kann/mag jemand Empfehlungen geben für eine Wärmepumpen-Heizung und Warmwasser-Wärmepumpe (getrennt von der Heizung).
Welcher Hersteller vor allem (Viessmann, Ochsner, Stiebel, Junkers/Bosch, …)
Wer hat Erfahrung?
Heizung für ca. 10 - 15 kW Heizleistung und Fußbodenheizung.
ich habe eine Luftwärmeüumpe von Stiebel. Bin zufrieden damit abgesehen von der Qualität der Displayanbindung. Die ist mit einem losen Datenkabel verbunden, was dazu führt, dass das Display meistens auf nichts reagiert.
mal ein paar Gedanken auf Basis eigener Erlebnisse der letzten rd. 5 Jahre: da das System zum Heizen zugeführte Außenluft braucht, importiert man ständig Kaltluft, die entweder dezentral (d.h. in den Zimmern) oder über einen Außenrüssel zugeführt und aufgeheizt werden muß. Im ersten Fall hat man bei entsprechenden Außentemperaturen zusätzlich Kaltluftwasserfälle an der Wand. Im Winter reicht die Wärme der Außenluft oftmals nicht aus, so daß eine Heizpatrone zugeschaltet wird, die natürlich entsprechend Strom verbraucht. Natürlich wird das ganze System auch mit Strom betrieben (d.h. Pumpen und Kompressor), so daß man bei der Kalkulation auch den Strompreis berücksichtigen muß - und zwar auch den zukünftigen.
Des weiteren sollte man daran denken, daß es eine Zeitlang dauert, bis der Kessel - so er denn einmal leer ist - einige Zeit braucht, bis er wieder aufgeheizt ist. D.h. entweder wählt man den Kessel groß genug (was natürlich wieder die Kosten für das Halten der Temperatur erhöht) oder man gewöhnt sich an den Gedanken, daß ab einer gewissen Personenzahl die Dusch-/Badezeiten rationiert werden müssen.
Und nicht zuletzt sollte man sich gründlich überlegen, welche Heizleistung man wirklich benötigt. Die Hersteller kalkulieren gerne mal anders als das Privatpersonen machen, d.h. die kalkulierte Heizleistung ist oftmals niedriger als die tatsächlich benötigte, wenn man bspw. im Wohnzimmer oder in den Kinderzimmern höhere Temperaturen erreichen möchte als 22 Grad. Wenn ich mich recht entsinne, werden Energiebedarfsrechnungen auf der Basis von 20 Grad in den Wohnräumen durchgeführt. Wer seine Anlage auf der Basis plant, wundert sich dann später u.U.
Nicht zuletzt sollte man seine Kaufentscheidung auch davon abhängig machen, ob in der näheren Umgebung auch ein autorisierter Servicepartner verfügbar ist.
Nach meiner bescheidenen Meinung sind die Südkoreaner in der Wärmepumpentechnik führend.
Allerdings habe ich bei der gewünschten Leistung Zweifel an der Sinnhaftigkeit einer WP wenn die Wohnfläche für 15KW Heizleistung weniger als 500m² beträgt.
Übliche Projekte mit Ein-bis Zweifamilienhäusern bis ca 250m² Wohnfläche haben hierfür einen Wärmebedarf von 6KW oder deutlich weniger und arbeiten mit Vorlauftemperaturen bis maximal 38°C für die FB-Heizung.
Unsere Wärmepumpenheizung ist auf 9 KW ausgelegt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kommt diese Heizung bei rd. 160 Quadratmetern an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit - und wir reden hier von einem KfW 55-Haus.
Die Sache mit den 38 Grad Vorlauftemperatur für die FB-Heizung stimmt übrigens auch bei allen Temperaturen über 0 Grad. Darunter errechnet die Heizung gerne mal Werte jenseits der 45 Grad. Dann ist allerdings der Moment nicht weit, daß die Heizung nach und nach aufgibt.
Übrigens auch ein netter Effekt einer Luftwärmepumpe, den ich vorhin vergessen hatte: je mehr man an der Heizkurve herumschraubt, desto höher wird natürlich der Bedarf an Außenluft. Das führt natürlich zu dem völlig kontraproduktiven Effekt, daß einerseits mehr Außenluft angesaugt wird, die es aufzuwärmen gilt und andererseits - und das ist auch nicht zu verachten - dazu, daß man sich in den Räumen, in denen die Innenluft angesaugt wird (und das sind ja meist die Badezimmer), vorkommt wie Hechtsuppe im Kühlschrank.
Du sprichst jetzt von Luft-Luft-Wärmepumpen? Macht sowas jemand?
Eine moderne Luft-Wasser-Wärmepumpe reicht auch bei -15°C locker für ein Standard-EFH neuerer Bauart (Heizlast < 10kW oder irgendwo in dem Dreh).
