Hallo Pierre,
Du beziehst Dich auf die USA, ich war vor der Umstellung auf das Metrische System in Süd Afrika, da war es sicher so, wie es noch heute in den USA ist:
Im Maschinenbau (z.B.) wurde das Yard praktisch nie verwendet, Zeichnungen wurden in Zoll (") und in Fuß (’) bemaßt und danach wurde auch gearbeitet. Also z.B. 2’ - 8 3/16" wurde hingeschrieben, wenn man 817,56 mm meinte. Üblicherweise wurde bis 1/32", in speziellen Fällen bis 1/64" (= 0,4mm) genau gezeichnet. Toleranzen wurden auch in 1/100 Zoll (Dezimaleinheiten, wie bei Schußwaffen-Kalibern) angegeben.
Es war ziemlich kompliziert und hinter die Messmöglichkeiten bei der Ausführung bin ich nie dahintergekommen.
Mit den Fuß wurde üblicherweise ab 2 - 0’ begonnen, 1’ - 5 1/2" wurde nicht geschrieben, es wurden eher 17 1/2" angegeben.
Blechplatten wurden auch als z.B. 3x6’ oder 4x8’ bestellt, sogar in Wien war das für die Formate 1000x2000 oder 1250x2500mm sehr üblich (in den 60er Jahren, ob jetzt noch?)
Im Bergbau (wo ich teilweise beschäftigt war) verwendete man auch Yard für z.B. die Tiefe von Schäften.
Besonders wichtig sind die Yard-Maße. Als Golfer habe ich lange gebraucht, bis ich mich an das Meter gewöhnt habe. Am Fairway mißt man mit Yards und am Green mit Fuß. Was fängt man schon mit einem Pitsch von 45,72 m an, ist da nicht 50 Yard wesentlich aussagekräftiger? Oder ein 6 Foot Putt ist doch jeden Spieler ein Begriff, wer sagt da schon 1.829 mm?
Ich hoffe klargemacht zu haben, daß man nicht alles mit deutschen Maßstäben messen soll, das metrische System hat aber unbestreitbare Vorteile.
Grüße, Rudolf