroser vorgehen - soll heißen, sie machen nicht so lange rum und senden die nicht anerkannten ruckzuck zurück.
Bei uns dagegen gibts erst mal einen neuen Prozess. Das kann Jahre dauern. Anschließend werden sie manchmal noch in ein nicht existierendes Kirchenasyl genommen. Nur aus Rücksicht auf die zartbeseitete Volksseele wird der WF nicht aus der Kirche heraus verhaftet.
Grüße
Raimund

RalfHenrichs_36bf62 · 2. Januar 2003 um 15:36

Moin Raimund,

Ich kann mich an eine Statistik erinnern, dass ca. 80 % der
Asylbewerber als Wirtschaftsflüchtlinge eingestuft wieder
zurückgesandt werden.

LOL! Deswegen habe ich Deinen Titel stehen gelassen. Dieser Statistik traust du? Oder hast du sie selbst gefälscht?

Sie kann gar nicht stimmen, da es die Kategorie „Wirtschaftsflüchtlinge“ nicht gibt. Es gibt nur die Zahl, der nicht anerkannten Asylbewerber. Ob sie aber aus wirtschaftlichen oder anderen Gründen gekommen sind, darüber gibt es keine Aussage.

Nehmen wir aber an, dass 80% abgelehnt werden. Ein grosser Teil darf dennoch in Deutschland bleiben aufgrund der Genfer Flüchtlingskonvention. Auch das sind keine Wirtschafts- sondern z.B. Bürgerkriegsflüchtlinge (Bürgerkrieg ist kein Asylgrund, da keine individuelle Verfolgung).

Dass es oft (meinetwegen auch immer) zu
Krisenzeiten die meisten gibt, ist verständlich: wann hätten
Wirtschaftsflüchtlinge auch die besten Chancen in D oder einem
anderem €-Staat als Asylbewerber anerkannt zu werden?!

Ach so. Leute, die aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland fliehen, warten ruhig in ihrem Land ab, bis es zu einem Bürgerkrieg (oder schlimmeren) kommt, um daraufhin nach Deutschland zu fliehen. Sehr logisch.

Wenn es so viele Wirtschaftsflüchtlinge sind, warum ist dann
unter den TOP10-Asylherkunftsländer nicht ein afrikanisches
Land zu finden. Da gibt es doch die stärksten
Wirtschaftsprobleme.

Weil die traditionelle in ein englisch oder französisch
sprechendes Land auswandern. Und die wesentlich rigoroser
vorgehen - soll heißen, sie machen nicht so lange rum und
senden die nicht anerkannten ruckzuck zurück.

Daher campieren auch so viele Asylbewerber vor dem Kanal, um nach England fliehen zu können. Nein, das britische Asylverfahren ist mittlerweile viel liberaler als das deutsche.

Bei uns dagegen gibts erst mal einen neuen Prozess. Das kann
Jahre dauern. Anschließend werden sie manchmal noch in ein
nicht existierendes Kirchenasyl genommen.

Wie viel Prozent der Asylbewerber kommen in ein Kirchenasyl? Mehr als 0,001%?

Nur aus Rücksicht
auf die zartbeseitete Volksseele wird der WF nicht aus der
Kirche heraus verhaftet.

Hast du dich wirklich mal mit einem Fall beschäftigt, so dass du sagen kannst, dass es sich da um einen Wirtschaftsflüchtling handelt? In der Regel sind z.B. Frauen im Kirchenasyl, denen von ihrem Clan die Todesstrafe droht, wenn sie zurückkehren (z.B. weil sie ihre Tochter nicht beschneiden lassen wollen). Da es sich hier aber nicht um eine staatliche Verfolgung handelt, gibt es keinen Asylgrund. Aus wirtschaftlichen Gründen sind sie jedoch nicht in Deutschland.

Ciao

Ralf

MMHK · 2. Januar 2003 um 15:56

Hallo Günter,
ich glaube, dass die Realitaet sieht ein wenig anders aus:

mag ja sein, dass ein Teil dieser 280.000 Israelis zum Teil in einige europäische Staaten vorübergehend flüchtet. Ein Isreali, insbesondere ein Jude, wird jedoch kaum in das Land kommen, das für ihn als Land der Mörder und Verbrecher ein Symbol ist und somit Feindesland ist.

