In Polen sind neulich bei einem Dacheinsturz viele unschuldige Menschen z.T. qualvoll gestorben. Der Papst betete dann für die Opfer (vielleicht, damit diese Eingang zum Himmel haben). Dieser Umweg des Gebetes ist mir unverständlich, könnte man doch den „lieben Gott“ bitten, dass solcherlei Katastrophen gar nicht passieren. In der Geschichte gibt es x-beliebige ähnliche Fälle, wo Gott eine Katastrophe zulässt um danach durch Fürbitte umgestimmt werden sollte. Klar: müssen wir Menschen solcherlei Hallen errichten ? Nein heisst die Antwort. Ich aber denke da an Naturkatastrophen (Erdbeben, Tsunamis ect.)
Mit Gruss: hardy
Moin,
Klar: müssen wir
Menschen solcherlei Hallen errichten ? Nein heisst die
Antwort. Ich aber denke da an Naturkatastrophen (Erdbeben,
Tsunamis ect.)
Unfälle und Katastrophen zeigen dem Menschen an, dass er nur Mensch und nicht Gott ist und es daher Dinge für ihn gibt, die seiner „Macht“ nicht zugänglich sind, die sich nicht planen, bewerkstelligen oder abwenden lassen. Gäbe es für uns nicht ab und an diesen „Dämpfer“, der uns hochschrecken und erkennen lässt, dass wir einfach nur klein und ohnmächtig sind, dann würden wir ganz schnell dazu übergehen, uns selbst zu vergöttern.
Anders mal die Frage, wer jemals die Katastrophen gezählt hat, die durch Gottes Wirken nicht eingetreten sind. Wenn mal eine Katastrophe abgewendet wurde, dann dankt man meist irgendwelchen Verantwortlichen, die den - vielleicht auch nur zufällig - richtigen Handgriff getan haben, aber ohne Gottes Hilfe vielleicht gar nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort und Hebel oder überhaupt auf der Welt gewesen wären. Gott ist immer nur Empfänger von Schuldzuweisungen, wenn Unfälle und Katastrophen passieren. Selbst dann, wenn wir sie selbst zu verschulden haben.
Wir sollen uns den Planeten untertan machen. Anstatt wir ihn behandeln, wie ein guter König seine Untertanen behandelt, asen mit dem Teil herum, als wären wir die letzten Menschen, die darauf leben müssen. Wenn aber mal was passiert, hat Gott die Schuld…
Gruss
tigger
Hallo,
wer sonst außer Gott sollte die Schuld haben? Schließlich ist die Erde und ihre Bewohner sein Werk. Er hat doch den Menschen mit all seinen Unzulänglichkeiten ausgestattet, er hat die Naturgewalten geschaffen (die es nicht erst seit dem Raubau an der Natur gibt). Wir sind Versuchskaninchen in einem Planspiel Gottes, das gelegentlich außer Kontrolle gerät.
Wer ist Schuld am Unglück in Shellys „Frankenstein“? Das Monster oder der irre Doktor?
Ketzerische Grüße
André
Hallo hardy,
Schon immer war der Widerspruch zwischen einem barmherzigen und allmächtigen Gott zu überwinden, der trotzdem alles Übel zulässt. Wenn Gott allmächtig ist, dann ist er wohl nicht barmherzig. Und wenn er barmherzig ist, dann muss es ihm an der Allmacht fehlen (Epikur). Es ist die Vorstellung des Bildes eines persönlich gedachten Gottes, der automatisch mit menschlichen Eigenschaften versehen wird was für viele Probleme bereitet. Der Gott vor dem man kriechen muss, mit dem man ringen muss, der ständig mehr Verehrung und Lobpreißung verlangt, als er selbst zurückgeben kann oder will .Es wurde vieles auf Götter geschoben (Die Naturkathastrophen mal ausgenommen) was die Menschen selbst verursacht haben. Du wirst keinem Gottesbild eine Vorbildfunktion abringen können; denn diese Eigenschaften muss man eher dem irdischen als dem himmlischen Bereich zurechnen.
Gruß
Markus
Herzlichen Glückwunsch
du hast soeben das Theodizee-Problem entdeckt.
Anhandlungen darüber füllen Bibliotheken
Zur Einführung
http://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee
Gruß
Mike
Hallo,
ich glaube schon, daß Du Dir keine Sorgen darum machen mußt, daß der Papst nicht in sowieso für den Frieden auf Erden (was eben auch das Ausbleiben von Katastrophen beinhaltet) betet.
