Wann hört endlich das Freuden-Pipi auf?

Hallo Gemeinde,
ich dreh bald durch und hoffe ihr könnt mir helfen.
Wir haben vor 4 Wochen Familienzuwachs bekommen. Unser neustes „Kind“ heißt Whisky, ist ein Parson Jack Russell und ist ein mittlerweile 18 Wochen alt.
Unser Whiskey war eigentlich innerhalb weniger Tage Stubenrein.
Ein riesen Problem ist aber das Freuden-Pipi. Wenn er mal kurze Zeit alleine war, freut er sich so dermaßen mich zu sehen dass er ganze Bäche in den Flur setzt.
Ich hab schon alles probiert. Z.B. Ich gehe morgens mit ihm Gassi. Eine richtig ausgiebige Runde. Er lässt alles ab was sich die Nacht über angesammelt hat. Dann bring ich ihn in die Wohnung fahre kurz zum Bäcker und bin 10min später wieder zu Hause. Dann kommt er angerannt, überschlägt sich fast vor Freude und puscht dabei die ganze Zeit!!!
Ich hab auch versucht ihn zu ignorieren wenn ich nach Hause komme. Kein Erfolg.
Ich hab ihm schon das Geschirr umgelassen um bei meiner Rückkehr sofort mit ihm raus zu gehen, keine Change. Auf dem Weg von seiner Decke wo er immer liegt, bis zur Wohnungstür zieht er eine lange Pipi Spur.
Das kuriose daran ist, er macht das nur bei mir. Wenn meine Frau oder die Kinder nach Hause kommen freut er sich auch ganz doll, aber da bleibt alles Trocken.
Er weis ganz genau, dass es jedes mal Ärger gibt, wenn er in die Wohnung puscht, aber er macht es immer wieder.

Wie kann ich ihm das Abgewöhnen?
Kann mir da mal jemand einen Tipp geben? Ich krieg noch ne Kriese!!!
Danke Ronny

Hallo Ronny,
tja freudenpipi ist so eine sache. ich denke das ist auch von tier zu tier verschieden. meine erste dackelin hat das jahrelang gemacht…ich hab sie nachher mich nur draußen begrüßen lassen. hast du mal in einer hundeschule gefragt, ob es noch tricks gibt?
grüße
margit

Hallo Margit,
erstmal vielen Dank für deinen Beitrag.
Hundeschule ist so eine Sache. WIe schon geschrieben haben wir unseren Whisky noch nicht sooo lange. Ich bin noch auf der suche nach einer vernünftigen Hundeschule in unserer Nähe.

Ich hab am letzten Wochenende mal bei einer Vorbeigeschaut. Das war gleich bei uns um die Ecke. Der „Übungsplatz“ sah für mich als Leihen erstmal ganz nett aus.
Aber als ich dann in dieser Baracke auf dem Gelände durchs Fenster sah, musste ich nen Haufen schräger Typen beim Kampftrinken beobachten. Das sah schlimmer aus als in ner üblen Eckkneipe.
Das ganze nannte sich dann „Hundeausstellung“ (stand draußen drann.

Da war ich erstmal vorsichtig was „Hundeschulen“ so anging.

Ich bin also immernoch am Suchen.

Wenn also jemand nen Tipp für ne Hundeschule im Nord-Osten Berlins hat, immer her damit.

Danke Ronny

Freuden-Pipi
Hallo Ronny,

bei manchen Hunden, insbesondere bei Hündinnen hört es nie auf.
Bei anderen verliert es sich im Laufe der Zeit (was aber keine Garantie ist, dass sie es bei ganz besonderer Freude dann doch mal nicht halten kann).
Betroffene Hundehalter wissen Lieder davon zu singen und die meisten gehen dazu über den Hund, bzw. die Hündin sich draussen freuen zu lassen (zugegeben, mag in einer Mietwohnung im 87 Stock etwas schwierig sein).
Es gibt nichts, was man dagegen tun kann.
Kein Training, keine Ausbildung, keine Strafen, nichts.
Manchmal hilft ein kleiner Trick (aber nicht zuverlässig und der bricht einem selbst fast das Herz): Du kommst heim, nimmst wort- und begrüssungslos (ohne jegliche erkennbare Emotionen Deinerseits aber ohne grob zum Tier zu werden) die Leine und gehst sofort und unverzüglich mit dem Hund raus (insbesondere bei o.a. Mietwohnungen angeraten). Unten, bzw. draussen angekommen erfolgt dann die Mega-Begrüssung. Jetzt kann sich der Hund, bzw. die Hündin (ich bin überzeugt, dass es sich um eine Hündin handelt - lass mal wissen) ausstrullen. Deinerseits erfolgt dann Lob.

