Warum Deutsche in Wales nicht wilkommen sind?

Hi Ihr Geschichtswissenden.

Da ich mich grad in Wales aufhalte und immer wieder feststellen muss das Deutsche hier nicht wilkommen sind stellt sich für mich die Frage warum überhaupt? Die Waliser an sich kann man nicht fragen da sie sofort abblocken. Ich hab mir dann mal die Geschichte näher angesehen aber selbst dort finde ich keinen wirklichen Grund. Hängt das mit den Bomben auf London(2.Weltkrieg)zusammen? Kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Wales ist ja nicht England.
Naja vielleicht weiß ja einer von euch warum die Waliser so hassvoll sind.

Jörg

Hallo !

Wahrscheinlich, weil wir ihnen das Königshaus geliefert haben!

Für sie immer wieder : Diese Deutschen!

mfgConrad

Hi!

Wales? Phhhh…

Fahr mal als Deutscher nach Bayern!

Grüße
Heinrich

Hallo, Jörg,
Ich war seit 1970 mehrfach in UK und u.a. auch mehrfach an verschiedenen Orten in Wales. Was du in deiner Frage als Fakt hinstellst, ist mir dabei allerdings nie aufgefallen. Im Gegenteil, ich fühlte mich immer freundlich und herzlich aufgenommen.
Ich vermute, dass deine Beobachtung ein wenig einseitig ist. Vielleicht konkretisierst Du ja mal, wie du zu diesem Eindruck kommst?
Gruß
Eckard

na ja,
wenn man bedenkt, dass Philipp für die Queen Mum zeit ihres Lebens als Schwiegersohn nur the Hun war …

Gruß
H.

Na ja… und dabei hätte die allen Grund gehabt, ihr Maul zu halten.
Schließlich stammt ja die ganze Dynastie eigendtlich aus Deutschland, erster König war ein Hannovereeaner, die sind alle echte deutsche Welfen (dehalb steht ja auch Prügelaugust aus Hannover mit irgendwo bei denen in der Erbfolge). Irgendwann hat sich die Truppe dann malös umbenannt ind Windsor - das klang englicscher. Aber Fakt ist, daß die halbe Erde, die offiziell noch die Queen als Staatoberhaupt anerkennt, eigentlich ein deutsches Oberhaupt hat.

Gernot Geyer

Hallo Jörg,
ich werde nie meinen ersten Kontakt mit Walisern vergessen. Von London nach Cardiff mit’m Zug, und dann ab ins Hinterland nach Caerphilly mit dem letzten Bus des Abends. Der Bus war halbvoll mit Schlachtenbummlern eines Rugby-Matches. Typen, die aussahen, als kämen sie von einem Kongress russischer Inkassobüros. Alles andere als nüchtern, versteht sich. Natürlich wurden wir (zwei etwas verschüchterte Männekens) ins Verhör genommen, woher wir kämen. Diese Linie fahren wohl nicht allzu viele Ortsfremde, schon gar nicht nachts… Als ich mich nach einer kurzen Erwägung, ob ich mich nicht besser als Schweizer ausgeben solle, zu meiner Herkunft bekannt hatte, durfte ich mir ein paar enthusiastische Kommentare über die Qualitäten deutscher Panzer anhören und bekam eine Flasche Pale Ale angeboten. Es war dann noch - nun ja, nicht unbedingt, was ich unter einem ‚netten Abend‘ verstehe, aber jedenfalls ein Willkommen …

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo,
ich kann Dich da ganz gut verstehen, ich war vor einigen Jahren in Schottland im Austausch und habe dort ähnliche Erfahrungen gemacht.
Ich habe damals einen Schüleraustausch gemacht und hatte dann auch ziemlich schnell die Quelle für meine Probleme gefunden.
Als erstes muss man als Deutscher versuchen sowas wie „Nationale Solidarität“ und „Nationalstolz“ nachzuvollziehen. Wir sind alle in dem Bewusstsein aufgewachsen, dass es nichts tolles ist ein Deutscher zu sein, und erst rechts nichts worrauf man stolz sein sollte. In UK ist das aber anders, da werden selbst die Ländergrenzen vergessen wenn auch nur ein Teil bedroht ist, und so war es auch im 2. Weltkrieg. Es kam nicht darauf an, wo die Bomben eingeschlagen sind, sondern, dass sie gefallen sind! Der gedammte Uk fühlte sich angegriffen. Und die Menschen dort sind sehr nachtragend.