Das ist aber kein Argument „contra Wärmepumpe“. Das Problem hast du bei (fast) jedem Energieträger.
Für mich war das Ziel „weg vom Öl“, verstärkt durch die Ölpreisentwicklung, der ausschlaggebende Punkt für die Installation einer Wärmepumpe.
Dummerweise fiel die Notwendigkeit einer neuen Heizung mit dem „Ölpreis-Zwischenhoch“ 2008 zusammen. Ich erreiche durchaus gute JAZen, mag aber trotzdem nicht ausrechnen, wieviel ich gegenüber Öl zwischenzeitlich „draufgezahlt“ habe…
Immerhin gab es vor ein paar Jahren sogar mal eine Strompreissenkung beim Heizstromtarif.
Auch das ist unabhängig von der Art der Energieerzeugung.
Ich hätte gerne zwei Speicher gehabt (einer für Heizung, einer für WW). Mein Argument: Der Vorteil einer Fußbodenheizung (niedrige Vorlauftemperaturen) kommt nur zum Tragen, wenn auch die Wärmepumpe nicht so hoch pumpen muß.
Sie müßte für die WW-Bereitung zwar in der Lage sein, ca. 50°C zu erreichen, aber eben nur zeitweise. „65°C wegen Legionellen“ sind m.E. nicht nötig, wenn man das Warmwasser per Wärmetauscher erhitzt.
Deshalb läßt man sich die Heizleistung auch nicht vom Hersteller, sondern vom Heizungsbauer vor Ort ausrechnen.
Bei außen aufgestellten Luftwärmepumpen sollte man seine Kaufentscheidung auch von den Nachbarn abhängig machen! Zumindest in dicht besiedeltem Gebiet kann die Lautstärke Anlaß für jahrelangen Ärger sein.
Wenn ich mich nochmal für ein Wärmepumpen-System entscheiden sollte, dann wäre es vermutlich eines mit Flächenkollektoren (geht auch vertikal, falls das Grundstück nicht groß genug sein sollte): Besserer COP, kein Lärm, und den Mehrpreis hat man bei genügend Eigenleistung nach ein paar Jahren wieder drin.
Wie das? Rohrabstände zu groß? Ich habe hier eine Dachwohnung (neue Fenster, nur Dach gedämmt) in einem Haus aus den frühen 80ern. Über 40°C Vorlauftemperatur hab ich trotz „Wohlfühl“-Raumtemperatur noch nie gesehen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe. Ja, das macht jemand und zwar bei den meisten neugebauten Einfamilienhäusern. Nicht zuletzt, weil seit etwa zehn Jahren für Neubauten ein Lüftungskonzept vorgeschrieben ist.
Schon klar. Aber einerseits war der Strompreis in den letzten Jahren das Auffangbecken für die Kosten der regenerativen Energien und andererseits täuschen sich die meisten Leute, wenn es darum geht, was wohl so eine Energieversorgung mit einem quasi kostenlosen Primärenergieträger kostet. Will sagen: die Stromkosten und die Preisentwicklung wurden und werden gerne vernachlässigt.
Nicht so richtig. Bei einer Gasheizung kann die maximale Heizleistung jederzeit erbracht werden, bei einer Wärmepumpenheizung nicht zwangsläufig (eben abhängig von der Außentemperatur und der Menge der „entwärmten“ Luft. Klar: man kann natürlich rund ständig die Heizpatrone laufen lassen, wenn man mal schnell warmes Wasser will, aber so richtig effizient ist das nicht.
Da gibt es solche und solche. Wir hatten vor einiger Zeit mal einen Installateur zu Besuch, der wegen einer ganz anderen Sache da war, einen Blick auf die Heizung warf und kurz mit dem Taschenrechner ausrechnete, daß unser Ausgleichbehälter viel zu klein ist. Darauf hatten wir dem Kundendienst, den wir mit dem Haus quasi mitgekauft hatten, vorher auch schon ein paarmal angesprochen und natürlich auch danach (Grund waren ständige Fehler und Druckabfall). Es hat dann noch zwei Jahre gedauert, bis wir von der Technik-Tochter des Bauträgers einen zusätzlichen Ausgleichsbehälter installiert hat.
Ja, besonders bei denen, die mangels Keller einen Atompilz im (Vor)Garten stehen haben. Die produzieren den Lärm dann direkt auf Fenster bzw. Ohrenhöhe.
Also ich würde sowas nicht wollen. Und ich kenne ein neu gebautes Einfamilienhaus, das mit einer Luft-Wasser-WP beheizt wird und keine Lüftungsanlage hat. Bundeslandabhängig? Wobei „Lüftungskonzept“ ja nicht „Zwangslüftung“ heißen muss…?