Auf jeder rk Beerdingung betet man für den Verstorbenen. Tatsächlich steht dahinter, mit diesem Gebet den Verstorbenen Gott „anzuempfehlen“ und den Eingang in den Himmel zu erleichtern - letzteres etwas flapsig ausgedrückt.
Du kennst vielleicht auch die rk Tradition des „Seelenamtes“, d.h. auch hier wird für den Verstorbenen gebetet.
Seelsorgerlich ist das von großer Bedeutung - der Papst darf mit guten Gewissen annehmen, daß viele Hinterbliebene der Opfer rk sind - gerade denen wird die Anteilnahme und das Wissen um das Gebet des Papstes (der allerdings grundsätzlich für die Verstorbenen betet) ein großer Trost sein.
Grüße,
Taju
Michael hast du die Antwort als Standard im Browser?
Vor einem knappen Monat habe ich exakt (aufs Wort) dieselbe von dir bekommen.
Was nicht heisst das du nicht Recht hast…
Ich kann schon verstehen das du dich nicht staendig wiederholen moechtest.
Ausserdem hattest du mir insoweit schon weitergeholfen indem ich Anhaltspunkte hatte nach denen ich suchen konnte.
Fand es nur gerade lustig haargenau dieselbe Antwort wieder zu lesen.
Gruesse
Fonz
Hi, ist die Sache vielleicht doch komplizierter, als von Ihnen vermutet ? Für Tote zu beten, könnte das nicht ein zutiefst menschliches Ritual der Trauerbewältigung sein ? Kann es uns nicht selber helfen, Abschied zu nehmen ?
Und Kathastrophen verhindern ? Gott hat uns so geschaffen, daß wir gut und böse erkennen können ; uns also auch gut und böse verhalten können.
Gott ist an der Kathastrophe nicht schuld. Wir sinds selber.
Viele Grüße von Reinhold Müller
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Michael hast du die Antwort als Standard im Browser?
Nö, im Gehirn 
Vor einem knappen Monat habe ich exakt (aufs Wort) dieselbe
von dir bekommen.
Das ist auch so beabsichtigt 
Gruß
Mike
Hallo André,
Gott betriebt Planspiele, vielleicht aus Langeweile oder so. Manche Versuche in Gottes Küche geraten ausser Kontrolle - aha !
Dieser Bastler passt so gar nicht in mein „Gottesbild“.
Da haben es die Atheisten viel einfacher: Der Lauf der Natur ist meiner Ansicht nach ein Produkt von Zufall und Notwendigkeit !
Gruss: hardy
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Hallo,
wer sonst außer Gott sollte die Schuld haben? Schließlich ist
die Erde und ihre Bewohner sein Werk. Er hat doch den Menschen
mit all seinen Unzulänglichkeiten ausgestattet, er hat die
Naturgewalten geschaffen (die es nicht erst seit dem Raubau
an der Natur gibt).
Du sprichst ja hier die Glaubensseite ganz deutlich an. Deshalb kann ich auch demgemäß antworten. Dass die ganze Geschichte so „unzulänglich“ ist, hat sich der Mensch auch selbst ausgesucht. Er hätte im Paradies leben können und hat es sich selbst doch anders ausgesucht.
tigger
Hallo
Du sprichst ja hier die Glaubensseite ganz deutlich an.
Deshalb kann ich auch demgemäß antworten. Dass die ganze
Geschichte so „unzulänglich“ ist, hat sich der Mensch auch
selbst ausgesucht. Er hätte im Paradies leben können und hat
es sich selbst doch anders ausgesucht.
Ok, bleiben wir bei der „Glaubensseite“. Demnach ist das ganze Leid der Welt auf das Versagen zweier undankbarer Gottesgeschöpfe zurückzuführen? Habe ich in den Apfel gebissen? Warum müssen wir für die Verfehlungen unserer Vor-Vorfahren büßen? Gott ist aber ganz schön nachtragend. Das macht ihn mir nicht sehr sympathisch. Abgesehen davon davon bin ich der Meinung, dass es sich der Mensch eben nicht selbst hatte aussuchen können. Warum stellt ihn dieser hinterlistige Gott denn auch auf die Probe? Warum gab es so etwas wie den Baum der Erkenntnis? Den hätte der gute Mann im Himmel doch auch einfach weglassen können.
