Hallo!
Warum aufgetaute Sachen nicht wieder einfrieren?
Warum darf man aufgetaute Sachen (Z.B. Fleisch, Eiscreme) nicht wieder einfrieren?
Danke für die Antworten. LG
Hallo!
Warum aufgetaute Sachen nicht wieder einfrieren?
Warum darf man aufgetaute Sachen (Z.B. Fleisch, Eiscreme) nicht wieder einfrieren?
Danke für die Antworten. LG
Hallo!
Warum darf man aufgetaute Sachen (Z.B. Fleisch, Eiscreme)
nicht wieder einfrieren?
Aber wer verbietet Dir das denn?
Bei schnell verderblichen Sachen kann eine Auftau-und-Einfrier-Phase ausreichen, damit das Lebensmittel schlecht wird. Wenn es nur kurz aufgetaut war und das Auftauen & Einfrieren keine viele Stunden (so wie früüühher!!), ist auch das kein Problem.
Manche Lebensmittel werden beim Einfrieren matschig, es sammelt sich Wasser, was dann wieder als Eiskristalle einfriert. Das ist nicht schlimm, aber unschön. Wenn Eiscreme auftaut, trennt sich teilweise das Wasser vom Fett, das ganze wird dann ekelig, und beim erneuten Einfrieren vermischt sich das Zeug ja nicht wieder. Auch hier: schlimm ist das nicht, aber wer will schon so ein Eis essen. Einen kleinen Warnhinweis gibt es aber: Manche Eisprodukte enthalten Eier. Hier können Salmonellen wachsen. Das tun sie schnell, wenn das Eis aufgetaut ist. Nach einem wiederholten Einfrieren gehen die Salmonellen nicht kaputt und können einen ordentlichen Durchfall verursachen, wenn man das Eis dann doch irgendwann isst. Bei Lebensmitteln, die nach dem Auftauen gekocht werden, ist das kaum problematisch, weil die Biester beim Kochen weitgehend kaputtgehen. Gleiches gilt beim Fleich, insbesondere beim Hackfleich. Macht man danach gut durchgebratene Frikadellen daraus, ist es kein Problem. Rohes Hackfleich, was schonmal aufgetaut war und Stunden in der Küche rumlag, würde ich nicht mehr essen.
VG
Jochen
Hallo!
Zusätzlich zu dem, was Jo… breits gesagt hat:
Das Haltbarkeitsdatum, das auf der Verpackung angegeben ist, bezieht sich auf den kontinuierlichen tiefgefrorenen Zustand. Nehmen wir mal an, dass ein Lebensmittel tiefgekühlt ein halbes Jahr haltbar ist, aufgetaut im Kühlschrank ein paar Tage und bei Zimmertemperatur 24 Stunden. Wenn dieses Lebensmittel nun einmal aufgetaut und wieder eingefroren wird, weiß niemand, wie lange es danach noch hält. Vor allem weiß niemand in ein paar Monaten, wie lange das Lebensmittel schon einmal aufgetaut war.
Gruß, Michael
Hallo,
dazu einige Anmerkungen:
1.) Wieder Einfrieren eines Lebensmittels wird in den meisten Fällen mit einem Qualitätsverlust, bzw. des Verlustes von Eigenschaften einhergehen, welche die Produktionsfirma haben möchte (sie will dir ja ein superschönes Lebensmittel verkaufen)
Da beim Einfrieren Wasserkristalle entstehen (Wasser hat im festen Zustand eine höhere Dichte als im Flüssigen) platzen durch die Expansion des Eises die Zellen, es kommt beim Auftauen zum Austreten von Flüssigkeit. Diese Flüssigkeiten können mikrobiologisch
belastet sein, d.h. Bakterien könnten sich reaktivieren und vermehren.
2.) Bei Hühnerfleisch gilt das Stichwort Salmonellen
3.) Faschiertes kann man ohne weiteres Einfrieren (noch am selben Tag)
oder auch daraus zubereitete Speisen. Wichtig ist, dass entweder nachher oder vorher gut durchgekocht wurde. (Auch hier können sich Bakterien ungehindert vermehren)
4.) Man sollte große Temperatursprünge vermeiden, soll heißen,
zuerst Abkühlen lassen, dann Einfrieren; oder im Kühlschrank auftauen.
5.) Gemüse kannst du ohne weiteres einfrieren, auch direkt tiefgekühlt zubereiten.
Zusammengefasst:
Mit dem Auftauprozess beginnt gleichzeitig die Vermehrung von Bakterien. Das wieder einfrieren bringt sie in eine Stresssituation, sie fangen an Sporen zu bilden (Besonders Clostridien). Diese Bakterien haben enorm schädliche Gifte, ein Verzehr endet mit großer Wahrscheinlichkeit tödlich. Auch kochen kann die Sporen/Gifte nur schwer beseitigen.
