Wann sind die Schnecken mal alle?

Hallo,

wir haben vor 5 Jahren einen verwilderten Garten unserer Vorbesitzer übernommen. Seitdem sind wir ständig am Entfernen von irgendwelchen dunklen, feuchten, schneckenliebenden Ecken. Ich lege seit 5 Jahren Schneckenkorn und wenn ich es mal vergesse, dann stehen von den schneckengeliebten Pflanzen nur noch die dicken Stengel am nächsten Morgen im Garten.

Jetzt frage ich mich so langsam: Wann sind die Viecher endlich mal ausgerottet??? Irgendwann muss ich doch mal alle haben. Die müssen doch mal irgendwann weniger werden. Aber irgendwie sehe ich das nicht so richtig. Jede andere Tierart hätte man auf diese Weise schon ausgerottet. Warum klappt das bei den Schnecken nicht?

Jetzt bin ich gespannt, ob mir jemand antworten und das erklären kann…

Danke, Salbei

Na ja, wenn die erstmal da sind … du kannst ja nicht ausschliessen, dass die von sonstwoher kommen. Es gibt genügend Gärten, die erst schneckenfrei sind und auf einmal sind sie da. Vielleicht solltest du einmal in einem Fachgeschäft nachfragen - nach einer Schneckenabwehr entlang Grundstücksgrenze, ähnlich wie die Plastikleisten zur Beeteinfassung.

Wenn der Garten allerdings vorher jahrelang nicht gepflegt wurde, wer kann schon wissen, wo die sich überall hinverkrümelt haben und dann rauskommen. Ggf. würde ich darüber nachdenken (und mal durchrechnen), den Boden mindestens in den feucht-schneckenfreundlichen Ecken des Gartens auszuheben und neu einzuschütten.

Einige meiner Kunden haben teilweise Nutzgärten seit Jahrzehnten und jedes Jahr mit Schnecken zu kämpfen, v.a. in den Salatbeeten. Die werden davon wohl angelockt. Vielleicht hast du besonders leckere Pflanzen da … dann würde ich die erstmal alle (ausnahmslos) rausholen und gegen etwas austauschen, wo die nicht unbedingt rangehen. Was mithin heisst: den kompletten Garten ausputzen, durchlüften, Bewuchs reduzieren und womöglich giftige PFlanzen setzen (Eiben z.B. sind giftig, aber ganz nett) - und vielleicht in einer schneckenfreundlichen Ecke mal entsprechende Bodendecker ausprobieren?

Schneckenbefall dämpfen
Servus,

alle werden die Schnecken nicht - mit Schneckenkorn eh nicht -, weil sie viel zu fruchtbar sind, als dass man sie ausrotten könnte. Aber Du kannst sie in ein Gleichgewicht auf eher niedrigem Niveau bringen. Dazu musst Du aber ein paar Dinge anders machen:

  • Verzichte so weit wie möglich auf Schneckenkorn, weil es auch auch die Weinbergschnecken wirkt, die gerne die Gelege von Weg- und Ackerschnecken verzehren (und die letzten beiden sind die Kahlfraßspezialisten - Weinbergschnecken gehen nur an absterbende und geschwächte Pflanzen, machen also keinen Schaden, helfen im Gegenteil beim Aufräumen). Wenn es denn unbedingt Schneckenkorn sein muss - bei empfindlichen Kulturen wie Karotten und Spinat benutze ich auch welches -, sollte es jedenfalls keines mit Wirkstoff Metaldehyd sein, weil das auch den Tieren schaden kann, die sich von Schnecken ernähren. Nimm eines mit Wirkstoff Eisen-III-Phosphat.

  • Lasse einige schattige, eher feuchte Ecken: Je nach Klima bei Euch sind diese sehr wichtig für Kröten; Kröten verspeisen Acker- und Wegschnecken pfundweise. Unabhängig davon sind solche Ecken, wenn sie genug verwahrlost sind, d.h. eine gute Auflage von Blättern, Reisig und dergleichen haben, auch dringend notwendig als Behausung für die Larven von Glühwürmchen. In einem sauber aufgeräumten Garten gibt es keine Glühwürmchen. Nebenbei: Die Larven von Glühwürmchen ernähren sich von Schnecken.

