es geht mir um die Herkunft der Redewendung „In der Not frisst der Teufel Fliegen“.
Die Google-Suche http://www.google.de/search?as_q=&hl=de&num=10&btnG=…
ergibt über 10.000 Ergebnisse, die man sich ja nicht alle ansehen kann.
Eine durchaus mögliche Erklärung habe ich gefunden, aber leider gibt der Autor keine Quelle an:
„In der Bibel wird der Teufel auch als Beelzebub - Herr der Fliegen bezeichnet. Das würde bedeuten, daß der Teufel in der Not die eigenen Diener verspeist.“ http://iq.lycos.de/qa/show/161331/Woher+stammt+das+S…
Nun hätte schon gern eine Bestätigung für diese Theorie, oder halt eine andere Erklärung, kann aber nichts finden. Weiß jemand von Euch mehr dazu? - Damit sich niemand umsonst Mühe macht, hier die Adressen, bei denen ich bereits vergeblich gesucht habe:
So wird man sich selber seinen Reim machen müssen, etwa so: Der Teufel, der sonst gern fette schwarze Seelen fisst, muss sich in Notzeiten mit dürren schwarzen Fliegen behelfen.
Dabei dürfte der „Herr der Fliegen“ beihergespielt haben.
vielleicht wirklich abisserl weit hergeholt - aber der Teufel wird doch auch - wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, sogar in der Bibel - Herr der Fliegen genannt. Das würde dann bedeuten, dass der Herr der Fliegen in der Not sogar seine „Untertanen“ verspeist.
Auch im Faust geriert sich Mephisto, als er sich im Pentagramma gefangen sah, als solcher und ließ das Ungeziefer die magische Fessel anknabbern, um frei zu kommen.
Fielding und Satre spielen darauf an.
Aber es fehlt nach wie vor ein Beleg, wann und vom wem das Sprüchwort geprägt wurde. Doch auch das ist kein Einzelfall.
darum eben mein Hinweis und Rat, sich selber einen Reim zu machen mit dem gesunden Menschenverstand.
Hallo, Fritz und Jenny,
das kannibalistische Motiv hat auch Golding in seinem „Der Herr der Fliegen“ verwendet. Ba’al Zevuv tritt als ein Syblol für menschliche Gewaltbereitschaft auf und wird dort als mit Fliegen verseuchter Schweineschädel aufgestellt.
In der Not frisst der Teufel Fliegen?
Hallo, Eckard,
denkst du, dass das Sprichwort jünger ist als Golding?
Sie scheint nicht sehr alt zu sein, denn Simrocks Sprichwortsammlung von 1846 enthält sie nicht.
Bei Grimm habe ich aber unter „Fliege“ gefunden:
_nur die trinker im sommer erweisen ihnen auf den biertischen duldung, es heiszt voll einschenken, dasz die fliege oben über das glas schwimmen kann (sp. 268); einen eimer meth vorsetzen so voll, dasz die fliege am äuszersten rande trinken könne. weisth. 2, IV. fliegen und freunde kommen im sommer. was fliegen lockt, lockt auch freunde (zum besuch);
diu fliege ist, wirt dër sumer heiჳ,
dër küenste vogel den ich weiჳ. FREIDANK 145, 25;
wie ein versofne flieg
für den zapfen lieg. RINGWALD laut. warh. 59;
er kam gezogen wie die fliege aus der buttermilch; und wenn es ein weil geweret, so wirft der teufel die flieg in das gebrent habermus. KEISERSB. brösaml. 66a;_
Hier ist aber nicht von Not die Rede.
Doch wenn gilt: Not kennt kein Gebot! So frisst eben der Teufel auch Fliegen.
es ist deiner werten Aufmerksamkeit offensichtlich entgangen ;-» , dass ich diese Theorie bereits in meiner Frage angeführt habe.
Belege für diesen Erklärunxversuch wären mir willkommen.