Grüße
BadReality
Das gilt nicht generell. Für Fleisch und alles was aus Zellen aufgebaut ist gilt, dass die Zellen beim Einfrieren platzen. Beim Auftauen werden zelluläre Enzyme frei und bauen das Lebensmittel ab. Beim Wiedereinfrieren friert man einen Cocktail aus Gewebsbrei und diesen Enzymen ein. Auch im gefrorenen Zustand geht der Abbau durch die Enzyme, wenn auch langsam, weiter.
Andere Lebensmittel die schon einmal gekocht waren oder herstellungsbedingt gekocht waren und deren Enzyme daher thermisch schon inaktiviert sind, lassen sich schon wieder einfrieren. Auf das Risiko Bakterien zu züchten je länger man die Produkte aus der Kühlkette nimmt, wurde schon hingewiesen.
Udo Becker
noch eine Ergänzung dazu:
Weil gerade Eiscreme als Beispiel genannt wurde, dabei ist nicht nur das Problem, dass Wasser und Fett sich entmischen oder ähnliches, sondern Eiscreme wird in der Industrie mit flüssigem Stickstoff bei mehr als -190°C eingefroren. Dadurch bilden sich kleine eiskristalle und keine großen, wodurch das Eis feier und cremiger schmeckt. Zusätzlich entweicht die Luft aus dem schaumig geschlagenen Eis.
Bei Obst ist es ähnlich, das wird nicht matschig, wenn man es schlagartig schockgefriert, wegen der kleineren Eiskristalle. Wenn du es mehrfach auftaust und einfrierst shcon und dann sagst du „Die Erdbeeren der Firma XYZ sind ja total matschig“
Aber gerade deswegen versteh cih den Punkt hier nicht:
4.) Man sollte große Temperatursprünge vermeiden, soll heißen,
zuerst Abkühlen lassen, dann Einfrieren; oder im Kühlschrank
auftauen.
wieso denn das? Hast du dazu eine Erklärung? Denn insgesamt ist es ja dann auch länger bei höheren Temperaturen, d.h. Bakterien können wachsen usw.
gruß
Das gilt nicht generell. Für Fleisch und alles was aus Zellen
aufgebaut ist gilt, dass die Zellen beim Einfrieren platzen.
ok… sehr interessant, das habe ich bisher noch nicht gewusst, ist aber eine wichtige Information. Aber welche Lebensmittel sind denn nicht aus Zellen aufgebaut? Mir fällt da nur Wasser und Milchprodukte ein. Ansonsten haben doch alle tierischen und pflanzlichen Produkte Zellen… oder?
… Aber welche
Lebensmittel sind denn nicht aus Zellen aufgebaut? Mir fällt
da nur Wasser und Milchprodukte ein. Ansonsten haben doch alle
tierischen und pflanzlichen Produkte Zellen… oder?
Nana, so ist es auch wieder nicht: Zucker, Mehl, Curry, Apfelsaft klar, Kaffe gemahlen, Alkohol …
Von „modernen“ Lebensmitteln wie Analogkäse mal ganz abgeseehen.
Gruss Reinhard
Von „modernen“ Lebensmitteln wie Analogkäse mal ganz
abgeseehen.
Genau! Und die nächste Generation, den Digitalkäse, friert man nicht mehr ein, sondern zippt ihn
VG
Jochen
Aber welche Lebensmittel sind denn nicht aus Zellen aufgebaut?
Mir fällt da nur Wasser und Milchprodukte ein. Ansonsten haben
doch alle tierischen und pflanzlichen Produkte Zellen… oder?
Ja, aber alle Lebensmittel die irgendwann erhitzt (denaturiert) waren egal mit oder ohne zellulären Strukturen fallen praktisch in die Kategorie „zellfrei“, weil Zellenzyme nicht mehr wirken können.
Ein Beispiel für diese Wirkung zellulärer Enzyme: Meine Schwiegermutter wollte Leberknödel kochen. Dazu werden Mehl, Eier, geschnittene Semmeln und homogenisierte frische Leber verknetet. Sie hat das schon tausend mal gemacht, aber diesmal hat sie die Masse zu früh angesetzt und ein paar Stunden im Kühlschrank aufbewahrt. Nachdem sie dann Knödel geformt hatte und ins kochende Wasser legte, sind sie förmlich explodiert. Sie haben sich homogen im Topf verteilt. Grund: Während der Aufbewahrung im Kühlschrank haben die Leberenzyme die Kohlenhydrate abgebaut und u.a. CO2 produziert, das sich im Knödelteig gelöst hatte. Beim Erhitzen kam dann die Freisetzung als Gas.
Udo Becker