Und das die Bevölkerung so nachtragend ist hängt mit z.B. dem Unterricht in den Schulen eng zusammen. Der 2. Weltkrieg wird stark thematisiert, und weil da nicht viel Platz ist, ist es oft auch das einzige was man dort über Deutsche lernt.

Wir haben aktiv versucht unsere Vergangenheit zu bewältigen im UK ist man da noch nicht so weit.
Und auch wenn man nicht immer offen aggressiv behandelt wird ist es doch auffallen, das man als Deutscher häufig nur im kontaxt des 2. Weltkrieges behandelt wird.
Ähnliche Erfahrungen habe ich vor ein paar Jahren auch in Oxford und London gemacht, sobald ich mich von den Touristengebieten entfernt hatte und mich ein wenig ausserhalb bewegte.
Wir sind halt immernoch die „Krauts“.

Du kannst jetzt anfangen mit allen Grundsatzsdiskussionen zu führen, aber das bringt meiner Ansicht nach herzlich wenig, die Idee sich einfach als Schweitzer auszugeben ist da verlockender.

Ich persönlich habe das Problem ganz einfach gelöst: Ich habe mir einen starken Schottischen Akzent zugelegt und seitdem bei Englandreisen meinen Frieden!

Thronfolge

Schließlich stammt ja die ganze Dynastie eigendtlich aus
Deutschland, erster König war ein Hannovereeaner, die sind
alle echte deutsche Welfen

Hast Du Dir mal überlegt, warum das so ist?
Da gab es nämlich ein Thronfolgegesetz (von ca. 1704 oder so).

Die „echten deutschen Welfen“ stammten mindestens zur Hälfte vom britischen Königshaus ab.
Die Großmutter* von Georg I. war eine Enkelin von Maria Stuart.

*Kurfürstin Elisabeth von der Pfalz, die „Winterkönigin“.

Gruß Gudrun

1 Like

Hallo Gudrun,

das stmmt natürlich. Aber zu den 50 % kommen ja noch all die Prozente, die die verschiedensten Heiraten in deutsche Fürstenhäuser danach noch mitbrachten. Da gab es ja noch mehrere Kreuzungspunkte.
Obwohl… genau gesehen ist wahrscheinlich der ganze europäische Hochadel nicht nur mehrfach miteinander versippt und verwandt sondern auch ein totales Völkermischmasch. Das iust mir von der Sache her zwar egal - ich bin weder rassistisch noch besoinders nationalistisch, nur amüsiert es mich dann speziell bei den Engländern, die doch so voller Hochmut auf den rest Europas im Allgemeinen und deutschland im besonderen herabsehen besonders, wenn ihr angebetetes Königshaus so urbritisch doch gar nicht ist.

Gernot Geyer

Willkommen in Wales
Moin,

ich war selbst mehrfach in Wales und hab mit einem Waliser studiert. Von Hass oder Abneigung keine Spur.

Allerdings machen viele Ausländer den Fehler, Waliser als „Engländer“ und Wales als „England“ zu bezeichnen, das mögen die nun gar nicht, Schotten und Iren übrigens genau so wenig.

Vielleicht überlegst du also einfach mal, wie du dich mit Walisern unterhältst.

Gruß
Marion

Hallo Marion,

gut gesagt…dafür auch ein „*“ von mir…

Die Menschen in GB haben mit uns Deutschen nämlich überhaupt kein Problem…solange wir uns nur an die Grundregeln der Gastfreundschaft halten…und das hast du sehr gut auf den Punkt gebracht…

mfg

Frank

OFFTOPIC

Moin,

ich war selbst mehrfach in Wales und hab mit einem Waliser
studiert. Von Hass oder Abneigung keine Spur.

Allerdings machen viele Ausländer den Fehler, Waliser als
„Engländer“ und Wales als „England“ zu bezeichnen, das mögen
die nun gar nicht, Schotten und Iren übrigens genau so wenig.

