… … … Deutschland erst einen Monat nach Jahressonnenhöchststand? Der Jahressonnenhöchststand in Deutschland ist ja, glaube ich, irgendwann im Juli. Warum aber ist die höchste Temperatur des Jahres dann erst im August oder später erreicht?
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jahreshöchsttemperaturen werden im Juli erreicht (zum im langjährigen Mittel) während die Sonne ihren Höchsstand zur Sommersonnwende, also 21 Juni erreicht.
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Boden und Gewässer sind relativ träge, was aufheizung angeht, also hinken die immer ein wenig hinterher. Das wirkt sich natürlich auf die Lufttemperatur aus. daraus folgt, dass die Temepraturmaxima und Minima immer ein wenig Zeitversetzt gegenüber den Extremen Sonnenständen liegen.
LG
Mike
Hallo Juliet,
Also das liegt an der thermischen Trägheit.
Ganz simpel: Auf einem Himmelskörper ohne Atmosphäre sowie Flüssigkeiten, wie bei uns das Wasser, an der Oberfläche sinken und fallen die Temperaturen spontan mit dem Stand des energie liefernden Fixsterns (Sonne)
Mit einer Atmosphäre (Gashülle) verlangsamen sich die Temperaturänderungen schon erheblich, da in einer Gashülle zum einen Wärmeenergie gespeichert sowie transportiert (bei uns alle Luftbewegungen in horizontaler und vor allem in vertikaler Richtung)wird.
Das hat erst mal nicht´s mit dem sogenannten Treibhauseffekt zu tun.
Jetzt kommt bei uns noch das Wasser ins Spiel.
Wasser kann bei gleichem Volumen wie Luft, über 300mal mehr Wärmeenergienergie aufnehmen. Da dieser Prozess lange dauert und es auch unglaublich viel Wasser auf unserem Planeten gibt, treten die höchsten bzw. tiefsten Temperaturen in zeitliche Verzögerung zum Sonnenstand.
Je weiter man sich von großen Wasserflächen entfernt (Kontinentalklima) desto spontaner bzw. schneller wechseln die Temperaturen mit dem Sonnenstand- bzw. eben umgekehrt.
MfG
Chris
Die Temperatur auf der Erde egal in welchem Land, ergibt sich aus der Menge an Wärme die durch die Sonne auf der Erde ankommt, und der Menge die in den Weltraum abgestrahlt wird.
Wieviel hereinkommt, hängt also vom Sonnenstand ab, wieviel herausgeht, aber nicht vom Sonnenstand, sondern von der momentanen Temperatur. Je Wärmer es ist, desto mehr Wärme wird auch abgegeben. Und das sind eben zwei verschiedene Werte die deswegen auch zwei unterschiedliche Kurven haben.
Wir können uns zum Vergleich ein Wasserbecken vorstellen. Oben befindet sich ein Zulauf (Wasserhahn) der regelbar ist. Wir können also wählen, ob viel oder wenig Wasser zufließen soll. Der Abfluss unten lässt nur begrenzt Wasser durch, aber je höher das Wasser im Becken steigt, desto höher wird der Druck unten, und desto schnelller fließt das Wasser ab.
Wir regeln den Wasserhahn nun so, daß bei einem niedrigen Wasserstand der Wasserstand konstant ist, also gleich viel Wasser zufließt wie abfließt.
Wenn wir nun den Wasserhahn langsam aufdrehen, steigt der Wasserstand (Wasserstand entspricht in unserem Modell der Temperatur). Umso stärker wir aufdrehen umso schneller steigt der Wasserstand. Schleißlich haben wir den Punkt erreicht, an dem der Wasserhahn voll aufgedreht ist. An diesem Punkt ist der Wasserstand im Becken nicht am Höchststand angekommen, sondern ist weiter am Steigen. Genau gesagt, haben wir jetzt den Punkt erreicht, an dem das Wasser am schnellsten steigt. Drehen wir jetzt langsam wieder den Hahn zu, sinkt der Wasserstand nicht sofort, sondern steigt weiter, weil immer noch mehr Wasser zufließt als abfließen kann. Erst wenn der Hahn ein ganzes Stück zugedreht ist, stellt sich ein weiteres Gleichgewicht ein. Der Wasserstand ist jetzt höher als beim Gleichgewichtszustand am Anfang des Experimentes, und es fließt auch mehr Wasser zu, und auch mehr ab. Drehen wir nun weiter den Hahn zu, beginnt an diesem Punkt der Pegel zu sinken. Umso weiter wir zudrehen umso schneller sinkt der Pegel. Entsprechend der Tatsache daß wir auch im Winter immer noch eine gewisse Sonneneinstrahlung abbekommen, drehen wir den Hahn nicht komplett zu, sondern nur auf sehr kleine Zulaufmenge. Und genau wie beim Zeitpunkt des Voll aufgedrehten Hahnes ist beim Zeitpunkt des minimalen Zulaufes nicht der Zeitpunkt erreicht, an dem das Wasser am niedrigsten steht, sondern das ist der Zeitpunkt, an dem der Pegel am schnellsten sinkt. Erst wenn wir wieder etwas aufdrehen, stellt sich schließlich ein Gleichgewicht ein, an dem der Pegel wieder konstant ist.
Genau wie in diesem Experiment, ist der Sonnenhöchststand nicht der Zeitpunkt an dem es am Heißesten ist, sondern der Zeitpunkt, an dem die Temperatur am schnellsten steigt. Auch später steigt die Temperatur weiter, aber eben immer langsamer, bis sich der Trend umkehrt, und es kälter wird. Genauso ist Wintersonnenwende (also der Zeitpunkt des kürzesten Tages) nicht Gleichbedeutend mit Kältester Zeit, sondern das ist der Zeitpunkt der schnellsten Abkühlung.
Übrigens gilt das nicht nur auf das Jahr bezogen sondern auch auf den Tagesablauf. Die Heißeste Zeit des Tages ist nicht Mittag, sondern erst so gegen 15.00 Uhr. Nachts ist es etwas anders, weil hier für einen gewissen Zeitraum in unserem Experiemnt der Wasserhahn komplett abgedreht wird. Deswegen wird es Nachts immer kälter, und erst bei Sonnenaufgang wenn wieder Wärme zugeführt wird, steigt die Temperatur wieder.
Hallo,
alle Vorposter haben recht.
Aber einfach erklärt ist es wie mit der Heizung. Wenn Du sie aufdrehst, ist es damit nicht gleich warm, selbst wenn sie auf Höchsttouren läuft.
Wenn erstmal eine gute Temperatur erreicht ist, braucht die Haizung diese nur noch zu halten, wozu keine Höchstleistung mehr nötig ist. Wenn sie abgedreht wird, wird es langsam wieder kälter.
Im Klima ist die Sonne die Heizung, die Ende Juni voll aufgedreht ist, aber bis die ganze Atmosphäre und die Ozeane warm geworden sind dauerts eben. Daher hat man das Wärmemaximum nach dem Sonnenhöchstand - so wie umgekehrt die heftigste Kälte nach dem Sonnentiefststand folgt, nähmlich im Januar udn Februar.
Gruß, Hovke