ich habe die Olympus E500 und bin recht zufrieden damit. Ich frage mich allerdings, woher der Nimbus der digitalen Spiegelreflexkamera kommt. Ich habe neben dieser Kamera auch die OM1 (Olympus) und von früher die Edixa. Die Voigtländer Brillant zähle ich nicht dazu wegen der 2-Äugigkeit. Das einzige, was ich bei der E500 wechseln kann, ist das Objektiv. Bei der Edixa konnte wenigstens der Prismensucher gegen einen Lichtschachtsucher gewechselt werden. Sind es wirklich nur die Parallaxenfreiheit und die Wechselobjektive, die den Ruf der Systemkameras bestimmen. Wenn mein Sohn mit seinem Handy Fotos macht, stehen diese der Qualität meiner E500 Fotos nicht nach. Den Vorteil des Spiegels kann ich nicht wirklich erkennen.
Kann mir jemand bessere Argumente zur Verfügung stellen?
Eines der wichtigsten Kriterien hast du doch schon genannt:
Wechselobjektive!
Ich kenne jedenfalls keine Kamera, die einen Brennweitenbereich von 8-600mm (bezogen auf Kleinbildformat) hat und das bei guter Qualität und teilweise sehr hohen Lichtstärken.
Ansonsten sind Sucher von SLRs häufig hell, groß und in „real time“. Okay, bei einer Kamera wie der Olympus ist der Sucher vermutlich schon arg klein und dunkel…
Ansonsten der größere Sensor, mit dem du viel mehr Reserven hast und besser freistellen kannst. Natürlich, bei strahlendem Sonnenschein und macht auch eine 100€-Handyknipse Fotos die als 9x13cm Foto gut aussehen. Aber so bald die Situation kniffliger wird, ist man mit de SLR im Vorteil.
Sind es wirklich nur die
Parallaxenfreiheit und die Wechselobjektive, die den Ruf der
Systemkameras bestimmen. Wenn mein Sohn mit seinem Handy Fotos
macht, stehen diese der Qualität meiner E500 Fotos nicht nach.
Den Vorteil des Spiegels kann ich nicht wirklich erkennen.
weiterer Systemvorteil der SLR ist die Möglichkeit die Tiefenschärfe zu beurteilen. Auch der Effekt von Filtern ist im Sucher sichtbar (wenn auch nicht immer notwendig).
Auch wichtig: die Sensorgröße. Wird der Sensor zu klein, geht das Gestaltungsmittel der Tiefenschärfe fast völlig verloren (weil die Brennweiten zu klein werden).
Parallaxenfreiheit und Tiefenschärfenbeurteilung sind zwei wichtige Eigenschaften, weshalb ambitionierte Fotografen darauf nicht verzichten wollen. Und Wechselobjektive sind auch nur mit Spiegel wirklich sinnvoll.
SLR bietet mit den Wechselobjektiven die größte Freiheit und Flexibilität. Sehr viele Fotos kann Dein Sohn mit seinem Handy (oder einer Kompakten) deshalb einfach nicht machen.
Wer nur „knipsen“ will (nur bei gutem Licht arbeitet, auf die Qualität keinen großen Wert legt und/oder keine besonderen Effekte erzielen will), ist mit einer guten Kompaktkamera sicher bestens bedient. Wer mehr will, kommt auf Dauer um eine SLR nicht herum oder braucht für verschiedene Zwecke verschiedene Kameras (die es in der nötigen Vielfalt aber nicht gibt).
größerer Sensor, dadurch erheblich größere Einzelpixel
führt zu:
höhere Dynamik
geringeres Rauschen
besseres Arbeiten mit Schärfentiefe möglich.
Linsensystem:
Möglichkeit zu hochlichtstarken Optiken
spezielle Makroobjektive
Teleobjektive mit hohen Brennweiten.
wie bereits gesagt, reicht für die allgemeine Urlaubsknipserei „Freundin am Strand“ eine Kompakte oder Bridgekamera völlig aus.
Geht man aber in den Bereich „available Light“, Sportfotografie, oder auch anspruchsvollere Portraitfotografie, ist man mit der Kompakten aufgeschmissen. Ganz lustig wird es mit einer Kompakten beim Hallensport.
Das hohe Rauschen des Sensors bereits bei niedrigen ISO, die faktisch nicht vorhandene Freistellungsmöglichkeit, der lahme AF und die hohe Auslöseverzögerung schränken die Möglichkeiten der Gestaltung mit einer Kompakten stark ein.
Ich
frage mich allerdings, woher der Nimbus der digitalen
Spiegelreflexkamera kommt.
es ist eine Frage, was Du machen möchtest.
Wenn Du nur Knipsen willst, ist eine Spiegelreflexkamera (SLR)rausgeschmissenes Geld und zudem viel zu groß und schwer, vom Preis ganz abgesehen.
Vergleichen wir es mal mit einem Auto.
Willst Du nur eine kurze Strecke von A nach B fahren, tut es auch ein Kleinwagen. Ist die Strecke länger, sollte der Wagen andere Annehmlichkeiten haben und/oder stärker motorisiert sein.
Willst, oder musst Du auch regelmäßig (große) Lasten transportieren, ist ein (Klein)Transporter oder gar ein LKW angesagt.
Eine SLR ist ein Arbeitsgerät. Flexibel, weil man sehr viele verschiedene Linsen montieren kann, weil man Belichtungsmodi hat, die andere Kameras nicht haben, weil man genau das sieht, was man später auch auf dem Bild hat. Zudem ist die Qualität des Suchers im Vergleich zu einem elekrtonischen Suchers oder des Minibildschirms unschlagbar gut.
Wenn Dein Sohn mit einem Handy bessere Fotos macht als Du mit einer ausgewachsenen DSLR - also sei mir nicht böse - aber dann machst Du bei der Bedienung der DSLR alles falsch was man nur falsch machen kann.
Ich kann und will Dir die Vorteile der DSLRs hier nicht aufzählen - wenn Du eine besitzt und damit mal richtig ausgiebig und vor allem anspruchsvoll fotografierst dann wirst Du die Vorteile der DSLR wissen/spüren/merken. Ansonsten empfehle ich Dir, mal ins „DSLR-Forum“ zu schauen und die dortigen Bildergalerien anzuschauen. Anschließend solltest Du besser niemandem mehr erzählen daß man mit einer Handycam bessere Fotos macht als mit einer digitalen Spiegelreflexkamera. Die Verwendungsmöglichkeit vieler unterschiedlichster Objektive, der qualitativ hochwertige Bildsensor, die Möglichkeiten der diversen Bildstabilisatoren, x-verschiedene Motivprogramme und auch individuellsten manuellen Einstellungsmöglichkeiten der DSLR lassen eine Handycam eher als einen schlechten Witz erscheinen.
Schade daß wir wahrscheinlich sehr weit auseinander wohnen. Sonst hätten wir gerne einen Vergleichswettbewerb Handykamera gegen meine Olympus E 510 machen können.
Fazit: Der Vergleich Handykamera vs. DSLR hinkt völlig und ist sowieso kein Vergleich…