Warum darf Regierung Sowas?

Hallo
Ich habe soeben gehört, das die „U55“ Bahnlinie eröffnet wurde. Eine 1,8 km Lange U-Bahnstrecke vom Hauptbahnhof über den Reichstag bis zum Brandenburger Tor. Die Strecke hat keinen weiteren Anschluss.
Gekostet hat der Bau dieser kurzen Strecke 340 Millionen Euro.
Warum werden hier Steuergelder verschwendet? Wozu ist diese Bahn überhaupt gut? Fahren keine Busse mehr? Sind die Reichstags-Besucher/Arbeiter nicht gut zu Fuß?
Leben wir wirklich in einer Demokratie, wenn solche Entscheidungen ohne Bürgerbefragung festgelegt werden?
Wie denkt ihr über so etwas? Sagt ihr euch: Ja, das finde ich toll, der Staat soll zeigen was er hat, oder ärgert ihr euch auch über solche Verschwendungen?

Bei uns wurde vor ein paar Jahren ein „Kunstmuseum“ fertig gestellt. Das sollte einmal 3 Millionen Euro kosten. Wurde mehrmals verschoben und „Fehler“ ausgebügelt und hat zum Schluß knapp 30 Millionen gekostet. Gestört hat dies aber scheinbar niemanden. Auch dass das Museum vorkalkuliert jedes Jahr einen VERLUST von 3 Millionen Euro machen wird, stört niemanden.
Also wenn ich meinen Chef sage, das ich 2 m Rohr brauche um den Wasserschaden zu beheben und anschließend 20m Rohr verbraucht habe (wo nur 2 m reinpassen), dann würde der mich aber rausschmeissen und mir das Geld vorher vom Gehalt abziehen.

Ähnliches Beispiel die Dienstwagenaffäre. Wird sicher auch nix von geben.

Darf die Regierung also alles machen und muß nie Rechenschaft ablegen - außer wenn mal einer „peinlich berührt“ abtritt und anstatt zu arbeiten seine Pension kassiert.

Hallo
Ich habe soeben gehört, das die „U55“ Bahnlinie eröffnet
wurde. Eine 1,8 km Lange U-Bahnstrecke vom Hauptbahnhof über
den Reichstag bis zum Brandenburger Tor. Die Strecke hat
keinen weiteren Anschluss.

naja…also grundlegend müssen ja u-bahnen irgendwie entstehen…und jede bahnstrecke hat irgendwo ein ende. das ist wie das ding mit der wurst:smile:

unsere öffentliche hand müsste jedoch ein wenig effektiver werden - vielleicht von dem ein oder anderen unternehmen lernen. beim autobahnbau ist es ja nicht anders. wir haben technik, die uns in wenigen wochen km-weit autobahnen reparieren oder verbreitern könnte. stattdessen hat man gefühl, die baustelle gehört wie eine raststätte als maskotchen zur autobahn.

Hallo,

die gleiche Truppe, die diesen fragwuerdigen U-Bahnbau veranlasst hat, hatte seinerzeit noch viel teurere Entscheidungen gefaellt ohne jemanden zu fragen (Wiedervereinigung, Regierungsumzug nach Berlin…), da kommt es auf die paar Millionen auch nicht mehr an.

Tschau
Peter

Hallo Andreas,

im Titel fragst du „warum die Regierung sowas darf?“ und schreibst dann über die U-Bahn-Linie U55.
Ich bezweifle, dass die letzliche Entscheidung von der Regierung getroffen wurde, sondern eher vom Berliner Senat.

Ansonsten gilt hier das Gleiche wie bei allen Großprojekten:
http://de.wikipedia.org/wiki/U-Bahnlinie_55_%28Berli…

Ein Verfahren wird durch so viele Beteiligte bestimmt und zieht sich so lange hin, bis sich das Ganze Thema verselbständigt und die Entscheider nur durch Sachzwänge getrieben werden.
Je länger und größer ein Projekt ist, desto höher werden die ursprünglich veranschlagten Kosten überstiegen.

Wozu ist diese
Bahn überhaupt gut? Fahren keine Busse mehr? Sind die
Reichstags-Besucher/Arbeiter nicht gut zu Fuß?

U-Bahnen werden vorzugsweise in Großstädten verwendet, wo die Bodenfläche vollgebaut ist und die Straßen schon verstopft sind. Also da, wo mit Bussen und separaten Busspuren nichts mehr zu gewinnen ist. Hier kommen dann Verkehrsplaner zum tragen und machen eine Kostennutzenabrechnung. Dabei kommen schnell immense Werte zusammen, die sich ein Normalverbraucher kaum vorstellen kann (besonders solche, die nicht zwischen Bundes- und Landes-Regierung untersscheiden).
Nur mal als Beipiel 10.000 Fahrgäste am Tag mal 365 Tage = 3,6 Millionen /Jahr = 110 Millionen Fahrgäste in 30 Jahren Abschreibung.
Aber ob und wann sich die sich die 260 Millionen wirklich amortisieren, bleibt fraglich.

Leben wir wirklich in einer Demokratie, wenn solche
Entscheidungen ohne Bürgerbefragung festgelegt werden?

Ja klar, zu jedem Bauprojekt einen Bürgerentscheid.

Also wenn ich meinen Chef sage, das ich 2 m Rohr brauche um
den Wasserschaden zu beheben und anschließend 20m Rohr
verbraucht habe (wo nur 2 m reinpassen), dann würde der mich
aber rausschmeissen und mir das Geld vorher vom Gehalt
abziehen.

