Warum bekommen Lehrer das nicht in den Griff ?

Hallo miteinander,

die Frage ist wirklich nicht polemisch gemeint und in erster Linie an die Lehrer hier gerichtet. Weiter unten, in dem Polemik-Threat, schrieb eine Lehrerin:

„Es ist auch emotional anstrengend, wenn man zum 15-ten Mal sagen muss, dass man in der Schule seine Unterlagen dabei haben muss und bitte auch seine Jacke im Unterricht auszieht. Auch Begründungen zu diesen Beispielen helfen nicht weiter. Ich könnte weitere 1000 Beispiele bringen, die mir den Glauben an eine gute Zukunft in Deutschland rauben.“

Nun bin ich ja als Mutter nicht während des Unterrichts dabei und kann nur auf meine eigenen, lange zurückliegenden Schulerfahrungen zurückblicken und mir anhören, was Lehrer (die meiner Kinder beim smalltalk sowie Lehrer im erweiterten Bekanntenkreis) erzählen. Demnach ist es inzwischen absolut schwierig, eine Klasse mit rund 25 Kindern in den Griff zu bekommen.

Aber: auch in meiner Kindheit gab es Chaoten und Schussel. Vergessene Sportbeutel usw. waren ebenso normale Pannen wie heute, aber die Lehrer konnten (anders ?) damit umgehen. Ich weiß, wovon ich rede, ich war auch so ein Schussel :wink:. Nur die Klassen waren größer, wir waren teilweise 33 Kinder in der Klasse.

Meine Tochter (6.Klasse Gymn.) hat dieses Jahr die Schule gewechselt, und so habe ich einen direkten Vergleich:

Alte Schule: Chaos pur, ständig jammernde Lehrer aller Altersstufen. Nein, man kann keine Hausaufgaben nachprüfen (das schaffte nur EIN Lehrer, bei dem im übrigen auch noch richtig altmodisch gelernt wurde), man kann NICHT dafür sorgen, dass Infoblätter früher als einen Tag vor dem angekündigten Termin erstellt werden usw., man ist als Lehrer einer wilden, ungezogenen Masse ausgesetzt und kann leider nichts unternehmen, wenn Kind X. regelmäßig andere verdrischt, und im übrigen ist man total belastet mit Bürokratie.

Dies ist übrigens nur eine Zusammenfassung aus allgemeinen Gesprächen mit Lehrern dort, beispielsweise bei Veranstaltungen.

Neue Schule (sehr überaltertes Kollegium - Aussage einer älteren Lehrerin dort sowie Beobachtung): Fast alle Lehrer kontrollieren Hausaufgaben, Elterninfos gehen lange vorher heraus, es gibt in manchen Fächern Jahrespläne, wann die Klasse wo im Buch zu sein hat, Chaoten tanzen bei der Schulleiterin an, Vokabeln werden in beiden Fremdsprachen regelmäßig abgefragt, Kurztests sind normal, wenn auch nicht vorgeschrieben. Klassenarbeiten werden innerhalb einer Woche korrigiert, im Einzelgespräch jammern die Lehrer auch (übrigens berechtigt - G8…), aber mit dem Tenor „Es ist Mist, aber gemeinsam schaffen wir das !“.

Sicher sind Kinder heute etwas anders als wir früher - wir hatten keine Playstation, kein Privatfernsehen und mehr Auslauf. Aber nicht alle Kinder verblöden vor diesen Medien, das allein als Begründung reicht mir nicht. Mein Eindruck ist vielmehr, dass diejenigen Lehrer, die als gestandene Persönlichkeit (und das hängt nicht mit dem Alter zusammen) und mit klaren Ansagen eine Klasse bändigen (können), immer seltener werden.

Die neumodische Didaktik - alles wird mit Projekten erarbeitet, so dass es schon in der Grundschule wichtiger ist, dass die Eltern… ähm, die Kinder natürlich, gute Power-Point-Präsentationen machen können, aber die Grundlagen des Wissensgebiets nicht wirklich verstanden haben - spielt sicherlich auch eine Rolle dabei.

