Wäre es nicht besser Bäume stehen zu lassen, anstatt sie zu Pellet zu verarbeiten?

Hallo,

ich denke, wenn man Bäume stehen lässt, können Sie weiterhin CO2 von den Fossilen Energieträgern umwandeln.

Oder hat eine kWh Wärme auf Fossil deutlich mehr CO2, als eine kWh Wärme aus Pellets?

Wenn alle Fossilen Brennstoffe durch Pellet ersetzt würden, dann würde das Spiel vielleicht aufgehen, aber das ist im Moment unwahrscheinlich, oder?

Wer klärt auf?

ciao

Alex

Hi,

Bäume wachsen nach und verwandeln dabei co2 zurück in Holz. Fossile Brennstoffe wachsen nicht nach.
Die Franzi

:angry:

Du, das ist mir klar, aber wenn man die Bäume nicht erst ummacht, dann können die immer weiter CO2 in Holz verwandeln…

Wenn man die zu Pellet verarbeitet dann wird da nichts mehr umgewandelt…

Hi,

Natürlich kann ich auch das durch fossile Brennstoffe freigesetzte co2 durch Bäume aufbrauchen lassen. Dann geht uns relativ schnell der Platz für Bäume aus. Pellets sind in der gesamtbilanz ein nullsummenspiel, was co2 betrifft. Natürlich immer vorausgesetzt, das beständig nachgepflanzt wird und nicht nur permanent verheizt.
Noch besser ist natürlich Bäume stehen lassen und Energie ohne co2 produzieren.

Die Franzi

Ein Baum hat nur eine begrenzte Lebensdauer. Dann stirbt er ab und setzt das CO2 ohnehin frei.
Ein neuer Baum bindet dieses CO2 wieder - egal ob der erste Baum verheizt wurde oder im Wald vermodert.
Das CO2 aus fossilen Brennstoffen kann so nicht wieder gebunden werden, die ganzen Bäume müsste man zusätzlich pflanzen. Das steht im Konflikt damit, dass man gerne auch Flächen für Ackerbau und Viehzucht verwenden möchte.

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Es geht darum, kein (bzw. möglichst wenig) CO2 in den Kreislauf zu bringen.

Das CO2 der Bäume ist im Kreislauf.

Das Fossile ist dort seit Jahrmillionen raus.

Wenn es ökonomisch nicht unsinnig wäre, könnte man alternativ auch Kohle verbrennen und die Pellets in den Bergwerken endlagern. Das spart man sich, indem man die Pelets direkt verbrennt und weniger Kohle fördert.

Durch das Verbrennen der Pellets in kleinen dezentralen Heizsystemen mit geringem Wirkungsgrad errreicht man meiner Meinung nach für die CO²-Bilanz recht wenig. Noch dazu kommt ein großr Teil der in Deutschland verbrauchen Pellets eben nicht aus Wäldern mit nachhaltiger Bewirtschaftung sondern aus Kahlschlägen in Osteuropa.
Der Sinn liegt eher im Geschäftemachen und im blinden Aktionismus von Politik und Medien.

Hallo,

verbrenne für 1kWh Heizöl, dann hast du das vor Urzeiten gebundene CO2 wieder auf ewig in der Luft.
Verbrenne für 1kWh Pellets und schaue dem Wald beim Nachwachsen zu - er holt sich das CO2 wieder.

Meinen Informationen nach werden Pellets eben nicht aus guten Stämmen gewonnen, sondern aus Abfällen und Nebenprodukten.

Such doch mal einen Wald in Europa, der nach dem Einschlag (egal ob als Kahlschlag oder per Durchforstung) plötzlich kein Wald mehr ist.

Wälder, die per Durchforstung genutzt werden, verjüngen sich selbst durch Sämlinge, und Wälder, die mit Kahlschlag genutzt werden, werden unmittelbar nach dem Hieb wieder gepflanzt.

Bäume einfach stehen zu lassen, bis sie von selber absterben und zusammenbrechen, hätte genau den selben Effekt - mit dem Unterschied, dass es keine Nutzung gäbe.

Schöne Grüße

MM

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Hallo!

Zum Sachverhalt mit dem CO2-Kreislauf in der Natur wurde schon etwas geschrieben, schenke ich mir deshalb.

