Wann wurde die Fete zur Party?

Hallo,
in meiner Jugend in den 70ern feierte man „Feten“ (sowohl privat als auch z.b. als „Uni-Fete“; bitte nicht französisch, sondern als deutsche spelling pronunciation auszusprechen), meine Kinder feiern jetzt Parties. Sie wissen nicht einmal, was ein „Fete“ überhaupt ist (ääh…, sprachlich gesehen). Wann hat sich denn dieser Wandel vollzogen? Oder hängt es damit zusammen, dass ich mich von Mitte-Nord nach Süden der Republik desplatziert habe? Gibt es irgendwo noch Feten?
Gruß Barbara

Hallo,
in meiner Jugend in den 70ern feierte man „Feten“ …
meine Kinder feiern jetzt Parties.
Wann hat sich denn dieser Wandel vollzogen? Oder hängt es
damit zusammen, dass ich mich von Mitte-Nord nach Süden der
Republik desplatziert habe? Gibt es irgendwo noch Feten?
Gruß Barbara

Hallo Barbara,

wann genau sich der Wandel vollzogen hat (wenn es überhaupt einer ist), kann ich nicht sagen. Ich erinnere, dass ich in meiner Jugend (bin Ende 30) auch noch Feten gefeiert habe. Später war es dann die Disco (kommerziell) und die Party (privat), wo ich getanzt habe.
Jetzt ist es tatsächlich die Party, zu der man hingeht. Das Wort Fete scheint dem jüngeren Volk irgendwie zu altmodisch zu sein.
Von „älteren“ Leuten in meinem Bekanntenkreis höre ich aber immernoch, dass sie zu einer Fete gehen. Spätestens seit der elektronischen Tanzmusik (ich meine Techno) muß sich „Party“ durchgesetzt haben.
Und ich glaube nicht, dass es mit der Region zutun hat. Anfang der 90er Jahre haben wir ausschließlich Parties gefeiert, ob in Hamburg, Dortmund, Köln, Frankfurt, Berlin oder München.

Einen schönen Tag aus Köln wünscht
Spacer

Hallo,

Bastian „Zwiebelfisch“ Sick hat dazu ein ganzes Kapitel in seinem 2. Teil von „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“.
Er setzt den Wandel von französischen Begriffen zu englischen (Billett => Ticket; Friseur => Hairstylist, Trikot => Dress, Fete => Party etc.; auch das Apartement änderte seine Aussprache) Ende der Sechziger bis Anfang Achtziger an.

So habe ich es auch in Erinnerung.

Gruß Fritz

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Servus, Fritz:smile:

Ich kenn es ganz andersrum…*g*

Als ich im ersten „ausgehfähigen“ Alter war, ging „man“ noch auf Partys!
Ich glaube, das war der Einfluß der englischen und amerikanischen Freunde, die wir im Lande hatten:smile: und die gerade das „Kränzchen“ verdrängt hatten…*lach*

Das hieß damals sogar Kinderparty, später Schulparty, Sommerparty, etc. und hielt sich, wenn ich mich recht erinnere, bis in die späten 70er - dann mutierte das Wort zur Fete. Und nun halt wieder Party…*lächel*

Hauptsache, man weiss, wo man hingeht.

Lieben Gruß aus Wien, jenny

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Hauptsache, man weiss, wo man hingeht.

ich geh ja generell nur auf festln…

Lieben Gruß aus Wien, jenny

ebenfalls :wink:
gy

Servus, Gyuri:smile:

ich geh ja generell nur auf festln…

stimmt, aber die „Festln“ - die ich eigentlich auch so liebe, sind in Wien - nicht so am Land - erst in den letzten 10/15 Jahren so richtig „hip“ geworden - mittlerweile sind zwei Weinstandln (oder jetzt Punsch:frowning: ) und ein Speck und Brotstandl schon a „Grätzlfest“ - und ich kann mich noch an die „Bezirksparty“ erinnern…*lach*.

Ich glaube, die Bezeichnungen bleiben so lange modern, bis sie inflationär werden, dann sucht man neue - und Party ist halt für eine ganze Generation „neu“.

Sei gegrüßt, jenny

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Meiner nicht maßgeblichen Meinung nach sind das zwei verschiedene Dinge. Eine Party ist neutral für eine Geburtstagsfeier, Abschiedsfeier oder was auch immer, und das Alter der Leute ist egal. Auch Familien und Ehepaare, Omas und Tanten kommen auf eine Party. Auf einer Party gibt es Musik oder auch nicht. Und man trinkt oder auch nicht.