Das ist ja wie bei Franken und Bayern … auch ein Unterschied wie Tag und Nacht. BUNDESLAND FRANKEN! … :stuck_out_tongue:

Gruß

|beso

nicht gut gesagt…
Hallo,

Die Menschen in GB haben mit uns Deutschen nämlich überhaupt
kein Problem…solange wir uns nur an die Grundregeln der
Gastfreundschaft halten…und das hast du sehr gut auf den
Punkt gebracht…

Die Grundregeln der Gastfreundschaft gelten normalerweise zumal für die Gastgeber.
Wo in GB vor der Wende laut Umfragen ein gewichtiger Teil der Bevölkerung, vielleicht sogar eine Mehrheit, keinen Begriff davon hatte, dass es zwei Deutschland gibt, könnte man dort etwas großzügiger gegenüber Fremden sein, die pars pro toto nehmen und ganz GB „England“ nennen. In den Niederländern regt sich auch niemand darüber auf, wenn man ihn als Holländer bezeichnet, auch wenn er nicht aus Holland kommt, sondern aus einer anderen Provinz.

Grüße
Oranier

1 Like

Hallo Eckard.
Ich leben jetzt seit gut einem halben Jahr in Wales und habe kontakt hier zu anderen Deutschen die schon seit Jahren hier wohnen. Es ist nicht nur meine Erfahrung dass man sich als Deutscher hier mehr als zurückhalten muss. Es ist nicht so das wir jeglichen Kontakt mit Einheimischen meiden, im Gegenteil. Wir versuch oft hier neue Freunde zu finden aber das was einem entgegenkommt ist nur abweisend. Es ist uns schon allen passiert das der Gegenüber einem verprügeln wollte nur weil wir keine Waliser sind.
Die einzigen Intelligenten Waliser die wir getroffen haben meinten der haß komme vom Könighaus wie auch schon ein anderer Wissende hier berichtet hat.
Es ist nur schade das man mit allen anderen Nationalitäten blendent auskommt nur halt nicht mit Walisern. Naja ich werd es akzeptieren und meine schlüsse darauß ziehen.
Best regards
Jörg

Hallo,

zunächst einmal gelten die „Ungeschriebenen“ Regeln der Gastfreundschaft für beide Seiten…

Außerdem befindest du dich im Irrtum bezüglich der Deutschlandkenntnisse
der Briten…die Kriegs-und Nachkriegs-Generation in GB kennt sehr wohl die deutsche Nachkriegsgeschichte (schon alleine aus dem Grunde,weil die Britische Armee ja bis 1994 hier in West-Deutschland und West-Berlin sehr stark vertreten war…).

„Bildungslücken“ gibt es (und nicht nur in GB) erst bei den nach 1980
geborenen Generationen…

mfg

Frank

Hallo,

zunächst einmal gelten die „Ungeschriebenen“ Regeln der
Gastfreundschaft für beide Seiten…

Wir müssen uns hier nicht um Worte streiten, aber der Begriff „Gastfreundschaft“ bezeichnet normalerweise die Freundlichkeit der Gastgeber gegenüber den Gästen. Mit „ein gastfreundliches Land“ ist nicht ein Land gemeint, in dem die Gäste freundlich sind. Dass auch für diese Anstandsregeln gelten, ist ja klar. Aber dazu gehört m.E. nicht, von vornherein mit landesspezifischen Animositäten vertraut zu sein.

Darüber hinaus bin ich hier wohl in der falschen Diskussion. Ich kenne „die Waliser“ nicht, aber ich vermute, sie sind wie andere Menschen auch, nämlich unterschiedlich.

Grüße
Oranier

Hallo ihr Großbritannien-Experten,

ich möchte nur dezent darauf aufmerksam machen, dass wir hier im Geschichtsbrett sind. Wenn es zum Thema Verbindungen zwischen Wales und Deutschland nichts historisches zu sagen gibt, dann wäre das wohl geklärt. Weiteres zum Thema Gastfreundschaft, die Waliser als solche usw dann bitte im Plauderbrett oder so diskutieren.

Danke.

Beste Grüße,

barbara

Hallo ihr Großbritannien-Experten,

ich möchte nur dezent darauf aufmerksam machen, dass wir hier
im Geschichtsbrett sind. Wenn es zum Thema Verbindungen
zwischen Wales und Deutschland nichts historisches zu sagen
gibt, dann wäre das wohl geklärt. Weiteres zum Thema
Gastfreundschaft, die Waliser als solche usw dann bitte im
Plauderbrett oder so diskutieren.

Hallo,
nun, dann eben doch noch zwei historische Anmerkungen:

Die erste wollte ich mir eigentlich verkneifen, weil natürlich nicht repräsentativ.

