Wann setzt Schokolade an?

Hallo,

Schokolade esse ich für mein Leben gern. Gestern abend wieder eine Tafel und trotzdem hatte ich heute morgen mein Gewicht auf der Waage wie immer.
Also meine Frage:
Wann setzen die gegessenen Kalorien wirklich an? Wann sehe ich die Pfunde auf der Waage.
Z.B. in folgendem Experiment (nur zur Verdeutlichung, nicht zur Durchführung): ich esse immer die selbe Menge an Kalorien, mache immer die selbe Menge an Sport… Alles immer gleich, bis ich eines Tages eine Tafel Schokolade esse. Wann sehe ich die auf der Waage?

Das würde mich echt mal interessieren.
Gibt es da ernährungswissenschaftliche Untersuchungen, oder so?

Warte - schon wieder mit Schoko-Heißhunger - auf die angeregte Diskussion.
Danke,
Sonja

Gewichtszunahme als solche
Hallo,

um mal ein Mißverständnis auszuräumen: Man kann nicht mehr an Gewicht zunehmen als man an Nahrung gewichtsmäßig zu sich genommen hat. Aussagen wie: „Über Weihnachten habe ich drei Kilo zugenommen“ sind Quatsch.

Nun zu Deiner Schokolade: in dem Augenblick, in dem Du sie verzehrt hast, hast Du die maximale Gewichtszunahme hinter Dir. Nun ist die Frage, ob die zusätzlich verzehrten Kalorien im Körper verbleiben und „ansetzen“ können oder ob sie im normalen oder zusätzlichen (durch eine Extrarunde Sport) Kalorienumsatz untergehen.

Durch den Flüssigkeitshaushalt sind die Schwankungen Deines Gewichtes allerdings höher das Gewicht einer Tafel Schokolade und außerdem ist die Genauigkeit der meisten Waagen zu gering, als daß Du den Verzehr einer Tafel Schokolade am nächsten Tag würdest ablesen können. Nur wenn Du jeden Tag eine Tafel zusätzlich zur normalen, gewichtsneutralen Ernährung futtern würdest, erreichst Du eine bleibende und nachweisbare Gewichtserhöhung.

Als Zusatzinformation: 100 kcal zu viel gefuttert bedeuten ohne zusätzlichen Verbrauch 17 Gramm Gewichtszunahme. 100 kcal pro Tag sind dann 6,2 Kg pro Jahr.

Gruß,
Christian

Hallo CHristian,

um mal ein Mißverständnis auszuräumen: Man kann nicht mehr an
Gewicht zunehmen als man an Nahrung gewichtsmäßig zu sich
genommen hat. Aussagen wie: „Über Weihnachten habe ich drei
Kilo zugenommen“ sind Quatsch.

bin wirklich Laie auf dem Gebiet, aber jetzt stutze ich doch etwas. Ein schneller Abnehmeffekt wird ja oft damit erklärt, daß der Körper zunächst viel Wasser verliert, da er gar nicht daran „denkt“ die Reserven herzugeben. Und Fettgewebe soll ja angeblich reichlich Wasser binden können.
Wenn das so stimmt, müßte ja auch der umgekehrte Effekt beobachtbar sein: eine Tafel Schokolade futtern macht 100g auf der Waage. Mal angenommen Schokolade besteht aus 100% Fett und dieses wird vollständig meiner Wampe zugeführt und jedes Gramm Fett kann 2g Wasser binden (alle Zahlenwerte rein theoretisch), dann ist dort ein Potential vorhanden, welches reichlich Flüssigkeit binden kann. Habe zwar nur 100g Schokolade gegessen aber nach 1+x Tagen zeigt die Waage dann eben 300g an.
Und beim Abnehmen dann wieder die umgekehrte Reihenfolge (erst das Wasser, dann das Fett).
Lieg ich jetzt total falsch?

Gruß
Roland
Artikel für das Archiv freigegeben :wink:

Umkehrschluss?
Hola, exc …

Als Zusatzinformation: 100 kcal zu viel gefuttert bedeuten
ohne zusätzlichen Verbrauch 17 Gramm Gewichtszunahme. 100 kcal
pro Tag sind dann 6,2 Kg pro Jahr.

Und wieder was dazu gelernt!