Auf solche Ideen dürfen wir nicht kommen, denn mehr Holzpellets, als aus nachhaltiger Forstwirtschaft erzeugt werden, dürfen wir nicht verbrauchen, ohne Raubbau zu betreiben. Die Kapazitäten sind weitgehend ausgeschöpft. Zudem konkurrieren Spanplatten- und Pelletsproduktion um die gleichen Holzqualitäten, was absehbar zum Anstieg der Pelletspreise führen muss.

Gruß
Wolfgang

Genau. Auch wenn sämtliches Holz in Deutschland zum Heizen verwendet würde (also auch kein Bau- und Möbelholz), dann würde das für 5% der erforderlichen Heizenergie reichen.
Udo Becker

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Darum heize ich mit Mineralöl, das wächst nach da es in eine Chemischen Prozess entsteht.
Empfehle die Repartage Öl und doch kein Ende.

leider nein, Vergessen wird dabei deren der Co2 Verbrauch für den Anbau, die HJerstellung der Pellets, die ja mit Hitze getrocknet werden müssen, der Transport zum Kunden ect. Vor allen darf man auch die Schädigung durch die oft verwendete Monokultur nciht vergessen.

Empfhelenswert zum lesen ist:

Hi,

Mineralöl entsteht in einem natürlichen Prozess über Jahrmillionen. Aus Bäumen. Weil das so lange dauert, belastet es das Klima, auch, weil es die Bäume sind, die überhunderttausende von Jahren an der Stelle gewachsen sind, wo jetzt eine erdöllagerstätte oder ein kohlevorkommen liegen. Bäume wachsen innerhalb ganz weniger Jahre, kaum Jahrzehnte, nach.
Auch das Erdöl verbraucht Energie, um von der lagerstätte in Sibirien als Benzin oder heizöl der Qualität deiner Wahl in deinem tank zu landen. Das Erdgas, das immer über ölvorkommen zu finden ist, wird einfach abgefackelt.

Die Franzi

so sicher ist sich da die Wissenschaft nicht. Natürlich wird für den Gas - öltransport auch Co2 benötigt, allerdings dank pipelines recht wenig.

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Hallo!

Es trifft zwar zu, dass Erdöl laufend und auch zukünftig entsteht, aber die Menschheit verbraucht ein Vielfaches der auf natürliche Weise neu entstehenden Ressourcen. Binnen eines Jahrhunderts wird verfeuert, was in Jahrmillionen entstand. Deshalb ist es für die Versorgung mit dem Energieträger Öl und für die CO2-Bilanz irrelevant, dass auf natürliche Weise neues Öl gebildet wird. Während wir einen Barrel verheizen, entsteht ein winziges Tröpfchen.

Dabei führt schon die Überschrift in die Irre. Wälder, die diese Bezeichnung verdienen, sind in Europa selten. Im Osten Polens und in Weißrussland gibt es noch größere Wälder, kleinere Flächen u. a. auch in D. Der weit überwiegende Teil dessen, was landläufig als Wald bezeichnet wird, ist Wirtschaftswald, der unter Nutzungsaspekten angelegt wurde und genau genommen nur einen Baumbestand darstellt. Dieser Baumbestand wird seit Jahrhunderten mit Ausnahme von Kriegszeiten nachhaltig bewirtschaftet. Das bedeutet, Einschlag wird nachgepflanzt - maximal die nachwachsende Holzmenge wird entnommen. Die Entnahme geschieht je nach Holzart und Verwendung mehr oder weniger schonend. Ziemlich ruppig und mit Bodenverdichtung durch schwere Maschinen verbunden, geht’s in Nadelbaumbeständen zu, Dort langt der Holzvollernter (Harvester) hin und zerlegt die Fichten ruckzuck in Lkw-gerechte Stücke. Daraus werden Stäbchen für Tischlerplatten, Pellets und das Ausgangsmaterial für Spanplatten erzeugt. Pellets sind also weder Borken noch Abfälle, sondern ebenso wie die diversen Schreddergrößen für verschiedenartige Spanplatten speziell dafür geerntetes Holz. Kein Baumbestand wird dafür ruiniert, er wird nur genutzt und das schon seit Carlowitz vor ziemlich genau 300 Jahren.