  • Schütze Pflanzen, die sonst nicht hochkämen (z.B. Gurken, Melonen, Kürbis, Sonnenblumen, Rittersporn etc.) mit Schneckenkragen und Schneckenzäunen: Auf diese Weise bleiben genug Schnecken übrig, dass sich auch die Tiere wohlfühlen, die sich von Schnecken ernähren. Ich habe drei Jahre gebraucht, bis ich nach Übernahme meines Gartens wieder eine ordentliche Population von Weinbergschnecken hatte, aber dann blieb der Erfolg nicht aus.

  • Sieh zu, dass in allen Richtungen, vor allem an schwer einsehbaren Stellen, im Zaun am Boden Öffnungen von ca. 15*15 cm sind: Igel sind Vagabunden, sie stromern nachts in ziemlich großen Revieren herum. Zäune mögen sie überhaupt nicht. Igel verspeisen ein Mehrfaches an Schnecken von dem bereits ansehnlichen Pensum von Kröten. Schaffe Überwinterungsmöglichkeiten für Igel.

  • Hacke, hacke, hacke: Wegschnecken haben die Angewohnheit, sich eine Wirtspflanze auszusuchen und sich in ihrer Nähe tagsüber und bei Trockenheit zu verkriechen. Den Weg zurück zu ihrem Opfer finden sie, indem sie ihrer eigenen Schleimspur vom Vortag folgen. Wenn die nicht mehr da ist, ist es weniger wahrscheinlich, dass sie ein und dieselbe Pflanze beharken, bis nichts mehr davon übrig ist.

  • Stelle früh im Jahr (März/April) Bierfallen auf. Ackerschnecken sind um diese Zeit des Jahres mobil; später im Jahr, wenn überall genug für sie da ist, bleiben sie ziemlich treu in enger Umgebung ihres Standorts.

  • Höre auf, abends zu gießen. Das ist eine Art Partyservice für Ackerschnecken und Wegschnecken. Höre am besten möglichst ganz mit dem Gießen auf und verlege Perlschläuche ca. 10 cm unter der Oberfläche: Damit kommt das Wasser dort hin, wo es die Pflanzen brauchen, und die Bodenoberfläche bleibt trocken - das mögen Ackerschnecken und Wegschnecken gar nicht gerne.

  • Last, but not least: Finde Dich damit ab, dass es Pflanzen gibt, denen es bei Deinem Boden und Deinem Klima nicht besonders gut geht, und konzentriere Dich auf Pflanzen, die sich bei Dir wohlfühlen. Auch Acker- und Wegschnecken gehen bevorzugt an geschwächte Pflanzen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Servus,

sei mir bitte nicht böse, aber: So wird das unter Garantie nichts.

Die Vorstellung, man könnte durch ausgetauschten Boden und entsprechende Umzäunung einen Garten ohne Schnecken haben, ist zwar nett, aber vollkommen unrealistisch.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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servus salbei

ich leide mit dir oder besser gesagt ich litt

Jetzt frage ich mich so langsam: Wann sind die Viecher endlich
mal ausgerottet??? Irgendwann muss ich doch mal alle haben.
Die müssen doch mal irgendwann weniger werden. Aber irgendwie
sehe ich das nicht so richtig. Jede andere Tierart hätte man
auf diese Weise schon ausgerottet. Warum klappt das bei den
Schnecken nicht?

meine Beobachtung:
es ist genauso wie bei Ameisen. Du tötest ein Nest ab und es kommen drei neue nach

Auf Schnecken übertragen ist der Vergleich ähnlich:
Je mehr Schneckenkorn und je leckerer die Pflanzen, die zu schützen sind, desto mehr werden durch den Lockgeruch aus der Entfernung neu angelockt.
Demnach enden die Neuankömmlinge nie

