Wann darf Klassenarbeit nicht gewertet werden?

Hallo,

ich wüßte gerne, unter welchen Voraussetzungen eine Klassenarbeit nicht gewertet werden darf. In der Klasse meines Sohnes (5. Klasse Gymnasium, NRW) ist im Fach Deutsch ein Diktat geschrieben worden. 26 Kinder haben mitgeschrieben, mit folgendem Ergebnis:

3 x sehr gut
2 x gut
5 x befriedigend
7 x ausreichend
8 x mangelhaft
1 x ungenügend
Macht einen Durchschnitt von 3,7. Damit liegen 16 Kinder unter darunter.

Ich meine mich aus meiner Schulzeit zu erinnern, daß wenn mehr als die Hälfte der Schüler unter dem Durchschnitt benotet wurde, die Arbeit nicht gewertet werden darf. Aber das ist ewig her… *g* Wie ist das Procedere heutzutage?
Nur um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich habe nicht vor, gegen die Arbeit Widerspruch einzulegen, er hat seine „4“ verdient und ich bin nicht böse drum. Die Frage ist rein interessehalber.

Gruß vom
Sams

Hi Sams,

Macht einen Durchschnitt von 3,7. Damit liegen 16 Kinder unter
darunter.

Ich meine mich aus meiner Schulzeit zu erinnern, daß wenn mehr
als die Hälfte der Schüler unter dem Durchschnitt benotet
wurde, die Arbeit nicht gewertet werden darf. Aber das ist
ewig her… *g* Wie ist das Procedere heutzutage?

Wirklich helfen kann ich Dir nicht, aber Dein Erinnerungsvermögen scheint Dir einen Streich zu spielen. Eine solche Regelung wäre nämlich ziehmlich unsinnig:
Klassenarbeit, 10 Schüler. 9x gut, 1x sehr gut: Durchschnitt 1,9 - diese Arbeit wurde bei Euch nicht gewertet?

Aber auch mein (schwaches) Erinnerungsvermögen läßt da eine Glocke klingeln. Und zwar, daß bei 50% mangelhaft oder ungenügend nicht gewertet wird. Würde dann hier nicht greifen…

Grüßle

Hallo, Sams und Stefan,
ich komme Euch wieder mal mit Paragrafen.
Und zwar mit der ASchO (NRW) §22 (Schriftliche Arbeiten und Übungen) „Ziff.(2) Die Anforderungen in den Arbeiten sind so zu bemessen, daß sie der durchschnittlichen Leistungsfähigkeit der Klasse oder Lerngruppe entsprechen. Erreicht bei einer Arbeit ein Drittel der Schüler kein ausreichendes Ergebnis, so entscheidet der Schulleiter nach Anhörung des Fachlehrers, ob die Arbeit gewertet wird oder ob eine neue Arbeit zu schreiben ist.“
Damit dürfte der Fall wohl ganz klar zu entscheiden sein.
Liebe Grüße
Eckard.

3 Like

Hi!
Ich mein in NRW wäre es so, dass die Arbeit nachgeschrieben werden muss oder vom Direktor genehmigt werden muss, wenn 1/3 der Schüler eine Note schlechter als ausreichend hatten.
Zumindest wurde mir das immer so erzählt. Ob das stimmt was die Lehrer sagen weiß man ja nie, aber ich glaub es stimmt, so schwachsinnig diese Regel auch ist.
Gruß
freak

P.S: Um mal deine Frage zu beantworten: Diese Arbeit wäre dann (gerade so) ein solcher Fall

Hallo,

ich wüßte gerne, unter welchen Voraussetzungen eine
Klassenarbeit nicht gewertet werden darf. In der Klasse meines
Sohnes (5. Klasse Gymnasium, NRW) ist im Fach Deutsch ein
Diktat geschrieben worden. 26 Kinder haben mitgeschrieben, mit
folgendem Ergebnis:

3 x sehr gut
2 x gut
5 x befriedigend
7 x ausreichend
8 x mangelhaft
1 x ungenügend

Hallo Sams.
Bei uns sind schon schlechtere Arbeiten gewertet worden.
Aber hier denke ich sind mit 9 Arbeiten unter „ausreichend“ nicht genügend schlechte Arbeiten dabei.
Ich hoffe, dein Kind ist im oberen Drittel.