Ja, aber dem leeren Kessel ist es egal, woher die Wärme kommt, mit er aufgeheizt wird. Und bei ordentlich dimensionierter Wärmepumpe sollte sich die Notwendigkeit der Heizpatrone auf wenige Tage im Jahr beschränken.
Du hast da aber eine merkwürgdige Anlage am laufen.
Was hat deine Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung mit dem Volumenstron deiner Lüftungsanlage zu tun?
Ich betreibe meine Luft Wasser Wärmepumpenanlage von Alpha Innotek nun seit ca. 12 Jahren.
Beheizt wird damit mein 130Jahre altes Haus mit 120m² und ohne Wärmedämmung.
Meine Wp bringt 12KW
Meine Vorlauftemperatur der Fbh beträgt bei -10°C mal gerade 35°C was ich schon als grenzwertig empfinde.
Zum Warmwasser aufbereiten von ganz leer zu voll, benötigt die Wp je nach aussentemperatur 15-45min.
Ganz leer ist mein Warmwasserteil aber nie. 20min reicht immer zum aufheizen, genau wie bei Öl oder Gas auch.
Bei meinen Eltern deren Haus wir vor 10Jahren umgebaut haben reichen bei -12°C sogar schon 29°C Vorlauftemperatur in der FBh.
Selbstverständlich läuft auch bei meiner Anlage bei Aussentemperaturen unter -6°C der Heizstab mit. Pro Heizperiode sind das so ca.50Std.
Hallo Laika.
Erfahrung sollten wohl mittlerweile alle Hersteller von Wärmepumpen haben.
Das Problem sind meistens die ausführenden Firmen, die die Heizungsanlagen im Haus so auslegen und montieren wie sie es schon immer machen.
Eine Wärmepumpenheizung ist eine absolute Niedertemperaturheizung mit sehr hohen Volumenströmen in der Anlage.
Eine Brennwertheizung ist nahezu das gegenteil.
Das müssen die erst einmal in die Birne bekommen.
Ich habe Jahrelang den Werkskundendienst und Inbetriebnamen für einen führenden WP Hersteller ausgeführt.
Fast 90% der Probleme waren damals ganz einfach Einbaufehler von den Installateurfirmen.
Ab und zu mußte eine Anlage auch noch einmal komplett neu gemacht werden.
Wenn eine Firma erfahrung mit Wärmepumpenanlagen hat, dann nimm den Hersteller den die Firma dir vorschlägt.
Die paar Teile die an der Anlage defekt gehen könnten, können sie dann auch meistens schnell ersetzen.
Warum möchtest du 2 Wärmepumpen haben? Gibts da einen besondere Grund für?
Gruß
Jürgen
Bzgl. der Abluft: Zug ist Zug. Da hilft auch kein Wärmetauscher. Was die Zuluft angeht, gibt es zwei Systeme: System Loch in der Wand und das System zentrale Zuführung mit Vorwärmung und anschließender Verteilung im Haus. Wir haben das System Loch bzw. Löcher in der Wand. Zwecks Schallschutz haben wir inzwischen so eine Art Korken in den Löchern, aber das ändert nichts daran, daß die Luft irgendwie ins Haus muß und die ist im Winter halt eher frisch.
So, melde mich nochmal. Danke für die Ratschläge, Erläuterungen.
Vorgeschlagen wurde mir Ochsner als einer der besten WP-Hersteller. „Sind die gut?“ war meine Frage.
Zwei WP: „Dann muss die große WP für die Heizung im Sommer nicht laufen“, sagt der Installateur.
Kannitverstan hat das ja auch erläutert anhand der unterschiedlichen Temperaturen, was mir unmittelbar einleuchtet.
Dass man „ständig Kaltluft importiert“ verstehe ich nicht (C_Punkt oben). Der Wärmetauscher steht doch draußen, das Kältemittel wird durch ein Loch in der Kellerwand dahin transportiert und zieht da die Energie raus.
Der Wärmetauscher draußen ist allerdings ein gewisses Problem: Ein Nachbar, 20 - 30 m Entfernung, hat eine Stiebel-Maschine. Das ist eine Krachmühle, hört man in der ganzen Straße.
Aus 37 Jahren Erfahrung mit meiner Nachtstrom-Speicherheizung habe ich einen Leistungsbedarf meines Hauses mit ca. 10 kW errechnet: 30kW Heizleistung * 8 Stdn. Heizdauer = 240 kWh, gespeichert in 3000 Liter Wasser. Das reichte auch für die kältesten Tage, wenn auch mittags nicht mehr als -10°C waren.
Das ist zw3ar kein „KfW55-Haus“, von den anbietenden Installateuren wird mein Verbrauch von ca. 15.000 kWh/Jahr (Nachtspeicher!) aber durchweg als gut angesehen.