Dass Eltern heute erziehungsunfähiger sind und/oder Lehrern dauernd an den Karren fahren wollen, halte ich für ein Gerücht - bei uns an der Schule gab es damals durchaus Familien, die den heutigen Talkshowtouristen stark ähnelten.

Also, woran liegt es ?

Viele Grüße,
Inselchen

die Frage ist wirklich nicht polemisch gemeint und in erster
Linie an die Lehrer hier gerichtet.

Hallo,
nachdem Du Dich so dezidiert an das Rotstiftmilieu wendest, versuch ich eine Antwort.
Man kann es so machen:

Fast alle Lehrer
kontrollieren Hausaufgaben, Elterninfos gehen lange vorher
heraus, es gibt in manchen Fächern Jahrespläne, wann die
Klasse wo im Buch zu sein hat, Chaoten tanzen bei der
Schulleiterin an, Vokabeln werden in beiden Fremdsprachen
regelmäßig abgefragt, Kurztests sind normal, wenn auch nicht
vorgeschrieben. Klassenarbeiten werden innerhalb einer Woche
korrigiert,

oder eben anders. Und entsprechend läuft das dann.

Ich will auch nicht auf Theoretisches hinweisen, sondern auf etwas Praktisches.
Für die einzelnen Fächer sind an den Gymnasien Fachleiter/Fachbetreuer (oder wie auch immer die in den verschiedenen Bundesländern verschieden heißen) bestellt. Auch wenn sie nicht weisungsbefugt sind, gehören zu deren Aufgabengebiet viele der von Dir beklagten Einzelheiten. Da müssten halt bei der Auswahl dieser Kollegen und Kolleginnen Schulleitung, mitspracheberechtigter Personalrat und Ministerium/Schulamt auf entsprechende Qualitäten und auch Durchsetzungvermögen achten und der Schulleiter/die Schulleiterin es als Teil der nötigen Personalführung betrachten, über diese Fachleiter die Einhaltung gewisser - vorgechriebener und/oder vereinbarter - Standards zu sichern.

Im disziplinarischen Bereich ist es lähmend und frustrierend, wenn die einzelnen Lehrkräfte Einzelkämpfer sind. Da muss man sich als Team auf Regeln für die ganze Schule einigen, die dann auch gemeinsam wirklich durchgesetzt werden.

So seh ich’s, aus langer Erfahrung.
Beste Grüße!
H.

Hallo Inselchen,

ich bin selbst kein Lehrer, habe zwei Töchter im Alter von 12 und 17 Jahren, und ich habe 10 Jahre Ausbildertätigkeit in der außerbetrieblichen Berufsvorbereitung/-ausbildung und weitere 10 Jahre in der betrieblichen Berufsausbildung hinter mir.

Es ist sicherlich richtig, dass es heute ein Lehrer mit ausgeprägtem Charisma recht einfach haben kann. Doch kann man das nicht von jedem Lehrer voraussetzen.

Wenn die Vermittlung von Bildung (und das ist alleiniger Lehrerauftrag) an fehlender Disziplin scheitert, dann haben in erster Linie die Eltern versagt. Und ich gebe dir Recht, dass die Eltern von früher mindestens genauso „erziehungsunfähig“ waren, wie die heutigen (der Rohrstock der alten Lehrer soll als Beweis reichen).

Jedoch gibt es heute Volkshochschulen mit Kursen pädagogischen Inhalts, Fernsehsendungen, Videos und Bücher über Erziehung. Deshalb scheint es aus meiner Sicht recht unbegreiflich, warum Eltern es nicht packen! Kinder werden in Familien erzogen und nicht in der Schule. Dort zeigt sich allenfalls das Ergebnis der Erziehung.

So bestimmt die Zusammensetzung von wohlerzogenen und fehlerzogenen Schülern sowie von Lehrern mit und ohne Charisma sicher die Qualität einer Schule. Jedoch berechtigt das noch nicht dazu, etwas über die Qualität der Lehrer auszusagen und die Eltern dabei zu schonen.