Ansonsten gibt es wohl nichts.

Ray

Hallo Ray,
auch dir erstmal auch dir vielen Dank für deine Antwort.
In einigen deiner Vermutungen hast dur recht.
Mitwohnung - Ja :frowning:(
87.Stock - Zum Glück nein. Ist das 1.OG. :smile:))
Hündin - Auch nicht. Whisky ist ein Rüde. *lach

Na dann hab ich ja noch hoffnung das es irgendwann mal doch noch was wird.
Ignorieren hab ich auch schon probiert. Klappt nicht. Wie schon geschrieben, sobald er sieht das ich zur Tür reinkomme, zieht er eine Pipi-Spur von seinem Platz bis zur Tür.
Wenn ich dann mit ihm Schimpfe wird es nur noch schlimmer?!?!
Blos nichts dazu zu sagen ist doch sicher auch verkehrt? Er „weis“ eigendlich ziemlich genau, das Pipi machen nur draußen ok. ist.

Was mich aber ab meisten Verwirrt ist, er macht das nur bei mir!!
Bei keinem Anderen aus unserer Familie.

Hmm, was mag blos in dem kleinen Hundekopf vor sich gehen???

Ronny

Hi,
ich hab NULL Ahnung von Hunden - aber aufgrund Eures Dialogs dachte ich mir doch:

Kannste es nicht ERSTMAL vermeiden, alleine in die Whg reinzukommen?
Also, Frauchen kommt rein (selbst wenn nur Du Brötchen holen warst - kann sie nicht mal kurz vor die Wohnungstür, aufschliessen, Hund rufen wenn er nicht von selber kommt), und dann, wenn Hund schon im Flur steht, kommste rein?

Dann kannste ja mal sehen, wie’s weitergeht. Pinkelt er dann den Flur voll, oder kriegste ihm dann noch die Leine angelegt?

Das wär’ zumindest der erste Schritt.
Zugegeben, bringt nichts, wenn er danach wieder alles vollpinkelt, wenn Du dann mal wieder alleine zur Tür reinkommst. Aber vielleicht wär’s nen Versuch wert?

gruss, isabel

Hallo Ronny,

Wenn ich dann mit ihm Schimpfe wird es nur noch schlimmer?!?!

Schlimmer wohl nicht, aber dein kleiner Hund ist mit Sicherheit irritiert, daß sein liiiiiiiieeeeeeeebes Herrchen, über das er sich soooooooo freut, ihn furchtbar ausschimpft, weil er sich freut. Er erkennt nur den Zusammenhang zwischen sich freuen und ausgeschimpft werden. Daß du ihn NUR ausschimpfst, weil er pinkelt erkennt er einfach nicht. Er „denkt“, er wird ausgeschimpft, weil er sich freut.

Blos nichts dazu zu sagen ist doch sicher auch verkehrt?

Was willst du denn dazu sagen? Er freut sich halt. Daß das mit pinkeln einhergeht ist unangenehm, läßt sich aber mit Sicherheit nicht durch schimpfen abstellen. Wie gesagt, der Hund erkennt den Zusammenhang nicht.

Er „weis“ eigendlich ziemlich genau, das Pipi machen nur draußen ok. ist.

Mag sein, aber für den Hund ist es in dem Moment keine Notdurft, sondern eine Emotion. Die Notdurft wird draußen erledigt, ganz klar. Aber wenn die Gefühle überlaufen tut es der kleine Hund offensichtlich auch. Das hat nichts miteinander zu tun.

Was mich aber ab meisten Verwirrt ist, er macht das nur bei mir!! Bei keinem Anderen aus unserer Familie.

Ich nehme mal an, du bist „Rudelführer“ und Bezugsperson. Vielleicht hat er dich als eine Art Mutterersatz auserkoren und liebt dich deshalb soooo abgöttisch, daß mit ihm die Gefühle - und die Blase - durchgehen.
Schau, mein Hund ist schon 8 Jahre alt und auch heute noch springt er an die Tür und kommt mir - wenn mein Mann da ist und die Wohnungstür nicht abgesperrt - schon oft im Hausflur entgegen, wenn er mich kommen hört. Keine Ahnung, wie er hört, daß ICH es bin, weil wir auch in einem relativ großen Mietshaus wohnen, wenn andere Mieter unten aufsperren macht er’s nicht - auch nicht bei meinem Mann. Er „weiß“ auch, daß er das nicht darf. Na und? Hindert ihn das? Nö. Ist weniger unangenehm als pinkeln, aber genausowenig abzustellen. Das sind halt die Gefühle *smile*

Hmm, was mag blos in dem kleinen Hundekopf vor sich gehen???