Eine Fete ist aber nur was für Teenager, wo es „verbotenen Alkohol“ (heute Ecstasy?) gibt und man „rumschmust“, und wo man „sturfreie Bude“ haben muß, und wo bestimmte Musik gespielt wird, je nachdem was in dieser Zeit grade bei den Älteren als besonders „schlimm“ galt. Wahrscheinlich hat es mit diesem französischen Schinken la boum zu tun, der dieses Wort geradezu definiert hat.

Gruß
dataf0x

E (ziemlich ot)

Eine Fete ist aber nur was für Teenager, wo es „verbotenen
Alkohol“ (heute Ecstasy?)

ach (huhu)datafox,

du mit deiner kenntnis über partygepflogenheiten. wer wirft denn heutzutage noch E?
wird zeit, dich mal zu informieren.
soll jetzt kein meckern sein, aber deine informationen sind rund ein jahrzehnt veraltet.
wobei das bei diesem thema eigentlich wiederum wurscht ist.

strubbel
d:open_mouth:)

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du mit deiner kenntnis über partygepflogenheiten. wer wirft
denn heutzutage noch E?

Na ich denke mein Posting war trotz der falschen Vokabel verständlich!

Ich laß mich gern belehren über Partygewohnheiten, von denen ich, wie du richtig erkannt hast, keine Ahnung habe.

Gruß
dataf0x

huhu nochmal,

jaja, ist auch nicht wichtig.
nur wenn du eine mutti bist, ist es wichtig, worauf du zu achten hättest bei eventullen spösslingen.
ist aber das falsche brett hier.

*wink*
*knuddel*

strubbel
8:open_mouth:)

meine mutter sprach von feten, ich war noch nie auf einer…immer nur auf partys.

das muss sich so in den 80ern ergeben haben…vielleicht auch ende der 80er.

man spricht ja noch von „fetenhits der 80er“…

aber ich denk, spaetestens mit der wende kam die verenglischung…

mfg
rene

Hi Datafox,
Für mich haben Fete und Party eigentlich genau die andersrummene Konnotation, als wie du sie beschriebst. Party klingt für mich viel mehr nach: „Öööööi, Paaaardie! Goil!“ und Umz-umz-umz-Musik… Fete klingt mehr nach relaxtem Rumsitzen.

Das Wort „Fete“ war bei uns vor ca. 10 Jahren noch ganz gewöhnlich, ich weiß noch, dass meine Schwester oft auf Feten ging.
Jetzt find ich das Wort ein wenig befremdlich. Als ich von diesen „Fetenhits“-CD hörte, musste ich zuerst an Embryonen denken *hust*. :X

Gruß,

  • André

Wahrscheinlich hat es
mit diesem französischen Schinken la boum zu tun, der dieses
Wort geradezu definiert hat.

Nee nee…Fete haben wir schon dem Film gesagt.

Gruß Maid :smile:

Danke für die vielen Antworten!
Hallo,
habe Eure Antworten mit Interesse gelesen.
Also hat der Wechsel von Fete zu Party in den 90ern stattgefunden. Dass die Techno-Parties damit zu tun gehabt haben könnten, kommt mir ganz plausibel vor. In diesem Zusammenhang habe ich es auch zum ersten Mal registriert.
Was den Vorschlag betrifft, dass die Wende eine Rolle gespielt hat: Wie nannte man denn eigentlich Feten/Parties in der DDR?
Interessant der Hinweis von Jenny, dass man, bevor „Fete“ in Gebrauch kam, schon einmal „Party“ sagte. So hatte ich es auch dunkel in Erinnerung. Laut Herkunfts-Duden ist Fete zwar schon seit dem 18. Jahrhundert im Deutschen belegt („Studentensprache“), aber besonders verbreitet dürfte es direkt vor den 70ern nicht gewesen sein. „La Boum“ kann nicht ausschlaggebend gewesen sein, der Film stammt, ich hab’s nachgeschaut, von 1980. Oder gab es da noch einen anderen?
Vielen Dank, Fritz, für den Literaturtipp. Es fällt wirklich auf, dass so mancher Gallizismus in den letzten Jahrzehnten durch einen Anglizismus abgelöst wurde. Nur hat sich die Fete gegenüber der Party zu einem Zeitpunkt durchgesetzt, zu dem man das Gegenteil hätte erwarten können.
Ob Gallizismen tatsächlich noch anfälliger dafür sind, durch Anglizismen ersetzt zu werden, als genuin deutsche Wörter, scheint mir auch noch nicht ganz klar (und wenn ja: warum?). Außerdem muss die Ablösung offenbar nicht direkt stattgefunden haben. Ich bin z.B. nicht alt genug, noch „Billetts“ gekauft zu haben, aber „Tickets“ kaufe ich auch erst seit wenigen Jahren. Vorher waren es - ja, vermutlich (Eintritts-, Fahr- etc.) „Karten“, was, damit es nicht zu einfach wird, natürlich auch ein Gallizismus, wenn auch ein älterer, ist.