Herzliche Grüße
Sven Reinhardt

Lehrerseminare züchten Waschlappen?

Ich will auch nicht auf Theoretisches hinweisen, sondern auf
etwas Praktisches.
Für die einzelnen Fächer sind an den Gymnasien
Fachleiter/Fachbetreuer (oder wie auch immer die in den
verschiedenen Bundesländern verschieden heißen) bestellt. Auch
wenn sie nicht weisungsbefugt sind, gehören zu deren
Aufgabengebiet viele der von Dir beklagten Einzelheiten. Da
müssten halt bei der Auswahl dieser Kollegen und Kolleginnen
Schulleitung, mitspracheberechtigter Personalrat und
Ministerium/Schulamt auf entsprechende Qualitäten und auch
Durchsetzungvermögen achten und der Schulleiter/die
Schulleiterin es als Teil der nötigen Personalführung
betrachten, über diese Fachleiter die Einhaltung gewisser -
vorgechriebener und/oder vereinbarter - Standards zu sichern.

Ein paar ehemalige Studienkollegen sind Lehrer geworden (Gymnasium), und die berichten vom Lehrerseminar Dinge, die genau diesen Punkt treffen.

Die Fachleiter (heisst das so?) sind zwar nicht größtenteils, aber trotztem überduchrschnittlich oft sehr eitle Pfaue, die sowohl den Junglehrern Didaktik beibringen, mit ihnen üben und sie auch prüfen. D.h. es liegt die gesamte Ausbildung und Beurteilung in der Hand von Menschen, die Junglehrer mit gelegentlichem Widerspruch und gesundem Selbstbewusstsein ganz und gar nicht ausstehen können.

Gesundes Selbstbewusstsein und der Mut zum Widerspruch als Schüler ist aber genau das, was irgendwann „Durchsetzungsvermögen“ als Lehrer wird. Genau diese Junglehrer merken aber sehr schnell, dass sie in der Wirtschaft mit ihren Eigenschaften einfacher und mehr Geld verdienen können.

Eine andere Beobachtung, nämlich, dass Junglehrer, die als Quereinsteiger vom Diplomstudiengang mit ganz reduziertem Pädagogik-Schnellkurs in der Regel ein viel höheres Durchsetzungsvermögen haben (Quelle ebenfalls Ex-Studienkollegen und deren Mitlehrer), stützt ebenfalls die Behauptung, dass an den heutigen Seminaren Waschlappen gezüchtet, bzw. alles mit gesundem Selbstbewusstsein rausgebremst wird.

Klar, jeder schiebt gerne die Verantwortung anderen zu, aber wenn wirklich alle, die ich kenne, die Schuld in Richtung Lehrerseminar schieben, ist dann vielleicht auch was dran?

Nick

1 Like

Hallo Inselchen!

Na, da stellst Du aber mal eine Frage!

Nun, ich kann Dir zustimmen. Es hängt enorm viel vom einzelnen Lehrer ab.
Der Eine hat´s einfach drauf, der Andere lernt es nie.
Umgekehrt werden die Lehrer das aber auch von den Eltern sagen.

Wo könnte man ansetzen?
Sicher an beiden Enden.

Einmal müssten die Lern- und Lehrbedingungen grundsätzlich verändert werden.
Klassen mit mehr als 20 Schülern sind über Gebühr anstrengend, sowohl für die Lehrer als auch für die Kinder (!!)

Dann die Ausbildung der Lehrer.
Warum haben eigentlich so wenige Mentoren den *rsch in der Hose ihren Schützlingen zu sagen, dass sie für den Beruf ungeeignet sind?

Ich kenne nur 2 (alte) Lehrerinnen, die das machen.

Sicher nicht überraschend, dass diese Damen ihre Klassen im Griff haben…Frontalunterricht, Hausaufgabenkontrolle, liebevolle Strenge und klare Regeln.