Zwei Fragen bleiben:

  • Woher stammt diese Erkenntnis?
  • Umgekehrt gilt also: 100 kcal weniger pro Tag = 6,2 kg weniger
    nach einem Jahr?

Danke,
Th.

Hallo,

um mal ein Mißverständnis auszuräumen: Man kann nicht mehr an
Gewicht zunehmen als man an Nahrung gewichtsmäßig zu sich
genommen hat. Aussagen wie: „Über Weihnachten habe ich drei
Kilo zugenommen“ sind Quatsch.

Das sagst Du einfach so in Deinem jugendlichen(??) Leichtsinn.:wink:

Aber ich sehe selbst mit Deiner Begründung keine Logik, die gegen eine solche Gewichtszunahme spricht. Warum bitte sollte man über Weihnachten keine drei Kilogramm verzehrt haben können? Dabei darfst Du natürlich auch die Flüssigkeitszufuhr nicht ganz vergessen, Du erwähntest sie ja selber. Hinzu kommt i.d.R. wenig Bewegung, also reduzierter Verbrauch. Das die drei Kilo nicht unbedingt vollständig mit zusätzlichen Fettgewebe zu tun haben müssen ist jedoch richtig, dafür spricht auch, daß man zwei der drei Weihnachtskilos meist recht fix wieder runter hat.

Außerdem sollen 7000 (überflüssige) Kalorien = einem Kilo Fett sein.
100 g Schokolade(eine Tafel!!) sind ca. 500 Kalorien, 14 Tafeln und (nur) ein Kilo ist drauf. Klingt gar nicht soo schlimm, aber ißt man täglich eine Tafel zuviel, so sind das im Jahr über 25 Kilo, die sich nicht nur an die Hüften setzen! Klingt schon wieder erschreckend, vor allem wenn man bedenkt, was man rückwärts weglassen oder aber ‚wegbewegen‘ muß, um die Kilos 7000-Kalorienweise wieder runterzukriegen. :frowning:

Gruß Maid

1 Like

hi maid,

das sind aber nur durchschnittswerte. es kommt noch auf die art der verwendeten fette und deren gehalt in der schokolade an.
außerdem musst du noch die ausscheidungen abziehen.
beim zweiteren viel spaß beim messen!
also müsstest du vom durchschnittswert noch einen unbekannten wert subtrahieren.
also eine rechnung, die sehr ungenau ist. kalorienzählen bringt allein gar nichts.

strubbel
d:open_mouth:)

Hallo Roland,

Wenn das so stimmt, müßte ja auch der umgekehrte Effekt
theoretisch), dann ist dort ein Potential vorhanden, welches
reichlich Flüssigkeit binden kann. Habe zwar nur 100g
Schokolade gegessen aber nach 1+x Tagen zeigt die Waage dann
eben 300g an.

einerseits ist es ja nun auch so, daß Du auch Kalorien verbrennst, selbst wenn man Weihnachten liegend bzw. essend verbringt. Kleine Hintergrundinfo: Der Grundumsatz hängt entscheidend von der Menge des Muskelgewebes ab, weil die Muskeln auch bei Untätigkeit bei Laune gehalten werden wollen. D.h. bei mehr Muskeln futtert es sich unbekümmerter, auch ohne Bewegung. Bleibt die Bewegung dauerhaft aus, geht natürlich auch der Muskelbestand zurück.

Wie auch immer: Eine Tafel Schokolade schlägt mit rd. 500 kcal zu Buche, entspricht rd. 85 Gramm, wenn man der Einfachheit unterstellt, daß Du die Tafel zusätzlich zur restlichen, den Verbrauch deckenden Ernährung futterst und weiterhin unterstellend, daß die Schokokalorien zu 100% als Fett gespeichert werden, was so auch nicht ganz hinhaut. Nach meinen Informationen „speichert“ 1 Gramm Fett knapp über 1 Gramm Wasser.

Wieder ein Exkurs: Dieser Effekt des Wasserspeicherns machen sich Langstreckenflieger aus dem Tierreich zunutze. Beim Abbau des vorher gespeicherten Fettes wird Wasser frei, so daß das Viech nicht zum Saufen anhalten muß.