Ich war in den 80ern in GB bei einer kleinbürgerlichen Familie und erwähnte dort, dass es zwei Deutschland gebe. Die Frau war darob sehr verwundert, und der Mann betonte wichtig: „In dem einen regiert der Hitler und in dem anderen der Adenauer“.

Die zweite:
Die Waliser reagieren mit ihren (angeblichen) Vorbehalten vielleicht nur auf die germanischen gegenüber den Kelten.

Denn in „Wales“ bzw. „Waliser“ steckt die germanische Bezeichnung für Kelten bzw. keltisch, die sich auch z.B. in der Bezeichnug für die Schweizer Region „Wallis“ und in „Kleinwalsertal“ findet.

Ethymologisch verwand damit ist die (veraltete) Bezeichnung „welsch“ für „fremdartig“, „fremdartig sprechend“, die ursprünglich auf die Kelten gemünzt war und in römischer Zeit auf die romanische (französische) Bevölkerung bzw. Sprache übertragen wurde.

Grüße
Oranier

1 Like

Hallo Daniela,
so richtig und gut, was Du schreibst. Die deutsche Geschichte, die Aggression der Nationalsozialisten dazu das leider sehr einseitige, propagandistische Deutschlandbild in den britischen Yellow-Presse-Medien - trägt zu diesen Reaktionen bei. Ich finde übrigens, daß das bei betagten Niederländern und auch in Frankreich zum Teil so ist.Aber die haben auch ihre entsetzlichen Erfahrungen mit den Deutschen gemacht… Man sagt ja, daß ein Trauma drei Generationen braucht, bis es überwunden ist. Also müssen wir mit den Erinnerungen an die Verbrechen der Generation unserer Eltern/Großeltern noch eine Weile leben.
Ich habe Dir sehr gerne ein Sternchen für Deinen Beitrag gegeben.
Viele Grüße
Kerstin
www.k-kilanowski.de
Übrigens habe ich selber in Wales überhaupt keine negativen Erfahrungen gemacht, aber das mag Zufall sein.

Hallo,

ich kann Dich da ganz gut verstehen, ich war vor einigen
Jahren in Schottland im Austausch und habe dort ähnliche
Erfahrungen gemacht.
Ich habe damals einen Schüleraustausch gemacht und hatte dann
auch ziemlich schnell die Quelle für meine Probleme gefunden.
Als erstes muss man als Deutscher versuchen sowas wie
„Nationale Solidarität“ und „Nationalstolz“ nachzuvollziehen.
Wir sind alle in dem Bewusstsein aufgewachsen, dass es nichts
tolles ist ein Deutscher zu sein, und erst rechts nichts
worrauf man stolz sein sollte. In UK ist das aber anders, da
werden selbst die Ländergrenzen vergessen wenn auch nur ein
Teil bedroht ist, und so war es auch im 2. Weltkrieg. Es kam
nicht darauf an, wo die Bomben eingeschlagen sind, sondern,
dass sie gefallen sind! Der gedammte Uk fühlte sich
angegriffen. Und die Menschen dort sind sehr nachtragend.

Und das die Bevölkerung so nachtragend ist hängt mit z.B. dem
Unterricht in den Schulen eng zusammen. Der 2. Weltkrieg wird
stark thematisiert, und weil da nicht viel Platz ist, ist es
oft auch das einzige was man dort über Deutsche lernt.

Wir haben aktiv versucht unsere Vergangenheit zu bewältigen im
UK ist man da noch nicht so weit.
Und auch wenn man nicht immer offen aggressiv behandelt wird
ist es doch auffallen, das man als Deutscher häufig nur im
kontaxt des 2. Weltkrieges behandelt wird.
Ähnliche Erfahrungen habe ich vor ein paar Jahren auch in
Oxford und London gemacht, sobald ich mich von den
Touristengebieten entfernt hatte und mich ein wenig ausserhalb
bewegte.
Wir sind halt immernoch die „Krauts“.

Du kannst jetzt anfangen mit allen Grundsatzsdiskussionen zu
führen, aber das bringt meiner Ansicht nach herzlich wenig,
die Idee sich einfach als Schweitzer auszugeben ist da
verlockender.

Ich persönlich habe das Problem ganz einfach gelöst: Ich habe
mir einen starken Schottischen Akzent zugelegt und seitdem bei
Englandreisen meinen Frieden!