Ich weiß ja, dass die Gläubigen immer argumentieren, man könne Gott nicht an menschlichen Maßstäben messen. Ich tue es aber trotzdem, weil ich nicht Gott bin, sondern ein Mensch. Etwas anderes ist mir - in Gottes Sinne? - gar nicht möglich.
Gruß
André
Hallo
Gott betriebt Planspiele, vielleicht aus Langeweile oder so.
Manche Versuche in Gottes Küche geraten ausser Kontrolle - aha
!
Dieser Bastler passt so gar nicht in mein „Gottesbild“.
Da haben es die Atheisten viel einfacher: Der Lauf der Natur
ist meiner Ansicht nach ein Produkt von Zufall und
Notwendigkeit !
Ich verstehe deine Antwort nicht so ganz. Argumentierst du jetzt als Atheist? Dann stimme ich dir zu. Es ging mir aber darum, die Argumentation unter der Prämisse aufzugreifen, dass es Gott wirklich gibt. Ich weiß es ja nicht, ob der wirklich da oben schaltet und waltet. Wenn er es aber tut, dann kann ich sein Handeln nur nach menschlichem Ermessen beurteilen. Und da schneidet er ganz schön mies ab.
Gruß
André
Moin, hardy,
mir ist nicht klar, was Du wissen möchtest, deshalb gehe ich nur auf einen Aspekt ein:
Dieser Umweg des Gebetes ist mir unverständlich
Das ist kein Umweg, sondern gehört zu den public relations: Wenn der Papst im stillen Kämmerlein betet und deshalb nichts passiert, merkt keine Sau etwas davon, hilft der Kirche also nicht im mindesten. Hier wie überall sonst gilt der Grundsatz: Tue Gutes und sprich darüber.
Gruß Ralf
Hallo
Ok, bleiben wir bei der „Glaubensseite“. Demnach ist das ganze
Leid der Welt auf das Versagen zweier undankbarer
Gottesgeschöpfe zurückzuführen? Habe ich in den Apfel
gebissen? Warum müssen wir für die Verfehlungen unserer
Vor-Vorfahren büßen?
Weil es dabei um das Verhalten des Menschen gegenüber Gott an sich geht. Nicht um das Verhalten Einzelner.
Gott ist aber ganz schön nachtragend. Das
macht ihn mir nicht sehr sympathisch.
Das ist Deine Meinung.
Abgesehen davon davon
bin ich der Meinung, dass es sich der Mensch eben nicht selbst
hatte aussuchen können. Warum stellt ihn dieser hinterlistige
Gott denn auch auf die Probe?
Gott hat die Menschen nicht auf die Probe gestellt. Sie wären gar nicht auf die Idee gekommen, wenn sie nicht von anderer Seite versucht worden wären.
Warum gab es so etwas wie den
Baum der Erkenntnis? Den hätte der gute Mann im Himmel doch
auch einfach weglassen können.
Der Baum der Erkenntnis diente wohl dem Zweck, dem Menschen das Angebot zu machen, sich auch gegen Gott entscheiden zu können. Das haben sie freiwillig getan. Und jetzt soll es ungerecht sein, dass Gott ihre Entscheidung, ihn abzulehnen, akzeptiert hat?
Ich tue es aber
trotzdem, weil ich nicht Gott bin, sondern ein Mensch. Etwas
anderes ist mir - in Gottes Sinne? - gar nicht möglich.
So ähnlich haben wohl auch Adam und Eva gedacht. Und daran sieht man auch schon, dass ihr Verhalten doch nicht einfach nur das unserer Vor-Vorfahren, sondern auch heute noch sehr lebendig ist.
Gruss
tigger
Du sprichst ja hier die Glaubensseite ganz deutlich an.
Deshalb kann ich auch demgemäß antworten. Dass die ganze
Geschichte so „unzulänglich“ ist, hat sich der Mensch auch
selbst ausgesucht. Er hätte im Paradies leben können und hat
es sich selbst doch anders ausgesucht.
He he ja, aber du hast da Kleinigkeit übersehen. Wie unser Vorposter bereits erläutert hat, ist es sozusagen Gottes „Schuld“ das wir existieren, und er ist somit auch verantwortlich für unsere Taten, da diese ohne das er uns geschaffen hat gar nicht passieren könnten. Dazu gehört auch die Tat, einen Apfel zu essen.
Oder anders: Hätte Gott uns nicht so „unzulänglich“ geschaffen, dann hätten wir den verdammten Apfel da gelassen wo er ist!
MfG
Conrad