Hallo,
in den 70ern wurden sogar hier (Berlin) noch gern von Grundschulkindern Lederhosen getragen. Durchaus auch mal von Mädchen! Wann und vor allem warum ist dieser Kindertrend verschwunden? Ich vermute, dass das etwas mit dem Einfluss der 68er zu tun hatte.
Was meint Ihr?
Die gab es eigentlich schon. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich bis zum 10. Lj. schon eine hatte. Damals hießen die auch im Westen im Sprachgebrauch noch „Nietenhose“
Gruß
rakete
Seit das Oktoberfest in unserer Republik flächendeckend gefeiert wird, hat Lidl dafür gesorgt, das jeder(gefühlt) wieder eine im Schrank hat.
Gruß
rakete
Hallo,
also, zu den Grundschulkindern, die Lederhosen „gern“ getragen haben, habe ich definitiv nicht gehört!
Meine Mutter hat krampfhaft versucht, mir das schönzureden, aber die Argumente hat klein Motzi-Mao natürlich nicht gelten lassen und brachte ihren Unmut darüber auch konsequent zum Ausdruck!
Irgendwann war Mutter es leid, sich von Motzi-Mao den Tag versauen zu lassen.
Die Lederhose und die rutschenden Kniestrümpfe wurden endlich verbannt.
Meine schlechte Kindheit in Niedersachsen…
Die liebe Mao
Als meine Mutter es leid war, meine Spielhosen ständig zu flicken und da ich mich geweigert habe, etwas selbstgenähtes anzuziehen, habe ich eine bekommen. Die hat mein Bruder dann aufgetragen.
Hochsauerland, Anfang bis Mitte der 80er.
Auch aktuell habe ich noch eine im Schrank, aber das ist wohl eher nicht die Art, nach der du fragst.
Ich Jahrgang 58 habe auch bis mindestens 11 „lange“ (wie im Bild) und kurze getragen. Die lange war so groß als ich die bekam, dass ich das Riemchen am unteren Hosenbein fast am Knöchel zugezogen habe.
Zum Glück war ich nach 2 Jahren so sehr gewachsen, dass sie akzeptabel gepasst hat. Gern getragen hab ich sie erst, als wir beim Schuster waren der auf die durchgewetzten Knieparie Lederflicken setzte (die Stelle lag zu diesem Zeitpunkt schon im Bereich des Oberschenkels). Der sagte nämlich Jungs sind erst richtige Jungs wenn sie auch eine Lederhose durch bekommen.
Die Beschaffung von Stoffhosen anstelle der von der Oma gestifteten Lederhose hätten meine Eltern wohl in den Ruin getrieben.
Ich habe als kleines Kind noch Lederhosen getragen (bis ca. 1973). Für Norddeutschland würde ich denken, Ende der 60er Jahre war die große Zeit der Lederhosen schon vorbei, In den 70er Jahren sind sie dann ziemlich schnell ausgestorben.
Nietenhosen sind nicht die Lederhosen, sondern Hosen aus sehr robustem Atlasgewebe (genannt Deutsch Leder, Moleskin und Engish Leather). Die wurden an den Ecken noch mit Nieten verstärkt.
ich habe mir vor einer Weile solche Klamotten gekauft. Vom Gefühl her ist ne’ schusssichere Weste auch nicht besser
Jeans - eher nicht für Kinder. Ich wollte immer nur Hosen anziehen, Röcke nur unter Zwang an Feiertagen. Aber es gab kaum Mädchen für Hosen, jedenfalls nicht in unserer Kleinstadt, auch nicht in der Großstadt, zu der wir öfter zum Einkaufen fuhren; wahrscheinlich: nicht in einer Preislage, die meine Eltern als erschwinglich erachteten.
Vor meinem 10. Lebensjahr (in den 60ern) hatte ich eine kurze Jungslederhose (also nicht rotes Wildleder mit Herzchen, sondern eine dunkelgrüne) und als lange Hosen sind mir lauter braun/ocker-farbene in kleinem Karo in Erinnerung (schüttel). [off topic: ein Grund für meine Aversion gegen Röcke war, dass ich nur Sioux-Schuhe hatte, weil nur in die meine etwas klobigen Einlagen wirklich reinpassten, selbst im Sommer hatte ich keine Sandalen].
Jeans gab es vielleicht, aber nicht flächendeckend, nicht für Kinder. Irgendwann in meiner Grundschulzeit (Ende der 60er) gab es dann Cordhosen, ohne Karos [Juche!] und meine erste „Mädchenhose“, war deine eine aus Feincord in Altrosa, gekauft bei einem Frankreichurlaub, da war ich aber schon 11 oder 12.
Deshalb halte ich die Idee, dass das Aufkommen von Jeans (in weiter Verbreitung und eben nicht nur für Teenager aufwärts, und nicht mehr allzu teuer und nicht mehr unbedingt mit dem „Label“ Amihosen) durchaus etwas mit dem Verschwinden von Lederhosen zu tun hatte, nicht für abwegig.
Mein abartigstes Erlebnis mit „Tracht“ (richtige Tracht ist ja was anderes) war eine junge Bilderbuchfamilie, Vater und Mutter im bayrisch angehauchten Sonntagsstaat, die Kinder, ein Junge und ein Mädchen, etwa 6 und 8, in Dirndl und Lederhosen mit blaukariertem Hemd. Mit eindeutig norddeutsch gefärbtem Akzent*. Das war Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts, im botanischen Garten in Harare in Zimbabwe.
Grüße
Siboniwe
*nur zur Sicherheit: der Akzent war aus Europa-Deutschland, nicht ein Deutsch, was in Südafirka oder Namibia von Nachfahren deutscher Einwanderer gesprochen wird
Mir kam die Idee deshalb, weil ich selbst Hosen seit frühester Kindheit aus tiefstem Herzensgrunde hasse. Ich durfte als Kind aber nur im Sommer Röcke tragen. Nachdem die Hosen, die zu tragen ich gezwungen war, zunächst aus weichem Feinkord oder irgendeinem seltsamen Kunstfaserstoff (gerne in psychedelischen Farben) bestanden hatten, kam meine (zu meinem Leidwesen damals sehr modebewusste) Mutter dann irgendwann mit harten, stocksteifen Jeans an - und seitdem weigere ich mich, Hosen zu tragen.
kurze Lederhosen (sog. Seppelhosen) gingen im Allgemeingebrauch (bis zur Konfirmation bzw. bei den Katholen bis 14 bzw. Volksschulabschluß) seinerzeit im Pott Mitte der 60er den Bach runter…
Im „Bündischen“ hat man sie noch so bis ca. 25 „auf Fahrt“ getragen - dann war es auch vorbei (außer bei den "Superbündischen…).