Die Juden wanderten nach Israel aus, aber im Lauf der Jahre konnte ein neues Phaenomen beobachtet werden,tausende Auswanderer aus Israel wurden von Deutschland und von anderen Ländern angezogen (bessere wirtschaftlichen Aussichten und die Entwicklung einer wohlhabenden Gesellschaft). Paul Spiegel, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, sagte „die Tatsache, dass Deutschland wieder zu einer sicheren Heimstätte für Juden werden konnte, sei wie ein Wunder“. In Deutschland leben heute ca. 100.000 Juden. Die Israelis westeuropäischer Herkunft haben in den vergangenen zwei Jahren verstärkt ihren Anspruch auf europäische Pässe geltend gemacht. In Israel verfügen ca. 100.000 Personen über einen deutschen Pass, jedes Jahr kommen weitere dazu. Israel hat durch den Krieg gegen den Terror bisher 7 bis 8 Milliarden Dollar (durch die Einbuße an Sozialprodukt) erlitten. Die Wirtschaft Israel’s ist in sehr schlimmen Zustand, es gibt 12% Arbeitslose,die Kaufkraft der Sozialleistungen ist seit dem Jahresbeginn 2002 um mehr als 20% gesunken, durchschnittliche Realwert der Gehälter um 8%. Es ist doch vorstellbar, dass ein Angriff der Iraker auf Israel ein Grund mehr wäre für die europäischen Israelis nach Europa zurückzukommen, oder nicht?

Da wird es Verschiebungen geben und mit Hilfe der USA wird es im Norden einen Kurdenstaat geben, der ohne dass die USA es heute erkennen, auch zu einem Konflikt in der Türkei führen wird. Am Ende dieses Eroberungskrieges wird die Türkei den kurdischen Teil verloren haben.

Die dreieinhalb Millionen Kurden in Nordirak leben seit dem Golfkrieg in einer nicht proklamierten Autonomie und geniessen ein Maß an Selbstverwaltung, wie sie es in der jüngsten Geschichte nicht gekannt haben. Der UN Sicherheitsrat richtete eine Schutzzone nördlich des 36. Breitengrades ein, die außerhalb der Kontrolle des Regimes in Bagdad liegt. Seither leben die Menschen in einer quasi-staatlichen Enklave, die mit dem Iran und der Türkei Nachbarn besitzt, die jedem Streben ihrer eigenen kurdischen Minderheiten nach Autonomie mit äußerster Härte begegnen. Nach dem Krieg möchten die Kurden einen eigenen Staat gründen. Die Türken befürchten, dass ein kurdischer Staat im Nordirak für die türkischen Kurden wird ansteckend wirken. Der türkische Aussenminister sagte: „Ankara wird die Entstehung eines kurdischen Staates im Norden des Irak in keiner Weise dulden.“ Eine Landabgabe in Ostanatolien an den künftigen kurdischen Staat kommt überhaupt nicht in Frage. Dort leben zwar 15 Millionen Kurden aber auch sehr viele Türken. In dieser Gegend hat die Türkei in den letzten 30 Jahren an die 50Milliarden $ investiert, 22 Staudämme und Wasserkraftwerke gebaut ( mit 8.000 MW installierter Leistung). Diese Kraftwerke decken 65% des türkischen Energiebedarfs. Die 3 grössten Staudämme,Keban,Karakaya und Atatürk bilden ein 800Km langen Stausee (in Zukunft soll hier ein Turistenparadies entstehen). Der längste und grösste Bewässerungstunnel in der Welt wurde hier gebaut. Die Türkei wird freiwillig niemals Ost- oder gar Südostanatolien räumen, sie hat alle Gründe den drohenden Irakkrieg zu verhindern (ob sie es kann,ist eine andere Frage).

G_nterW_d13683 · 2. Januar 2003 um 20:00

Hallo,

mag ja sein, dass ein Teil dieser 280.000 Israelis zum Teil
in einige europäische Staaten vorübergehend flüchtet. Ein
Isreali, insbesondere ein Jude, wird jedoch kaum in das Land
kommen, das für ihn als Land der Mörder und Verbrecher ein
Symbol ist und somit Feindesland ist.

Die Juden wanderten nach Israel aus, aber im Lauf der Jahre
konnte ein neues Phaenomen beobachtet werden,tausende
Auswanderer aus Israel wurden von Deutschland und von anderen
Ländern angezogen (bessere wirtschaftlichen Aussichten und
die Entwicklung einer wohlhabenden Gesellschaft). Paul
Spiegel, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in
Deutschland, sagte „die Tatsache, dass Deutschland wieder zu
einer sicheren Heimstätte für Juden werden konnte, sei wie ein
Wunder“. In Deutschland leben heute ca. 100.000 Juden.

Diese Aussage von P.S. kenne ich. Er hat sich hierbei jedoch auf den Zuzug aus Russland bezogen.

Ansonsten stimme ich Dir zu.

Grüss Günter