Wann darf man die Ausbildung abbrechen?

Guten Tag,

Ich mache eine durch das Amt geförderte Ausbildung so weit ja ganz toll aber von Anfang an gab es schon einige Unstimmigkeiten zwischen den Amt und mir und zwar

  • Der Beruf passt gar nicht zu meinen Interessen
  • Der Beruf wiederspricht meinen Belastungsgrenzen
  • Der Ausbildungsort liegt 30 Km entfertn ( ohne auto )

Okay ich habe mich mit allen abgefunden und gemeint ich könne es so gut es geht hinter mich bringen.

Schulisch schaffe ich es auch ich habe einen dortigen durchschnitt von 1,2 also fast perfekt

aber:

Die Fahrtzeiten zum Betrieb gehen manchmal an die Grenzwerte von 4 Std. in der Regel steh ich morgens um 4:30 Auf und komme abends um 19:30 nach hause.

Durch die Arbeitsbelastungen ist mein Rücken ( nach 9 Monaten ) nun komplett kaputt.

Zu der Ausbildung gehört ein Praktikum in welchen ich zur Zeit bin da habe ich nur Terror. und in meinen eigentlichen Betrieb darf ich mir die schärfsten Sprüche anhören weil ich schwul bin, wohlgemerkt tut sich da trotz beschwerden nix.

Ich stehe im mom vor einen kompletten zusammenbruch, ich kann nachts kaum noch schlafen, privatleben ist gleich Null, ich werde Depressiv weil mir eben immer alles weh tut. Ich bin dauergereizt.

Ich wohne alleine und es wurde mir geraten doch in den ort zu ziehen wo ich lerne, würde ich ja wenn ich das geld dafür hätte unterstützung hierfür kriege ich nicht weil ich schonmal umzugskosten erstattet bekommen habe…

Ich weiß langsam nicht mehr weiter wer kann mir hier einen Rat geben?

MFG: Der Boris

Hallo Boris,

auf deine Titelfrage kann ich Dir keine Antwort geben, da habe ich keine Ahnung.
Du schreibst auch nicht, was für eine Ausbildung Du machst und warum Du eine vom Amt geförderte A. machst.

Aber meinst Du nicht, dass deine Erwartungshaltung ein bischen hoch ist? Nach meinen Erfahrung mit den Arbeitsbehörden finde ich es schon sehr gut, dass sie Dir überhaupt etwas besorgen konnten.
Warum suchst Du Dir nicht selber eine Ausbildung, die mehr deinen Interessen entspricht?

Du wirst dein Leben selber in die Hand nehmen müssen. Und ob deine Kollegen blöde Sprüche wegen deiner Homosexualität machen oder weil ihnen deine Frisur nicht gefällt - es gibt leider genug, die finden das dummes Geschwätz Auszubildenden gegenüber dazugehört.

Übrigens die meisten Menschen müssen ihre Umzugskosten selber aufbringen. Was kostet da eigentlich soviel?

Gruss ich

Hallo,

  • Der Beruf passt gar nicht zu meinen Interessen

Hast du dich vorher nicht informiert? In jeder Ausbildung gibt es Dinge, die einem nicht gefallen. Ein alter Spruch: Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Nach einer Ausbildung hat man viele Möglichkeiten Arbeiten zu finden, die den eigenen Interessen mehr entsprechen.

  • Der Beruf wiederspricht meinen Belastungsgrenzen

Meint dein Arzt dies auch?

Durch die Arbeitsbelastungen ist mein Rücken ( nach 9 Monaten
) nun komplett kaputt.

Meint dein Arzt dies auch? Man kann auch durch falsche Hebe- und Tragetechniken selbst zu einer Schädigung beitragen. Google doch mal „rückenschonendes arbeiten“

Gruß
Otto

Zum einen Habe ich mich informiert, aber konnte ich es im vorfeld nicht beeinflussen ob ich in die Ausbildung gehe oder nicht ich musste es einfach und ja mein Arzt und ein amtsarzt hat bestätigt schon vor jahren das ich durch einen Unfall ein Rückenleiden habe und doch ich habe mich bemüht selber etwas zu finden aber mit rückenleiden eher schwer, gerade wenn man dann schon ( deswegen ) eine abgebrochene ausbildung hat fast unmöglich…

Die Sprüche und anspielungen kommen ja nicht nur primär von den kollegen auch vom meister etc. was für mich auch nicht wirklich leicht ist.