Aber auch wir Eltern müssen uns Kritik gefallen lassen, denn wie häufig geht ein Aufschrei durch das Land, weil die lieben Kleinen zu viel/zu wenig oder zu anspruchsvoll bzw. zu anspruchslos arbeiten müssen.

Ohne Paragraphen geht gar nichts, und statt den gesunden Menschenverstand arbeiten zu lassen - und bei allzu langen Hausaufgaben diese zu beenden und einen Spruch ins Heft zu schreiben - sitzen frustrierte Kinder und ihre Eltern vor den Büchern oder wälzen Gesetzestexte, ob das nicht vielleicht alles verboten ist.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich die Eltern- und Lehrersicht immer weiter voneinander entfernt.
Aber wie soll das weitergehen, wenn auf Elternabenden nur 3 Nasen sitzen und mit dem Lehrer Skat spielen könnten??

Null Bock auf Informationen, null Bock auf Mitarbeit.

In meinen Augen wird zu viel Verantwortung abgegeben.
„Die“ Lehrer schieben es auf „die“ Eltern, wir Eltern schieben es auf die Lehrer.

Ich würde mir wünschen, dass es mehr Kommunikation miteinander gäbe, und dass dafür auf beiden Seiten genügend Zeit vorhanden und Bereitschaft mitgebracht würde.

Und natürlich, dass konstruktive Kritik möglich wäre, und zwar auf beiden Seiten!
Mit positiver Verstärkung kann bekanntermaßen viel viel mehr erreicht werden, als mit negativ formulierter Kritik.

Wie das zu realisieren ist?
Ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl und mehr Geld in die Bildung, denn unsere Kinder sind die Zukunft.
An ihrer (Aus)Bildung zu sparen ist der falsche Ansatz!

Angelika

Erziehungsauftrag gesetzlich verankert
Hallo,

Wenn die Vermittlung von Bildung (und das ist alleiniger
Lehrerauftrag) an fehlender Disziplin scheitert, dann haben in
erster Linie die Eltern versagt.

Kleine formale Korrektur. Die Vermittlung von Bildung ist nicht alleiniger Lehrerauftrag. Jedenfalls ist es laut Schulgesetz BaWü in BaWü nicht so. Es gibt einen Bildungs- UND Erziehungsauftrag. Und dies ist gesetzlich verankert. Das hat eine andere Dimension, als wenn man es nur von den Lehrern gesellschaftlich erwarten würde. Sie sind dazu VERPFLICHTET.

Zu der Aussagengsfrage warum man das nicht in den Griff bekommt: Eltenr sehen immer nur 2, maximal 3 Kinder auf einem Haufen. Bei 30 und MEHR Kindern wächst das Problem nicht linear, sondern exponentiell, da hier meist gruppendynamische Prozesse entstehen.

Beispiel HA-Kontrolle: Wenn ich bei jedem Schüler nur 20 Sekunden damit verbringe (durchgehe und mal draufschauen), dann sind bereits 30 * 20 = 600 Sekunden = 10 Minuten des Unterrichts nur für Kontrolfunktionen verpulvert. Diskussionen warum wieso weshalb etwas nicht gemacht wurde sind noch nicht eingerechnet.

Hallo Michael,

Kleine formale Korrektur. Die Vermittlung von Bildung ist
nicht alleiniger Lehrerauftrag. Jedenfalls ist es laut
Schulgesetz BaWü in BaWü nicht so. Es gibt einen Bildungs- UND
Erziehungsauftrag. Und dies ist gesetzlich verankert. Das hat
eine andere Dimension, als wenn man es nur von den Lehrern
gesellschaftlich erwarten würde. Sie sind dazu VERPFLICHTET.