Schöne Weihnachten und viele Grüße
Barbara

„Tickets“ kaufe ich auch erst seit wenigen

Jahren. Vorher waren es - ja, vermutlich (Eintritts-, Fahr-
etc.) „Karten“, was, damit es nicht zu einfach wird, natürlich
auch ein Gallizismus, wenn auch ein älterer, ist.

ich kaufe heute immer noch fahrkarten und eintrittskarten:smile:

tickets kaufe ich nur, wenn ich reise.

mfg
rene

2 Like

Wie nannte man denn eigentlich Feten/Parties in der DDR?

Soweit ich mich erinnern kann, sagte man hauptsächlich „Fete“ dazu. Auch ungefähr bis zur Wende, danach wurde Party in.

Gruß,

  • André

Das musst Du mal genauer erklären…Eintrittskarten gibt es doch höchstens noch in Museen…da kaufe ich schon eher mal eine Fahrkarte, auch wenn es die am Ticketschalter gibt.

Gruß Maid :wink:

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Barbara,

ich bin früher (80er Jahre) auch immer zu „Feten“ gegangen.

Bei „Partys“ assoziiere ich eher Kindergeburtstags- oder (langweilige) Cocktail-Partys.

Über die zunehmende Ersetzung französischer durch englische Begriffe (speziell auch mit diesem Beispiel) hat sich übrigens auch schon „Zwiebelfisch“ ausgelassen.

Gruß,
Stefan

Hallo und guten Tag!
Gerade erst die Frage gelesen. Dann schreibe ich mal etwas dazu aus meiner Sicht in den 60ern:
Wir haben „nur“ Feten gefeiert und keine Partys. Der Raum, den irgendeiner immer von uns zur Verfügung hatte, wurde mit Matratzen ausgelegt, in einer Ecke stand das kofferähnliche Tonbandgerät. Musik von den Stones, Beatles, Kinks und was eben gerade modern war. Der Renner war Michel Polnareff mit „Love me please love me“ oder „La Poupée qui fait non“. Das zur Einleitung. Es wurde damals nie danach gefragt was an Alkoholika da war sondern wir Jungs fragten immer, wer ist alles an Mädels da. Der Unterschied von Party und Fete ist einfach gesagt: Bei der Party geht manchmal das Licht aus und bei der Fete geht manchmal das Licht an. Party und Fete sind nebenherlaufend, es gibt immer beides, es fand für mich kein Wechsel statt, ist ja auch klar, bei unserer Sichtweise. Auf eine Party hatte man damals keinen Bock, Feten waren angesagt, kuscheln und knutschen auf den Matratzen dazu „Play with fire“ von den Stones. Die einzige Beleuchtung war das „magische Auge“ des Tonbandgerätes. Partys waren uns zu bieder. Leider ist diese Art des Beisammenseins, so will ich es mal nennen, nicht mehr so üblich, die jungen Leute, und ich weiß wovon ich schreibe, fragen heutzutage: „Was gibt es zu trinken (oder saufen…)?“, dass auch noch Mädels vorhanden sind, ist eher zweitrangig. Schade, wirklich, ich finde es schade. Also, für mich gibt es da keinen „Wechsel“ beides läuft nebenher. Also dann mal auf zur nächsten Fete, die kann man nämlich auch noch mit 50 aufwärts feiern, man muss sich lediglich seine Lausbubenhaftigkeit bzw. „Lausmädelshaftigkeit“ erhalten haben…lach!