Waren Hannibals Kriege gerecht?

Im Geschichtsunterricht haben wir gerade das Thema die Punischen Kriege.
Dazu gehören Hannibals Kriege.
Unser Lehrer hat uns gefragt, ob Hannibals Kriege nach Ciceros Gerechtigkeitslehre gerecht seien.
Ich habe keine Ahnung und habe gesucht, jedoch nichts gefunden!!!
Bitte helft mir und gebt mir ausreichend Gründe.

Hallo!
Du meine Güte, das ist ja eine Frage, die ich höchstens höheren Semestern an der Uni stellen würde…
Leider kann ich dir da nicht fundiert weiterhelfen, da reichen meine Kenntnisse von Ciceros Staatsphilosophie nicht aus. Eine ganze Menge von Experten findest du allerdings unter geschichtsforum.de, falls du dieses Board noch nicht entdeckt haben solltest. Vielleicht findet sich ja dort jemand, der belesen genug ist, um dir da optimal weiterzuhelfen.
Grüße,
e_n_a_82

Anhand der Angaben musst du selbst ein Urteil finden!
Ciceros bellum-iustum-Theorie
Bellum iustum bedeutete ursprünglich bloß „regelgerechter Krieg“, wobei „regelgerecht“ die formelle Korrektheit der Kriegseröffnung meinte (der Kriegserklärung folgte der symbolische Abwurf einer Lanze im Feindesland, später warf man sie über die columna bellica am Circus Flaminius). Erst in der Auseinandersetzung mit den Griechen, als die Römer ihre Herrschaft legitimieren mussten, wurde das bellum iustum zum (moralisch) gerechten Krieg. Vor allem Cicero hat versucht darzutun, dass schon die maiores die von den griechischen Philosophen formulierten Standards beachtet haben (Krieg nur im Falle der Notwehr sittlich erlaubt, Gebot zur Schonung der Feinde).
Textstellen aus Cicerowerken zum B. I.
„Drum darf man freilich aus diesem Grunde Kriege auf sich nehmen, damit man ohne Unrecht in Frieden lebt; nach der Erringung des Sieges aber, sind diejenigen, die im Krieg weder grausam noch unmenschlich waren, zu bewahren; wie unsere Vorfahren die Tusculaner, die Äquer, die Volscer, die Sabiner und die Hernicer sogar in die Bürgerschaft aufgenommen haben, aber Karthago und Numantia von Grund auf zerstörten. Korinths würde ich ablehnen, aber ich glaube, hatten etwas im Sinn, besonders die günstige Ortslage, dass nämlich nicht der Ort selbst irgendwann zum Kriegführen verleiten könne…“

"Man muss sowohl für die Besiegten sorgen, als auch besonders die aufnehmen, die nach Waffenniederlegung die Feldherren um Gnade bitten werden - auch wenn der Rammbock die Mauer durchstoßen hat. In diesem Punkt ist so sehr die Gerechtigkeit bei unseren Vorfahren gepflegt worden, dass diejenigen, die die Kapitulation besiegter Bürgerschaften oder Stämme angenommen hatten, deren Schutzpatrone waren nach Sitte der Vorfahren. Und das Kriegsrecht ist jedenfalls durch das Fetialrecht des römischen Volkes genau beschrieben worden. Und aus diesem kann man ersehen, dass nur der Krieg gerecht ist, der entweder nach Wiedergutmachungsforderung geführt oder vorher feierlich erklärt und angekündigt wird. "

Hallo,

Leider kann ich dir bei dieser Frage nicht wirklich weiterhelfen; der historische Kontext liegt für mich ziemlich weit zurück und ist nicht mehr ganz nachvollziehbar, meine Stärken liegen eher bei Alexander dem Großen.
Vielleicht hilft dir ein anderer da besser. Ich könnte dir höchstens in dem Sinne helfen, dass du Ciceros Lehre „Die Gerechtigkeit ist die geistige Eigenschaft, die den gemeinsamen Nutzen unversehrt erhält und jedem seine Würde zuteilt.“ dahin untersuchst, ob Hannibal durch seine Kriege Schaden angerichtet hat und ob er die Menschenwürde verletzte, indem er beispielsweise Folterei und ähnliches anwandte.

http://www.gottwein.de/Lat/cic_rep/ref04_gerecht01.php

hoffe dieser Link kann dir helfen