Selbstverständlich lässt sich Erziehung bei der Vermittlung von Wissen in Gruppen nicht vollkommen abkoppeln. Um diese Art der Erziehung geht es doch garnicht. Und du ziehst mit dieser Äußerung natürlich wieder die Verantwortung auf den Tisch des Lehrers, weil du den Eltern nicht erläutert hast, welche Erziehung (Definition) selbst unter besten Bedingungen von seiten der Lehrer möglich ist. Denn es geht hier nicht nur um mathematisch errechnete Anteile, sondern um Grundkompetenzen der Kinder.

Und ich würde mich sehr wundern, wenn es auch nur einem Lehrer gelingen sollte, diese Grundkompetenzen auch nur einem Schüler beibringen zu können. Dafür sind Eltern zuständig!

Ich verlange von Lehrern keine Erziehung meines Kindes, wenn ich als Vater selbst nicht dazu in der Lage sein sollte.

Herzliche Grüße
Sven Reinhardt

Hallo Michael,

und ich will es noch deutlicher sagen, weil du mit deiner Bemerkung den Anschein geäußert hast, dass, wenn Lehrer bessere Bedingungen hätten, sie die Kinder erziehen könnten.

Was leben Eltern ihren Kindern vor (nur eine Auswahl):

  • Punktlichkeit/Unpunktlichkeit,
  • Ordnung/Unordnung,
  • Selbstbewusstsein/oder eben kein Selbstbewusstsein,
  • Respekt/Respektlosigkeit,
  • gesundes/ungesundes Werteverständnis,
  • Zielstrebigkeit/Gammelei,
    das soll ersmal reichen.

Und glaubst du, dass wenn ein Lehrer den ganzen Tag über nur einen Schüler hätte, bei dem die von mir genannten Eigenschaften negativ wären, diesen Schüler positiv erziehen könnte, wenn dieser Schüler nach Schulschluss wieder zu seinen Eltern zurückgeht.

Viele Eltern erwarten das von Lehrern. Doch hier müssen Lehrer auch konkret sagen (definieren), was ginge und was nicht. Zeitrechnungsmodelle wirken wie Ausreden auf Eltern und lösen nur weitere Forderungen nach niedrigen Klassenstärken und mehr Geld und was weiß ich noch aus.

Durch niedrigere Klassenstärken (oder mehr Bildungsmittel) werden jedoch nicht annähernd Verbesserungen in den von mir genannten Grundkompetenzen bei den Schülern erreicht. Sondern es wird (wenn überhaupt) die Qualität der Wissensvermittlung verbessert. Doch darum ging es hier ja nicht.

Somit kann ein im Schulgesetz verankerter Erziehungsauftrag niemals greifen, wenn den Schülern die Grundkompetenzen vom Elternhaus nicht anerzogen werden.

Herzliche Grüße
Sven Reinhardt

Klar, jeder schiebt gerne die Verantwortung anderen zu, aber
wenn wirklich alle, die ich kenne, die Schuld in Richtung
Lehrerseminar schieben, ist dann vielleicht auch was dran?

Hallo

Nick,

ein Missverständnis: Ich bezog mich nicht auf die Ausbildung der Referendare, sondern ging von den Verhältnissen in Bayern aus. Hier existiert an jeder Schule für jedes Fach ein Fachbetreuer/Fachleiter, der die Arbeit seiner Fachkollegen koordiniert und auch überprüft (sämtliche schriftliche Prüfungsarbeiten aller Klassen gehen über seinen Schreibtisch, er informiert in Fachsitzungen die Fachkollegen über wissenschaftliche Neuigkeiten usw.): d. h. er hat einen Überblick über die Arbeitsweise seiner Fachkollegen und ist dazu da, bei Mängeln einzugreifen und sich wissenschaftlich so fortzubilden, dass er einigermaßen auf dem laufenden ist.
Mein Posting bezog sich auf Fehler bei der Auswahl dieses inneren Führungskreises (dessen Mitglieder normalerweise eine A-15-Planstelle haben!) als eine der Ursachen für die beklagten Missstände.

Gruß!
H.

1 Like

Hallo Hannes!

Meinst Du das, was in NRW als „Vorsitzende® der Fachkonferenz“ bezeichnet wird?