DAS möchte ich auch manchmal wissen *gg*

Ich hoffe, daß es sich mit der Zeit gibt und diese überschwengliche Freude sich in eine gewisse Routine wandelt. Aber wenn nicht, dann müßt ihr euch „leider“ entsprechend einrichten. Also Körbchen evtl. in den Flur und dort nur abwischbare Unterlagen z.B. Laminat, Fliesen etc. verlegen. Dann muß der Teppich wenigstens nicht alle paar Tage tiefengereinigt werden…

Viele Grüße
Anja

Hallo Ronny,

„unter sich machen“ kann auch eine Unterwürfigkeitsgeste sein um den Ranghöheren milde zu stimmen.
Wer ist/wird denn bei Euch der Rudelführer? Ich vermute mal Du, wenn er das Pieseln nur bei Dir macht, hat er Dich wohl als Boss im Visir :wink:

Nochwas:
Wiederkommen nach (kurzer) Abwesenheit ist kein Grund vor Freude auszurasten. Es sollte zum normalen Alltag gehören, deshalb würde ich auf ein ausgedehntes Begrüßunsritual verzichten und die Begrüßung so gering wie möglich halten. Dass der Hund sich auch alleine in den eigenen 4 Wänden sicher fühlen kann, muss der Welpe aber erst lernen. Da sitzt der Urinstinkt mitunter sehr tief. Alleinesein=Rudelverlust=Tod.

Gruß
Maja

Hallo,

Wenn ich dann mit ihm Schimpfe wird es nur noch schlimmer?!?!

Das ist zu erwarten. Wie auch Maja schon geschrieben hat: Das Urinieren ist (höchstwahrscheinlich) ein Beschwichtigungssignal. Wenn Du jetzt schimpfst, hat der Hund noch mehr Grund dazu, Dich beschwichtigen zu wollen.

Für den Hund ist Urinieren als Beschwichtigungssignal und Urinieren als „normale“ Blasenentleerung nicht das selbe. Es ist also kein Widerspruch, wenn ein Hund zwar sonst stubenrein ist, aber trotzdem als Beschwichtigungssignal uriniert.

Ich würde beim Heimkommen den Hund erstmal 2-3 Minuten ignorieren - auch die Pfütze (kommentarlos aufwischen) und ihn erst begrüßen, wenn er wieder auf seinen Platz gegangen ist. Die meisten Hunde gewöhnen sich das stürmische Begrüßen dann ziemlich schnell ab (was auch wegen der sich bildenden Rangordnung besser ist, das ranghöhere Mitglied begrüßt das rangniedrigere, nicht umgekehrt).

Grüße
Sebastian

Danke für die Hinweise
Vielen vielen Dank für die Zahlreichen Tipps.

Ich werd das wirklich mal probrieren den Pusch-Hund zu ignorieren wenn ich nach Hause komme. Ich hoffe mal er lernt das noch irgendwan.

Die Sache mit dem Rudelführer und dem Pipi machen um den „Chef“ zu beschwichtigen hab ich jetzt schon mehrere male gehört und gelesen.
Hmm, ich werd wohl mal ein paar Semester Hundepsychologie studieren müssen um den zusammenhang verstehen zu können. *lach

Also dann, wie gesagt,
vielen Dank nochmal
Ronny

HAllo Ronny,

unser Berner-Mix Einstein ist nun 14 Wochen alt und pinkelt gerne bei der Begrüßung. Nicht nur bei mir,Rudelführer, sondern auch bei einer engen Freundin, die er oft sieht und mag, sowohl auch bei Herrchen und teilweise den Kindern.

Inzwischen hat das schon nachgelassen, es scheint er hat gelernt, dass es normal ist, dass das Rudel ab und zu die Wohnung verlässt, um dann wiederzukommen.
Ich denke, diese Pinkelei hat auch viel mit Verlustängste zu tun, die sich mit der Zeit legen, wenn der Hund das Gegenteil gelernt hat.

Wir handhaben es so, dass wenn wir heimkommen, noch vor verschlossener Tür mit ihm reden, denn er steht 100%ig hinter der Tür. Öffnen diese dann und lassen ihn rauskommen und um uns wuseln. Dabei wird er begrüßt und sehr schnell von uns beendet. Uns fiel auf, dass die Pinkelei am schlimmsten war, wenn er beim Begrüssen festgehalten wurde , sich nicht frei bewegen konnte.

Niemals mit ihm schimpfen, denn er versteht die Zusammenhänge nicht, stillschweigend die Sauerei wegputzen.

Bei uns kommt es nur noch selten vor, ich denke sie wachsen da raus, sofern medizínisch alles ok ist.

LG Tanya