Grüße
R.

Hallo,
es sollten 2/3 der Schüler besser sein als mangelhaft. Dieser sog. 2/3-Erlass wurde aber aufgeweicht. Wenn nachvollziehbar ist (z.B. im Klassenbuch), dass die Inhalte auch im Unterricht behandelt worden sind, gibt es keine Chance der Anfechtung. der Schulleiter genehmigt das Ganze und fertig.
Ich halte diese Regelung in Bezug auf Qualitätssicherung und Chancengleichheit durchaus für sinnvoll.
Den Paragraphen habe ich jetzt allerdings nicht zur Hand… :wink:
Gruß,
Aragorn

Hallo, Eckard!

Das war genau das, was ich suchte. Es ging mir tatsächlich nur um die Information, in meinen Augen war die Benotung der Klassenarbeit vollkommen korrekt. Aber meine Vermutung war schon, daß meine Erinnerung da nicht ganz korrekt war. Danke und * für den Hinweis.

Gruß vom
Sams

Hallo, Goosi!

Stimmt, an solch ein Beispiel hab ich gar nicht gedacht. Aber Eckard hat ja die passende Information gepostet, damit war’s mir klarer.

Gruß vom
Sams

Danke. (o.w.T.)
.

Hallo, Rabchen!

Es ging mir - wie geschrieben - nur um die Information. Ich wollte nicht der Benotung der Arbeit widersprechen. (Mein Sohn hat nach seiner Leistung das „ausreichend“ durchaus „verdient“ *g*.)

Gruß vom
Sams

1 Like

Hallo, Aragorn!

Den entsprechenden Paragraphen hat Eckard unten freundlicherweise geliefert. Damit hab ich genau die Information, die ich suchte. Und ja: Ich halte das auch für vollkommen in Ordnung. Schon beim Fragen hatte ich den Eindruck, daß meine Erinnerung an eigene Schulzeiten da trügt.

Danke auch dir für die Antwort -
Sams

Austausch
Hallo Du,

Was mich irritiert, ist das Erziehungsziel bei den Frontalunterrichtlern, wenn sie
Sechsen geben, sobald sich mehrere Schüler während einer Kontrolle absprechen.

Herzlich
Biggi

Hallo, Biggi!

Bei uns an der Schule wird Spickzettel schreiben im Unterricht geübt. (c: Begründung: Wer es fertigbringt, die wirklich wichtigen Lerninhalte auf so kleinem Papier unterzubringen, hat den Stoff offensichtlich verstanden.

Gruß vom
Sams

3 Like

Vergleichbarkeit
Arbeit ist ja kondensierte Energie. Ist der Klassendurchschnitt Maß für die Lehrerleistung, ist eine Zensur, bei der die Einzelleistung mit der Gruppenleistung in Beziehung gesetzt wird, ein reales Maß für die Schülerleistung. Wenn ein Primus alles überstrahlt, kann das nicht das Ausbildungsziel für die Gruppe sein. Wenn der Lehrer seine Kinder langfristig durch Überforderung frustriert, auch nicht. Vielleicht ist der Jahresdurchschnitt des Klassendurchschnitts der Einzellehrerleistung ein wichtiges Maß, an dem sich die Elternvertretungen der jeweiligen Klassen orientieren können, um die Effektivität des Zusammentreffens von Lehrer und Schüler aus Lehrersicht nachzuvollziehen und an anderen Lehrern zu messen. Wichtig ist dann aber auch ein Maß, mit dem Schüler Lehrerleistung werten können. Ob das digitalisiert oder per L/O-Entscheid ist, hängt nicht zuletzt von der Flexibilität der Schulleitung und der Elternvertretung ab.

ich spinne. klar. natürlich spinne ich. warum nicht?