Um also 3 Kg zuzunehmen, muß man sich so ernähren, daß nach der Verdauung rd. 1,5 kg Fett übrig bleiben. Nun, ich weiß ja, daß manchen Menschen knapp 18 Tafeln Schokolade oder äquivalentes zusätzlich zur normalen, den Verbrauch deckenden Ernährung durchaus vorstellbar erscheinen, aber der durchschnittliche Europäer schafft eine derartige Fresserei wohl eher nicht an drei Tagen.

Der „hups, ich hab in drei Tagen drei Kg zugenommen“-Effekt hat daher andere Hintergründe. Ganz profan kann da auch hintestecken, daß die betreffende Person zwar seit dem 1. Advent nicht mehr auf der Waage war, wohl aber mit der Hand in der Plätzchen-Schale und im Adventskalender.

Gruß,
Christian

Korrektur
Hallo nochmal,

angeregt durch die Fragen von Chiquita habe ich noch einmal nachgeschlagen: Die Zahl 17 Gramm je 100 kcal hab ich mir vor Jahren mal gemerkt und siehe da: Sie ist schon inkl. des Wassereffektes. 1 Gramm Fett liefert also rd. 9 kcal und nicht 17.

Gruß,
Christian

Hallo,

Zwei Fragen bleiben:

  • Woher stammt diese Erkenntnis?

1 Gramm Fett liefert rd. 9 kcal und andersherum braucht man für die Anlage eines Gramms Fett eben 9 überschüssige kcal. Aus den zitierten 100 kcal ergeben sich also 11 Gramm Fett und dann kommt eben noch das mit Bildung der Fettreserve gespeicherte Wasser hinzu. Insgesamt die von mir genannten 17 Gramm, wobei das ganze natürlich nur absolut näherungsweise gilt. Ob der tatsächliche Wert nun bei 10 oder 25 Gramm liegt, ist aber für den Effekt des Augenöffnens unerheblich.

  • Umgekehrt gilt also: 100 kcal weniger pro Tag = 6,2 kg
    weniger
    nach einem Jahr?

Theoretisch ja, praktisch nein. Da im Stoffwechsel die tollsten Dinge eine Rolle spielen, kann man an die Sache nicht mit dem Taschenrechner rangehen. Die von mir genannten Zahlen dienten nur dazu, zu verdeutlichen, wie schnell man sich mit vermeintlichen Kleinigkeiten ruckzuck einen dicken Bauch anfuttern kann.

Gruß,
Christian

Hallo,

Aber ich sehe selbst mit Deiner Begründung keine Logik, die
gegen eine solche Gewichtszunahme spricht. Warum bitte sollte
man über Weihnachten keine drei Kilogramm verzehrt haben
können? Dabei darfst Du natürlich auch die Flüssigkeitszufuhr
nicht ganz vergessen, Du erwähntest sie ja selber.

die überschüssige Flüssigkeit ist spätestens nach 15 Stunden wieder ausgeschieden und auch außerhalb von Weihnachten ernährt man sich nicht von Luft. Die Gewichtszunahme kann also nur aus dem entstehen, was man über Weihnachten mehr ißt als sonst.

Ich habe es eben weiter unten schon geschrieben, was ich für einen der plausibelsten Gründe für das so häufig beschriebene Phänomen des weihnachtlichen Gewichtssprungs halte: Nach der ganzen Völlerei stellt man sich erfüllt von fieser Vorahnung auf die Waage und sieht dann drei kg mehr als bei der letzten Messung.

Diese ist aber u.U. noch vor dem 1. Advent erfolgt und die Gewichtszunahme verdankt man nicht den drei Tagen intensiven Futterns, sondern den freundlicherweise wochenlang bereitgestellten Plätzchen (35-50 kcal je Stück), Dominosteinen (55 kcal je Stück), Marzipankartoffeln (25 kcal je Stück), Mohrenköpfen (70 kcal je Stück), Rumkugeln (60 kcal) und Lebkuchen 165 kcal je Nürnberger Exemplar).

Gruß,
Christian

P.S.
Es muß sich keiner sorgen: Die Kalorienangaben zum Weihnachtsgebäck habe ich nicht im Kopf, sondern für diesen Artikel rausgesucht. :wink:

Hi Christian,

einerseits ist es ja nun auch so, daß Du auch Kalorien
verbrennst, selbst wenn man Weihnachten liegend bzw. essend
verbringt.