Tatsächlich ging Forstwirtschaft mit einem Ruin der (Ur-)Wälder einher. Daran ändert auch nachhaltige Forstwirtschaft nichts, denn es handelt sich um die Bearbeitung von Wirtschaftsflächen, die sich von Raps- und Maisanbau nur durch die längere Zeit bis zur Ernte unterscheiden. Von Natur aus würde es in D überwiegend Buchenwälder geben. Aber wer Buchen anpflanzt, arbeitet für seine Enkel und Urenkel. Deshalb wurden vorzugsweise schnell wachsende Nadelgehölze schön ordentlich in Reih und Glied gesetzt, bei denen der Förster noch selbst ernten kann, was er als junger Mann pflanzte. Die Monokulturen, am besten noch mit dem Ordnungssinn von Kleingartenvorständen ausgeräumt, sind anfällig für Holzschädlinge und gehen mit einer Verarmung der Natur einher. In den letzten Jahrzehnten setze Umdenken ein. Es sind immer noch Baumbestände zur wirtschaftlichen Nutzung, aber zunehmend werden Mischkulturen angelegt, man lässt Unterholz mit seinen vielfältigen Lebensformen und auch den einen oder anderen umgefallenen Baum liegen.

Bis in die ersten Nachkriegsjahrzehnte wäre man mit Ansinnen, im Baumbestand auch mal etwas der Natur zu überlassen, zumindest in siedlungsnahen Gegenden nicht weit gekommen. Millionen Menschen unterhielten zum Heizen und Kochen Einzelöfen und Herde. Dafür wurde gesammelt und umgehauen, was immer zu bekommen war. Man heizte auch mit Briketts aus Braunkohle, aber damit kriegt man keinen Ofen in Gang. Man braucht Brennholz, bis der Schornstein ordentlich zieht, der Ofen schon einigermaßen warm ist und im Brennraum Glut liegt. So brauchte ein Haushalt trotz Braunkohle alljährlich einige Festmeter Holz. Bei Millionen Haushalten kommt beträchtlicher Bedarf zusammen. Die damaligen Häuser hatten oft grotesk hohen Bedarf an Heizenergie u. a. aus Holz. Waren vielerorts keine guten Zeiten für Reste von Natur im Baumbestand, zumal Leute mit Gedanken an den Naturschutz als Spinner galten.

Zum Energieeinsatz für Pelletserzeugung: Ist bei Öl nicht anders. Tiefbraune, fast schwarze Suppe kommt im günstigen Fall von Mittelplate vor der Nordseeküste. Deine Heizung könnte damit nichts anfangen. Das Öl gelangt zur Aufbereitung per Pipeline in eine Raffinerie, in der aus dem Röhöl nach Abscheidung von Wasser und Feststoffen verschiedene Mineralölprodukte erzeugt und in riesigen Tanks gelagert werden. Heizöl kannst Du dort nicht kaufen. Das Heizöl holen Händler mit Tanklastzügen ab, um es nach Umpumpen in wohngebietstaugliche Tanklaster an Endverbraucher zu verkaufen.
Egal ob man Holzprodukte, Gas oder Öl zum Heizen verwendet, durchlief der Brennstoff zuvor eine Kette aus Aufbereitung und Logistik.

Gruß
Wolfgang

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Ich habe in dem Artikel nichts gefunden, was gegen das Verheizen von Holzpellets spräche, außer dass ein Bürgermeister in einer Gegend, die nicht grad für die produktivsten Wälder Europas bekannt ist, diese Technik nicht mag.

Monokulturen zur Erzeugung von Hackschnitzeln und Pellets sind Plantagen mit sehr schnell wachsenden Hölzern wie Weide und Pappel. Diese Plantagen stehen auf umgewidmetem Acker- oder Grünland, sie ersetzen keine Forste.

Pappelkulturen im kurzen Umtrieb zur Hackschnitzelerzeugung sehen so aus:

http://www.lr-online.de/storage/pic/xmliosimport/fin/3824094_1_20161108854-GOV6DH4IF.1-ORG.jpg?version=1478661195

Schöne Grüße

MM

Du willst im Winter lieber frieren ?
Udo Becker