Mittlerweile habe ich einen Weg gefunden, wenn selbst die gewerkschaft sagt das 100% von den was da läuft verkehrt läuft und das ich einer von vielen bin die sich rat holen und sich beschweren will es etwas heißen…

wie dem auch sei…

achja warum ich ne geförderte ausbildung mache, weil ich vor zwei jahren einen kompletten nervenzusammenbruch hatte nachdem in 2 monaten:

Meine mutter einen schlaganfall
mein Vater einen Hirntumor
meine Schwester Hautkrebs

hatte bzw. festgestellt wurde

dazu noch meine lasten…das alleine hat den arbeitsamt nähmlich nicht als argumentation gereicht das ich hilfe brauchte denn minimum musste ich inne klappse weil ich mit mir nicht zurecht kam…mehr steckt da nicht hinter und gewappnet ist dagegen keiner egal ob 12 jahre 18 Jahre oder 80 Jahre irgendwann reicht es einfach. Schade nur das ich mir hilfe besorgt habe hätte ich es nicht gemacht währen meine chancen andere…

Hallo Boris,

Schade nur das ich mir hilfe
besorgt habe hätte ich es nicht gemacht währen meine chancen
andere…

Das sehe ich nicht so, welche Chancen hättest Du ohne die Ausbildung?
Schade ist, dass die Ausbildung anscheinend nicht die richtige ist.

Das mit dem Mobbing, das ist es ja eigentlich, ist wahrscheinlich schwierig in Griff zu bekommen. Auch als Argument für eine andere Ausbildung wird sich das Arbeitsamt da sicher schwer tun. Es wird leider von den meisten Menschen noch nicht so seriös genommen.
Ich denke, dass Du viel mehr Chancen auf eine andere Ausbildung hast, wenn Du mit von einem Arzt attestierten Rückenbeschwerden ankommst, die der Arzt auf deine tägliche Arbeit zurückführt.

Wäre eine weitere Schulausbildung vielleicht eine Möglichkeit?

Viel Erfolg ich

Lehre abbrechen?
Hallo Boris,
unabhängig von deinen Problemen, die du während deiner Lehrzeit hast, möchte ich dir Folgendes schildern.
Die Freundin meines Sohnes hat im August eine Ausbildung als Steuerfachangestellte begonnen.
Schon knapp zwei Monate später merkte sie, dass es der völlig falsche Beruf war, den sie gewählt hatte. Sie fühlte sich überfordert mit dem Lehrstoff und außerdem war ihr alles „viel zu trocken“, wie man so schön sagt.
Sie hatte panische Angst in die Kanzlei zu gehen. Konnte abends nicht einschlafen und musste sich früh regelmäßig übergeben.
Der Gedanke ihre Ausbildung zu beenden kam ihr nicht in den Sinn. Heute sollte man froh sein, eine Lehrstelle zu haben.
Wie sollte sie das anderen erklären. Usw.
Ich konnte mir das aber nicht länger ansehen und rief bei der IHK bzw. der zuständigen Steuerberaterkammer an und holte mir für sie Rat.
Dort sagte man mir folgendes:
Eine Lehre zu beenden ist heute nicht mehr so kompliziert.
Da sich die Ausbildungsabbrüche in den vergangenen Jahren so gehäuft haben, gibt es, ich glaube seit 2006, ein Sonderkündigungsgesetz für Auszubildende.
Natürlich sollte man sich schon beizeiten im Klaren darüber sein, und nicht erst Ende des zweiten Lehrjahres. Um so eher, um so glaubwürdiger. Vorraussetzung ist auch, das der Beruf der als Alternative gewählt wird, nichts mehr mit dem erstgewählten zutun hat.
Sie darf zum Bsp. nicht wieder eine Ausbildung im Steuerrecht absolvieren.
Sollte die Abbruchgründe anderer Natur sein, wie zB. Mobbing oder andere Mißstände in der Ausbildungsstätte, werden sich die Vertreter der IHK oder dergleichen, als erstes an die Ausbilder richten und dort das Problem ansprechen und versuchen zu klären.
Ich hoffe etwas geholfen zuhaben.
Gruß Kati