Mein Kater war krank, er bekam auch noch eine Spritze vom Tierarzt (wahrscheinlich die falsche)und ist in den Busch verschwunden. Das war Mittwoch morgen gegen 4 Uhr - am Freitag gegen 16 Uhr habe ich ihn gefunden - seine Augen begannen bereits, sich zu verflüssigen, waren aufgequollen und unter den Beinen hatte er schon dunkle Stellen. Offensichtlich schon die bloating phase von Wikipedia. Ich lebe aber in Jamaica und es ist heiss. Ich bin am Boden zerstört, daß er alleine sterben musste und es würde mir besser gehen, wenn ich wenigstens wüsste, daß er nicht allzulange gelitten hat. Wann könnte er gestorben sein?
Guten Tag,
Katzen ziehen sich zum Sterben am liebsten alleine zurück. Bin selber langjähriger Katzenhalter. Wenn immer möglich verziehen sie sich ins Gebüsch, rutschen in einen Dämmerschlaf und sind nach wenigen Stunden tot. Bei Ihnen zu sein ist ein menschlicher Wunsch, aber sie wollen zum Sterben am liebsten ihre Ruhe und alleine sein. Schätze dies wird auch uns Menschen ähnlich gehen (Na, wir werden´s ja alle rausfinden, daß ist sicher). Sicher ist, sie hat Dich nicht vermisst. War die Katze zusammengerollt, als Du sie gefunden hast? Dann ist sie friedlich und ohne starke Schmerzen gestorben.
Gruß und Beileid.
Danke, browntrout,
aber ich fürchte, er hatte Schmerzen - er lag lang ausgestreckt (ging platzmässig gar nicht anders) hinter einem alten Gerät,mit Blut vorm Mund und ich habe ihn nur wegen des Geruchs gefunden. Nachdem ich im Internet nachgesehen habe, denke ich mir, es war Gift. Die Frage ist aber, wie lang er dort schon lag - mich würde es etwas erleichtern, wenn er schon am Mittwoch und nicht erst am Donnerstag gestorben wäre. Ich habe ihn seit seinem Verschwinden überall gesucht und die Vorstellung, ich hätte ihm vielleicht noch helfen können,wenn ich ihn gefunden hätte und er hat noch bis Donnerstag gelitten, macht mich ganz krank. Deswegen die Frage, wie schnell der Verwesungsprozess in einem tropischen Land dauert.
Hallo kater1,
es tut mir fürchterlich Leid um deinen pelzigen Freund, das vorweg. Aber verrenne dich bitte nicht in irgendetwas. Eine so genaue Bestimmung des Todeszeitpunktes gelingt kaum den erfahrensten Gerichtsmedizinern.
Zu viele Faktoren spielen beim Verwesungsprozess eine Rolle, du bräuchtest aussagekräftige Vergleichskadaver und zwar mehrere und selbst dann könnte es Unterschiede geben.
Mir fällt da zum einen die Tageszeit ein und damit einhergehend die Aktivität der kadaverbesiedelnden Insekten. Tagsüber, in der prallen Sonne beispielsweise bläht sich durch die schnellere Erwärmung der Kadaver schneller auf, in der kühleren Nacht, also wenn er nach Sonnenuntergang verendet wäre, würde die Gasbildung wohl im Vergleich recht erheblich verlangsamt vermutlich.
Auch die Feuchtigkeit oder überhaupt die Beschaffenheit des Untergrundes spielt eine Rolle, nasser Waldboden oder trockener Stein etc.
Und es gibt Insekten, die lichtaktiv sind und eben Nachtgewürm. Das hat auch Auswirkungen auf den schnelleren oder verlansamten Eintritt des Verwesungsprozesses.
Du siehst, es wird ganz schwierig mit einer taggenauen Aussage wie Mittwoch oder Donnerstag. Es tut mir wirklich leid.
Mitfühlende Grüße
Annie
Hallo Annie,
vielen Dank für Deine Auskunft - ich habe mir das schon gedacht, weil in Autopsieberichten auch 3-8 Stunden für die Todesstarre angegeben werden, die dann 10 - 20 Stunden dauert und nach 1-2 Tagen verschwindet. Ich kann jetzt nur hoffen, daß mein Lieblingskater nicht zu lange gelitten hat -
Hallo,
denkst du nicht, die Hoffnung, er wäre ohne allzu großes Leid gestorben, wäre tröstlicher, als die Gewissheit, dass er schrecklich gelitten hat?
Schöne Grüße
Jule
Hallo.
diese Ungewissheit des letzten Leidens ist schrecklich - ich kenne das zu gut!
Du hast Deine Katze wenigstens gefunden. Das war bei meiner „Kleinen“ nicht der Fall. Keine Ahnung, was ihr widerfahren ist. Ich kann nur hoffen, dass ihr ein schneller Tod gegönnt war.
Auch wenn Dich diese Fragen umtreiben, sie werden Dich nicht weiterbringen.
Das ist nun einmal das Schicksal der Freigänger-Katzen - und Deine wusste gewiss genau, was sie getan hat - nämlich sich zum Sterben zurückzuziehen.
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Du sie nicht gefunden hättest!
Eine Träne von mir gehört Dir auf jeden Fall!
Liebe Grüße
Kathleen