zur Verschuldung der öffentlichen Haushalte
Hallöchen,
die Höhe der Bundesdeutschen Schulden beläuft sich etwa auf
1500 Milliarden € (Bund, Länder und Gemeinden) - diese Höhe
entspricht rd. 65 % des Bruttonationaleinkommens (früher
Bruttosozialprodukt) der BRD, rd. 2200 Mrd €!
betrachtet man einen „normalen“ Haushalt eines
Normalverdieners in Deutschland, zeigt sich, dass der
Nettoverdienst bei rd. 18000 € p.A. liegt; kauft sich dieser
Bürger ein Standard-Auto auf Kredit (Preis ca. 38000 €), ist
diese Person mit rd. 200 % verschuldet, also rd. dreimal so
hoch wie die BRD! Bei Immobilienfinanzierungen sieht es noch
düsterer aus! JEDER Bürger handelt also schuldentechnisch
schlimmer als die BRD!
bei dem Vergleich hast Du mit Zitronen gehandelt. Der Arbeitnehmer nimmt den Kredit einmal auf, zahlt ihn dann (hoffentlich) regelmäßig ab und hat am Ende ein Haus, das ihm allein gehört. Der Bund hingegen rechnet sich die Veranstaltung schön, indem er behauptet, er investiere mehr als daß er Schulden aufnimmt. Tatsächlich aber weist der Bundeshaushalt ein chronisches Defizit auf, das weit davon entfernt ist, irgendwann mal zu schrumpfen. Wenn man also richtig vergleichen will, muß man einen Arbeitnehmer betrachten, der in Höhe von 65% seines Nettojahreseinkommens Konsumkredite aufgenommen hat und jährlich in Höhe von rd. 3% seines Einkommens neue Kredite für konsumtive Zwecke aufnimmt.
Bei den Kommunen ist die Lage noch viel schlimmer. Die Kassenkredite, die eigentlich nur ausnahmsweise zur Vorfinanzierung von anstehenden Ausgaben genutzt werden dürfen, sind in den letzten Jahren erheblich angestiegen. Hier mehr:
http://www.staedtetag.de/10/presseecke/pressedienst/…
Das Problem ist also nicht, daß der Bund Schulden hat, sondern wofür er das Geld ausgibt und wie hoch die Rückzahlungswahrscheinlichkeit ist. Andere Länder mit ähnlichen Verschuldungskennzahlen investieren die aufgenommenen Gelder tatsächlich, d.h. in Bildung, Infrastruktur usw. Wer hier sinnlos Staatsquoten vergleicht (wie das hier auch immer wieder gerne gemacht wird), argumentiert an der Sache vorbei. Jährlich werden jeweils rd. 80 Mrd. für Zinsen und Zuschüsse an die Sozialkassen ausgegeben. Das Geld ist schlicht und ergreifend im Moment der Ausgabe weg, ohne daß in der Zukunft daraus Vorteile erwachsen (also genau das Gegenteil einer Investition).
DA liegt das eigentliche Problem der Verschuldung und nicht in der nominellen Höhe.
Gruß,
Christian