Wann stabile Medikamentenkonzentration bei HWZ <<24h?

Moin,

angenommen man verabreicht einem Patienten (oral) täglich ein Medikament mit einer Plasmahalbwertszeit von 6h (die starke individuelle Variabilität von 2…8h und der maximale Plasmaspiegel nach 1-2h lassen wir vielleicht mal außen vor).
Dann hat der Patient nach 24h, also dann, wenn er die nächste Dosis bekommt, lediglich 1/16 bzw 6% des Medikaments noch intus.

Nach wie vielen Tagen erreicht er denn dann überhaupt einen halbwegs stabilen Wirkstofflevel? Erreicht er den überhaupt irgendwann?
Klar, wenn man die Tagesdosis in zB zwei Einzeldosen aufteilen darf und tut, verbessert sich die Lage. Aber das macht man ja auch nicht immer.

Danke für Erklärungen und VG,
J~

Hallo!

Mathematisch erreicht der Patient niemals einen… nennen wir es konstanten Tagesverlauf, weil an jedem Tag noch Reste „größer null“ aller vorherigen Tage im Blut sind.

Praktisch ist der Tagesverlauf der Konzentration ab dem zweiten Tag aber gleich, denn:

Am zweiten Tag fängt er mit (1+1/16), also 106,25% der Konzentration nach der allerersten Einnahme an, und landet nach 24h bei 6,625%.

Am dritten beginnt er mit 106,625% und landet nach 24h bei 6,665%.
Das macht kaum noch nen Unterschied zum Vortag.
Und so wird der Unterschied von Tag zu Tag rasend schnell kleiner, ist mathematisch aber nie 0. Allerdings strebt das ganze gegen einen Grenzwert, der nie überschritten wird.

Hier mal mit Excel gerechnet (Krasser Scheiß, das ist per Copy & Paste rüber gezogen, die Software von www formatiert das automatisch):

Tage Restkonzentration nach x Tagen
1 6,2500000%
2 6,6406250%
3 6,6650391%
4 6,6665649%
5 6,6666603%
6 6,6666663%
7 6,6666666%
8 6,6666667%
9 6,6666667%
10 6,6666667%
11 6,6666667%
12 6,6666667%
13 6,6666667%
14 6,6666667%
15 6,6666667%
16 6,6666667%
17 6,6666667%
18 6,6666667%
19 6,6666667%
20 6,6666667%
21 6,6666667%
22 6,6666667%
23 6,6666667%
24 6,6666667%
25 6,6666667%
26 6,6666667%
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Moin,

ja, die Frage ist nur, ob sich der menschliche Körper durch eine Aneinanderreihung von e-Funktionen wie bei einem radioaktiven Zerfall hinreichend beschreiben lässt oder ob er nicht doch komplizierter ist.
Zum Beispiel könnte die Wirkstoffkonzentration die Abbaugeschwindigkeit beeinflussen. In beide Richtungen!

VG,
J~