Theoretisch - jedenfalls soweit ich das als Teilnehmerin der Fachkonferenzen mitbekommen habe - ist das eine sinnvolle Sache, wenn…ja, wenn der Vorsitz von einem engagierten UND fachkompetenten Menschen übernommen wird.

Praktisch findet aber nicht wirklich ein Austausch statt, und von einer Koordination kann man auch nicht sprechen. Aber, wie gesagt, es kommt auf den einzelnen Menschen an.

Angelika

Hallo Michael,

Wenn die Vermittlung von Bildung (und das ist alleiniger
Lehrerauftrag) an fehlender Disziplin scheitert, dann haben in
erster Linie die Eltern versagt.

Kleine formale Korrektur. Die Vermittlung von Bildung ist
nicht alleiniger Lehrerauftrag. Jedenfalls ist es laut
Schulgesetz BaWü in BaWü nicht so. Es gibt einen Bildungs- UND
Erziehungsauftrag. Und dies ist gesetzlich verankert. Das hat
eine andere Dimension, als wenn man es nur von den Lehrern
gesellschaftlich erwarten würde. Sie sind dazu VERPFLICHTET.

Soweit ist das korrekt

Zu der Aussagengsfrage warum man das nicht in den Griff
bekommt: Eltenr sehen immer nur 2, maximal 3 Kinder auf einem
Haufen. Bei 30 und MEHR Kindern wächst das Problem nicht
linear, sondern exponentiell, da hier meist gruppendynamische
Prozesse entstehen.

Ja, diese entstehen aber sie sind in einem gewissen Rahmen steuerungsfähig.

Beispiel HA-Kontrolle: Wenn ich bei jedem Schüler nur 20
Sekunden damit verbringe (durchgehe und mal draufschauen),
dann sind bereits 30 * 20 = 600 Sekunden = 10 Minuten des
Unterrichts nur für Kontrolfunktionen verpulvert. Diskussionen
warum wieso weshalb etwas nicht gemacht wurde sind noch nicht
eingerechnet.

Und jetzt krieg ich den Kragen und 'nen dicken Hals. Deine Aussage impliziert das es bei allen 30 Schülern notwendig ist zu kontrollieren, sollte dies so sein dann hat der Lehrer etwas falsch gemacht. In der Regel sind es aber meist nur 3 bis 5 Schüler +/- die es zu kontrollieren gilt. Und sicher muss dies auch nicht immer im Unterricht passieren. So soll es doch Lehrer geben die regelmäßig das HA-Heft (nicht das wo die Schüler die HA drin notieren sollen, sondern das wo sie sie drin machen müssen) einsammeln und auf Vollständigkeit prüfen!!!
Sorry, das war jetzt etwas polemisch. Aber die Klassenlehrerin meines Jüngsten praktiziert dies, und die Kinder wissen es. Folgerichtig bemühen sie sich alle HA zu machen und es gibt nur einen Ausreißer.
Also ist diese Methode durchaus erfolgreich.
Leider gibt es aber bei den meisten Lehrern keine Trennung mehr zwischen Schularbeitenheft und Hausarbeitenheft.

Soviel zum Thema HA und HA-Kontrolle. Meine Schulzeit ist mehr als zwanzig Jahre her, aber ich erinnere mich genau das es nur eine Referendarin geschafft hat vor uns zu bestehen allen anderen haben wir das „Genick“ gebrochen. Unser Verhalten führte dazu das man keine Referendare mehr bei uns einsetzte. Erst unser letzter Klassenlehrer schaffte es uns Benimm beizubringen mit Konsequenz, Strenge und Fairness. Seine Bemühungen waren so erfolgreich das wir die einzigste 10 unsereres Abschlußjahrgangs sind die sich immer noch im regelmäßigen Turnus treffen.

Lehrer wie ihn sollte es in der Überzahl geben dann hätten wir bestimmt diese Diskussion nicht.

Schöne Grüße
Andrea

2 Like