Wie sieht es aus, wenn euer Chef sagt, dass Ganze dauert nur eine halbe Stunde und idu bist am Ende des Tages nicht fertig? Wirst du dann auch rausgeschmissen?

Gruß
Carlos

die gleiche Truppe, die diesen fragwuerdigen U-Bahnbau
veranlasst hat, hatte seinerzeit noch viel teurere
Entscheidungen gefaellt ohne jemanden zu fragen
(Wiedervereinigung, Regierungsumzug nach Berlin…), da kommt
es auf die paar Millionen auch nicht mehr an.

Finde ich gut. Warum nicht mal einen komplett falschen Beitrag hier reinstellen.
Da kommt Würze in die Sache.

WoDi

Ich habe soeben gehört, das die „U55“ Bahnlinie eröffnet
wurde. Eine 1,8 km Lange U-Bahnstrecke vom Hauptbahnhof über
den Reichstag bis zum Brandenburger Tor. Die Strecke hat
keinen weiteren Anschluss.

Noch nicht. Relativ „zeitnah“ ist die Verbindung vom Brandenburger Tor zum Alexanderplatz projektiert. Man könnte jetzt damit argumentieren, dass das Parallelverkehr mit der Stadtbahn und U2 ist, aber ich mache mir keine Sorgen um die Auslastung dieser Linien. Schließlich ist es zur HVZ in der S-Bahn voll genug. Des weiteren hat man eine gute Umsteigesituation von der Nord-Süd-S-Bahn zum Hbf…über den Bhf. Friedrichstraße ist es ein bisschen mühselig.
Außerdem ist geplant, dass die U5 ab Hbf bis zur Turmstraße (U9) zu verlängern, evtl. sogar bis Jungfernheide (U7). Eigentlich ist es gerade diese Verlängerung die Sinnvolle und es gibt auch entsprechende Vorleistungen in beiden U-Bahnhöfen, aber vermutlich wird in den nächsten zwanzig Jahren nichts in dieser Hinsicht getan.

Gekostet hat der Bau dieser kurzen Strecke 340 Millionen Euro.
Warum werden hier Steuergelder verschwendet?

Fakt ist, dass U-Bahnbauen extrem teuer ist. Dieses Geld wäre auch sinnvoll gewesen, um bestimmte Straßenbahnkorridore aufzubauen (z.B. Verlängerung der M10 vom Nordbahnhof bis Hbf was sehr sinnvoll wäre um so den Prenzlauer Berg und einen Teil von Mitte bequem an den Hbf anzubinden), aber nunja…nachdem in den 60er Jahren die letzte Straßenbahnstrecke in Westberlin stillgelegt wurde, gibt es immer noch eine große Anti-Straßenbahnlobby.

Fahren keine Busse mehr?

Es sollte klar sein, dass Busse in Sachen ÖPNV eigentlich die schlechteste Wahl sind. Zumal bestimmte Korridore schon genug Busverkehr haben.

Hallo,

Wie denkt ihr über so etwas? Sagt ihr euch: Ja, das finde ich
toll, der Staat soll zeigen was er hat, oder ärgert ihr euch
auch über solche Verschwendungen?

vielleicht ein bißchen was zum Hintergrund:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/22/483468/text/

Gruß
C.

Hallo Andreas,

Ich habe soeben gehört, das die „U55“ Bahnlinie eröffnet
wurde.

Sicher haben alle mit Schampus gefeiert.

Gekostet hat der Bau dieser kurzen Strecke 340 Millionen Euro.

Der Kindergarten in meiner Nachbarschaft wurde geschlossen, weil kein Geld für die Arbeitskräfte da war.

Warum werden hier Steuergelder verschwendet?

Es geht um die Leichtigkeit des Seins der Politiker

Sind die Reichstags-Besucher/Arbeiter nicht gut zu Fuß?

Sie wären gut zu Fuß, würden aber mit Sicherheit niemals ankommen, weil:

Die entlassenen Kindergärtnerinnen
die Hartz-IV-Empfänger
die Arbeitslosen
die Rentner, die jetzt nochmals besteuert werden

sie abfangen würden. Sie würden niemals ankommen.

Leben wir wirklich in einer Demokratie, wenn solche
Entscheidungen ohne Bürgerbefragung festgelegt werden?

Nein, natürlich nicht.

toll, der Staat soll zeigen was er hat, oder ärgert ihr euch
auch über solche Verschwendungen?

Die neuen Blazer von Frau Merkel sind irgendwie etwas moderner und etwas besser busengeschneidert…
Finden wir uns damit ab…?

Karin

Bei uns wurde vor ein paar Jahren ein „Kunstmuseum“ fertig
gestellt. Das sollte einmal 3 Millionen Euro kosten. Wurde
mehrmals verschoben und „Fehler“ ausgebügelt und hat zum
Schluß knapp 30 Millionen gekostet. Gestört hat dies aber
scheinbar niemanden. Auch dass das Museum vorkalkuliert jedes
Jahr einen VERLUST von 3 Millionen Euro machen wird, stört
niemanden.
Also wenn ich meinen Chef sage, das ich 2 m Rohr brauche um
den Wasserschaden zu beheben und anschließend 20m Rohr
verbraucht habe (wo nur 2 m reinpassen), dann würde der mich
aber rausschmeissen und mir das Geld vorher vom Gehalt
abziehen.

Ähnliches Beispiel die Dienstwagenaffäre. Wird sicher auch nix
von geben.

Darf die Regierung also alles machen und muß nie Rechenschaft
ablegen - außer wenn mal einer „peinlich berührt“ abtritt und
anstatt zu arbeiten seine Pension kassiert.