Gegen diese Antwort hab ich was.
Nasowas
Ich werde versuchen zuhelfen…
Also: Das heute genutze Avgas ist das 100LL (low lead, leicht verbleit) und hat eine Oktanzahl von 100. 130 Oktan gibts eigentlich so gar nicht mehr zukaufen, gebraucht wird es meines Wissens nach nur in sehr alten Motoren.
Dem Sprit werden verschiedene Zusätze beigemischt um bestimmte Eigenschaften zu erzielen bzw. zu unterdrücken. Einer davon ist eine Bleiverbindung die als Antiklopfmittel dient. Leider hat das Zeug die Angwohnheit mit Verbrennungsgasen irgendwelche Verbindungen einzugehen und sich im Zylinder abzulagern. Um das zu verhindern kommt wiederum ein anderer Zusatz in den Sprit, aber vermeiden lässt es sich nicht ganz. Da etwas einfach gesagt die Menge der Ablagerungen davon abhängt wieviel Sprit durch den Zylinder fliesst, wird wann immer es möglich ist das Gemisch abgemagert.
Und wenn ich mich nicht täusche hast du auch hier schon einen Unterschied zu den Automotoren deren Sprit ja kein Blei enthält. Eventuell findet sich ja noch ein Chemiker/Autoexperte der zu diesem gesamten Komplex noch genauer Antworten kann.
Ich vermute stark das alle neueren Automotoren über eine (vermutlich elektronische) Gemischverstellung verfügen um die optimale Leistung zuerreichen. Das sie bei vielen Flugmotoren „sichtbar“, in Form eines zubedienenden Hebels in Erscheinung tritt, liegt unter anderem an dem Alter der Motoren. Viele Konstruktionen haben ihren Ursprung in den 60er und 70er Jahren, teilweise sogar noch früher.
Den Motor lässt man selten im Leerlauf (Throttle Idle), sondern mit einer leicht erhöhten Drehzahl laufen. Ein Beispiel: ein Lycoming io-360, Leerlauf wäre bei 600-800 rpm, laufen lassen tun wir ihn mit 1000 rpm. Dient nach dem Anlassen dem Warmwerden, sowie bei laufendem Betrieb auch wieder der Motor"hygiene", in erster Linie der Vorbeugung gegen die Ablagerungen im Zylinder und im Öl. Ausserdem braucht (zumindest bei dem Flieger den ich momentan bewege) auch der Alternator eine gewisse Drehzahl um genügend Leistung zuerzeugen.
Der Motor ist vor dem den Abstellen in den seltensten Fällen wirklich abgekühlt. Die Kühlung erfolgt durch zwei Dinge: Im Inneren des Motors durch ein reiches Gemisch und den damit vorhanden überflüssigen Treibstoff sowie von aussen durch den Fahrtwind.
Beides haben wir aber während des Rollen bzw. während der Standzeit am Boden nicht. Das Gemisch ist abgemagert und nennenswerten Fahrtwind hast du auch beim Rollen kaum.
Kausal spricht da nichts gegen, aber die Zündung abzustellen würde ja ebenfalls helfen (sogar mit 100% Schutz
)
Nunja, ich dachte eigentlich es wäre naheliegend und selbstverständlich, dass natürlich auch der Zündschlüssel abgezogen wird…
Btw: Warum sollte man nochmal den Propeller durchdrehen?
Es gibt Motoren bei denen man bevor man den Ölstand messen kann, den Motor solange durchdrehen muss bis das Öl im Öltank ist.
Bei Sternmotoren kann sich das Öl im unteren Zylinder sammeln und wird erst durch das Durchdrehen entfernt.
Ausserdem kann eines der Propellerblätter im Weg sein wenn man an das Bugrad eine Schleppstange zum Ziehen und Manöverieren anbringen will. Dann dreht man den Prop eben eine drittel oder viertel Umdrehung weiter.
Gruß
Felix