Schon klar, aber es ging Sonja wohl um ein Gedankenexperiment: Verhaltensweise immer gleich + 1 Tafel Schokolade = wieviel Gewichtszunaheme in welcher Zeit?

Kleine Hintergrundinfo: Der Grundumsatz hängt

entscheidend von der Menge des Muskelgewebes ab, weil die
Muskeln auch bei Untätigkeit bei Laune gehalten werden wollen.

wo krieg ich jetzt bloß die Muskeln her … :frowning:

Nach
meinen Informationen „speichert“ 1 Gramm Fett knapp über 1
Gramm Wasser.

Hab inzwischen auch etwas recherchiert (find aber jetzt den Link nicht auf die Schnelle).
Danach bindet 1g Fett etwas 0,5g Wasser. Was wohl schwerer ins Gewicht fällt (im wahrsten Sinne des Wortes) ist das Glykogen (gespeicherte Kohlehydrate), welches pro Gramm etwa 2 g Wasser binden kann.
Das würde für den Idealfall bedeuten, daß man bei 100g Nahrungsaufnahme durchaus bis zu 300g zunehmen kann.

Das heißt, deine Aussage

Man kann nicht mehr an Gewicht zunehmen als man an Nahrung gewichtsmäßig zu sich genommen hat.

müssen wir nun revidieren.

Jetzt sind wir aber wieder bei dem eigentlichen Problem. Egal ob obige Zahlen realistisch sind oder korrigiert werden müssen, stellt sich die Frage nach der zeitlichen Abhängigkeit. Ich mampfe 1000g Schokolade (sprich im Idealfall reines Fett/reine Kohlehydrate). Die Waage zeigt im Anschluß daran +1000g an. Wann zeigt die Waage (verursacht durch die Wasserbindung) tatsächlich mehr an und wann ist der Prozeß abgeschlossen (unter idealisierten Bedingungen lassen wir alle anderen Schwankungen mal beiseite).
Hab darüber keine verläßlichen Infos gefunden, aber interessieren täten mich die Zusammenhänge jetzt auch.
Bräuchten unbedingt Probanden für eine statistisch abgesicherte Versuchsreihe.

Der „hups, ich hab in drei Tagen drei Kg zugenommen“-Effekt
hat daher andere Hintergründe. Ganz profan kann da auch
hintestecken, daß die betreffende Person zwar seit dem 1.
Advent nicht mehr auf der Waage war, wohl aber mit der Hand in
der Plätzchen-Schale und im Adventskalender.

Ich denke, so muß man das auch sehen. Weihnachten geht dann über die Adventstage, das eigentliche Weihnachten und endet erst im neuen Jahr. Die Aussage 3Kg über Weihnachten sollte man nicht zuuu wörtlich nehmen, doch kenne ich den Effekt im Prinzip auch. Und zwar genau dann, wenn ich zu viel genascht habe, was mengenmäßig gar nicht so viel erscheint, aber das Gewicht doch nachhaltig beeinflußt.

So, nach so viel Theorie, gelüstet es mich nach etwas Süßem. Muß mal suchen gehen … *lechz*

Gruß
Roland

WANN setzt es an?
Hallo an alle,

ersteinmal vielen Dank an alle, für die ganzen Gramm- und Fett- und Kalorienangaben - wirklich interessant. Und für Zartbesaitete sicher auch eine Möglichkeit sich die süßen Verführungen der Welt abzugewöhnen - für mich nicht wirklich!

Aber ja, Roland hat recht. Es ging mir nicht um die Menge der zuätzlichen Kilos, sondern den „Zeitpunkt des Ansetzens“.

Habe ich abends richtig viel gegessen (konkret war es ein 6-Gänge-Menü), dann habe ich ja nicht gleich ein höheres Gewicht - jedenfalls nicht die Menge mehr an Gewicht, die ich gerade gegessen habe.

WANN also setzt das an. Klar merkt man eine Tafel Schokolade nicht auf unseren Waagen, aber als Gedankenexperiment: schon ab dem Zeitpunkt des Essens, oder wann??

Vielleicht können wir nochmal konkret auf diese Frage eingehen.
Wäre super.

Heute schon vollgegessen,
Sonja