Viele Romane liefern Informationen aus mehreren Perspektiven, so dass der Leser meist mehr weiß als die Hauptfigur. Gegebenenfalls wird bspw. im Prolog oder an sonstiger Stelle ein Mord oder ähnliches beschrieben und der Protagonist muss sich dieses Wissen später erst erarbeiten. Mich interessiert jetzt die Wirkung dieser oder einer alternativen Herangehensweise. Ist das beschriebene Vorgehen der Königsweg, oder ist es nicht besser die Perspektive beim Protagonisten zu belassen, wodurch mehr Spannung entsteht, da der Leser keinerlei Wissensvorsprung durch den Autor erhält?
Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt, danke schon mal an alle Beitragenden.
Hallo Codeman79
Ich habe ehrlich gesagt noch keine derartigen Analysen angestellt, obwohl dies sicher eine Betrachtung wert ist. Es ist ja auch eine Frage des Niveaus eines Lesers und seiner Erwartungshaltung, ob er nun Dan Brown oder Lionel Davidson oder Thomas Harris mehr oder weniger abgewinnen kann. Ich finde, je lebensnäher und liebevoller die Handelnden dargestellt werden, desto mehr löst sich der Opfer/Täter-Gegensatz auf. Es gibt dann kein „gut“ und „böse“ mehr. Ich verweise auch auf das Plädoyer des Triebtäters in „M-eine Stadt sucht einen Mörder“.
Hallo Codeman79,
es kommt wohl auf den jeweiligen Stil des Autors und auf die Vorliebe des Lesers an.
Ich bevorzuge Romane, die vielleicht etwas durchblicken, aber das Ende offen lassen.
Wenn ich das Ergebnis zu früh kenne verliert die Geschichte für mich ihren Reiz, es sei denn, der Autor heißt z.B. Hitchcock, denn da kommt es sowieso anders als man denkt.