Ich schrieb aber etwa 20 Threads weiter unten am 5.7., wie ich durch Wechsel des Schneckenkorn die Plage dann doch noch loswurde.
Bis jetzt mit Erfolg.
Seitdem wachsen und gedeihen alle Pflanzen wieder, die bis dahin

dann stehen von den schneckengeliebten Pflanzen nur noch die dicken Stengel am nächsten Morgen
im Garten.

auch so aussahen

Absammeln und anderes Schneckenkorn half wie beschrieben bei uns auch nichts.
Es blieb kahl im Beet und ich fragte mich auch

Wann sind die Schnecken mal alle???

Gruss

Giftpflanzen gegen Schnecken
Hi!
Eiben sind zwar giftig für Menschen, aber ob das für Schnecken auch gilt?

Auch zweifelnde Grüße
kernig

Perfekter FAQ-Eintrag
Moin!
Das ist eine perfekte Zusammenfassung.

Ich würde noch gern meine Beton-Leistensteineinfassung (alternativ Blechprofile) ins Rennen werfen - bei mir wirkt die ganz gut.
Und das regelmäßige Absammeln, z.B. abends auf dem Rasen.

Grüße
kernig

Hallo,

hätte eine Frage an dich. Meine Nachbarin schwört auf gelöschten Kalk.
Sie streut ihn im Frühjahr auf ihre Beete und behauptet keinerlei
Schnecken mehr zu haben.

Kann das stimmen?

Gruss
pue

Hallo,
da würde mich interessieren, hast Du Schnecken im Garten?
Denn wenn Du welche hast, die Nachbarin aber nicht, das wäre doch eigentlich erstaunlich, oder?
Das würde ja sogar bedeuten, dass sogar keine mehr zuwandern…
Grüßle, Salbei

Schnecken mit alkalischem Milieu vergraulen?
Servus,

Kann das stimmen?

wegen des Wörtleins „keinerlei“ kann man sicher sagen, dass das nicht stimmt.

Ohne dieses Wörtlein kann da schon was dran sein: Gelöschter Kalk wirkt ziemlich ätzend, allerdings wird das nur ziemlich kurzfristig für ein stark alkalisches Milieu an der Bodenoberfläche reichen - wenn er im Frühjahr ausgebracht wird, wenn Ackerschnecken ihre Fressplätze suchen, ist vielleicht auch für längere Dauer ein geringerer Befall da, weil weniger davon angerückt sind.

kernig berichtet ja über ihre guten Erfahrungen mit Betonelementen - bei denen könnte das alkalische Milieu an der Oberfläche mit beitragen, dass Schnecken ungern darüberkriechen.

Andererseits wird Kalkhydrat in Weinberg- und Achatschneckenfarmen zugefüttert, damit die Schnecken stabile Schneckenhäuser bauen können - zumindest denen scheint es also ohne Berührungsängste trotz des hohen pH-Wertes ganz gut zu schmecken.

Ich kann die These weder bestätigen noch widerlegen, könnte mir aber eine kurzfristige Wirkung schon vorstellen. Wenn man einen Boden hat, der sowieso ab und zu ein wenig Kalk brauchen kann - warum also nicht in dieser Form und zu diesem Zeitpunkt ausbringen?

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo Blumepeder,

danke für deine ausführliche Antwort.

LG
pue

Hallo

da würde mich interessieren, hast Du Schnecken im Garten?

Ich habe keinen Garten, meine Mutter hat.
Sie hat Nacktschnecken ohne Ende.

Denn wenn Du welche hast, die Nachbarin aber nicht, das wäre
doch eigentlich erstaunlich, oder?
Das würde ja sogar bedeuten, dass sogar keine mehr
zuwandern…

Richtig, meine Nachbarin hat angeblich keine mehr. Beide Gärten liegen aber
kilometerweit auseinander. Leider kann ich deshalb nichts dazu sagen.

Gruss
pue

Hallo
Besorg dir Laufenten die fressen die Schnecken auf den Salat leider auch. MFG